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E-Book

Ethnografie und Deutung

Gruppensupervision als Methode reflexiven Forschens

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl443 Seiten
ISBN9783658158385
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Ethnografische Feldforschung hat das anspruchsvolle Ziel, Annäherungen an das Wirklichkeitserleben und die alltäglichen Handlungspraxen anderer Menschen zu ermöglichen. Der Forschungsprozess zeichnet sich durch eine Komplexität aus, die selbst für qualitative empirische Sozialforschung ungewöhnlich ist; die gewonnenen Daten sind sehr vielschichtig. Die ethnografische Gruppensupervision für Feldforschende ist eine Antwort auf diese Herausforderungen. Der Band stellt dieses Instrumentarium zur Reflexion und Auswertung ethnografischer Feldforschungen in Form von methodologischen Erläuterungen und konkreten Praxisbeispielen vor.



PD Dr. Jochen Bonz, Universitätsassistent am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck, ist Gruppenanalytiker (SGAZ) in Ausbildung und leitet seit vielen Jahren Supervisionsgruppen nach dem Modell der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt.

Prof. Dr. Katharina Eisch-Angus forscht und lehrt am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz.

Dr. Marion Hamm ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin  im EU-Projekt TRACES am Institut für Kulturanalyse der Universität Klagenfurt.

Dr. Almut Sülzle ist Supervisorin und leitet die Berliner Supervisionsgruppe für Feldforschende in Sport- und Sozialwissenschaften. Die Ethnografin arbeitet zudem am Archiv der Jugendkulturen in Berlin als Wissenschaftskoordinatorin. 

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
1 Ethnografische Gruppensupervisionals Methode refl exiven Forschens. Eine Einleitung9
1 Der intersubjektive Deutungsraum ethnografischerForschung14
2 Das forschende Selbst16
3 Das Interpretieren in der Gruppe20
4 Das Feld als zentrale Bezugsgröße23
5 Zu den Beiträgen dieses Bandes27
Literatur29
I Methodologisches: Reflexive Subjektivität in der ethnografischen Feldforschung33
2Sinn und Subjektivität. Traditionen und Perspektiven des Methodeninstruments Ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt/Supervisionsgruppe für Feldforscher*innen*34
1 Deutungswerkstätten und Feldforschungs- Supervisionsgruppen in der Volkskunde/Europäischen Ethnologie38
2 Zur Methodenpraxis der Deutungswerkstätten45
2.1 Latent im Forschungsmaterial enthaltene Aspekte45
2.2 Konsequenzen der Artikulation des Latenten47
3 Assoziation und Kontext: Zur Wissenschaftlichkeitder ethnopsychoanalytischen Deutung53
3.1 Volkskundliche Kontextualisierung und Konkretisierung54
3.2 Assoziation und szenisches Verstehen55
3.3 Sinn und Semiose57
4 Assoziative Deutungsarbeit und die universitäreLehre59
4.1 Akademische Drucksorten60
4.2 Die akademische Black Box öffnen61
Literatur63
3Die reflexive Couch. Feldforschungssupervision in der Ethnografie*66
1 Reflexivität ist machbar67
2 Beispiel einer Feldforschungssupervision:Die Jubilarfeier71
3 Vom Feld auf die Couch: Elemente gelingenderFeldforschungssupervision78
4 Wissenschaftliche Reflexivität jenseits narzisstischerNabelschau83
Literatur87
4 Die ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt*91
Die ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt94
Herkunft des verwendeten Textausschnitts98
Praktische Arbeit und Ergebnisse derethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt100
Fazit109
Diskussion der Methode111
Literatur112
5 kritik des reinen Gefühls. Feldforschungssupervision als reflexive Methode zur Forschung mit und über Emotionen116
1 Auf der Suche nach den ‚richtigen‘ Emotionen116
2 Gefühlsraum Fußball118
3 Emotionspraktiken unter Fußballfans erforschen120
4 Feldforschung als Interaktion121
5 Feldforschungssupervision als Methode der wissenschaftlichen (Selbst?)Reflexion123
6 Die Berliner Feldforschungssupervisionsgruppe124
7 Mit und über Emotionen forschen126
8 Forschungspraxis: Ebenen von Emotionen129
8.1 Erhebung emotionaler Praxen im Feld130
8.2 Forschungsbegleitende Emotionen131
8.3 Kontext: Emotionen als Teil des kulturellenBedeutungsgewebes des Feldes133
8.4 Zusammenspiel der Ebenen: Kritik des reinen Gefühls135
9 Forschungsinteraktion hat zwei Seiten:Feld und Wissenschaft136
10 Supervision und reflexive Wissenschaft138
11 Profession und Emotionen – Fazit140
Literatur142
6 „Das sind keine wissenschaftlichen Gespräche, was hier läuft …“. Ethnopsychoanalyse als reflektierter Beziehungsprozess145
Die Positionierung in der fremden Umgebung148
Die ethnopsychoanalytische Beziehung mit Martina154
Rahmenbedingungen und Vorgehen163
Martina: Interpretation und Integration164
Fazit166
7 Die Bedeutung von Gegenübertragungen inder Dynamik von Forschungsbeziehungen167
Literatur180
8 Gegenübertragungsprobleme in psychoanalytischer Praxis, Ausbildungund ethnologischer Feldforschung182
Übertragung und Gegenübertragung – Begriffsbestimmungund Wandlung182
Gegenübertragungsprobleme in der psychoanalytischenPraxis und Supervision187
Angst und Gegenübertragung in der Feldforschung192
Gegenübertragungsprobleme in der ethnologischenFeldforschung195
Abschließende Bemerkung198
Literatur198
9 Deutungen. Wer oder was prägt die Interpretation?201
1 Was schafft und begrenzt den Raum der Deutungen des Forschungsmaterials in der Supervisions- oderDeutungsgruppe?202
2 Sind die Deutungen nicht abhängig von dermilieuspezifischen Zusammensetzung der Gruppe?204
3 Erzeugt die Deutungsarbeit in der Supervisionsgruppe als ein Instrument bürgerlicher Wissenschaftspraxis nicht zwangsläufig ‚bürgerliche‘Interpretationen?206
4 Schlussbemerkung207
Literatur208
10 Verschiebungen und Verdichtungen. Erkenntnisprozesse in der assoziativenInterpretationsgruppenarbeit209
1 Subjektive Wahrnehmungen als intersubjektiveDaten begreifen209
1.1 Beispiele für das Paradigma der Reflexion derGegenübertragung210
1.2 Zur Funktionsweise der Deutungswerkstatt213
1.3 Der Vogel im Käfig214
2 Die Deutungswerkstatt und das Unbewusste215
2.1 Verschiebungen218
2.2 Widerspruchslosigkeit220
2.3 Beziehungshaftes221
3 Die Auswirkungen der Interpretationsgruppenarbeitauf das forschende Subjekt222
4 Die assoziative Interpretationsgruppenarbeit unddie Universität225
Quellen und Literatur228
II Zur Methodenpraxisder Feldforschungssupervision: Erfahrungen und Ergebnisse230
11 Erkenntnis-, nicht Fehlerquelle. Zur Erfahrbarkeit ethnografischer Subjektivitätin der Deutungswerkstatt231
1 Ein Blick in die ethnopsychoanalytischeDeutungswerkstatt232
2 Zur Subjektivität in der ethnologischen Forschungsarbeit236
Literatur239
12Von der Verstrickung der Forscherin zurVerstrickung der Be/Deutungen240
Erster Tagebuchauszug243
Gruppenassoziationen und meine Überlegungen dazu244
Zweiter Tagebuchauszug247
Gruppenassoziationen und meine Überlegungen dazu249
Zusammenfassung252
Postskript255
Literatur257
13 „Nichts macht mich so glücklich wie Fußball, obwohl ich da ständig unglücklich bin.“. Über das Zusammenspiel von Emotionen und Fußball258
1 Der Forscherinnenkörper als Erkenntnissubjekt259
2 Im Fußball forschen – eine supervisorischeSpurensuche262
3 Leistung – oder worum geht’s hier eigentlich?265
4 Emotionen als „moral batteries“266
5 Ein Zwischenstand268
Literatur269
14 „Ich hab hier gar keinen Platz zum Reden!“. Zur (Be-)Deutung von Anerkennungskämpfen in der Deutungswerkstatt271
1 Hintergründe zum besprochenen Interviewmaterial272
1.1 Allgemeiner Forschungsrahmen272
1.2 Interviewsetting und Interviewpartner*innen273
2 Gesprächsräume erkämpfen: Rekonstruktion einesWerkstattverlaufes275
2.1 Gruppendynamik275
2.2 Von der Angst, nicht dabei zu sein –erster Interviewauszug276
2.3 Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe –zweiter Interviewauszug280
2.4 Aushandlung von Geschlechterpositionen284
3 Deutungswerkstatt als wissenschaftliche Methode?285
4 Abschließende Bemerkungen287
Literatur289
15 Über die Auflösung und das Wiederfinden einer Vertrauensbasis im Forschungsfeld290
Das Arbeiten in der Deutungsgruppe293
Erkenntnisgewinne295
Literatur298
16 An der Wahrnehmung vorbei assoziieren? Die interpretative Hybris oder die Grenzen der Reflexivität300
Literatur309
17 Vielleicht bist du einfach im falschen Feld? Kritische Überlegungen zum Arbeiten in einer ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt310
Literatur315
18 Vom Vermuten zum Verstehen. Zum Stellenwert der Deutungswerkstattim ethnografischen Erkenntnisprozess316
1 Feedback über die Wirkung eigener Texte317
2 Unterstützung der Kategorienbildung321
3 Diskurspositionen der Deutungsgruppe325
4 Fazit326
Literatur327
19 Lernendes Feldforschen. Zum Einsatz der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt im Studium derEuropäischen Ethnologie329
1 Das Setting der ethnopsychoanalytischenDeutungswerkstatt331
2 Blinde Flecken im Material333
3 Blick auf die Rolle der Forscher*in im Feld336
4 Vertrauen in die Methode der Ethnografie338
Literatur340
III Kontexte und Ausblicke supervidierter ethnografischerInterpretationsgruppenarbeit341
20Wiederaufsuchen der zehn Thesen. Utz Jeggle als Feldforscher und Lehrer*342
1344
2345
3346
4347
5349
6350
7351
8354
9355
10356
Quellen und Literatur357
21 Die Poesie des Feldes. 1984 – 2001 – 2016360
Literatur369
22Gruppenanalytische Fallrekonstruktion*371
Einleitung: Zur Bedeutung von Freuds Theorie und Methode der Traumdeutung für eine gruppenanalytischeHermeneutik371
Freuds Ansatz373
Gruppenanalytische Sequenzanalyse und Affektprotokolle378
Gruppenanalytische Sequenzanalyse379
Zum Vorgehen der gruppenanalytischen Sequenzanalyse382
Affektprotokollanalyse – das praktische Verfahren und seineBegründung383
Fallvignette386
Rekonstruktion der Therapiesitzung mithilfe desAffektprotokolls der Rekonstruktionsgruppe387
Zum Vorgehen bei der Affektprotokollanalyse391
‚Szenisches Empfinden‘ – Kompetenzen für dieBewusstmachung eigener und fremder Affekte392
Die Bedeutung der Primäraffekte394
Zur Verknüpfung von Sequenzanalysen und Affektverstehen –ein Resümee395
Literatur398
23 Die Zukunft der Ethnopsychoanalyse. Möglichkeit und Unmöglichkeitethnopsychoanalytischer Forschungen400
1 Die Zukunft einer Illusion400
2 Die illusionäre Wissenschaftlichkeit derEthnopsychoanalyse403
3 Homogene und heterogene Psychoanalyse407
4 Zusammenfassung und Ausblick411
Literatur413
24 Starke Reflexivität: Autoethnografie undEthnopsychoanalyse im Gespräch414
1 Schwache und starke Reflexivität415
2 Autoethnografie als stark reflexiver Ansatz417
3 Ethnopsychoanalyse als stark reflexiver Ansatz420
4 Autoethnografie und Ethnopsychoanalyseim Gespräch422
5 Fazit oder: Was können die Ansätze voneinander lernen und was kann die qualitative Forschung vondiesen Ansätzen lernen?425
Literatur428
Verzeichnis der Autor*innen432

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