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E-Book

Dackel

AutorHeike Schmidt-Röger
VerlagFranckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783440155523
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Ob Kurzhaar, Rauhaar oder Langhaar - Heike Schmidt-Röger, Hundeexpertin mit langjähriger Erfahrung aus der Dackelzucht, informiert über Auswahl, Haltung, Erziehung, Beschäftigung und Gesundheit der robusten und freundlichen Kleinhunde mit Jagdinstinkt. Ihr umfassender, praxisnaher Ratgeber gibt Ersthundehaltern Sicherheit und garantiert ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Hund. Das Plus zum Buch: Die Kosmos-Infoline - der persönliche Rat von der Autorin Heike Schmidt-Röger.

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Leseprobe

DIE FARBEN
— des Dachshundes


01 Kurzhaardackel: rot
Nach Rassestandard zugelassene Farben sind bei allen Haararten einfarbig Rot, Rotgelb und Gelb, alles mit oder ohne schwarze Stichelung. Die reinrote Farbe ist allerdings vorzuziehen. Nase und Krallen sind schwarz, rötlichbraun ist zulässig, aber nicht erwünscht.

02 Langhaardackel: rot
Die dunkelrote Farbe tendiert beim Langhaardackel zum Mahagonirot.

03 Langhaardackel: schwarzrot
Zweifarbige Teckel jeder Haarart sollen eine tiefschwarze oder braune Fellfarbe mit rostbraunen oder gelben Abzeichen (Brand) besitzen.

04 Rauhaardackel: braun
Die Braunen haben meist auch eine braune Nase und braune Krallen.

05 Kurzhaardackel: gestromt
Zu den gefleckten Dackeln zählen die getigerten und die gestromten. Die Grundfarbe des Gestromten ist rot oder gelb mit schwarzen Streifen.

06 Langhaardackel: Schwarztiger
Als Grundfarbe der getigerten Teckel gilt immer die dunkle (Schwarz, Rot, Grau). Die Flecken sollen unregelmäßig sein und weder die dunkle noch die helle Farbe soll überwiegen. Große Platten sind unerwünscht.

07 Rauhaardackel: rot
Diese Färbung wird auch als „dürrlaubfarben” bezeichnet.

08 Rauhaardackel: saufarben
Für den Rauhaarteckel gibt es neben den zugelassenen Farben auch „saufarben” in helleren und dunkleren Nuancen.

09 Kurzhaardackel: Brauntiger, siehe hier

10 Kurzhaardackel: Rottiger

DIE DREI GRÖSSEN


Dackel sind die einzigen Rassehunde, deren Größe nicht an der Widerristhöhe oder am Gewicht festgelegt wird, sondern am Brustumfang. Gemessen wird direkt hinter den Vorderbeinen.

Neugiernase: Kaninchenteckel passen leicht in einen Rucksack.

TECKEL

Als Teckel (T) werden die Normalteckel bezeichnet. Sie haben einen Brustumfang (BU) ab 35 cm und ein Höchstgewicht von ca. 9 kg. In ihrer Entstehungsgeschichte kann eine beachtliche Entwicklung der Größe verfolgt werden. So gab es Dackel, die ein Gewicht von über 15 kg auf die Waage brachten. Doch für die jagdliche Arbeit werden zumeist leichtere Hunde bevorzugt. So lautete schon der Wahlspruch des legendären Kurzhaarteckelzüchters Wilhelm von Daacke: „Der Teckel ist als Jagdhund zu züchten, und zwar für die Jagd unter und über der Erde. Der Rüde sollte daher 8 kg, die Hündin höchstens 7 kg schwer sein.“ Heute können Hunde mit mehr als 10 kg auf Ausstellungen nicht die Höchstbewertung „vorzüglich“ bekommen.

ZWERGDACKEL UND KANINCHENDACKEL

Zwergteckel und Kaninchenteckel werden auch als Kleinteckel bezeichnet. Im Alter von frühestens 15 Monaten wird der Brustumfang auf einer Ausstellung gemessen und das Ergebnis in die Ahnentafel eingetragen. Das legt fest, ob es sich um einen Zwerg- oder Kaninchenteckel handelt:

Zwergteckel (Zw), BU bis zu 35 cm, Gewicht ca. 4 – 5 kg

Kaninchenteckel (Kt), BU bis zu 30 cm, Gewicht ca. 3,5 kg

Kleinteckel sind keine Modeerscheinung der jüngeren Zeit. Vielmehr gab es schon frühzeitig Dachshunde, die durch Einkreuzung von raubzeugscharfen Pinschern gezielt kleiner gezüchtet wurden, um das Frettchen bei der Jagd im engen Kaninchenbau zu ersetzen. Anatomisch entsprachen diese kleinen Hunde mit ihren relativ langen Beinen, den runden Köpfen und manchmal sogar Glupschaugen nicht dem gewünschten Bild des Dackels.

Dank züchterischer Bemühungen ist es gelungen, Zwerg- und Kaninchenteckel zu schaffen, die das proportional kleinere Abbild des Normalschlages sind. Doch deren Zucht ist aufwendiger: Sind etwa bei Standardteckeln Würfe mit fünf, sechs und sieben Welpen keine Seltenheit, finden sich insbesondere bei den Kaninchenteckeln zumeist zwei bis vier und manchmal sogar nur ein Welpe in der Kinderstube.

In den letzten Jahren erfreuten sich die Kleinteckel entsprechend dem allgemeinen Trend zum Minihund immer größerer Beliebtheit, gerade bei Nichtjägern. Doch weder der Zwerg- noch der Kaninchenteckel sind Schoßhündchen, sondern im Herzen und von ihren Bedürfnissen her eben passionierte Jagdhunde, was sie bei entsprechender Ausbildung auch eindrucksvoll unter Beweis stellen. Sie wollen arbeiten, genau wie ihre größeren Verwandten.

WIESO HAT DER DACKEL KURZE BEINE?

Die Kurzbeinigkeit ist Folge einer Mutation, die eine Entwicklungsstörung (Chondrodysplasie) hervorruft, wodurch während der Embryonalentwicklung die Wachstumsfugen der Knochen zu früh verhärten. Beim Dackel betrifft das vorwiegend die langen Röhrenknochen.

2009 veröffentlichten die Wissenschaftler um Elaine Ostrander und Heidi Parker vom „National Genome Research Institute“ in Maryland das Ergebnis einer Studie, nach der nur eine einzige Genveränderung dafür verantwortlich ist – alle kurzbeinigen Rassen haben dieses fehlerhafte Gen gemeinsam. Diese Mutation entstand vermutlich nur einmal kurz nach der Domestikation des Hundes, und zwar bevor sich die frühen Hunde in die modernen Rassen aufgespaltet haben. Schon auf altägyptischen Abbildungen sind kurzbeinige Hunde zu sehen.

TIGERTECKEL


Tigerteckel können auch ein oder zwei blaue Augen haben. Die hellen Flecken im Fell entstehen durch den Merlefaktor, einen Gendefekt, der eine Farbausdünnung und eine Scheckung verursacht. Er hat nicht nur Auswirkungen auf das Fell, sondern kann auch Veränderungen an Organen nach sich ziehen. So sind bei den Nachkommen zweier Tigerteckel schwere gesundheitliche Schäden zu erwarten, wie Blindheit, Taubheit, mangelnde Vitalität, verminderte Fortpflanzungsfähigkeit – und viele sterben schon sehr jung. Der DTK verbietet die Verpaarung von zwei Tigerteckeln.

Ein Antrag auf Standardänderung unter anderem zur Farbgebung wurde durch den DTK über den VDH an die FCI gestellt. Somit sollen die Brauntiger und bei den rauhaarigen Teckeln noch die Saufarbentiger mit eingeschlossen werden.

Dachshunde sind noch immer wertvolle Jagdgefährten.

DER DACKEL HEUTE


Vor einigen Jahren gingen Berichte durch die Medien, die das Aussterben des Dackels verkündeten. Zwar werden heute im VDH weniger Dackel gezüchtet als früher, doch der Dachshund ist nach wie vor der Deutschen zweitliebster Rassehund, vom Aussterben weit entfernt (siehe hier) und bleibt uns hoffentlich noch lange erhalten. Dackel sind auch heute noch unerlässliche und geschätzte Jagdgebrauchshunde. So beweisen sie beispielweise bei zahlreichen Nachsuchen von verletzten Wildtieren immer wieder aufs Neue ihren Arbeitseifer sowie ihre gute Nase und ersparen dadurch den verwundeten Tieren unnötige Leiden. Die weitaus größte Zahl der Dackel sind inzwischen jedoch Familien- und Begleithunde, deren Halter zumeist froh sind, wenn ihr Vierbeiner keine überdurchschnittlich ausgeprägte jagdliche Passion zeigt. Seit den ersten Hundeausstellungen Ende des 19. Jahrhunderts gibt es bei den Dackeln wie auch bei anderen Hunderassen Züchter, die mehr Wert auf das Äußere und ein umgängliches Wesen legen als auf die Förderung der jagdlichen Fähigkeiten.

Im DTK, ÖDHK und SDC benötigen alle zur Zucht eingesetzten Dackel eine Zuchtzulassung. Damit wird sichergestellt, dass ihr Aussehen und ihr Wesen dem Rassestandard entsprechen. Um die Jagdpassion der Dackel unter Beweis zu stellen, werden zahlreiche jagdliche Prüfungen angeboten und auf Ausstellungen gibt es gesonderte Klassen für diese Gebrauchshunde. Zudem führen die Zuchtvereine Statistiken, z.B. die Nachsuchen- und Bodenjagdstatistik, die den Jagdeinsatz der Dackel in der Praxis dokumentieren.

So findet jeder Dackelfreund den für ihn passenden Hund, ob für die Familie oder den Jagdeinsatz. Auch in Zukunft ist es wichtig, den „ursprünglichen“ Dackel mit seinem ihm eigenen Wesen als Jagdgebrauchshund zu erhalten, da eine fachkundige Zuchtselektion nach Leistung auch die Gesundheit und Robustheit einer Rasse sichert. Andererseits hat sich auch der Dackel als Familienhund einen festen Platz erobert und die Züchter haben die besondere Verantwortung, die Vitalität ihrer Hunde durch...

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