Was zeichnet eine Dualseele aus?
Ein höchst interessanter Teil, da die Dualseelen-Thematik im Gegensatz zu „normalen“ Seelenbeziehungen ein höchst schwieriges und kompliziertes Konstrukt darstellt. Ich werde im nächsten Kapitel noch genauer auf die Unterschiede eingehen.
Dualseelen sind immer sogenannte „alte Seelen“, diese werden nicht auf Grund ihres Alters so genannt, sondern wegen ihren Erfahrungswerten, die in unzähligen Inkarnationen gesammelt wurden. Eine Seele stellt sich immer nur Herausforderungen, die sie auch zu erfüllen im Stande ist. Im Laufe dieses Prozesses kommt es zu unglaublichen seelischen Schmerzen, bei denen sich „Otto Normalbürger“ bereits dreimal das Leben genommen hätte. Und so hart dieser Prozess auch ist, man darf sich sicher sein, dass man das Potential besitzt, diesen Weg auch zu bewältigen.
Der Kernpunkt, der eine Dualseele ausmacht, nennt man im wissenschaftlichem Sinne HSP (High sensitive Person). Das liegt wiederum an den gesammelten Erfahrungswerten, die die Schwingung eines Menschen beeinflussen. Eine Dualseele kommt also bereits absolut hoch schwingend zur Welt. HSP unterteilt man in hochsensibel und hochsensitiv, man benutzt allerdings diese beiden Wertigkeiten synchron. Ca. 15 bis 20% der Menschen gelten in der Forschung als HSP. Über diesen Bereich gibt es kaum noch etwas zu spekulieren, Russland und China besitzen darüber ganze Akademien. Was sie wohl damit vorhaben, ist ja erst einmal eine andere Geschichte. Und auch unsere deutsche Bundeswehr zieht nun nach, in diesem Gebiet. Nur mal so am Rande, da ich mir den Inhalt dieses Buches ja auch nicht aus den Fingern sauge.
Hochsensibilität ist eine überproportionale Wahrnehmung unserer ersten fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten), Hochsensitivität bedient unseren sechsten und siebten Sinn (Medialität, Empathie usw.). Diese Eigenschaften sind bei Dualseelen aufgeteilt, wie alle anderen Attribute auch. Meist treten Hochsensibilität und Hochsensitivität gemeinsam auf, müssen sie aber nicht. Darin liegt übrigens auch der Grund, dass in sich geklärte Dualseeelen später auch den Hang zur Kunst haben wie z.B. singen, schreiben, malen usw.
Ein HSP muss sich nicht in der Dualseelen-Thematik befinden, eine Dualseele ist aber stets eine HSP. Was den Kreis von tatsächlichen Dualseelen noch einmal um einen Großteil verringert, denn sie sind selten! Es geht hier um einiges mehr, als um eine verflossene Liebe, die nun fort ist. Aber das werde ich im Laufe dieses Buches noch ganz genau erklären. Auch die klare Unterteilung zwischen Herzmensch und Kopfmensch, oder von mir aus Loslasser und Gefühlsklärer, trifft es im Grunde in keinster Weise. Es mag die Tendenz dazu geben, allerdings liegt es zum einen daran, inwiefern sich bereits von Anfang an unsere Attribute verteilt haben, wie sich auch im Verlauf der Thematik die Balance der Dualität entwickelt. Komme ich auch noch genauer zu.
Dualseelen hatten es in diesem Leben noch nie ganz leicht, seit ihrer Geburt nicht. Sie inkarnieren bewusst in Familien oder Situationen, die bereits ihre eigenen Schwierigkeiten mitbringen. Sie sind dabei, wie jeder Mensch, abhängig vom sogenannten Erbe einer Familie. Wie z.B. Genetik, die sich nicht nur auf körperliche Gegebenheiten erstreckt, sondern sich auch in Charakterzügen von z.B. Vater oder Opa niederschlägt. In einer Familie kommt es zu Verstrickungen z.B., all dem ist man ausgesetzt und man hat keinen Einfluss darauf. So ebnet man sich bewusst seinen Lebensweg, dennoch gilt es zu trennen zwischen Körper und Seele. Das Erbe einer Familie bezieht sich auf den Körper, das bedeutet, dass das nicht das ist, was wir meinen zu sein. Eine Seele beseelt lediglich einen Körper und die Schwingung dahinter, hoch oder niedrig, bringt die Seele mit, wie auch sämtliche Attribute. Wir sind also theoretisch grundsätzlich niemals komplett davon abhängig, in welcher Familie oder in welcher Kultur wir geboren wurden. Die oftmaligen Schwierigkeiten dahinter sind mir bewusst, dennoch besitzt jeder Mensch seinen freien Willen und bleibt seines Glückes Schmied, in dem er nach Innen geht und herausfindet, was er wirklich ist. Das ist das Schwierigste überhaupt, danach wird es leichter und klarer.
Eine HSP wie auch eine Dualseele haben es von klein auf schwer, weil sie so viel wahrnehmen. Und da sie noch nicht gelernt haben, damit umzugehen, ziehen sie sich zurück! Sie spielen viel allein im Kinderzimmer, sind viel für sich. Sie weinen viel, sind oft traurig und fühlen sich einfach anders! Sie können schlecht belogen werden, nehmen alle möglichen Gefühle wahr, was extrem wird, sollte ein Familienmitglied z.B. grad in einer Lebenskrise stecken. Sie nehmen alles wahr und auch in sich selbst auf. Als Kind ist es schwer zu unterscheiden, was eigene Gefühle und was die Gefühle anderer sind.
Man hat es als Dualseele ungemein schwer und komplizierte Familienkonstellationen kommen noch oben drauf. Unsere Welt ist so schnelllebig, innere Ruhe und innere Ausgeglichenheit wird immer seltener. Menschen verstehen nichts unter Dualseelen, wie denn auch? Sie verstehen auch in der Regel nichts von einer HSP, was auch normal ist, da die Forschung darüber erst in den letzten Jahren größte Erfolge feiern konnte. Davor wurde ausschließlich psychologisch klassifiziert, z.B. in ADS oder ADHS, Asperger Syndrom, Autismus, Narzissmus usw. usw.. Es ist kein Wunder, dass Kinder und besonders ab dem Teenageralter, Wege suchen und auch finden, sich zu verstecken. Das ist schon schwer genug in der heutigen Zeit. Zeigt man sich authentisch, ist der Grat, dass sogar die eigene Familie einen in Anstalten stecken würde, schmal. Man wird nicht verstanden, gilt als anormal. Und so versucht man als Kind sich dem zu bedienen, was man zur Verfügung hat. Dem Ego!
Das Ego gibt uns die Möglichkeit, Masken zu tragen und uns einer Scheinwelt zu bedienen. Damit niemand merkt, wer wir wirklich sind. Wir spielen nun das introvertierte Engelchen, wie auch den extrovertierten Draufgänger. So werden wir nun auch von unserem Umfeld bewertet. Wir werden auch permanent mit Menschen aneinandergeraten, was normal ist, da wir ja nicht authentisch sind. Wir werden dual beurteilt, in gut und böse, lieb oder frech etc.… Das trifft es zwar nicht und es ist nicht einmal gerecht, dennoch können wir damit leben. Es ist immer noch besser, als wenn Jemand wüsste, was tatsächlich in uns vorgeht.
Mit den Jahren nehmen wir immer mehr unsere Scheinwelt als Wahrheit wahr und strahlen das, was und wer wir eigentlich sind, immer mehr aus. Wir fallen nun nicht mehr so auf, können uns als Teil der Gesellschaft bewegen und unauffällig jeden Morgen zur Arbeit gehen. Doch die Jahre im Ego haben ihren Preis! Wir werden Teil der Dualität, bewerten nun auch Dinge oder andere Menschen. Und vor allem bewerten wir uns selbst und zwar genauso, wie es unser Umfeld getan hätte. Da ist schon ein Punkt, wo Dualseelen in unterschiedliche Richtungen verlaufen. Wir sind schlecht, nicht liebenswert, denkt sich der Eine. Ich bin toll und stark, denkt sich der Andere.
Man ist nun abhängig von der Gesellschaft. Z.B. einen Beruf zu haben, einen Job, der uns finanzielle Möglichkeiten erschließt, damit wir leben können, ein Dach über dem Kopf haben. Wir sind nun in keinster Weise mehr selbst Schöpfer, man ist eine Marionette, die gelernt hat, nichts mehr zu hinterfragen.
Dabei hat man so viele Talente und Potentiale in sich, an die man schon gar nicht mehr denkt und die immer mehr in den Hintergrund getreten sind. Unglaubliche Potentiale, diese Welt in all ihren Möglichkeiten gesamtheitlich wahrzunehmen. Aber auch das ist ein Erfahrungswert, konträr zu uns selbst zu leben, um später einmal den Unterschied zu erkennen.
Daher halte ich es zumindest für selten, dass sich Dualseelen unter dreißig Jahren begegnen, wobei das kein festgelegter Wert sein soll. Nur aus meiner Erfahrung und aus der Statistik heraus.
Zwei Dualseelen begegnen sich nun, als zwei augenscheinlich ganz „normale Menschen“! Man reagiert aufeinander, es ist aber nicht bewusst, dass sich nicht zwei Körper, sondern zwei Seelen begegnen. Es wirft alles über den Haufen, was man sich so mühevoll aufgebaut hat zu sein. Jede Maske fällt nun vor dem Anderen. An diesem Punkt würde Niemand bereits von Herzmensch und Kopfmensch, von Loslasser oder Gefühlsklärer reden. Das kommt erst, wenn sich Dualseelen wieder trennen und wenn man versucht zu beurteilen, warum etwas ist wie es ist bzw. wie man damit klarkommen könnte. Aber an dem Punkt, wo sie sich begegnen, ist das noch nicht da! Man ist so liebevoll berührt, findet sich im Anderen. Man begegnet sich in der Tiefe seines Seins, deshalb sprudeln nun nie geäußerte Geheimnisse nur so aus einem heraus. Man möchte sie teilen, ist absolut authentisch zueinander. Ein Gefühl, was man verlernt hat über die Jahre und es fühlt sich so wunderbar liebevoll und warm an. Es entsteht eine bisher nie gekannte Anziehung zueinander um sich im Anderen zuhause zu fühlen. Denn nur dort darf und kann man sein, wie man ist. Das ist ein Teil, der bei allen Seelenkonstellationen so ist bzw. grundsätzlich, wenn sich zwei Seelen und nicht zwei Körper in ihrer Tiefe begegnen.
Bei Dualseelen aber, verläuft ab diesem Punkt der Werdegang konträr. Diese Menschen sind HSP, noch einmal zur Erinnerung, sie nehmen jeden gesagten Satz, jedes gesagte Wort viel intensiver wahr, als andere Menschen. Ich hatte ja etwas weiter oben geschrieben, dass sich bereits der eine Part introvertiert und der andere extrovertiert hatte. Und genau so werden nun Taten oder Worte auf die sogenannte „Goldwaage“ gelegt. Das ist Dualität pur, es wird unmöglich sich zu verstehen und man fängt an, den Anderen zu bewerten. Mit einer nie dagewesenen Intensität. Ein Wort hat die...