Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,0, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb dieser Arbeit soll die Frage nach der wahrnehmungsbedingten Täter- und/oder Opferseite gewaltbereiter Jungen und Mädchen geklärt werden. Als Ergebnis soll also herauskristallisiert werden, ob und in welche Richtung sich die pädagogische Aufmerksamkeit vermehrt lenken muss, damit diesen Gewaltphänomenen in adäquater Weise entgegengetreten werden kann. Zu diesem Zweck werden zunächst Fragestellungen aus essentiellen Gebieten der Gewaltforschung ins Blickfeld genommen, wobei untersucht wird, wie aggressive Jungen und Mädchen selbst Opfer ihrer Sozialisation bzw. von Gewalt werden, indem soziale Faktoren in Hinsicht auf die Entstehung von Gewalt thematisiert werden. Seit gut zwei Jahrzehnten häufen sich Medienberichte über offensiv gewalttätige Kinder und Jugendliche, in denen immer wieder Fälle massiver Gewalt an Schulen sowie im öffentlichen Raum ein lautes Echo finden. Während in der Vergangenheit Beleidigungen und körperliche Auseinandersetzungen Heranwachsender noch scheinbar harmlos und selten waren, so sollen sich junge Menschen heute immer häufiger ihrer verbalen und vor allem physischen Stärke bewusst sein und Gewalt zunehmend brutaler, erbarmungs- und bedenkenloser gegenüber Mitmenschen ausüben. Beispielsweise titelte der Stern schon im Jahr 2004 'Werden Schüler immer brutaler? Mitschüler werden brutal verprügelt, andere psychisch drangsaliert, zuweilen auch von Gruppen und systematisch. Wird die Schule vom Lernort immer mehr zum Tatort?'. 2009 hieß es ebenfalls im Stern 'Sie prügeln wahllos Passanten zusammen, schlagen und treten auf ihre Opfer ein, wenn diese schon am Boden liegen: Kinder und Jugendliche ohne Mitleid'. Insbesondere soll die Anzahl der von jungen Frauen verübten Gewalttaten immer mehr zunehmen: So konnte man 2008 im Focus lesen ''Da habe ich rotgesehen? - Schlagen, treten, niedermachen - die wachsende Gewaltbereitschaft junger Frauen beschäftigt Polizei und Psychologen'. Orientiert man sich an dieser Gewaltpräsenz in den Medien, so scheint es an der Zeit, dass im Deutschen ein neues Wort gebräuchlich wird: die Macha, als das weibliche Gegenstück zum Macho. Denn wenn junge Frauen früher noch bei Gefahr mit dem großen Bruder drohen mussten, schlagen sie laut medialer Aufarbeitung immer öfter selbst zu. Letztendlich wird in den täglich auf uns einwirkenden Berichterstattungen festgestellt, dass eine stark ansteigende Anzahl der Gewalttäter/innen in und außerhalb der Schule auszumachen sei.
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