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Versionen

Soziologie sozialer Welten

AutorDariu? Zifonun
VerlagBeltz Juventa
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783779944096
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Die Studie schließt eine Lücke in der Gesellschaftstheorie der hermeneutischen Wissenssoziologie. Sie versteht soziale Welten als sozialstrukturelle Teilzeitwelten mit Teilzeitzugehörigkeiten, die von ihren Angehörigen regelmäßig als Milieus der Vergemeinschaftung interpretiert werden. Die Angehörigen sozialer Welten produzieren gemeinsam die Organisationsprinzipien und Wissensbestände, die es ihnen ermöglichen, 'innerweltlich' zu handeln und die Grenzen ihrer Handlungswelten zu überbrücken. Dariu? Zifonun zeigt in 'Versionen. Soziologie sozialer Welten', dass soziale Welten als Building Blocks der Sozialstruktur fungieren und zeichnet nach, welchen Beitrag ethnische Klassifikation und ethnische Differenzierung zur Ordnungsbildung leisten. Auf Grundlage detaillierter Fallanalysen wird dargestellt, wie sich in Teilzeitwelten mit ihren Teilzeitzugehörigkeiten Versionen von Wissensbeständen ausformen. Werden soziale Welten von ihren Angehörigen als Sphären der Zusammengehörigkeit interpretiert, wandeln sie sich zu Milieus mit zugehörigen Moralpolitiken. Wo soziale Welten aufeinandertreffen, öffnen sich Arenen der Konfliktbewältigung. In sozialen Welten, Milieus und Arenen sind die Handelnden fortlaufend zum Management soziologischer Ambivalenz aufgefordert: dazu, die Widersprüche und Paradoxien ihrer Existenz kommunikativ und handlungspraktisch zu bewältigen. Die Studie zur Pluralisierung der sozialen Lebenswelt treibt das Forschungsprogramm der hermeneutischen Wissenssoziologie weiter voran.

Dariu? Zifonun ist Professor für Soziologie an der Philipps-Universität Marburg. Seine Forschungsthemen sind Wissenssoziologie, Soziologie sozialer Beziehungen, Migrations- und Ethnizitätsforschung.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Danksagung12
Einleitung14
A: Zur Theorie und Methodologie sozialer Welten24
Eine empirisch begründete Soziologie sozialer Welten25
1. Teilhabe: alltagsweltliche und symbolische Integration25
2. Soziale Welten: sozialstrukturelle Grundeinheiten moderner Gegenwartsgesellschaften27
3. Arenen: Orte von Aushandlungsprozessen zwischen sozialen (Teil-)Welten31
4. Milieus: Vergemeinschaftung unter den Bedingungen von Modernität32
5. Milieubildung und moralisches Kategorisieren40
6. Ethnizität, politische Gemeinschaft und die ethnische Vergemeinschaftung in Milieus43
Die wissenssoziologische Grundlegung der Soziologie sozialer Welten48
1. Die wissenssoziologische Traditionslinie49
2. Alfred Schütz und die Wissenssoziologie von Berger und Luckmann52
3. Konkurrierende Ansätze: Luhmann und Bourdieu59
4. Mit Schütz, Berger und Luckmann zur Analyse sozialer Beziehungsstrukturen61
Methodologie und Methodik78
1. Methodenset und Datenkorpus78
2. Drei Analyseebenen79
3. Autoethnographie81
4. Zur Illustration: die drei Analyseebenen und die Transnationalismusforschung82
5. Die methodische Praxis86
B: Zur Empirie sozialer Welten90
Ein Problemaufriss: Migrantenmilieus als lebensweltliche Individualisierungs- und Differenzierungsphänomene91
1. Das Ende der Selbstverständlichkeiten91
2. Migrantische Individualisierung in internationaler und historischer Perspektive93
3. Aktuelle Milieustrukturen und Lebensstile94
4. Dimensionen der Posttraditionalität97
5. Jenseits der Islamdebatte102
Fußballwelten106
Sport, Fußballwelt und Migration107
1. Die Welt des Sports107
2. Fußball und Integration109
3. Mannheimer Fallvignetten111
Widersprüchliches Wissen: Elemente einer soziologischen Theorie des Ambivalenzmanagements in sozialen Welten120
1. Protosoziologie – Gesellschaftstheorie – soziologische Theorie120
2. Ambivalenz im ‚ethnischen‘ Milieu125
3. ‚Ethnische‘ Ambivalenz in der Fußballwelt129
4. Das Management ‚soziologischer Ambivalenz‘131
5. Ambivalenz und Soziologie133
Stereotype der Interkulturalität: zur Ordnung ethnischer Ungleichheit imFußballmilieu135
1. Fußball, Ethnizität, Stratifikation135
2. Gedächtnis, Medien, Eliten136
3. Das Stereotyp ‚heißblütigere Südländer‘ im Feld symbolischer Klassifikationen137
4. Positionskämpfe und Statusambivalenz in der Fußballwelt141
5. Kommunikationszusammenbruch oder kommunikative Festschreibung von Ungleichheit?148
Zur Kulturbedeutung des Hooligandiskurses im Fußballsport152
1. Vorbemerkungen152
2. Facetten der Fußballkultur155
3. Hooligans, Ultras und Rechtsextremismus156
4. Der Hooligandiskurs163
5. Schlussbemerkungen165
Das Migrantenmilieu desFC Hochstätt Türkspor168
1. Annäherung168
2. Die „Hochstätt-Philosophie“169
3. Der Hochstättstil173
4. Der Fall D und Legitimationsprozesse183
5. ‚Die Kreuzung sozialer Kreise‘190
6. Schlussbemerkungen197
Die pragmatische Funktion und Nutzung ‚türkischen Wissens‘: zur kommunikativen Stilistik im Milieu des FC Hochstätt Türkspor200
1. Einleitung200
2. Mehrfacheinbettung und multiple Relevanzen202
3. Die Dominanz von Handlungsanforderungen und Deutungen aus der Fußballwelt207
4. Die Krise und ihre Bewältigung209
5. Mittelbare Kommunikation im Internetgästebuch224
Das Quartier als Welt232
Ein ‚gallisches Dorf‘? Integration ,Stadtteilbindung und Prestigeordnung in einem ‚Armenviertel‘233
1. Einleitung233
2. ‚Asoziale‘ Hochstätt237
3. Die ‚Hochstätt-Türken‘: segregiert und integriert243
4. Hochstätt: sozial exkludiert, ethnisch segmentiert245
5. Schlussbemerkungen248
Exkurs zum interreligiösen Dialog250
(Pause): zum Nutzen der Interaktionalen Soziolinguistik für die Analyse ‚interkultureller‘Kommunikationssituationen254
1. Einführung254
2. Gesprächsforschung und Interaktionale Soziolinguistik254
3. Common Ground, semantische Rahmen und die Spezifik interkultureller Kommunikation256
4. Fallbeispiel Schule258
5. Der komparative Vorteil der Interaktionalen Soziolinguistik260
6. Schlussbemerkungen261
Moral Capture: Milieus und die Moralisierung sozialer Welten264
Letzte Werte, höherer Sinn: zur paradoxen Artikulation von Moral in modernen Gesellschaften265
1. Küche und Moral265
2. Symbolische Sinnwelten – die wissenssoziologische Konzeption von Moral268
3. Moderne – Moralisierungsdistanz und Remoralisierung268
4. Schlussbemerkungen276
Versionen: das Sonderwissen sozialer Milieus und seine Differenzierung277
1. Szenen aus zwei sozialen Welten277
2. Die Fälle als Milieus279
4. Schlussbemerkungen282
Politisches Wissen und die Wirklichkeit der Politik: zum Nutzen der Wissenssoziologie für die Bestimmung des Politischen285
1. Einleitung285
2. Politisches Wissen und die Wirklichkeit der Politik286
3. Das Problem der Politik in der Moderne293
Zum Schluss: der Kritikbegriff der hermeneutischen Wissenssoziologie295
1. Marx returns295
2. Die Rekonstruktion einer U-Bahnfahrt296
3. Die Adäquanz wissenschaftlicher Kritik299
4. „Eine Art Denklabor von Alternativen“302
Literaturverzeichnis304
Abbildungsverzeichnis320

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