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Reise Know-How Kauderwelsch Québécois Slang - das Französisch Kanadas: Kauderwelsch-Sprachführer Band 99

AutorBritta Scheunemann
VerlagReise Know-How Verlag Peter Rump
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783831741441
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Was man von einer Sprache in der Schule lernt, ist eine Sache, was man wirklich spricht, eine andere. Für Reisende, die nicht nur verstanden werden möchten, sondern auch verstehen wollen, 'was Sache ist', bieten die Slang-Titel der Kauderwelsch-Reihe Wörter, Sätze und Ausdrücke der Umgangssprache, die man täglich hört, aber vom Lehrer verschwiegen wurden und auch kaum im Wörterbuch zu finden sind. Die AutorInnen werden Sie ­immer wieder zum Schmunzeln bringen und Ihnen gekonnt Mentalität und Lebensgefühl des jeweiligen Sprachraumes vermitteln. Es werden Wörter, Sätze und Ausdrücke des Alltags aus der Kneipe und dem ­Arbeits­leben, die Sprache der Szene und der Straße erklärt. Im Anhang sind diese in 1000 Stichworten geordnet, damit Sie die täglich gehörten Begriffe und Wendungen finden können, die bisher kaum in Wörterbüchern aufgeführt sind. Für ein Viertel der rund 25 Millionen Kanadier ist nicht Englisch, sondern Französisch die Muttersprache. Denn ebenso standhaft wie ein gewisses gallisches Dorf, das den Römern widersteht, wehrt sich die französische Ostküstenprovinz Québec gegen die Dominanz des Englischen. Dieses bringt weit mehr als nur einen Hauch gallischer Lebensfreude auf den nordamerikanischen Kontinent. Höchste Zeit also, sich einmal näher mit dem kanadischen Französisch zu beschäftigen. Es ist anders als das Französische Frankreichs, die Aussprache orientiert sich zum Teil am vorrevolutionären Französisch und an altfranzösischen Wörtern. Gemischt mit Lehnübersetzungen aus dem Englischen wird die Sprache der Québécois zu etwas ganz Eigenem mit viel Charme. Ausstattung: 128 Seiten, komplett in Farbe, ausführliches Register.

Britta Scheunemann hat in Deutschland und Frankreich Romanistik und Jura studiert. Sie lebt und arbeitet heute in der Schweiz. Der Provinz Québec und ihren Bewohnern gehört seit Anfang der 90-er Jahre ihre Liebe und Begeisterung. Monatelange Aufenthalte, Reisen kreuz und quer durch das ganze Land, Hochzeit in Montréal sowie alljährliche Besuche bei Freunden halten die Verbindung in die zweite Heimat aufrecht. Macabane au Canada ist für sie mit der eigenen Hütte in den Weiten der Region Abitibi Wirklichkeit und Rückzugsort geworden. Angetan haben es der Linguistin vor allem die enorme Flexibiliät des kanadischen Französisch, alles Neue aufzunehmen und zu verarbeiten, sowie der Charme der Aussprache, das Savoir Vivre der Québécois und eine großartige Natur.

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Leseprobe

Vorwort


Für ein knappes Viertel der rund 35 Millionen Kanadier ist nicht Englisch, sondern Französisch die Muttersprache. Dieses bringt weit mehr als nur einen Hauch gallischer Lebensfreude auf den nordamerikanischen Kontinent. Höchste Zeit also, sich einmal näher mit dem kanadischen Französisch zu beschäftigen!

Der vorliegende Band richtet sich an Kanada- und Québec-Interessierte, die bereits das Standardfranzösische einigermaßen beherrschen und sich nun auf ein ganz anderes Französisch vorbereiten möchten.

Vieles, was man so hört, ist auch ohne größere Anstrengungen zu verstehen: die Übersetzung von C’est bullshit. erübrigt sich, aber die Frage Où est ta blonde? (la blonde = frz. la copine, die Freundin) erfordert schon präziseres Wissen. Da allein in den Städten Montréal und Québec und ihrer Umgebung nahezu zwei Drittel der Bevölkerung der Provinz Québec leben, stammen die meisten Ausdrücke aus diesen Gebieten. In der wildromantischen Gaspésie oder am wunderschönen Lac St-Jean, um nur zwei Beispiele zu nennen, differiert nicht nur die Aussprache, sondern in einigen Bereichen auch das Vokabular. Als Trost am Rande sei vermerkt, dass auch die Montréalais, also die Einwohner Montréals, behaupten, die Menschen am Lac St-Jean nur schwer verstehen zu können ...

Da das Québécois und das kanadische Alltags-Französisch eher gesprochen als geschrieben werden und es für deren Schreibung keine festen Standards gibt, wird man sehr wahrscheinlich immer wieder auf unterschiedliche Schreibweisen stoßen, was aber nicht weiter irritieren sollte. Auch mit den Verhältniswörtern à und de und den Artikeln nimmt man es mitunter nicht ganz so genau (z. B. le / la beigne = Donut, Teigkringel, oder la fève à / en palette = grüne Bohne). Dementsprechend groß ist auch die Toleranz Ausländern gegenüber, die sprachliche Fehler machen. Reicht in Frankreich oft eine einzige falsche Betonung, um dem Franzosen ein verständnisloses «hein» zu entlocken, so versteht der Frankokanadier meist noch bei den größten Schnitzern, was gemeint ist.

Bei allen Eigenheiten des Frankokanadischen sollte der Einfluss des Standardfranzösischen nie vergessen werden: An den Schulen wird französische Grammatik gelehrt, und die Menschen sehen beispielsweise US-amerikanische Filme in ihrer aus Frankreich stammenden Synchronisation. Das heißt, dass das standardfranzösische Vokabular und auch die umgangssprachlichen Ausdrücke Frankreichs durchaus bekannt sind.

Ausspracheregeln, Redewendungen, typische Ausdrücke, Anglizismen und Hinweise auf charakteristische Besonderheiten des Frankokanadischen sollen ein rundes, einführendes Bild der Belle Province, die den Mittelpunkt Frankokanadas bildet, vermitteln. Ich habe versucht, in den vorliegenden Band möglichst Ausdrücke aufzunehmen, die in ganz Québec und Frankokanada bekannt sind.

À tantôt au Québec!

Britta Scheunemann

Hinweise zum Gebrauch


Die vorliegende Wort- und Phrasensammlung könnte man grob in zwei Teile gliedern: Es geht los mit typisch frankokanadischen Ausdrücken, die einem in bestimmten Situationen begegnen werden, z. B. beim Essengehen, im Straßenverkehr etc. Das sind nicht immer Slang-Ausdrücke.

Im zweiten Teil geht es dann um die echte Umgangssprache, die wiederum grob nach Situationen sortiert ist; Überschneidungen ließen sich aber nicht immer vermeiden. Zu diesem zweiten Teil möchten wir anmerken: Wissenschaftlich gesehen ist Slang eine „Low-Level-Sprache“, die von hauptsächlich von unteren sozialen Schichten gesprochen wird, da ihnen die „Hochsprache“ nicht geläufig ist.

Wir verstehen Slang anders, und zwar als die Sprache, die von Leuten im alltäglichen Leben gesprochen wird, wenn man nicht auf die Etikette achten muss. Da wimmelt es von „Spezialausdrücken“ und „unfeinen“ Wörtern. Gerade bei letzteren ist es nötig, genau zu differenzieren. Auch bei uns kann ja das Wort „Scheißkerl“ je nach Situation und angesprochener Person mal durchaus freundlich, mal beleidigend sein. Auch werden sich zwei Männer an der Theke anderer Ausdrücke für Frauen bedienen als dann, wenn eine Vertreterin des anderen Geschlechts dabei zuhört.

Natürlich lassen sich diese beiden Bereiche in den einzelnen Kapiteln nicht immer streng trennen. Aber auch an der deutschen Übersetzung lässt sich beispielsweise ablesen, dass das frankokanadische Wort toaster mit der Übersetzung „Rostlaube“ (für ein „altes, nicht gut funktionierendes Auto“) in diesem Zusammenhang umgangssprachlich ist. Ich habe also stets versucht, für die deutsche Übersetzung eine Formulierung oder Floskel zu finden, die der Sprachebene des frankokanadischen Originals am ehesten entspricht.

Trotzdem ist bei der Anwendung der umgangssprachlichen Ausdrücke Vorsicht geboten. Völlig vulgäre Ausdrücke sind mit * bzw. ** gekennzeichnet!

Abwertende Bezeichnungen, Flüche und Beleidigungen sind sowieso nicht zum eigenen Gebrauch bestimmt, sondern lediglich zum Verstehen aufgeführt. Sie haben also nichts mit meiner Einstellung zu tun. Hierzu auch ein Zitat aus „Das Wörterbuch“ von den Gebrüdern Grimm: „Ein Wörterbuch ist nicht dazu da, die Wörter zu verbergen, sondern um sie hervorzubringen.“

Bei vielen Ausdrücken erschien es mir darüber hinaus sinnvoll, auf das standardfranzösische Pendant (abgekürzt: frz.) bzw. den englischen Ursprung (abgekürzt engl.) hinzuweisen, wenn diese den französischen bzw. englischen Wörtern ähnlich sind. Die englischen und französischen Entsprechungen erscheinen in schmaler, schwarzer Schrift, z. B. faire l’ordinaire (faire la cuisine) = kochen.

Wenn hingegen wichtige und häufig gebrauchte Bezeichnungen oder Floskeln genauso wie im Französischen lauten und aus diesem Grunde hier aufgelistet sind, sind diese mit F gekennzeichnet.

Um die „Bilder“ einzelner Bezeichnungen und Redewendungen zu verstehen, ist oftmals eine wörtliche Entsprechung in kursiver Schrift ergänzt, z. B. une barouette (Schubkarre) = eine alte Kiste (für ein Auto).

Durch einen Schrägstrich ( / ) voneinander getrennte Wörter kann man gegeneinander austauschen, z. B. la crème glacée / molle (Eis) = la crème glacée oder la crème molle.

Eigenschaftswörter sind nur in der männlichen Form aufgeführt, z. B. être démonté (die weibliche Form wäre démontée). Ausnahme sind vollständige Sätze, in denen die weibliche Form durch das persönliche Fürwort elle (sie) ausdrücklich genannt wird, z. B.

Il / Elle est chanceux /chanceuse.

Er / Sie hat Glück.

Akadische Bezeichnungen, also die Bezeichnungen der französischen Akadier (siehe Kapitel „Franko-Kanadisch“), die nicht von allen Französisch sprechenden Kanadiern verwendet werden, sind im Kapitel „Akadische Bezeichnungen“ (siehe dort) zusammengefasst. Alle anderen Ausdrücke und Redewendungen sind typisch frankokanadisch!

Liebe Leser!

Cher lecteur, lors de la lecture de ce livre je vous prie de prendre note que les expressions y étant mentionnées sont indépendantes de mon point de vue personnel. Ceci vaut particulièrement pour les injures et les termes péjoratifs. Ce livre ne vise pas à encourager l’usage de telles expressions. Toutefois comme vous avez vraisemblablement l’occasion de les entendre (par exemple dans la rue et à la télévision) et qu’alors il vaut mieux comprendre ce que les gens disent, j’en ai fait mention. Ce recueil de vocabulaire ne se veut pas exhaustif.

Und nun noch einmal etwas ausführlicher auf Deutsch:

Bei der Lektüre dieses Buches bitte ich, folgendes zu bedenken: Es ist selbstverständlich, dass die Ausdrücke in diesem Buch nichts mit meiner Einstellung zu tun haben. Das gilt besonders für Schimpfwörter und beleidigende Ausdrücke. Es liegt ausdrücklich nicht in meiner Absicht, dass aufgeführte diskriminierende Ausdrücke verwendet oder verbreitet werden. Ich habe sie aufgelistet, weil es sein kann, dass man ihnen begegnet (in Filmen, Büchern oder auf der Straße), und verstehen sollte man, was man hört.

Ich habe mir zwar alle Mühe gegeben, kann aber nicht behaupten, dass dieses Buch vollständig ist. Aber es ist aktuell. Nur solche Ausdrücke habe ich aufgenommen, die heute gebräuchlich...

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