Masterarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die NSDAP ist dafür bekannt, dass sie es verstand die Methoden der kommerziellen Reklame für ihre Zwecke zu nutzen. Im Bereich der Anti-Tabak-Politik der Nationalsozialisten stößt man jedoch auf einen interessanten Widerspruch zwischen dem Verhältnis von Wirtschaftswerbung und Politik gegen Tabak, der in der vorliegenden Arbeit behandelt werden soll. In diesem Zusammenhang soll das Verhältnis zwischen der Werbung für und der Propaganda gegen den Tabak in den Fokus rücken. Dabei ist zu untersuchen, ob diese beiden massenkompatiblen Kommunikationsformen stets zueinander in Widerspruch gestanden haben. Eine erste Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Anti-Tabak-Politik kann durchaus zu dem Ergebnis kommen, es habe sich dabei um die bis dato weltweit aggressivste und umfassendste Kampagne gegen das Rauchen gehandelt. Dennoch war der Pro-Kopf-Verbrauch an Tabakerzeugnissen in den ersten sechs Jahren der NS-Regierung sogar um ein Vielfaches angestiegen. Vertrug sich der Konsum von Tabak auch keineswegs mit der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik, so war er doch ein Garant für die Steuereinnahmen des Regimes. Wenn es auch vor dem Hintergrund der sozialen Akzeptanz des Rauchens und der für den NS-Fiskus so lukrativen Steuereinnahmen aus Tabakerzeugnissen durchaus verständlich ist, dass nie ein Raucherverbot erlassen wurde, so muss doch auf die von staatlicher Seite höchst aggressive Anti-Tabak-Propaganda hingewiesen werden, welche Raucher bisweilen als 'Volksfeinde' diffamierte. Nicht ohne weiteres erklärbar ist aber, dass bisweilen in ein und demselben Medium Werbung für und Propaganda gegen den Tabak nebeneinander auftauchten.
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