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E-Book

(Un)Komische Wirklichkeiten

Komik und Satire in (Post-)Migrations- und Kulturkontexten

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl347 Seiten
ISBN9783658114220
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR

Der Band gibt einen Einblick in eine disziplinär ausdifferenzierte Forschungspraxis der Komik in (post-)migrantischen und Kulturgrenzen überschreitenden Kontexten. In den jeweiligen Untersuchungsgegenständen fragen Autor/innen nach dem sozialen Sinn, nach Funktionen und Rollen, inszenatorischen und performativen Mitteln von Lachen, Humor, Komik und Satire. Es wird ersichtlich, dass die Komik neben der Unterhaltung eine Reihe anderer sozialer Funktionen erfüllt: Sie (re-)produziert, spiegelt, kommuniziert oder überwindet jeweils ein bestimmtes Problem, das im soziokulturellen Bereich der Beforschten verankert ist. In der Komik-Kommunikation werden Identitäten formiert und ausgehandelt: mittels aggressiver, gesichtsbedrohender und kompetitiver Komik-Kommunikation werden Grenzen markiert und Freundschaftsbeziehungen getestet.

Die Beiträge dieses Bandes dienen dem besseren Bewusstsein, Verständnis und kritischen Umgang mit ethnisch-kulturellen Vorurteilen und negativen Fremdbildern, und sollen die Fremd- und Eigenwahrnehmungen sozialer Gruppen sowie deren historische Hintergründe bewusst machen.




Dr. Halyna Leontiy ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und Leiterin eines DFG-Projekts zum Thema 'Migration und Komik'.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Danksagung6
Inhalt7
1 (Un)Komische Wirklichkeiten im interkulturellen Kontext. Einführung in den Gegenstand und in die Beiträge dieses Bandes9
Literatur25
Komik auf der Bühne/ in der Literatur/im Film27
2 Unter türkischen Christenschlächtern. Ethnische Komik im Puppentheater des 19. Jahrhunderts28
1 Corpus und Corpusbildung28
2 Begriffe und Methodik30
3 Türken und Türkisches auf der Puppenbühne des 19. Jahrhunderts32
4 Methodologische Zwischenbemerkung36
5 Türken und türkische Imagotypen: Vom 19. Jahrhundert bis auf Luther37
6 Kasperl in der Türkei: Ethnische Komik und Die Lustige Person im Puppentheater43
7 Fazit49
Quellen51
Literatur51
3Das Paradoxon Dieudonné55
1 Einführung55
2 Humor, Satire und Kabarett57
3 Die humoristische Verortung von Dieudonné59
4 Themen und Dramaturgie65
5 Die szenischen Mittel der Satire71
6 Schlusswort76
Literatur77
Anhang80
4 Deutsche Ethno-Comedy. Zwischen Anti-Rassismus und dem Zusammenprall der Kulturen86
1 Theoretischer Zugang zum ethnischen Humor und zur Ethno-Comedy86
1.1 Ethno-Comedy und ethnischer Humor als ein zweischneidiges Schwert90
1.2 Annahmen und theoriegeleitete Forschungsfragen92
2 Qualitative Inhaltsanalyse als methodologisches Vorgehen93
3 Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der SendungDie Bülent Ceylan Show97
3.1 Bestimmung des Ausgangsmaterials und seiner Entstehungssituation97
3.2 Struktur der Sendung98
3.3 Die verschiedenen Gesichter Bülent Ceylans100
3.4 Thematische Kategorien101
3.5 Ethnische Stereotype106
4 Einige Schlussfolgerungen zur Diskussion109
Literatur112
Analysiertes Material116
Anhang: Liste analysierter Sendungen und Sketche der Sendung116
5 „Deutschland, wir müssen reden!“ Integrationsdebatten in der kabarettistischen und stand-up Performance von Humoristen muslimischer Herkunft118
1 Einleitung118
2 Der Humor von Muslimen als Thema der Wissenschaft120
2.1 Funktionen von Humor122
2.2 Comedy mit allem und scharf124
3 Beschimpfungen mit Humor begegnen125
4 Themen ‚muslimischer‘ stand-up Performance127
4.1 ‚In der Realität sind Klischees nicht lustig‘127
4.2 Der ‚gefährliche Moslem‘129
4.3 Muslime und die demographische Zeitbombe130
4.4 Die Darstellung der ‚Anderen‘ alsanders kritisieren132
5 Ausblick – vom Dilemma der Benennung133
Literatur134
Aufzeichnungen136
6 Blickumkehr. Vom komischen Erzählen bei Emine Sevgi Özdamar137
1 Im Zwischenraum der Sprachen137
2 Das große Lachen der Literatur143
Literatur148
7 Was ist „deutsh“? Poetik und Rezeption nationaler Stereotype in Gerhard Polts Man spricht deutsh150
1 Präsenz des Eigenen, Umgang mit dem Fremden151
2 Rezeptionssteuerung durch das Spiel mit Sprachnormen156
3 Rezeption159
Literatur162
8 El abrazo partido (Die gebrochene Umarmung, 2004): Jüdischer Humor und Migrationsträume als Wege aus der Krise. Eine Filmanalyse164
1 Einleitung164
2 Filmpräsentation167
2.1 La Galería167
2.2 Die Großmutter168
3 Die jüdische Einwanderung nach Argentinien170
4 Der jüdische Witz170
4.1 Die witzlosen Perioden171
5 Filmanalyse173
6 Der jüdische Witz im argentinischen Kontext178
7 Zusammenfassung181
8 Meine Lieblingsszene182
Literatur183
Komik im (post-)migrantischen Alltag187
9 Die Macht der Ambivalenz. Humoristische Aushandlungen von Zugehörigkeiten in der Hauptschule188
1 Spiele mit Stereotypen: Ironie, Parodie, Mimikry189
2 Trash Talk: Aggressivität, Inkongruenz, Entspannung195
3 Schluss: Die Macht der Ambivalenz202
Literatur202
10 Der Ernst im Spaß. Ethnische Kategorisierung als gesichtsschützende Maßnahme in der Scherzkommunikation griechisch-stämmiger Migranten der zweiten und dritten Generation204
1 Einleitung204
2 Methodik und Datengrundlage205
3 Soziale Kategorisierung als interaktionales Phänomen207
4 Scherzkommunikation oder Humor-in-Interaktion211
4.1 Kontextualisierung und scherzhafte Interaktionsmodalität211
4.2 Das kommunikative Muster des Frotzelns und sein gesichtsbedrohendes Potenzial214
5 Analyse216
5.1 Ausschnitt 1: ‚Der treue Grieche‘216
5.2 Ausschnitt 2: ‚Die perfekte Mischung‘223
6 Fazit: Allgemeingültigkeitsanspruch und De- Individualisierung als argumentative Ressourcen233
Literatur238
Anhang Transkriptionskonventionen nach GAT2 (Selting et al. 2009) (Auswahl):244
11 „Turteltäubchen Alter“. Ambivalentes Spiel zwischen Aggression und Spaß als Kommunikationskultur der Alltagskomik einer deutsch-türkischen Jugendgruppe in NRW246
1 Ethnische Minderheiten und ihre Alltagskommunikation: Warum lohnt es sich, die interaktionale Alltagskomik soziologisch zu untersuchen?246
2 Methodik, Methodologie und Datenkorpus250
3 Methodische Reflexion über die Ethnographie254
4 Deutsch-türkische Jugendgruppe256
4.1 Beschreibung der Gruppenmitglieder und ihrer sozialen Beziehungen256
4.2 Anlässe und Orte der Treffen258
5 Strukturierung und Gesamtanalyse des Datenmaterials259
5.1 Strukturelle Gliederung und Rahmung der Spiele- Abende259
5.2 Interaktionsstil, Kommunikationsformen und Komik- Gattungen260
5.2.1 Zur Spezifik der Interaktion260
5.2.2 (Jugend)Sprache und Jugendkultur264
5.2.3 Besonderheiten der Komik-Kommunikation: Frotzeln, ‚Dissen‘, Vergemeinschaftung266
5.3 Themenrepertoire und Repertoire von Komik-Formen14270
5.3.1 Komik der männlichen Jugendkultur Deutschlands270
5.3.2 Komik, basierend auf menschlichen Schwächen271
5.3.3 Körperbetonte Scherze / Umgang mit tabuisierten Körperäußerungen / Sauberkeit272
5.3.4 Komik mit (homo)sexuellen Anspielungen274
5.3.5 Lebenswelt und Lifestyle276
5.3.6 Die Rolle der Komik bei den intergenerationellen Beziehungen281
5.4 Interkulturelle / interethnische Komik286
5.5 Ernst im Spaß oder Spaß im Ernst: was ist nicht komisch?289
6 Zum Schluss: Ernst-unernste kompetitive Vergemeinschaftung291
Transkriptionskonventionen294
Literatur295
12 „auch so ne lustige Geschichte“. Komik und Lachen in sprachbiographischen Interviews299
1 Einleitung299
2 Migration, Komik und Lachen300
3 Sprachbiographische Interviews als Interaktionen302
4 Komik und Lachen in sprachbiographischen Interviews304
4.1 Bearbeitung von Perspektivbrüchen307
4.2 „Gebrochene“ ernste Rahmen311
4.3 „Unfreiwillige“ Komik – Initiales Lachen durch InterviewerInnen313
4.4 Gesprächsorganisatorische Funktionen von Lachen318
5 Diskussion und Fazit321
Literatur324
Auswahl an Transkriptionskonventionen nach GAT 2 (Selting et al. 2009)327
13Zur Verbindung von Stereotypen und Komik am Beispiel deutsch-russischer Witze329
1 Einleitung329
2 Auto- und Heterostereotype im deutsch-russischen Kontext332
3 Unterschiede der in Deutschland lebenden russischen Migranten zu Russen und Deutschen336
4 Schlussbetrachtung340
Literatur341
Autorinnen und Autoren343

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