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Wie aus Arbeit Freude wird

Die Vater-Methode - Wechseln Sie die Perspektive, nicht den Job

AutorGerhard J. Vater
VerlagMorawa Lesezirkel
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl Seiten
ISBN9783990572337
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Viele Führungskräfte und Arbeitnehmer haben ein akutes Problem mit dem Job: Sie haben eigentlich die Nase voll davon. Deshalb empfehlen viele Ratgeber im Feld Selbstverantwortung/Selbstfindung zur Kündigung und Neuorientierung, zumindest aber zur Änderung der Arbeitssituation. Aber wie realistisch ist das angesichts der Aussicht auf einen neuerlich angespannten Arbeitsmarkt, in Zeiten steigender Lebenskosten und Wirtschaftskrisen? Wie viele haben diese Freiheit wirklich? Die Gefahr ist groß, der eigenen Opfer-Mentalität in die Falle zu laufen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Viele Arbeitnehmer erwarten dann vom Chef, den Kollegen und sogar den Kunden glücklich gemacht zu werden. Bleibt diese Unterstützung der Anderen aus, steigt der Frust. Die Lösung ist eigentlich ganz simpel: Selbstverantwortung. Sie wird jedoch oft so interpretiert, dass man sich Nöten und Ängsten im Job nicht ausliefern und stattdessen lieber auf Neues einlassen sollte. Wer das jedoch nicht kann oder auch nicht will, der fühlt sich mit seinen Schwierigkeiten schnell allein gelassen. Dann ist es sinnvoll, sich auf die Verantwortung für die eigene Entscheidung zu besinnen: Schließlich hat man sich diesen Job selbst ausgesucht, vielleicht vor langer Zeit, und mit gutem Grund. Solange die eigene Einstellung zur Arbeit nicht stimmt, wäre ein Jobwechsel ohnehin nur ein Strohfeuer. Aber wie findet man zu einer Einstellung, die dem Arbeitsalltag den Schrecken nimmt? Wie wird der alte Job wieder zur Berufung, die uns täglich erfüllt? Das Buch 'Wie aus Arbeit Freude wird' verfolgt keinen rein theoretischen oder abstrakten Ansatz, sondern widmet sich konkret den ganz alltäglichen Problemen frustrierter Arbeitnehmer. Gerhard J. Vater begleitet seine Leser auf dem Weg aus der Frust-Falle hin zu einer Einstellung, die den Arbeitsalltag in neuem alten Licht erscheinen lässt.

In eine Wiener Wirts- und Kaufmannsfamilie geboren bekommt Gerhard J. Vater Kundenorientierung und Servicekultur schon in die Wiege gelegt. Auf das Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien folgen Führungspositionen in renommierten Unternehmen. In den frühen 90er Jahren verspürt er den Drang, sein Wissen und seine Erfahrung aus dem beratungsintensiven Verkauf weiterzugeben und wagt den Schritt in die Selbstständigkeit. Er entwickelt die Vater-Methode, dank der immer mehr Menschen in Arbeitsprozessen Antwort auf die Mutter aller Fragen finden: 'Weshalb muss ich mir das antun?' Indem er gewohnte Denk- und Verhaltensmuster durchbricht, bringt er als Trainer, Coach und Referent die Freude und somit den Erfolg zurück an die Arbeitsplätze dieser Welt.

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Leseprobe

ZUR SACHE


WARUM DIESES BUCH?


Stimmungen kann man sehen, nicht nur hören. Den Blues zum Beispiel, dieses schwermütige Gefühl, das auf den Plantagen der Sklaven seine Wurzel hat. Ganz besonders sichtbar ist der Montagsblues. Wo man den sehen kann? Zum Beispiel an jedem Wochenbeginn im frühmorgendlichen Berufsverkehr.

Ich gehe an Autos vorbei, die vor roten Ampeln stehen und auf Grünlicht warten. Aus offenen Autofenstern tönen die üblichen Radiosender. Die Moderatorenstimme des Senders für das breite Zielpublikum macht auf dynamisch: »Tun Sie sich nichts an, dass das Wochenende vorbei ist. Der nächste Freitag kommt bestimmt – durchhalten, durchhalten!«.

Die Moderatorin des Kultursenders geht es reifer an: »Das Wort zum Montag: ›Oh weh, oh weh‹ «.

Die Gesichter hinter den Lenkrädern sehen wirklich alle so aus, als ob sie sich auf dem Weg ins Bergwerk auf fünf Tage Durchhalten mit »Oh-Weh-am-Arbeitsplatz« einstimmen würden.

Da gibt es den Blick der »Was-hat-das-alles-mit-mir-zutun?«-Stimmung. Etwas verwirrt, aber konstruktiv. Er sucht noch nach Klarheit, daraus kann im Verlauf der Woche durchaus noch etwas werden.

Oder die Miene der »Weshalb-tue-ich-mir-das-an?«-Stimmung. Sie wirkt interessiert, aber defensiv. Dass es mühsam wird ist klar, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Das Ableben der Hoffnung spiegelt sich im Gesichtsausdruck der »Mich-können-alle-gern-haben!«-Miene wider. Da greip dann schon Resignation um sich. Die kommende Woche bringt Verweigerung.

Das Leidensantlitz der »Mich-versteht-sowieso-keiner!«-Stimmung verrät die Opferrolle. Augen zu und durchtauchen, aber mit Vorbehalten.

Viele der Autoinsassen zeigen in Gestik und Mimik eine Mischung aus all diesen Stimmungen, angereichert mit einer Prise tageszeitbedingter Müdigkeit. Beschwingte Grundstimmung sieht anders aus. Wovon ich träume: mehr Lächeln aus den Autos. Das wäre ein Zeichen für Freude auf die kommende Woche. Und es wäre das Gegenteil von Montagsblues.

Ein paar Tage später, in der U-Bahn, schnappe ich das Gespräch zweier junger Frauen auf dem Weg zum Arbeitsplatz auf: »Wie geht es?« – »Es lebt!«.

Das klingt für mich wahrlich nach Durchhalten. Wenn man einer US-Amerikanischen Studie Glauben schenken darf, dauert es am Wochenbeginn zwei Stunden und 16 Minuten, bis man wieder im Arbeitsalltag angekommen ist. Die beiden Damen scheinen schon voll angekommen zu sein. In diesem »Es lebt« klingt eine schicksalsergebene Machtlosigkeit – dieses »Ich werde gelebt und kann nichts dagegen tun«.

All den Menschen am morgendlichen Weg zur Arbeit steht ein inneres Ringen ins Gesicht geschrieben: Sie tun alles, um die Antwort auf die Mutter aller Fragen zu finden. Ohne diese Antwort fällt das Lächeln schwer.

Sie kennen diese Frage. Jeder kennt sie, viele haben sie schon von anderen gehört und alle haben sie auch schon selbst gestellt. Es ist die Frage nach dem Leben, nach dem Universum und dem verbleibenden Rest. Nein, diese Frage lautet nicht »Liebst Du mich?«, auch nicht »Wie war ich?« oder »Wer ist schuld?« Die Frage lautet: »Weshalb muss ich mir das antun?!?« Kommt sie Ihnen bekannt vor?

Sie können es ruhig zugeben, denn es ist kein Makel, sich diese Frage zu stellen, im Gegenteil. Der Makel wäre, sich die Frage nicht zu stellen, denn das ist die Frage der Erfolgreichen, nicht der Erfolglosen oder Frustrierten. Jeder erfolgreiche Sportler stellt sie sich irgendwann während des Wettkampfs, an dessen Ende der Sieg steht. Sie ist existenziell für den Erfolg. Erfolglosigkeit, Unzufriedenheit und Frust folgen aus dem Mangel einer Antwort auf diese Frage. Dieser Mangel bedroht unser Lächeln. Nicht das künstliche Kampflächeln, das wir aus Verkaufsprospekten kennen, das wäre kein Verlust. Gefährdet ist das ehrliche Lächeln, das aus einer zufriedenen Grundhaltung kommt.

Ich stamme aus einer Wirtsfamilie. Von Kindesbeinen an habe ich miterlebt, wie wichtig es ist, das Lächeln als kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen zu pflegen. Auch in schwierigen Situationen. Bei uns zu Hause herrschte der Grundsatz: »Ein Wirt, der nicht lächeln kann, hätte Gast werden sollen.«

»EIN WIRT, DER
NICHT LÄCHELN
KANN, HÄTTE
GAST WERDEN
SOLLEN.«
(Eva & Josef Vater)

Entscheidend für das Ausmaß an Erfüllung oder Unzufriedenheit im Beruf (und ja, auch im Leben) ist die Qualität der Antwort auf diese Frage. Das gilt auch für Sie: Je besser Ihre Antwort, umso belastbarer Ihr Lächeln, umso besser die Leistung, umso größer Ihr Erfolg und Ihre Zufriedenheit im Leben. Denn Arbeit ist nun einmal – komme was wolle – Teil des Lebens. Sie wollen doch Erfolg und Zufriedenheit in Ihrem Leben, oder?

Mit diesem obligatorischen Teil unseres Lebens sind wir unvermeidlich auch Teil des Lebens Anderer. Wenn Sie sich auf den Weg zur Arbeit machen, wenn Sie die Woche beginnen oder aus dem Urlaub zurückkommen, immer wenn Sie Ihr Werk unterbrochen haben – denken Sie daran: In der Zeit, in der Sie nicht arbeiten, fehlen Sie jemandem. Ohne Sie ist jemand ärmer dran. Tatsache ist, egal ob es Ihnen bewusst ist oder nicht: Es gibt in Ihrer Abteilung, in Ihrem Unternehmen, in Ihrem Ort, in Ihrem Land und auf dieser Welt irgendjemanden, der etwas davon merkt, wenn Sie Ihre Arbeit nicht oder nicht gut machen.

Sie sind Teil des Lebens Ihrer Kunden, wer immer und wo immer die auch sind. Unabhängig davon, in welcher Funktion Sie arbeiten und in welcher Position, ob als Portier oder Vorstand, in Produktion, Verkauf oder Verwaltung. Das kann gar nicht anders sein, denn Sie werden doch bezahlt für Ihre Arbeit, oder etwa nicht? Niemals würde man Ihnen für Ihre Leistung Geld geben, wenn diese Leistung nicht wichtig wäre und fehlen würde. Ihre Leistung ist offenbar Anderen etwas wert.

Das gilt auch in die andere Richtung: So wie Sie Teil des Lebens Ihrer Kunden sind, sind Andere Teil Ihres Lebens. Nehmen wir zum Beispiel Ihren Urlaub. Wer sind die Menschen, die Leistungen erbringen, ohne die Sie nicht in den Urlaub fahren könnten? Ihre Urlaubsvertretung, das liegt auf der Hand, und die Kellner, Köche und all die anderen dienstbaren Geister, deren Unterstützung sie in der Zeit Ihres Urlaubs genießen, auch. Doch denken Sie an Piloten, Tankwarte, Bahnpersonal, Fließbandarbeiter im Autowerk … Können Sie einschätzen wie viele das noch werden können?

Haben Sie bei der Anschaffung eines neuen Autos schon einmal bewusst darüber nachgedacht, wie viele Menschen mit ihrer Arbeitsleistung Einfluss auf Ihr Leben genommen haben? Erst durch deren Beitrag konnten Sie sich ein neues Auto kaufen.

Schon so etwas Alltägliches wie die Abendnachrichten im Fernsehen hängt von einer Vielzahl unverzichtbarer Menschen ab. Und da denke ich nicht nur an die Moderatoren auf dem Bildschirm und die Mitarbeiter des Senders. Ich meine auch nicht nur den Verkaufsberater, der Ihnen das Fernsehgerät verkauft hat. Ich denke an den Elektriker, der die Stromkabel verlegt hat, die Chauffeure der Lieferwagen, die Ihr TV-Knabbergebäck und die dazu passenden Getränke ausgeliefert haben und, und, und …

Sie merken, viele Menschen werden durch ihre Arbeit Teil Ihres Lebens. Das Fehlen der Arbeit dieser Menschen bliebe Ihnen nicht verborgen, oder? Ihr Leben wäre irgendwie anders. Doch die wissen alle nicht, wie wichtig sie für Sie waren. Und sitzen jetzt vielleicht gerade in ihrem Auto oder in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit und haben ein Motivationsproblem am Tages- oder Wochenbeginn. Weil sie gar nicht mitbekommen, wie wichtig sie für Sie und für Andere heute und im Laufe der Woche sein werden. Woher sollen sie es denn auch wissen. Das sagt ihnen ja keiner. Und Sie können es ihnen natürlich auch nicht sagen, weil Sie diese Menschen nicht kennen. Aber es gibt sie und es gibt Sie, unabhängig davon, ob alle voneinander wissen.

Würden Sie gerne elektrische Leitungen in Ihrer Wohnung von jemandem verlegt bekommen, der am »Durchhalten« ist? Der gar nicht mitkriegt, wie bedeutend seine Arbeit für Sie ist? Und das nicht, weil er unklug ist, sondern weil er daran noch gar nicht gedacht hat. Er zieht es gar nicht in Betracht, dass er für Sie wichtig sein könnte. Und all das gilt ebenso für Sie und die Leistung, die Sie in Ihrer Arbeit erbringen: Sie sind wichtig!

Glauben Sie mir.

WOZU DIESES BUCH?


Als Bildhauer und Zeichner hatte Auguste Rodin einen besonderen Blick auf unsere Welt. Von ihm stammt die Feststellung: »Schönheit ist überall. Nicht sie fehlt unseren Augen, sondern unsere Augen sehen oft daran vorbei.«

Sehen wir nicht alle zu oft an der Schönheit unserer Arbeit vorbei? Dadurch übersehen wir unsere Möglichkeiten und vergeuden Lebenszeit. Verwenden Sie dieses Buch als Sprossen-Fenster mit vier Scheiben, durch die Sie blicken und so die...

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