5.1 Installation des Shop-Pakets
Der erste Schritt besteht aus der Beschaffung der aktuellsten Version des Shop-Pakets. Sie steht auf der xt:Commerce-Homepage http://www.xt-commerce.com in unterschiedlichen Download-Formaten bereit. Nach erfolgreicher Registrierung als neuer Nutzer ist ein Zugang zum Download-Bereich möglich. Um den Shop auf Windows-Systemen entpacken und installieren zu können, ist das ZIP-Format zu wählen, für Linux-User steht das Paket im TAR-Format zur Verfügung. xt:Commerce ist allerdings nur bis zur Version 2 kostenlos unter der GNU General Public Licence erhältlich. Die Version 3 ist ebenfalls nicht kostenpflichtig, doch sind für den Zugang zum entsprechenden Download-Bereich, Sponsorenbereich genannt, 98 Euro pro Jahr zu entrichten. Dieser Betrag beinhaltet neben dem erwähnten Zugang ein Jahr Premium-Support durch das Sponsorenforum sowie die Möglichkeit, Updates und Patches zu erhalten. Diese Investition ist lohnend, denn im Gegensatz zum ihrem Vorgänger wurde die aktuellste Software-Version um zahlreiche Features erweitert und die Anzahl der Bugs reduziert. Die interessantesten Vorteile der Version 3 gegenüber Version 2 lassen sich wie folgt beschreiben: 29 xx Newsletter-System, (Anmeldung durch Double-Opt-in) xx Unbeschränkte Anzahl an Bildern pro Produkt (Popup-Bildergalerie) xx Vollständig editierbare Rechnungen
xx Verkauf von digitalen Download-Produkten (Programme, E-Books etc.) xx Warnsystem gegen SQL Injections und Crosssite Scripting xx SQL-Caching, (minimiert Datenbankabfragen und steigert die Leistung des Systems)
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Nach dem Download ist das Shop-Paket auf dem lokalen Arbeitsplatz zu entpacken, so- die Ordnerstruktur aus dem vorherigen Kapitel freigegeben wird. Diese ist anschließend unverändert per FTP-Client auf den vom Hoster zur Verfügung gestellten Webspace zu laden. Die benötigten Zugangsdaten sind nach erfolgtem Vertragsabschluss meist innerhalb eines geschützten Kundenbereichs online einseh- und abänderbar. Der Upload muss im ASCII-Modus erfolgen, im BIN-Modus sind die Dateien für das Server-System nicht lesbar. Die Dauer des Uploads hängt von der Verbindungsgeschwindigkeit ab. Für die ca. 7,5 MB ist somit ggf. ausreichend Zeit einzuplanen. Um sicher zu gehen, dass sämtliche Dateien fehlerfrei übertragen wurden, empfiehlt sich der Blick in das Übertragungsprotokoll des FTP-Clients.
Wird ein SSH-Zugang vom Hoster bereitgestellt, gestaltet sich die Upload-Prozedur wesentlich schneller und weniger fehleranfällig. In diesem Fall wird das noch komprimierte Shop-Paket (ca. 3 MB) im ZIP- oder TAR-Format unberührt per FTP auf den Server geladen. Dort wird es mittels SSH-Kommandozeile an Ort und Stelle entpackt, die richtige Ordnerstruktur wird automatisch angelegt.
Vor der eigentlichen Installation ist die vom Shop-System geforderte Datenbank anzulegen, was sich über das Kundenmenü von 1&1 dank vorinstalliertem phpMyAdmin innerhalb von Minuten erledigen lässt. Dort sind ebenfalls die bald benötigten Informationen wie Name, Benutzerkennung, Passwort etc. der Datenbank zu finden. Bietet der Hoster keine automatische Erstellung von MySQL-Datenbanken an, müssen diese manuell angelegt werden. Auch in diesem Fall empfiehlt sich phpMyAdmin für eine komfortable Datenbankverwaltung, das im zuvor erwähnten Software-Paket von ApacheFriends nach Installation von XAMPP zur Verfügung steht. Unter http://localhost/phpmyadmin kann die hilfreiche Anwendung durch den lokalen Server mittels Browser gestartet werden. Die bisher verwendete Software ist ohne Ausnahme kostenlos erhältlich. Welches Programm im Einzelfall benutzt wird, hängt von den Präferenzen des Users ab. Einige Angebote eignen sich mehr für Einsteiger, andere wiederum besser für den professionellen Einsatz.
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Bei der Realisierung der E-Commerce-Lösung wurden bis zu diesem Zeitpunkt folgende Produkte verwendet: xx WS FTP (FTP-Client) 30 xx WinZip (Komprimierungsprogramm) 31 xx PuTTY (Telnet- und SSH Client) 32 xx XAMPP (Distribution von Apache, MySQL, PHP und Perl) 33 Nachdem alle Vorarbeiten abgeschlossen sind, wird der Installationsassistent von xt:Commerce im Browser unter folgendem Verzeichnis aufgerufen: http://www.domainname.tld/xtCommerce_3.0.3/xtc_installer
Da der Hauptordner der entpackten Struktur nicht umbenannt wurde, lässt sich leicht erkennen, dass sich das Shop-System xt:Commerce in der Version 3.0.3 auf dem Server befindet. Um diese unschöne Bezeichnung zu vermeiden, bietet sich eine frühzeitige Umbenennung des Hauptordners an. Die vorherige Internetadresse könnte nach einer sinnvollen Umbenennung des Hauptordners z.B. so aussehen: http://www.domainname.tld/shop/xtc_installer
Bietet der gewählte Hoster wie bei 1&1 eine direkte Weiterleitung in ein auf dem Server befindliches Verzeichnis z.B. in /xtCommerce_3.03/ an, könnte der Installationsassistent anschließend unter dieser URL aufgerufen werden: http://www.domainname.tld/xtc_installer
Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass auch der zugehörige Online-Shop später unter folgender Adresse im Internet zu finden wäre: http://www.domainname.tld
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Ist ein Web-Content-Managment-System neben dem eigentlichen Online-Shop angedacht, sollte eine direkte Weiterleitung zum Verzeichnis der Shop-Startseite vermieden werden. Je nach Installationsort des WCMS ist die Erweiterung oder der Shop unter Umständen durch eine angelegte Weiterleitung später nicht mehr erreichbar. Im Fall des Unternehmens MAP wurde das neue Online-Shop parallel zur bestehenden Lösung installiert. Das war möglich, weil vor der eigentlichen Startseite des bestehenden Shop-Systems eine Indexseite angelegt wurde, die über einen Link zum Shop führte. Diese Methode wirkt sich allerdings nachteilig auf eine erfolgreiche Suchmaschinenindizierung aus und wurde bei der weiteren Umsetzung der E-Commerce-Lösung verworfen. Stattdessen wurde das Parallelsystem in einem neuen Ordner installiert, bei Inbetriebnahme eine direkte Umleitung in das neue Verzeichnis angelegt und die Verlinkung im System-Code entsprechend angepasst. Diese Umstrukturierung bzw. Anpassung setzt jedoch PHP-Kenntnisse voraus und kann während der Startphase Probleme hinsichtlich der Link-Konsistenz verursachen. Grundsätzlich ist es nicht sinnvoll, die Originalordnerstruktur von xt:Commerce direkt im Hauptverzeichnis des Servers zu speichern. Mehrere ineinander verschachtelte Ordner und eine durchdachte Platzierung und Umbenennung des Hauptordners von xt:Commerce bietet auch zu einem späteren Zeitpunkt vielseitige Erweiterungsmöglichkeiten. Der Installationsassistent prüft im ersten Schritt, ob alle notwendigen Systemvoraussetzungen wie PHP-Version, Dateirechte etc. gegeben sind. Sollte das nicht der Fall sein, wird das entsprechende Problem mit Lösungsvorschlag dargestellt. Sobald alle Anforderungen für eine erfolgreiche Installation erfüllt sind, kann nach Auswahl der Systemsprache fortgefahren werden. Im Anschluss an die Hinterlassung der Datenbankinformationen sind alle lokalen Pfade zum Dateisystem und die Browser-Pfade zum Katalog- und Admin-Verzeichnis des Online-Shops anzugeben. Diese Pfade müssen entsprechend der bereits erwähnten Platzierung des Hauptordners nicht zwangsweise übereinstimmen. Nach einer erfolgreichen Testverbindung importiert xt:Commerce die systemspezifische Datenbankdatei und nimmt eine automatische Konfiguration der angesprochenen Datenbank vor. Wurden diese Schritte erfolgreich ausgeführt, fragt der Assistent bereits die grundlegenden Daten und Eigenschaften zum Shop per Eingabemaske ab. Dazu gehören beispielsweise persönliche Informationen zum Inhaber, Firmendaten, E-Mail-Adresse und Passwort. Letztere bilden die Angaben für ein späteres Login zum Administrationsbereich des Shop-Systems. Nun bietet xt:Commerce die Möglichkeit, die Steuerzonen des Online-Shops festzulegen. Beim Vertrieb im Rahmen der Europäischen Union kann diese Aufgabe von der Software-Lösung automatisch ausgeführt werden. Die genau überlegte Einrichtung der Steuerzonen sollte unbedingt während der Installation erfolgen, weil nachträgliche Ände- rungen Fehler bei der internen Preiskalkulation von xt:Commerce verursachen können.
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Im nächsten Schritt der Installationsroutine sind Kundengruppen und zugehörige Preis- und Rabattregeln zu definieren. Im Fall des Unternehmens MAP wurden die drei Kundengruppen Gast, Kunde (B2C), Händler (B2B) angelegt, die wiederum nach folgenden Merkmalen unterschieden werden: xx Registrierung (ja/nein) xx Rabatt auf Produkte (ja/nein, 0-100%) xx Rabatt auf Bestellung (ja/nein, 0-100%) xx Staffelpreise (ja/nein) xx Sichtbarkeit der Preise (ja/nein) xx Preisangabe inklusive Mehrwertsteuer (ja/nein)
Diese Angaben...