Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Bergische Universität Wuppertal (Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Lehrforschungsprojekt und Forschungsmethoden, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Laufe seines Forscherlebens decodierte Bourdieu zahlreiche Arten des Handelns und erstellte verschiedene Habitusanalysen. Allerdings hinterließ er keine spezifische Methode, sondern nur Ansätze, zur Analyse und Differenzierung von Habitusmustern. Die Wurzeln des methodologischen Ansatz der Habitus-Hermeneutik gehen im deutschsprachigen Raum bis Mitte der 1980er Jahre zurück, wo sich die Forschungsgruppe am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hannover erstmals mit Fragestellungen beschäftigten, die mit dem gesellschaftlichen Strukturwandel zusammenhängen. Im Rahmen ihrer Analyse der westdeutschen Sozialstruktur entstand der Begriff der Habitus-Hermeneutik, der darauf hinweist, dass die soziale Position oder Kapitalkonfiguration eines Individuums nicht für sich spricht, sondern dass mit dem Verstehen eines Habitus eine spezifische Deutungsarbeit geleistet werden muss. Bremer und Teiweis-Kügler weisen darauf hin, jene Ansätze überdacht und abgeändert, jedoch keine Methode wirklich neu entwickelt zu haben. Da ein wichtiges Zitat von Bourdieu lautet: 'Verstehen heißt zunächst, das Feld zu verstehen, mit dem und gegen das man sich entwickelt', wird diese für seinen soziologischen Ansatz wesentliche Aussage im weiteren Verlauf der Arbeit in Relation zu seinem zeitgenössischen philosophischen Umfeld, gesetzt. Nachdem Bourdieus methodisches Vorgehen skizziert und ausgewählte Begriffe seines empirischen Baukastens vorgestellt wurden, folgt in Kapitel 3 die Vorstellung seiner Sozialanalyse mit dem Titel 'Das Elend der Welt'. Es werden sowohl die Rahmenbedingungen, als auch der Aufbau der Studie thematisiert, um das zugrunde liegende methodische Konzept des Verstehens nachvollziehen zu können. Bevor der Ansatz der Habitus-Hermeneutik thematisiert wird, der auf dem Konzept des Verstehens basiert, wird ein Blick auf den wissenschaftlichen Beobachter und seine Rolle im Rahmen des Forschungsprozesses geworfen. Für die Textinterpretation wurde das Interview in vier Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt beinhaltet zwischen fünf und zehn Antworten der Interviewten. Aus Platzgründen erfolgt anfänglich eine ausführlichere Interpretation, wobei im weiteren Fortschreiten der Analyse die anfänglich generierten Habitushypothesen entweder näher bestimmt oder falsifiziert werden. Bevor ein Fazit gezogen wird, wird versucht, eine denkbare Positionierung der Akteurin im sozialen Raum darzustellen, sowie eine mögliche Verortung ihres Habitus vorzunehmen.
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