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E-Book

Love Hard!

Warum eine glückliche Beziehung kein Zufall ist

AutorMarcel Althaus, Sonny Loops
VerlagUllstein
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783843718776
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Was darf ich beim Sex? Wie sollte ich mich beim ersten Date verhalten? Wo beginnt Untreue? Sonja Dennig und Marcel Althaus sind als Sonny Loops und MarcelScorpion das Traumpaar der deutschen YouTube-Szene. Im Nachfolger zu Marcel Althaus' Glücksratgeber und SPIEGEL-Bestseller 'Try Hard' behandeln sie nun die spannendste Frage, die sich jeder junge Mensch irgendwann stellt: Wie führe ich eine dauerhaft glückliche Beziehung? Marcel und Sonny geben dabei intime Einblicke in ihre eigene Beziehung. Sie zeigen, welche Fehler sie in der Vergangenheit gemacht haben - und was sie selbst auf dem Weg zum Glück lernen mussten. Dabei behandeln sie alle wichtigen Themen rund um das Thema Liebe: vom ersten Flirt, vom Umgang mit Streit und von der richtigen Kommunikation als Paar.

Marcel Althaus, geboren 1993, ist einer der beliebtesten YouTuber Deutschlands. Mit seinen Videos begeistert er auf seinen Kanälen mehr als 2,3 Millionen Abonnenten. Sein 2017 bei Plötz & Betzholz erschienener Glücksratgeber für die junge Generation ('Try Hard') eroberte die Bestsellerlisten im Sturm.

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Leseprobe

Ansprechen, Kennenlernen und der ganze Stress mit dem Flirten

Bevor man sich Gedanken über seine Beziehung machen kann, muss man erstmal eine haben. Logisch. Und dafür muss man jemanden kennenlernen. Und mit ihm/ihr zusammenkommen. Das ist gar nicht so leicht – und wenn man es noch nie geschafft hat oder gerade eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat, denkt man manchmal, das wird nie klappen. Niemals wird sich jemand für mich interessieren!

Mir ging es lange Zeit so. Ich war voll der Spätstarter und habe mit neunzehn zum ersten Mal ein Mädchen geküsst. Lustige Geschichte. Erzähle ich gleich. Aber zuerst erzähle ich mal, wie wir uns ken­nengelernt haben und wie wir zusammengekommen sind.

Kurioserweise waren wir ein paar Monate vorher schon mal im selben Raum, im Juli 2015, ohne uns wahrzunehmen; wir haben das erst später rekonstruiert, dass wir da beide waren. Das war im Backstagebereich bei einer YouTuber-Messe in Berlin; Sonny hatte damals einen kleinen Preis gewonnen. Erst ein paar Monate später sind wir in Kontakt gekommen. In der Zwischenzeit hatten wir uns beide von unseren Partnern getrennt – später haben wir übrigens festgestellt: genau am selben Tag.

Der erste Kontakt lief dann über WhatsApp und Skype; das erzählen wir im übernächsten Kapitel. Dann, im Frühjahr 2016, kam Sonny für drei Tage von Berlin aus zu Besuch zu mir nach Hameln. Das erste Date war also ganz schön lang, haha. Ich wohnte damals in einer eigenen Kellerwohnung im Haus meiner Eltern. Ich hab mich damals wirklich vor allem auf die Gespräche mit ihr gefreut – also nix mit: »Die Alte knall ich weg.« Wir sind erst spazieren gegangen und waren dann in einer Bar. Da haben wir lange draußen am Wasser gesessen, obwohl es ziemlich kalt war. Wir waren in Decken eingekuschelt. Sonny hat später gesagt, dass sie es längst ausreichend romantisch fand und ich sie ihrer Meinung nach ruhig schon da hätte küssen können. Später, bei mir, haben wir den Horrorfilm »Devil« geschaut, den wir beide schon kannten. Wir haben ihn dann auch nicht zu Ende geguckt, weil wir uns da zum ersten Mal geküsst haben. Bei ­einem Horrorfilm. Geht’s noch romantischer? Haha.

Bald danach bin ich dann für zehn Tage zu ihr nach Berlin gefahren. Der erste Abend lief gleich super. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und wollten es miteinander versuchen. Aber wie kriegt man eigentlich raus, ob der andere das genauso sieht? Mein Tipp: Reden! Ich habe einfach ganz naiv die Kontrollfrage gestellt am nächsten Morgen: »Sind wir jetzt zusammen?«

Von Berlin aus musste ich beruflich für ein paar Tage nach München. Als ich danach zurück nach Hameln kam, wartete dort wer auf mich? Sonny! Ich hatte extra einen Schlüssel für sie deponieren lassen.

So lief es bei uns. War aber nicht sehr typisch, denken wir. Denn wir haben uns eigentlich durch Skypen so richtig kennengelernt und nicht real. Und das läuft normalerweise anders. Schon, weil es rein virtuell nicht leicht ist, in einen wirklich intensiven Kontakt zu kommen. Bei uns war es immerhin so, dass wir uns »indirekt« kannten, durch gemeinsame Bekannte aus der YouTuber-Szene.

Viele zerbrechen sich natürlich den Kopf darüber: Wie und wo lerne ich meinen Traumpartner kennen? Wer spricht wen an? Krieg ich überhaupt den Mund auf? Und wenn ja: Labere ich dann nicht nur Scheiße? Viele halten es deshalb für sicherer, »erst mal« nur zu schreiben. Bei WhatsApp kann man nicht rot werden und stottern, man kann sein Image ein bisschen aufpolieren, und man muss nicht dauernd über den Pickel nachdenken, den man neben der Nase hat und den er/sie doch sehen muss.

Aber, Leute: Ausschließlich auf Facebook, Instagram & Co. kannst du keine Beziehung führen! (siehe Kapitel 3)! Um jemanden wirklich kennenzulernen, musst du rausgehen. Was riskieren. Und immer im Kopf haben, dass dein Gegenüber genauso nervös ist wie du. Das entspannt schon mal.

Du musst dir einfach klarmachen, dass das wirkliche Leben da draußen ist. Im Sportverein, in der Schule, an der Uni, auf Partys, im Café. Klar verbringen wir alle viel Zeit im Netz und pflegen unsere Kontakte darüber und so weiter. Aber für reale Begegnungen müssen wir nach draußen – obwohl da jede Menge Fettnäpfchen rumstehen, in die man latschen kann. Und auch latschen wird. Beim Flirten und Ansprechen macht man nun mal Fehler. Jeder macht die. Und manchmal liegt es auch gar nicht an dir, sondern am Gegenüber. Du kannst die coolsten, charmantesten und elegantesten Moves machen – wenn der oder die andere gerade nicht auf Flirten eingestellt ist oder selbst ein massives Schüchternheitsproblem hat, wird er oder sie es nicht verstehen, was du willst und wie ernst du es meinst. Lass dich davon nicht entmutigen.

Ist das eigentlich fair?

Wir müssen hier mal über ein merkwürdiges Ding sprechen. Wir haben jetzt mehrere Jahrzehnte Emanzipation hinter uns, und kein vernünftiger Mensch bestreitet, dass Frauen in allen Lebensbereichen gleichberechtigt sind und deshalb genauso stark vertreten sein sollten wie Männer. Manches geht zwar viel zu langsam, aber die Richtung ist klar. Nur in einem Bereich geht es noch zu wie vor hundert Jahren: beim Flirten und Daten. Die meisten Mädchen und Frauen erwarten weiterhin, dass der Junge bzw. der Mann den ersten Schritt macht. Und zwar jeden verdammten einzelnen ersten Schritt: Beim Ansprechen, beim ersten Kuss, beim ersten Sex. Aber gleichzeitig sind die Mädchen – zum Glück! – viel selbstbewusster als früher. Sie heiraten nicht mehr den, den Papi ihnen vor die Nase setzt, sondern sie entscheiden sich Gott sei Dank selbst. Also sitzen sie da sozusagen mit verschränkten Armen, wie Lehrer bei einer Prüfung, und schauen zu, wie der Junge sich abrackert und blamiert. Um dann mit ihren Freundinnen abzulästern, wie peinlich und verklemmt der Typ war. Und wenn dann keiner mehr Lust hat, sie anzusprechen, beklagen sie sich, dass die Jungs sich nichts trauen. Was läuft da schief? Wenn Mädchen so genau wissen, wie es besser geht – wieso machen sie nicht mal den ersten Schritt? Mehr als einen Korb bekommen können sie ja nicht – mit diesem Satz werden Jungs seit Jahrhunderten getröstet. Oder wollen Mädchen immer noch abchecken, ob der Junge genug Mut hat, um sie und die Kinder gegen den bösen Wolf zu verteidigen?

Umgekehrt sind manche Jungs – und Mädchen! – immer noch so dämlich, eine Frau, die mutig die Initiative ergreift, für eine Schlampe zu halten.

Bei mir war es jedenfalls genauso wie bei den meisten anderen Mädchen: Ich habe mir den ersten Kuss nie selbst geholt, sondern ich wollte sehen, ob der Mann sich traut. Und ich wollte nicht als Schlampe gelten.

Aber zurück zum Abenteuer des ersten Kontakts, der, wie gesagt, vor allem der Job der Jungs ist. Weshalb die folgenden Tipps für einen erfolgreichen Flirt sich meistens mehr an Jungs als an Mädchen richten. Aber vieles gilt natürlich umgekehrt genauso.

1. Am besten allein

Natürlich fühlst du dich sicherer, wenn die Freunde dabei sind, wenn du ein Mädchen zum ersten Mal ansprichst. Aber überleg mal, wie so was bei dir ankäme, wenn du einer ganzen Gruppe Mädchen gegenüberstehst, aus deren Mitte dich eine anflirtet. Du würdest dich von allen abgecheckt fühlen und wohl kaum entspannt auf den Flirtversuch reagieren können. Also: Nimm all deinen Mut und dein Selbstbewusstsein zusammen und trau dich, die Frau, die dich interessiert, allein anzusprechen! Wenn sie Interesse hat, dann soll das ja dir gelten und nicht einem deiner Kumpels, der daneben steht. Und es ist auch besser, wenn du keine Sprüche raushaust, die nur dafür da sind, deiner Clique zu imponieren – die kommen dann nämlich bei der Frau meistens nicht so gut an.

Als Frau solltest du dem Mann aber auch eine Chance geben, dich allein zu erwischen. Wenn du dich den ganzen Abend im Kreis deiner kichernden Freundinnen versteckst, wird er sich höchstwahrscheinlich nicht trauen. Oder irgendwann, nach dem vierten Bier, mit ganz üblen Sprüchen anrücken.

2. Wähle das richtige
Setting

Wer all seinen Mut zusammennehmen muss, hat oft kein gutes Gefühl fürs richtige Timing und für den richtigen Ort. Brauchst du aber. Ein Club zum Beispiel ist definitiv kein guter Platz, um tiefsinnige Geständnisse loszuwerden. Wir Frauen sind es gewohnt, dort dauernd angequatscht zu werden – meistens mit dem Ziel One-Night-Stand. Außerdem ist der Anteil dämlicher Jungs und Sprüche im Club so groß, dass Mädchen gar nichts Positives mehr erwarten. Deine gut vorbereiteten, ehrlichen Worte würden dort vermutlich einfach verpuffen. Ich fand es jedenfalls immer superschwierig, wenn ich im Club angesprochen wurde, weil die Jungs oft trampelig waren oder die Kumpels dabeihatten. Jedenfalls gilt häufig: Was im Club beginnt, endet auch im Club. Soll heißen: Aus einer Clubbekanntschaft wird sehr selten eine echte Beziehung.

Anders ist die Lage nur, wenn das Ziel des Abends ganz ausdrücklich lautet: »Wir gehen Weiber aufreißen«. Dafür ist ein Club gut geeignet, und wenn beide Seiten einverstanden sind: warum nicht? Aber das ist nicht unser Thema. Hier geht’s um Liebe.

Du solltest die Frau auch nicht ansprechen, wenn sie gerade erkennbar im Stress ist, also kurz vor einer Klausur oder während sie gerade am Telefon hängt und mit jemandem streitet. Eine entspannte Situation, ohne tausend Zeugen und ultralaute Musik, ist am besten. Vielleicht draußen vor der Tür während einer Party. Am Rande eines chilligen Treffens im Park. In einem Café. Oder im Bus....

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