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Politik und wirtschaftlicher Wettbewerb in der Globalisierung

Kritik der Paradigmendiskussion in der Internationalen Politischen Ökonomie

AutorHendrik Hansen
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl423 Seiten
ISBN9783531909967
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Ziel der Arbeit ist es, die aktuelle Debatte über die Globalisierung, wie sie sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch auf akademischer Ebene in der Internationalen Politischen Ökonomie geführt wird, auf ihre Grundlagen in der politischen Philosophie zurückzuführen: die paradigmatischen Konzeptionen des Verhältnisses von Politik und Ökonomie in der Ideengeschichte.

Dr. Hendrik Hansen, Dipl.-Volkswirt, lehrt als Privatdozent und Wiss. Mitarbeiter Politikwissenschaft an der Universität Passau (Schwerpunkte Politische Theorie und Ideengeschichte, Internationale Politische Ökonomie).

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Leseprobe
3 Paradigmendiskussion auf der Ebene der Phänomene: Beurteilung der Globalisierung des Wettbewerbs (S. 79-80)

In Teil 2 wurde deutlich, dass die verbreitete Einteilung der Paradigmen der IP0 in Realis- mus, Liberalismus und Strukturalismus zu unscharf ist, um die Diskussion über das Verhältnis von Politik und Ökonomie in den internationalen Beziehungen zu analysieren. Das zeigt sich insbesondere daran, dass der Streit über die Beurteilung der Globalisierung des Wettbewerbs zu großen Teilen zwischen Vertretern unterschiedlicher Varianten des Liberalismus stattfindet, wobei sich unter den Gegnern des Wirtschaftsliberalismus häufig ein Bündnis zwischen sozialstaatlichen Liberalen und Realisten bildet. 185 Die Einteilung des Liberalismus in den radikalen Wirtschaftsliberalismus, den rechtsstaatlichen Liberalismus und den sozialstaatlichen Liberalismus erlaubt es, die Diskussion über eine politische Rahmenordnung für den globalen Wettbewerbs besser zu strukturieren.

Die theoretische Auseinandersetzung mit den Paradigmen, die das Ziel dieser Untersuchung ist und in den Teilen 4 und 5 durchgeführt wird, soll in diesem Teil an die konkreten Fragen der Globalisierungsdiskussion zurückgebunden werden: Worin bestehen die Herausforderungen der Politik durch die Internationalisierung des Wettbewerbs? Welche konkreten Probleme ergeben sich auf der Ebene des Welthandels, der multinationalen Unternehmen und der Finanzmärkte? Welche unterschiedlichen Einschätzungen der Auf- gaben der internationalen Politik werden in dieser Diskussion vertreten?

Bevor die Antworten auf diese Fragen untersucht werden, soll zunächst der Bezugspunkt - die Globalisierung des Wettbewerbs - beschrieben werden. Das kann jedoch nur unter dem methodischen Vorbehalt geschehen, dass die Auswahl und Bestimmung von ,,Fakten" immer schon vom Standpunkt des Betrachters (also dem Paradigma, von dem er bewusst oder unbewusst ausgeht) beeinflusst wird.

Schon die Frage, ob die derzeitige Entwicklung der Weltwirtschaft die Politik Überhaupt vor neue Herausforderungen stellt, d. h. ob es auf der weltwirtschaftlichen Ebene eine neue Entwicklung gibt, die die Verwendung eines neuen Begriffs (Globalisierung) rechtfertigt, wird - wie im ersten Teil gezeigt wurde (2.3.1) - sehr unter- schiedlich beantwortet. Dennoch soll versucht werden, das Phänomen der Globalisierung zu beschreiben, indem diejenigen Merkmale dargestellt werden, die unter den Vertretern unterschiedlicher IPO-Paradigmen relativ unumstritten sind (Kapitel 3.1).

In Kapitel 3.2 wird dann die Diskussion Ober die Herausforderung der Politik durch die Entwicklung des internationalen Wettbewerbs dargestellt. Im Ergebnis der Strukturierung und Analyse dieser Diskussion wird sich zeigen, dass in ihr konfligierende Modelle des Interessenaus- gleichs aufeinanderstoßen, die im folgenden Teil 4 im Rückgang auf die politische und ökonomische Ideengeschichte analysiert werden.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsiibersicht5
Inhaltsverzeichnis6
Verzeichnis der Abbildungen11
Abkiirzungsverzeichnis12
Vorwort13
1 Einleitung17
2 Die Paradigmendiskussion der Internationalen Politischen Okonomie im Uberblick25
2.1 Entwicklung der IPO25
2.2 Paradigmendiskussion der IPO31
2.3 Die gegenw/irtige IP()-Debatte: Internationale Politik und Globalisicrung des Wettbewerbs53
2.4 Schlussfolgerung66
3 Paradigmendiskussion auf der Ebene der Ph~inomene: Beurteilung der Globalisierung des Wettbewerbs75
3.1 Kennzeichen der wirtschaftlichen Globalisierung76
3.2 Der Streit fiber die Beurteilung der Globalisierung: Befiirworter und Gegner des freien Wettbewerbs91
3.3 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen147
4 Der Kern der Paradigmendiskussion: Konzeptionen des Interessenausgleichs164
4.1 Individualistischer Realismus166
4.2 Radikaler 8konomischer Liberalismus186
4.3 Rechtsstaatlicher Liberalismus217
4.4 Sozialstaatlicher Liberalismus254
4.5 Die Struktur der Debatte - personaler Realismus II268
5 Grundlagen des personalen Realismus- Politik und Okonomie bei Aristoteles304
5.1 Zur Relevanz der antiken Philosophie fiir das Verstiindnis von Politik und 0konomie in der Gegenwart305
5.2 Das teleologische Staatsverst~indnis311
5.3 Die Okonomische Theorie313
5.4 Die Bedeutung der Chrematistik in der Polis338
5.5 Kritik der Aristotelischen Teleologie348
6 Schlussbetrachtung: vom personalen Realismus zum Dialog354
6.1 Zusammenfassung des Gedankengangs der Untersuchung354
6.2 Individuum und Person359
6.3 Politik und Okonomie - der Riickbezug auf die IP0364
Literaturverzeichnis369
Sach- und Personenregister404

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