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E-Book

Reizdarm adé-nichts tut mehr weh

AutorMichael Dr. med. Tank
Verlagepubli
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl478 Seiten
ISBN9783745084498
Altersgruppe1 – 99
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Wer sich bei Reizdarmbeschwerden in die Hände der Schulmedizin begibt, wird in vielen Fällen enttäuscht. Wenn - nach den üblichen Tests - auf symptomatische Behandlung und Diätempfehlungen keine Besserung eintritt, dann wird gerne eine psychosomatische Ursache attestiert. Dieses Buch will auf weitere, ganzheitlich biologische Untersuchungsmethoden hinweisen und aufzeigen, dass es für viele Betroffene doch eine Lösung der Darmprobleme geben kann. Mit anderen Methoden kommt man zu anderen Ergebnissen. Und mit präziseren Diagnosen kommt man zu einer gezielteren Behandlung. Diese Erkenntnis hat den Autor, Dr. Michael Tank, bewogen, in diesem Buch zusammenzufassen, was er tagtäglich in seiner Praxis erlebt. Vielen Patienten, die seit Jahren an Darmbeschwerden leiden, kann geholfen werden. Sie müssen nur einen anderen Weg gehen. Das vorliegende Buch stellt die täglichen Praxiserfahrungen des Autors dar und zeigt Wege zur Lösung der Probleme auf. Dabei verbindet er die offiziellen Lehrmeinungen mit alternativen Untersuchungs- und Behandlungsansätzen. Chronische Infekte, die mit den üblichen schulmedizinischen Untersuchungen nicht zu finden sind, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die bei den standardisierten Untersuchungen nicht auffallen, eine Fehlbesiedlung im Darm, die mit zweifelhaften Methoden untersucht wird und Bluttests, die zu Ernährungsvorschlägen führen, die kaum umzusetzen sind, - damit wird Dr. Michael Tank täglich konfrontiert. Die Ursachen zu finden und nicht nur die Symptome zu behandeln ist sein Anliegen. Die typischen Krankheitsbilder wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Leaky Gut-Syndrom, aber auch atypische chronische Infekte, Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen werden aus Sicht der Schulmedizin und der Alternativmedizin erklärt. Lösungswege werden aufgezeigt. Mit Selbstcheck auf Darmprobleme, ToDo-Liste und Hinweisen zum Finden ganzheitlicher Therapeuten.

Dr. Michael Tank (57) ist Hautarzt, Allergologe, Sportmediziner und Chirotherapeut. Er nutzt Applied Kinesiology als ganzheitliche Untersuchungsmethode. Zusammen mit Kollegen verschiedener Fachrichtungen betreibt er in Hamburg ein ganzheitliches Therapiezentrum. Als Sportmediziner betreut er seit 25 Jahren die Beachvolleyball-Nationalmannschaften und wurde mit seinen Teams zweimal in Folge Olympiasieger. Dr. Tank leitet einen bundesweiten Arbeitskreis ganzheitlicher Therapeuten und hat bereits mit seinem ersten Buch 'Impfen oder nicht - was tun?' seine differenzierte und von der Norm abweichende Sichtweise für medizinische Probleme dargelegt. Als Herausgeber eines kostenlosen Newsletters (tank-deutschland.de) informiert er Interessierte über aktuelle medizinische Themen.

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Leseprobe

Fieber


Fieber ist die Erhöhung der Körpertemperatur. Die Körpertemperatur wird im Zwischenhirn geregelt und gehört zu den autonomen Funktionen, also den Funktionen, die wir nicht willentlich beeinflussen können. Die Hauttemperatur wird über ein im Hirnstamm gelegenes Zentrum an das Zwischenhirn (Hypothalamus) gesendet, daraus folgt die Bewertung und eine entsprechende Regulation. Wenn der Körper Wärme produziert, geschieht das über die Anregung des Stoffwechsels. Wärme ist ein „Abfall“-Produkt der Energiegewinnung. Die Leber als Hauptstoffwechselorgan und die Muskulatur als wesentliches Energie verbrauchendes Gewebe erzeugen bei der Energiegewinnung aus Zucker und Sauerstoff Wärme. Muskelaktivität bringt uns zum Schwitzen, weil wir die im Inneren erzeugte Wärme über die Haut abführen und wenn die eine zu hohe Temperatur erreicht, wird durch Schweiß und dessen Verdunstungskälte gekühlt. Wenn wir frieren, fangen wir an zu zittern, also die Muskeln zu bewegen, damit diese Wärme produzieren. 

 

Bakterien oder Virenbestandteile oder deren Toxine verändern die Signale im Gehirn und können so eine Temperaturerhöhung auslösen. Wir bekommen Fieber. Nebeneffekt des Fiebers ist, das ein Teil unserer Enzyme schneller arbeitet, der Stoffwechsel schneller läuft und auch das Immunsystem aktiver wird. Fieber ist also eine nützliche Antwort, wenn wir uns mit Krankheitserregern auseinandersetzen. In der ganzheitlichen Medizin werden z. B. warme Wickel, Wärmflaschen, Rotlicht und heiße Getränke eingesetzt, um eine Temperaturerhöhung zu erreichen.

 

 

Wissenswertes zur Verdauung


 

Nachdem ich dargestellt habe, wie unser Verdauungstrakt aufgebaut ist und wie die Organe prinzipiell funktionieren, geht es im kommenden Kapitel darum, zu verstehen, wie sich die Verdauung im Detail abspielt. Nur wenn man weiß, wie etwas funktioniert, kann man verstehen, wieso etwas auch einmal nicht funktioniert und warum das so sein kann. 

 

Wenn ich mir in den Finger schneide, dann blutet es. Und das bleibt auch so, egal was ich gegessen habe, es wird kein Salatblatt oder Weizenkorn erscheinen. Das sollte die Frage aufwerfen, was eigentlich mit dem Salatblatt, dem Steak oder dem Körnermüsli passiert, dass wir essen? Wir haben schon gehört, dass wir kauen, um die Nahrung zu zerkleinern und den Verdauungssäften eine größere Angriffsfläche zu verschaffen. Die Enzyme im Speichel, im Magen, im Dünndarm teilen unsere Nahrung in immer kleinere Untereinheiten, bis diese eine Größe haben, die unsere Darmzellen aufnehmen können.

 

Der Mensch ist ein Allesfresser (Omnivore). Das bedeutet, dass wir sowohl pflanzliche Kost zu uns nehmen, als auch von Tieren stammende. Alle Lebewesen bestehen aus organischen chemischen Verbindungen. Organische chemische Verbindungen basieren auf Kohlenstoff in Verbindung mit Wasserstoff. Pflanzen können aus Mineralien, Wasser und Luft Kohlenstoffverbindungen herstellen. Im Grunde verzehren alle höheren Lebewesen organische, also primär durch Pflanzen hergestellte, Nahrung. Wenn man den Kreislauf der Nahrung betrachtet, entstehen in der Pflanze mit Hilfe von Sonnenlicht, Wasser, Luft und Mineralien eine Vielzahl kohlenstoffhaltiger Verbindungen, aus denen die Pflanze selbst besteht. Diese wird von Pflanzenfressern gefressen. Pflanzenfresser werden von Fleischfressern gefressen, die die Pflanzenfresser verdauen. Die Ausscheidungen der Pflanzenfresser und Fleischfresser und tote Organismen werden von Pilzen, Bakterien etc. zersetzt und wieder in die Ursubstanzen zurückgeführt. Diese gelangen in die Erde bzw. die Luft und können wieder von Pflanzen zum Wachstum genutzt werden.

 

Die organischen Substanzen, aus denen Pflanzen und Tiere bestehen, werden entsprechend ihrer chemischen Eigenschaften in verschiedene Substanzklassen eingeteilt. Für den Menschen, der sich wissenschaftlich mit Nahrung und Nahrungsaufnahme beschäftigt, sind Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette von wichtiger Bedeutung. Diese drei Substanzklassen sind Energieträger, die in unserer Nahrung enthalten sind und die wir zur Energiegewinnung nutzen können. Weitere Nährstoffe, die in unserer Nahrung enthalten sind und die wir auch benötigen, sind Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Man kann auch einfach essen, ohne zu denken, und dabei glücklich sein, wie es nahezu alle Menschengenerationen vor uns getan haben, die noch nichts von Kalorien, Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten gehört hatten. Für diejenigen, die Probleme mit ihrer Verdauung haben oder sich aus beruflichen Gründen mit Ernährung beschäftigen, führt kein Weg daran vorbei, sich klar zu werden, wie die Nährstoffe im Darm reagieren und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit man sie aufnehmen kann.

 

Die Funktion des Verdauungstraktes ist abhängig von vielen Faktoren. Eine wichtige Voraussetzung für eine gute Verdauung ist die ausreichende Zerkleinerung der Nahrung durch gutes Kauen. Kauen hilft nicht nur die Oberfläche des Nahrungsmittels zu vergrößern und damit die Angriffsfläche für Verdauungsenzyme zu erhöhen, sondern der Speichel enthält bereits erste Enzyme, die anfangen z.B. Kohlenhydrate zu spalten, außerdem gleitet der Speisebrei besser, wenn er gut durchsaftet, also mit viel Speichel in Berührung gekommen ist. Manche Ernährungskonzepte, wie z.B. die F.X. Mayr-Diät, haben das ausreichend lange Kauen als Teil des Gesamtkonzeptes integriert. Wie oft sollte man kauen? Ich denke, das ist je nach Nahrungsmittel unterschiedlich. Bei einem Joghurt oder einer Suppe wird es schwer zu kauen, obwohl man durch Kaubewegungen die Durchmischung der Flüssigkeit mit Speichel verbessern kann. Wenn Sie rohe Karotten oder Nüsse essen, werden Sie meistens ganz gut kauen, weil es sich nicht gut schlucken lässt, wenn man noch Bröckchen im Mund hat. Bei weichen Nahrungsmitteln, wie Brot, einer Orange oder gekochten Kartoffeln, kann man auch ohne langes Kauen ganz gut schlucken. 

 

Ich empfehle länger zu kauen, als man es minimal braucht, um schlucken zu können. Die Speise soll eine einer Suppe ähnliche Konsistenz im Mund haben, bevor man schluckt. Wie oben schon beschrieben, ist Schlucken ein aktives Geschehen, bei dem die Speiseröhre den Speisebrei aktiv durch eine ringförmige Kontraktion, des die Speiseröhre bildenden Muskelschlauches zum Magen befördert. Dieses kann auch gegen die Schwerkraft geschehen. 

 

Diese wellenförmigen über den Muskelschlauch laufenden Kontraktionen nennt man Peristaltik. Die Peristaltik setzt sich im gesamten Magen-Darm-Trakt fort und ist autonom gesteuert. Das bedeutet, dass wir keinen aktiven Einfluss mehr darauf haben, wie schnell der Speisebrei durch Magen und die Darmanteile geleitet wird. Man kann zwar die ungefähren Peristaltikrhythmen messen und z.B. sagen, dass den Dünndarm etwa 12 Mal pro Minute eine Kontraktionswelle durchläuft. Es gibt allerdings durch das autonome Nervensystem nur eine Modulation der Peristaltik, die hauptsächlich vom so genannten Darmnervensystem ausgeht. 

Damit der Speisebrei und die in ihm enthaltenen Nährstoffe die sie bearbeitenden Bakterien erreichen und schließlich von den Enzymen der Darmzellen gespalten und aufgenommen werden können, reicht eine ringförmig über die Muskelschläuche des Darms laufende wellenförmige Bewegung nicht aus. Es gibt deswegen Muskelkontraktionsmuster, die den Speisebrei seitlich hin und her bewegen. Die kleinen Zotten und sogar die noch kleineren Mikrovili haben kontraktile Elemente, die durch Zusammenziehen und Loslassen die Zotten vertikal im Speisebrei und in der Schleimschicht bewegen.

 

Die von den Darmzellen aufgenommenen Nährstoffe werden rückwärtig ans Blut oder an die Lymphe abgegeben. Während der Muskelkontraktion einer Peristaltikwelle werden die Säfte in die Blutgefäße und Lymphwege gedrückt und es entsteht in ihnen ein Abfluss, so, wie wenn man einen Schwamm ausdrückt. Entspannt sich die Muskulatur wieder, sorgt der Blutdruck dafür, dass sich das Gewebe wieder entfaltet, neue nährstoffreiche Flüssigkeit aus den Darmzellen aufnehmen kann und bei der nächsten Kontraktion wieder weitertransportiert.

 

Die Peristaltik sorgt, wie beschrieben, für eine gute Durchmischung des Speisebreis, so dass alle Anteile des Breis irgendwann an die Darmwand gelangen, wo die Enzyme der Darmzellen die enthaltenen jeweiligen Substrate binden und verarbeiten. Außerdem sorgt sie für die Fortbewegung des Speisebreis vom Mund in Richtung After. Je nachdem, was für Kontraktionen der Darm ausführt, spricht man von nicht-propulsiver Peristaltik (macht die örtliche Durchmischung des Breis) und propulsiver Peristaltik (treibt den Stuhlbrei voran). Durch den Kontakt mit den jeweiligen Nahrungsbestandteilen, durch Einflüsse der Mikrobiota auf die Darmzellen, durch die Darmzellen selbst, werden Botenstoffe freigesetzt, die die Peristaltik und die Verweildauer der Nahrung in Magen und Darm im Detail steuern und beeinflussen.

 

Außerdem müssen die Drüsen (Mundspeicheldrüse, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Bauchspeicheldrüse, Leber (Galle) ihre Säfte abgeben, und zwar den Anforderungen der jeweiligen Nahrung entsprechend. Auch die Freisetzung der jeweiligen Enzyme und des Schleims im Darm wird durch eine gesunde Mikrobiota und einen funktionierenden Stoffwechsel mit beeinflusst. 

 

Die Verdauung der Nahrungsmittelbestandteile im Einzelnen


Fettstoffwechsel (Butter, Öl, Speck, Eier, Nüsse, Seefisch etc.)

Fette sind streng genommen nur eine Unterform der Lipide. Lipide sind Stoffe, die sich wasserabweisend verhalten....

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