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Literalität als milieuspezifische Praxis

Eine qualitative Untersuchung aus einer Habitus- und Milieuperspektive zu Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen

AutorNatalie Pape
VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl213 Seiten
ISBN9783830987680
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Die Dissertation untersucht die alltags- und lebensweltliche Einbettung literaler Praxis von Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen. Hierbei wird erstmals eine Habitus- und Milieuperspektive eingenommen. Es liegen der Arbeit 36 Interviews mit 19 Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen zu Grunde, die im Abstand rund eines Jahres zwei Mal befragt wurden und dabei auch an einer Lernstandsdiagnostik im Lesen und Schreiben teilnahmen. Die Auswertung der leitfadengestützten lebensgeschichtlichen Interviews erfolgte mithilfe der Habitus-Hermeneutik. Im Ergebnis zeigt sich, dass Praktiken zur Schriftsprache und Kursteilnahmen in eine milieuspezifische Alltagslogik eingebunden sind. Es ließen sich vier Grundmuster der Literalität induktiv aus dem Interviewmaterial herausarbeiten. Dabei erweisen sich 'Habitus-Milieu-Diskrepanzen' oft als Auslöser für Kursteilnahmen, da die im Habitus angelegte milieuspezifische Praxis aufgrund geringer Schriftsprachbeherrschung nur eingeschränkt realisiert werden kann.

Natalie Pape, Dr. phil., Dipl.-Sozialwiss., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Arbeitsschwerpunkte: Habitus- und Milieuspezifität von Schriftsprache, Zielgruppenforschung, politische Partizipation, soziale Ungleichheit im Studium, Studienerfolg und Studienabbruch sowie qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Buchtitel1
Impressum4
Danksagung5
Inhalt7
1Einleitung11
2Forschungsstand20
2.1Umkämpfte Begriffe: Funktionaler Analphabetismus, Grundbildung und Literalität21
2.2Arbeiten zur Alphabetisierungsforschung23
2.2.1Kompetenzorientierte Studien25
2.2.2Subjekt- und biografieorientierte Studien30
2.2.3Praxisorientierte Studien33
2.3Lesesozialisationsforschung35
2.4Literalität als soziale Praxis37
2.5Milieubezogenheit von Literalität40
2.6Zwischenfazit43
3Theoretische Grundlagen45
3.1Anschlüsse an Bourdieus Theorie der Praxis45
3.1.1Handlungsspielräume innerhalb inkorporierter Grenzen:Das Habituskonzept46
3.1.2Habitus, symbolische Gewalt und Sprache48
3.1.3Begrenzungen durch äußere Zwänge: Das Konzept sozialer Felderund der Gebrauch von (Schrift-)Sprache49
3.1.4Gesamtschau auf die Gesellschaft Frankreichs: Der soziale Raum51
3.2Anschlüsse an das Konzept „sozialer Milieus“53
3.2.1Die Milieulandkarte der deutschen Gesellschaft54
3.2.2Stammbäume sozialer Milieus56
3.2.2.1Obere bürgerliche Milieus (ca. 20%)56
3.2.2.2Respektable Volks- und Arbeitnehmermilieus (ca. 70%)57
3.2.2.3Unterprivilegierte Volks- und Arbeitnehmermilieus (ca. 11%)58
3.3Zwischenfazit: Literalität als milieuspezifische Praxis59
3.4Anschlüsse an Streets Konzept Literalität als soziale Praxis61
3.4.1Neutrale Kulturtechnik: Das autonome Modell von Literalität61
3.4.2Eigensinn der Subjekte: Das ideologische Modell von Literalität62
3.5Verschränkung der Theorieperspektiven für die vorliegende Arbeit63
4Forschungsdesign65
4.1Ausgangspunkt: Die Interdependenzstudie65
4.1.1Konzeption des Feldzugangs67
4.1.2Konzeption der Interviewführung70
4.1.3Leitfadengestützte lebensgeschichtliche Interviews72
4.1.4Lernstandserhebung73
4.2Forschungspraktische Umsetzung der Dissertation75
4.2.1Milieuperspektive zur Vertiefung und Ergänzungder Interdependenzstudie75
4.2.2Verbindung der Studien im Forschungsprozess77
4.2.3Veränderungsprozesse des Habitus78
4.2.4Eingrenzung der Stichprobe und Auswahl von Eckfällen78
4.2.5Datenaufbereitung81
4.3Auswertungsmethode: Habitus-Hermeneutik81
4.3.1Methodologie: Soziale Subjekte und Sinnschichten sozialer Praxis82
4.3.2Methodisches Vorgehen: Dem Habitus auf der Spur83
5Habitus-hermeneutische Auswertung von vier Eckfällen89
5.1Eckfall Christa: „[I]ch mach das Beste draus und lebe halt damit.“90
5.1.1Skizzierung der sozialen Herkunft und der Lebenssituation90
5.1.2Literalität im Kontext der Herkunftsfamilie91
5.1.3Literalität im Kontext der schulischen Laufbahn93
5.1.4Literalität im Rahmen von Ausbildung und Beruf95
5.1.5Literalität im Rahmen von Partnerschaft und eigener Familie97
5.1.6Kursaufnahme und Entwicklungen im Zuge der Teilnahme (Basisbefragung)99
5.1.7Entwicklungen im Zuge der Kursteilnahme (Folgebefragung)101
5.1.8Habitus und Literalität103
5.2Eckfall Ulrich: „Was ich nich weiß, frag ich nach […]. Da kenn ich nix.“106
5.2.1Skizzierung der sozialen Herkunft und der Lebenssituation106
5.2.2Literalität im Kontext der Herkunftsfamilie107
5.2.3Literalität im Kontext der schulischen Laufbahn108
5.2.4Literalität im Rahmen von Ausbildung und Beruf109
5.2.5Literalität im Rahmen von Partnerschaft und eigener Familie111
5.2.6Kursaufnahme und Entwicklungen im Zuge der Teilnahme (Basisbefragung)112
5.2.7Entwicklungen im Zuge der Kursteilnahme (Folgebefragung)115
5.2.8Habitus und Literalität117
5.3Eckfall Jana: „Ich hab von Kind an ganz viel und gerne gelesen.“120
5.3.1Skizzierung der sozialen Herkunft und der Lebenssituation120
5.3.2Literalität im Kontext der Herkunftsfamilie121
5.3.3Literalität im Kontext der schulischen Laufbahn125
5.3.4Literalität im Rahmen von Ausbildung und Beruf126
5.3.5Literalität im Rahmen von Partnerschaft und eigener Familie128
5.3.6Kursaufnahme und Entwicklungen im Zuge der Teilnahme (Basisbefragung)129
5.3.7Entwicklungen im Zuge der Kursteilnahme (Folgebefragung)131
5.3.8Habitus und Literalität133
5.4Eckfall Erwin: „Ich hab noch nie in mein Leben n Buch gelesen.Weiß gar nich, was n Buch is, ne?“136
5.4.1Skizzierung der sozialen Herkunft und der Lebenssituation136
5.4.2Literalität im Kontext der Herkunftsfamilie137
5.4.3Literalität im Kontext der schulischen Laufbahn141
5.4.4Literalität im Rahmen von Ausbildung und Beruf143
5.4.5Literalität im Rahmen von Partnerschaft und eigener Familie145
5.4.6Kursaufnahme und Entwicklungen im Zuge der Teilnahme (Basisbefragung)146
5.4.7Entwicklungen im Zuge der Kursteilnahme (Folgebefragung)149
5.4.8Habitus und Literalität151
6Milieuspezifische Differenzierung der Teilnehmendenan Alphabetisierungskursen154
6.1Eckfall Christa und Vergleichsfälle: Handlungsleitendes Prinzip „Respektabilität und Status“156
6.2Eckfall Ulrich und Vergleichsfälle: Handlungsleitendes Prinzip „Autonomie und Pragmatismus“158
6.3Eckfall Jana: Handlungsleitendes Prinzip „Anspruch und(begrenzte) Selbstverwirklichung“162
Buchtitel1
6.4Eckfall Erwin und Vergleichsfälle: Handlungsleitendes Prinzip „Vermeidung von Ausgrenzung“163
6.5Geschlechtsspezifika165
7Grundmuster der Literalität167
7.1Angestrengt-ambitionierte Literalität171
7.2Sachbezogen-pragmatische Literalität171
7.3Prätentiös-elaborierte Literalität172
7.4Gelegenheitsorientierte Literalität173
8Schluss175
8.1Anbindung zentraler Befunde an den Diskurs der Alphabetisierungsforschung175
8.2Perspektiven für die Praxis179
8.3Perspektiven für die Forschung182
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis185
Literatur186
Anhang203

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