01. ALLGEMEINES ZUR VORBEREITUNG
Wer träumt nicht davon einmal alles hinter sich zu lassen, sein Säckchen zu packen und die Heimat auf Dauer oder für einen längeren Zeitraum aufzugeben. Leider lassen sich die meisten schon im Vorfeld davon abbringen. Überwiegend nicht einmal wegen des Geldes oder der meist fehlenden Sicherheit. Die bedrückenden Faktoren sind vielmehr viele kleine einspielende Gegebenheiten die einem im Vorfeld schon den Geist rauben und im gesamten das Gefühl verleiten sich nicht für seine Idee wappnen zu können. Kurz Vorweg: Manchmal ist die Planung interessanter als die Tour, und von den Knüppeln die sich einem in den Weg legen, manchmal auch gelegt werden, sollte man sich nicht abhalten lassen. Es gibt kein Problem welches sich nicht lösen lässt. Jeder lebt nur einmal, und die Zeit sollte man nicht damit verbringen zu ackern und zu ackern, zumal es auch noch die Möglichkeit gibt, auch wenn dies immer schwerer wird, sich einen Sponsor zu suchen oder einen Abnehmer für gemachte Bilder und Reiseberichte. Lebe DEIN Leben, DU hast nur eines!
In deine Planung werden viele kleine Dinge mit einfließen, welche durch nachfolgende Informationen und Gedankengänge nicht behindert, sondern unterstützt werden sollen!
Der Reiseort
Natürlich ist dieser abhängig von den jeweiligen Interessen. Wer jedoch gefährliche Situationen vermeiden will, sollte gewalttätige oder instabile Reiseziele auch nicht in Erwägung ziehen. Ansonsten, beschwert euch nicht wenn ihr für eure Fahrlässigkeit mit dem Leben bezahlt oder euch niemand zu retten versucht. Macht dafür niemand anderen verantwortlich!
Die Reisezeit
Die überwiegende Zahl aller Reiselustigen ist in der Hauptreisezeit unterwegs. Doch was ist mit der Zeit kurz davor oder danach und welcher Zeitraum bringt die meisten Vorteile? Mal davon abgesehen, dass in der Hauptreisezeit das bessere Klima herrscht, wirst du in und um die Hauptreisezeit herum viel mehr auf Touristen treffen. Die Preise werden insgesamt höher liegen und mehr öffentliche Reisemittel werden zur Verfügung stehen. Wer jedoch den Bezug zur Bevölkerung sucht, sollte sich eine andere Reisezeit heraussuchen. Es werden weniger Standard - Touristen unterwegs sein, freie Zimmer (wenn man sie nutzt), Vorbestellungen sind meist nicht nötig und auch persönliche Kontakte gestalten sich einfacher.
Das Reisemittel
Ob mit dem Fahrrad, dem Auto oder Motorrad, einem Flugzeug, dem Zug, einem Schiff oder Boot, per Anhalter, zu Fuß oder was auch immer. Es gibt vielfältige Möglichkeiten sich von einem Ort zum anderen zu bewegen. Mit dem Wagen könnte man weiter weg, in entlegenere Gebiete, aber wie ist der Kontakt zum Land, sieht man noch viel davon wenn man überwiegend im Wagen sitzt, und was ist mit dem Kontakt zur Bevölkerung? Ist man nicht gerade wegen dem Neuen, dem Unerklärlichen, den neuen Ansichten aufgebrochen? Widerspricht es sich nicht, jetzt abgeschottet in einem Auto zu sitzen um das Land zu durchqueren? Sind das nicht nur viele oberflächliche Eindrücke in meist kurzer Zeit? Und wie ist das mit der Umwelt, soll ich das eigene Fahrzeug mitnehmen oder ist der Kauf am Reiseziel günstiger, ...?
Fliegen
Sondertarife, Tickets und Gepäckbestimmungen können einem den Nerv rauben. Doch kurzfristige und günstige Tickets locken, für flexibel Reisende, auch direkt am Flughafen. Große Zeitunterschiede, speziell in kurzer Zeit, drehen jedoch an unserer inneren Uhr. Unterstützt durch Umgebungsparameter wie Lage, Klima, Luftdruck und auch dem Sauerstoffgehalt, kann es einige Tage dauern sich an die neue Situation im Reiseland zu gewöhnen. Dieser sogenannte „Jet Lag“ ist bedingt durch das Ausschütten des körpereigenen Hormons Melatonin. Dies ist zuständig für die Müdigkeit und wird leider durch die Zeitverschiebungen zur falschen Zeit ausgeschüttet.
Was bringen dir 11 Stunden Zeitunterschied. Tags drauf in den Tour Bus, jeden Tag 200 - 300 KM fahren, soviel als möglich zu sehen und nach 14 Tagen wieder zurück zu hetzen. Urlaub? Land und Leute? Ständig müde und aggressiv? Wer so ein Angebot bucht sollte seine angestauten Aggressionen nicht bei der Reiseleitung auslassen! Berücksichtige deine Anpassungszeit bei deiner Reiseplanung, lasse es im Reiseland langsam angehen bis du vollständig Akklimatisiert bist und du hast mehr davon.
Zeitzonen (Greenwich Mean Time = 12.00 Uhr)
Je größer der Zeitunterschied, desto mehr Probleme kommen auf einen zu!
Hierbei kann es sich um Schlafstörungen, Magenprobleme, psychische Reaktionen oder ähnliches handeln. Um diese Anpassungszeit zu reduzieren - umgehen, sollte der Tagesablauf schon im Heimatland an die Zeit im Reiseland angepasst werden.
Schwimmende Gefährte
Ein kostengünstiges Mitsegeln wäre ideal, doch dies ist sehr handverlesen. Zumal Vorkenntnisse im Segeln meist erforderlich sind. Doch wieso ein großer Rahmen? Ein Kanu oder auch ein Kajak geben die Freiheit her, zu halten wo du willst! Wieso dein Abenteuer nicht im Heimatland beginnen und an dein gewünschtes Ziel reisen, andersherum geht es übrigens auch!
Öffentliche Verkehrsmittel (Bus / Bahn)
Dies ist überhaupt der beste Ort zum Kennenlernen von Land und Leuten, man kommt doch einigermaßen schnell vom Fleck und kann viel an Wissen in sich aufnehmen. Jedoch sollte man sich im Klaren sein, dass auch solch ein Reisemittel mitunter sehr beengend und stressig sein kann. Und gerade dann sollte man auf sich und sein Gepäck ein schützendes Auge haben. Eine Vielzahl von Sondertarifen machen diese Transportart jedoch zu einem günstigen und meist romantischen, oft aber auch abenteuerlichen Reisemittel, gerade im Ausland.
Auto
Fahrgemeinschaften über eine Mitfahrzentrale, im Rahmen einer Kfz - Überführung oder der Mietwagen versprechen dir auch meist einen kostengünstigen Beginn der Odyssee. Der Kofferraum bietet viel Platz für die Ausrüstung, gleichzeitig kommt man schneller vorwärts und in entlegenere Gebiete. Jedoch, sind eventuelle Ersatz - Verschleißteile auch im Reiseland erhältlich und wie hoch ist der Benzinpreis? Können kleinere Reparaturen und Wartungen selbst durchgeführt werden, ...?
Bevor das eigene KFZ umständlich verschifft wird sollte man bedenken, ob ein vor Ort gebraucht gekaufter oder gemieteter Wagen nicht billiger ist. Den gekauften könnte man am Ende seiner Reise ohne Probleme wieder verkaufen, der eigene von daheim könnte beim Verkauf einige zollrechtliche Bestimmungen mit sich bringen. Bestenfalls handelt man mit dem Verkäufer einen Rückkaufvertrag aus. Jedoch sollte man sich vorher informieren wie das mit den Versicherungen, Zulassung, Führerschein und etwaigem Papierkram abläuft. Unterstützung bekommst du bei den verschiedenen Automobilclubs. Doch was für eine KFZ wählst du? Welchen Ausbau, welche Ausrüstung, … . Was ist mit dem Betriebsstoff, kälteanfälliger Diesel, Benzin, Gas oder Hybrid, dem Stauraum, der Zuladung, der Federung, dem Achsstand, der Bereifung, …?
Als Tramper unterwegs zu sein hat den großen Vorteil, das es meist nichts kostet, ausser vielleicht einer Beteiligung an den Benzinkosten. Diese Art zu Reisen ist jedoch meist auch sehr zeitaufwendig und nicht ungefährlich. Um nicht irgendwo am Strassenrand herumzuoxidieren sollte man sich auch vorher unter anderem über Standortwahl, Zeit, Kleidung, Ausrüstungsmenge und vor allem sein Verhalten im Klaren sein.
Motorrad / Trike / Quad
Je nach Untergrundverhältnissen gehen Reisen mit dem Motorrad mit erhöhtem Sturzrisiko einher und sind auch mit mehr körperlichen Strapazen verbunden. Mit diesem Transportmittel ist jedoch, wie bei einigen anderen Outdoor Sportarten, ein Erleben hautnah mit dem ganzen Körper möglich und ein vorwärtskommen doch gesichert. Jedoch ist man hier auch ständig den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Zusätzlich muss bei dieser Reiseart mit einem erhöhtem Verschleiß des Materials und der Kondition gerechnet werden. Bei zweirädrigen Gefährten sollte die Wahl auf eine Enduro oder Strassenenduro fallen, denn mit ihr kann Gelände sowie Straße gefahren werden. Zudem sollte auch die Gewichtsverteilung, die Wahl der Verpackungsmittel, Bereifung, Wartung und auch die Bekleidung bedacht werden. Ein Trike oder ein Quad wären sicherer sind aber im Gelände nicht ganz so flexibel. Dafür kann jedoch dein Packvolumen grösser ausfallen.
Fahrrad
Das Fahrrad dürfte die umweltverträglichste Reisemöglichkeit sein, welche wohl nur durch das Wandern noch zu schlagen ist. Ein intensives Erleben der Natur ist hier schon vorprogrammiert. Zu Beachten sind in ungefähr die gleichen Dinge wie beim Motorrad. Allerdings sollte hier eine Grundkondition vorhanden sein, damit der Trip nicht zur Strapaze wird und der „Wolf“ nicht den Hintern zerfleischt.
Wofür du...