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E-Book

In Sachwerte investieren für Dummies

AutorJürgen Nowacki
VerlagFor Dummies
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl265 Seiten
ISBN9783527802388
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Jürgen Nowacki stellt Ihnen verschiedene Anlagemöglichkeiten in Sachwerte vor: von Immobilien, Kunst und Antiquitäten über Gold, Silber, Diamanten und Co, bis hin zu Rohstoffen, Sie erfahren, wie Sie Trends erkennen und Risiken bei der Kapitalanlage minimieren, Wählen Sie die Sachwerte - ob börsennotiert, frei verkäuflich oder über Versteigerungen erhältlich -, die zu Ihrem Risikoprofil passen und schützen Sie so Ihr Kapital,

Jurgen Nowacki ist lizensierter Broker und war fur deutsche und US-amerikanische Broker im internationalen Wertpapiergeschaft tatig, Als Unternehmensberater betreut er Unternehmen bei Absicherungsstrategien fur Devisen und Rohstoffgeschafte, Au?erdem ist er Buchautor, Seminarveranstalter, Trader-Coach, Gutachter und Betreiber verschiedener Webseiten

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Leseprobe

Kapitel 2

Risikostreuung in der privaten Vermögensverwaltung


In diesem Kapitel

Neue politische Parteien aber auch die Medien machen uns bewusst, dass der deutsche Sparer in die Zange genommen wird. Einerseits soll er sich damit abfinden, dass sich sparen nicht mehr lohnt, andererseits wird ihm ein Lächeln abgenötigt, weil es unseren europäischen Nachbarn noch schlechter geht. Ich habe drei Nachrichten, eine schlechte und zwei gute für Sie. Die schlechte Nachricht zuerst: Völlig unklar und unberechenbar ist, was den Crash letztendlich auslösen wird. Die zwei guten Nachrichten lauten: Es kann unter Umständen noch fünf oder sieben Jahre dauern, bis das Finanzsystem kollabiert, und Sie können bis dahin persönlich vorsorgen.

Was ist Risikostreuung überhaupt?


Eine alte Bauernregel besagt: Lege nicht alle Eier in einen Korb! Als vor einiger Zeit die Bankenkrise täglich auf Seite eins der Boulevardpresse tobte, was ging Ihnen damals durch den Kopf? Konnten Sie ruhig schlafen oder haben Sie ernsthaft überlegt ihre Lebensversicherungen und Termineinlagen zu kündigen? Die Frage, ob Sie Ihr Risiko richtig auf verschiedene Vermögensteile verteilt haben, hat in erster Linie etwas mit Ihrem Gefühl und Wohlbefinden zu tun. Kommen Sie in Krisenzeiten unter Druck oder können Sie das, was da in den Medien kolportiert wird, an sich abtropfen lassen? Dann haben Sie alles richtig gemacht. Fühlen Sie sich mit Ihrer Risikoverteilung nicht wohl, müssen Sie jetzt etwas unternehmen. Ziel der Risikostreuung ist es, den persönlichen Wohlfühlfaktor zu verbessern, oder anders ausgedrückt: Erst kommt die Lebensqualität, dann kommt die Rendite.

Wie gehen Sie private Vermögensverwaltung an?


Zuerst brauchen Sie eine Bestandsaufnahme. Unterteilen Sie Ihre Vermögenswerte danach, wie schnell Sie an Ihr Vermögen kommen, falls Not am Mann ist, und was eine Liquidierung kostet. Dann überlegen Sie, inwieweit Sie von einer eventuellen Währungsreform profitieren oder Schaden nehmen würden. Angenommen, alle Ersparnisse und Schulden werden um 90 Prozent zusammengestrichen, was bleibt unter dem Strich für Sie übrig? Sind Sie mit dem Ergebnis unzufrieden, fangen Sie an, den Kurs zu ändern und umzuschichten, bis Ihr Wohlbefinden an einem Punkt angekommen ist, wo Sie sich sicher fühlen. Solch eine Kurskorrektur sollte, wenn die Schwachstellen aufgedeckt wurden, nicht hastig, sondern wohlüberlegt und konsequent vorgenommen werden. Lassen Sie sich nicht beeinflussen und vor allem nicht von Nachrichten ablenken, sondern setzen Sie Ihren Plan in die Tat um. Was Sie dabei beachten sollten, habe ich Ihnen in den folgenden Abschnitten zusammengetragen.

  • Angenommen, Sie haben in den letzten 20 Jahren zu viel in Finanzanlagen investiert (Kapitallebensversicherungen, Termineinlagen, Bankzertifikate) und über Nacht kommt es zu einer Währungsreform, die 90 Prozent der Finanzanlagen und Schulden entwertet, dann brauchen Sie, um ein Gegengewicht herzustellen, mehr fremdfinanzierte Sachanlagen. Immobilien mit nachhaltigen Mieteinnahmen, die zu 50 Prozent mit Fremdkapital finanziert werden, sind ein gangbarer Weg, das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ihre Bestandsaufnahme nach Verfügbarkeit, Sicherheit und Rendite


Wie viel Prozent Ihres Vermögens steckt zum Beispiel in Ihrer eigenen Wohnimmobilie? Hier haben Sie einen Sachwert mit geringer Verfügbarkeit und wenn Sie selbst darin wohnen mit geringer Rendite. Aber die subjektiv empfundene ideelle Rendite kann attraktiv sein. Und wenn noch eine Hypothek darauf lastet, dann würde diese sich im Falle einer Währungsreform entwerten.

Sie haben eine Kapitallebensversicherung? Lebensversicherungen stecken ihr Geld überwiegend in internationale Rentenpapiere und das sind zu 90 Prozent Schuldverschreibungen fremder Staaten. Versicherungen investieren einen kleineren Anteil in Immobilien und noch viel weniger in Aktien. Die Verfügbarkeit des angesparten Kapitals ist schlecht, weil Sie ohne Verluste nicht an Ihr Geld kommen. Die Sicherheit funktioniert nur bei Sonnenschein, im Falle einer Eiszeit an den Finanzmärkten stehen Sie im Regen. Die Rendite ist in der Schönwetterzeit vor allem bei Altverträgen gut, weshalb man sich eine Kündigung dieser Verträge überlegen sollte.

  • Auch Versicherungen vergeben Hypothekenkredite. Bevor Sie eine Kapitallebensversicherung vorzeitig kündigen und Geld verlieren, lassen Sie sich ein Angebot für eine Hypothekenfinanzierung machen. Der Rückkaufwert Ihrer Police kann bis zu 90 Prozent beliehen werden und damit hätten Sie Startkapital, um eine renditehaltige Immobilie zu finanzieren.

Wenn Sie nun in Ihrer persönlichen Bilanz feststellen, dass Ihr Vermögen ausgewogen aufgebaut ist, dann können Sie sich jetzt in aller Ruhe um das Feintuning kümmern.

Was beim Feintuning zu beachten ist


Angenommen, Sie haben Ihr Vermögen in drei gleich große Teile aufgeteilt. Sachwerte (Immobilien, Rohstoffe und Aktien), Staatsanleihen (Kapitallebensversicherungen) und Liquidität (Sparbuch, Termingeld und Geldmarktfonds). Reduzieren Sie als Erstes Ihre Verwaltungskosten und das Kontrahentenrisiko. Es macht keinen Sinn, wegen hoher Zinsen sein Geld zu einer ausländischen Bank zu geben, wo Sie nicht wissen, ob Sie Ihr Kapital im Krisenfall wiedersehen. Es macht auch keinen Sinn, einen Geldmarktfonds zu kaufen, der Ihnen bei einer Rendite von zwei Prozent ein Prozent Verwaltungsgebühr abknöpft. Denn Geldmarktfonds haben Kursschwankungen und wenn Sie gerade an Ihr Geld müssen, wenn der Kurs fällt, wird es zusätzlich teuer für Sie.

  • Fragen Sie vor einer Kapitalanlage stets, wie lange es dauert, bis Sie über die Zinseinnahmen Ihren Kapitaleinsatz zurückerhalten und was in der Zwischenzeit Ihr Investment gefährden könnte, denn es gibt keine Finanzprodukte ohne Risiken und Gebühren. Sind Risiken ausgeschaltet worden, so kostet das extra Gebühren und/oder Rendite.

Bevor ich näher auf die drei großen Lebensabschnitte eingehe, möchte ich noch einmal auf den Punkt Assetklassen (Vermögensgruppen) kommen. Dabei unterscheide ich bei börsengehandelten Vermögenswerten den Aktien‐ und Rentenmarkt sowie Rohstoffe und Liquidität (kurzfristige liquide Anlagen in unterschiedlichen Währungen). Der Immobilienanteil kann über Fonds‐ und über direktes Engagement in Wohneigentum abgedeckt werden.

  • Der Bundesverband Investment und Asset Management e.V., kurz BVI, in Frankfurt (www.bvi.de/start/) bietet auf seiner Website wertvolle Hinweise über die Wertseigerung von Aktien‐ und Rentenfonds im kurz‐ und langfristigen Vergleich. Demnach brachte in den letzten 20 Jahren eine Anlage in deutschen Aktien trotz heftiger Schwankungen im Dax einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 6,8 Prozent pro Jahr und im Zehnjahreszeitraum (2004 bis 2014) 8,4 Prozent Wertzuwachs.

Das Feintuning kann am einfachsten am Lebensalter und an der Zeit festgemacht werden, die Sie noch aktiv im Erwerbsleben stehen. Die Idee dabei ist folgende: Angenommen, Sie wollen noch 20 Jahre arbeiten, dann können Sie Fehlentwicklungen leichter korrigieren, als wenn Sie kurz vor Ihrem wohlverdienten Ruhestand stehen. Aktienanlagen und Fondssparpläne zeigen vor allem im langfristigen Vergleich überdurchschnittliche Erträge, während viele Rohstoffe im kurzfristigen Trading ihre Vorteile ausspielen.

Folgendes Schema ist praxistauglich und bietet eine gute Grundlage, auf der Sie Ihre persönliche Planung aufbauen können:

Welcher Anlegertyp sind Sie?


Es macht keinen Sinn, gegen seine Natur zu handeln. Wenn Sie ängstlich sind, Fehler zu machen, dann werden Sie sich an der Warenterminbörse für Gold und Silber nicht wohlfühlen. Wenn Sie noch nie Immobilien besessen haben, werden Sie mit einem Mietshaus, das mit einer Million Euro fremdfinanziert wurde, um den Schlaf gebracht. Fangen Sie heute klein an und versuchen Sie so viel wie möglich selbst zu entscheiden. Wenn Sie bislang alle Entscheidungen delegiert haben, so beginnen Sie jetzt in Konkurrenz zu den Experten selbst aktiv zu werden. Ihre Fehler, die Sie machen werden, bereichern Ihren Erfahrungsschatz und sind ein Investment in Ihre Zukunft, vorausgesetzt, Sie machen Ihre Hausaufgaben und hinterfragen die Gründe, wenn eine Anlage nicht funktioniert hat.

Wenn Sie ein Anleger sind, der aktiv seine Chancen sucht, dann werden Sie sich mit Anleihen oder Termingeld nicht wohlfühlen. Egal wie Sie gelagert sind, müssen Sie sich nicht verbiegen, um an den Kapitalmärkten Überrenditen zu ergattern. Sie müssen nur wissen, wie schnell Ihr Renditeschlitten von null auf hundert ist. Niemand zwingt Sie, mit großem Einsatz große Risiken einzugehen, und wie beim Autofahren kommt die Geschwindigkeit von ganz allein. Am Ende des Tages kann der vorsichtige Anleger eine höhere Rendite haben, weil er weniger Fehler gemacht hat als der aggressive Anleger. Es kommt also auf die Mischung im Depot an. Hier ein paar nützliche Hinweise:

  • Machen Sie sich vorher einen Plan, welche Strategie Sie verfolgen wollen. Wie viel Prozent Ihres Vermögens ist langfristig und wie viel Prozent ist kurzfristig angelegt? Sie können natürlich auch darauf verzichten, aber dann werden Sie nie erfahren, warum Sie Erfolg hatten.

Strategische und taktische Risikostreuung


Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie sich entscheiden wollten, eine Boutique oder ein...

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