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E-Book

Urlaubsfotos nach Rezept

50 Fotoideen für deine nächste Reise. Der Spiegel Wissen Bestseller

AutorBenjamin Jaworskyj
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783869103730
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Jetzt kann die nächste Reise kommen: Fotografie-Star Benjamin Jaworskyj widmet sich in seinem neuen Ratgeber dem beliebtesten Foto-Thema schlechthin: Fotografieren im Urlaub. Wie entwickle ich coole Bildideen? Wie stelle ich die Kamera ein? Wie kann man tolle Bilder mit dem Smartphone machen? Benjamin Jaworskyj erklärt verständlich, wie großartige Urlaubsfotos entstehen. Seine wertvollen Tipps und Ideen lassen sich sofort umsetzen, egal ob in den Bergen oder am Meer - die vielen Beispielen sorgen zusätzlich für Inspiration! Für alle, die einfach bessere und kreative Urlaubsfotos machen möchten!

Benjamin Jaworskyj fotografiert mit und aus Leidenschaft. Mehr als sechs Monate im Jahr ist er für seine Bilder auf Reisen und begeistert mit seinen Erklär-Videos Fotobegeisterte auf der ganzen Welt. Seine Zuschauer schätzen ihn, weil er kompliziertes Fotografenwissen unfassbar unterhaltsam und einfach verständlich auf den Punkt bringt.

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Leseprobe

VOR UND WÄHREND DER REISE


Vor dem Trip solltest du dir genau überlegen, was du eigentlich vor Ort machen willst. Vor allem, wenn du in erster Linie wirklich gute Bilder fotografieren willst. Je nachdem was dich vor Ort erwartet, solltest du deine Auswahl für dein Gepäck treffen. Und auch auf der Reise gibt es einiges zu beachten.

Brauche ich das wirklich?


Willst du in den Bergen nur mit Zelt Wandern gehen? Dann wirst du sicherlich auf ein schweres Stativ und ggf. einen Laptop verzichten wollen. Das Unterwassergehäuse brauchst du in den Alpen sicherlich ebenso wenig. Vielleicht nimmst du auch nicht den kompletten Fotorucksack mit, sondern nur eine kleine Tasche? Willst du in der Nacht fotografieren oder nur am Tag? Willst du Tiere fotografieren?

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht, auch nicht in der Fotografie. Alles hat seinen Preis, sei es bei Gewicht und Größe oder tatsächlich in puncto Kosten.

Nicht selten kauft man sich vor einer Reise Fotozubehör, Objektive usw. Man will ja auf jede Eventualität vorbereitet sein. Aber brauche ich das alles wirklich?

Auch ich war schon oft an dem Punkt, an dem ich dachte: „Brauche ich das große 300 mm 2.8 unbedingt – oder nehme ich lieber das 70–200 mm 4.0?“ „Nehme ich das Unterwassergehäuse mit oder reicht auch die Actioncam?“

Ich hab sogar schon mal bei einem Trip überlegt: „Ich fotografiere alles nur in JPG. Die RAW-Bilder brauche ich am Ende eh nicht. Sieht doch auch so gut aus …“ Für mich ist diese Rechnung leider nicht aufgegangen. Heute bereue ich, dass ich den ganzen Trip nur JPGs fotografiert habe und manche Bilder davon heute, einige Jahre später, nicht optimal (nach-)bearbeiten kann.

Ich bereue, dass ich nicht das cremige Bokeh des 300-mm-2.8-Objektivs genommen habe und dafür das 70–200 mm 4.0 dabeihatte. Das Bild musste ich zudem stark beschneiden, weil mir 100 mm Brennweite fehlten.

Auf der anderen Seite gab es auch schon oft den Moment, dass ich nach einem Trip wiederkam und weder das extra Objektiv noch das andere Zubehör, welches ich zusätzlich eingepackt hatte, benutzt, aber trotzdem mitgeschleppt hatte.

Was ich damit sagen will: Du weißt nie genau, was dich erwartet. Aber je besser du vorbereitet bist, desto leichter wird es dir vor Ort fallen.

Lieber packst du etwas mehr ein, das du später nicht benutzt, als die Möglichkeit zu haben, das Foto machen zu können, aber das benötigte Werkzeug zu Hause liegengelassen zu haben.

Hierzu fällt mir ein Spruch ein, bei dem es zwar ums Sprechen vor Menschen bei einem Auftritt geht, der es aber trotzdem gut trifft: „Lieber bist du gut vorbereitet und bekommst nicht die Chance zu sprechen, als die Chance zu bekommen und nicht vorbereitet zu sein.“

Sicherlich gibt es auch Trips, da nehme ich nur eine Kamera und ein Objektiv mit. Das kann die Kreativität sogar fördern. Irgendwann kommt aber immer der Punkt, an dem ich mir denke: „Hätte ich mal doch …“

Das muss bei dir natürlich absolut nicht der Fall sein, aber wenn der Moment kommt, dann erinnere dich an dieses Kapitel!

Richtig packen


So viel Kram, so wenig Platz! In diesem Abschnitt möchte ich mit dir meine Erfahrungen mit dem Packen teilen. Ich reise meistens mit einem Gepäckstück, das ich am Flughafen aufgeben, und einem Handgepäckstück.

Mein Aufgabegepäck ist eine große Reisetasche, kein Koffer. Das hat den Vorteil, dass ich hier alles reinbekomme, egal wie viel es auch ist, da die Tasche „dehnbar“ ist. Ein Hartschalenkoffer ist in seinen Dimensionen immer beschränkt und lässt sich nicht breiter ziehen. Zudem muss meine Tasche groß genug sein, um eines oder mehrere Stative zu verstauen. Ich nutze hier eine große Tasche, die unten einen festen Boden mit Rollen und einen Handgriff hat, aber oben wie eine Sport- oder Reisetasche flexibel ist.

Richtig packen für die nächste Reise: Was brauche ich – was brauche ich nicht?

Was kommt ins Aufgabegepäck?


Hier packe ich alles rein, was nicht zerbrechlich oder übermäßig wertvoll ist.

Dazu zählen (außer Bekleidung und Hygieneartikeln):

Stativ

Steckdosenadapter, je nach Land

Mehrfachsteckdose (deutscher Anschluss)

Ladegeräte

Domeport für Unterwassergehäuse, verpackt in einer Plastikbox, die stoßfest ist (mehr zur Verwendung von Domeports findest Du in den Rezepten „18. Über- und Unterwasseraufnahmen“ und „19. Unterwasserfoto mit Blitz“).

ab und zu das 300-mm-2.8-Objektiv, verpackt in stoßfester Hülle

ab und zu eine Drohne ohne Akku, verpackt in stoßfester Hülle

Das Aufgabegepäck läuft über Transportbänder und wird oft unsanft geworfen, gedrückt und auch von oben beladen. Deshalb nutze ich für zerbrechliche Dinge wie den Domeport, die Drohne oder das Objektiv jeweils eine günstige Hartplastikbox (wie sie sonst zum Aufbewahren empfindlicher Lebensmittel wie Kuchen oder anderes Essen verwendet wird), innen gefüllt mit Unterwäsche oder sonstiger weicher Kleidung. Wenn hier etwas drauffällt, wird maximal die Box beschädigt, der Rest innen bleibt heil. So habe ich schon unzählige Flüge bestritten.

Mein Stativ kommt auch immer ins Aufgabegepäck. In den Ablagefächern im Flugzeug ist ohnehin wenig Platz, und ein Stativ kann Dinge zerkratzen, Menschen verletzen oder sogar generell von der Airline verboten sein. In gewisser Weise kann ich das sogar nachvollziehen …

Des Weiteren habe ich einen Fotorucksack dabei, den ich auch trage, wenn ich vor Ort z. B. wandere. Lange habe ich nach einem passenden Model gesucht und empfehle dir, hier nicht am falschen Ende zu sparen: Zum einen soll der Rucksack dein teures Equipment schützen, zum anderen soll er keine Rückenschmerzen beim Tragen verursachen. Am besten probierst du einen Rucksack im Laden an und achtest auf Nähte, Tragekomfort und den benötigten Stauraum.

Hier kommt alles rein, das wertvoll und/oder zerbrechlich ist. Mit meiner Plastikbox gefüllt mit Unterwäsche könnte ich theoretisch auch vieles im Aufgabegepäck transportieren, aber tatsächlich habe ich es lieber bei mir. Das hat zum einen den Grund, dass ich trotzdem noch meinen Job machen kann, wenn das Aufgabegepäck verloren geht. Wenn meine Objektive und Kameras jedoch alle weg sind, wird das schwieriger.

Da ich das Ganze beruflich mache, habe ich hier noch mal einen anderen Anspruch. Mein Equipment ist komplett versichert. Den Schaden bekomme ich von der Versicherung zurück, auch wenn Dinge geklaut werden oder auf sonstige Weise „abhandenkommen“.

Der Schaden ist vielmehr, dass ich Equipment, das ich brauche, nicht verfügbar habe. Deshalb habe ich häufig eine Back-up-Kamera dabei. Die brauchst du theoretisch nicht. Wenn ein Trip aber einmalig ist oder sehr, sehr teuer, dann lohnt es sich, sich eine Back-up-Kamera anzuschaffen oder zu leihen. Diese muss nicht gleichwertig zu deiner sein, aber sie sollte Bilder in entsprechender Qualität liefern. Ganz, ganz zur Not gibt es immer noch das Smartphone in der Hosentasche …

Wichtig: Achtet immer darauf, dass eure Technik sicher und stoßfest verpackt auf Reisen geht.

Checkliste:

Was kommt in den Fotorucksack?

Kamera

Back-up-Kamera

wichtige Objektive

ein Ladegerät

alle Akkus für die Kamera

Drohnenakkus (müssen ins Handgepäck, Beschränkungen zusätzlich je nach Airline)

Saubermachzeug

ND-Filter, Polfilter, Verlaufsfilter

Unterwassergehäuse ohne Domeport (meist verpackt in zusätzlicher Hülle)

Actioncam

Laptop

Speicherkarten

externe Festplatten

Laptop-Ladegerät

Handy-USB-Ladegerät

Powerbank

Tipps zum Packen

1.Lasse große Duschgel-, Zahnpasta- und Kosmetikpackungen zu Hause. Das wiegt alles unnötig viel, und Du kannst es für wenig Geld am Ankunftsort kaufen. So kannst du locker ein Kilo sparen.

2.Wiege dein Aufgabegepäck vor der Abreise. Das Aufgabegepäck sollte nicht zu schwer sein. Um die 20 Kilo sind bei den meisten Airlines erlaubt. Übergewicht kostet viel Geld am Flughafen. Der Rucksack wird seltener gewogen, hier geht es eher um die Maße. Das Gewicht für Handgepäck schwankt von Airline zu Airline stark. Zwischen fünf bis zwölf Kilo habe ich alles schon erlebt. Es ist natürlich ärgerlich, wenn du solche Schwankungen auf einer Strecke hast und nicht umpacken kannst.

Was dann? Falls du mal ein Problem hast, packe Objektive und Kamerabody in deine Jackentaschen. Alles was du am Körper trägst, wird nicht gewogen. Zwei Objektive in den Taschen = zwei Kilo weniger. Nach dem Wiegen kannst du sie ja wieder zurück in den Rucksack...

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