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E-Book

Teneriffa Wanderführer Michael Müller Verlag

35 Touren mit GPS-kartierten Routen und praktischen Reisetipps

AutorMarion Helbig
VerlagMichael Müller Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783956549052
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
E-Book zur 5. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2019 Schon mal auf Wolken gelaufen und zu Fuß den Mond erkundet? Ganz viel 'Landschaft extrem', das erleben Sie auf Teneriffa gleich 35 Mal mit den ausgesuchten Touren des Wander-Profis Marion Helbig: ob an der schroffen Steilküste im Norden, in den immergrünen Lorbeerwäldern im Teno- und Anaga-Gebirge oder den würzigen Kiefernwäldern im Orotava-Tal, ob auf den bizarren Lavafeldern eines Vulkans Negro, ob bei der Durchquerung der Masca-Schlucht mit ihrem gigantischen Felsmassiv oder - ein Höhepunkt in jeder Hinsicht - im Nationalpark des Teide mit seiner einmaligen Kraterlandschaft in über 2.000 m Höhe. Gut möglich, dass Sie danach wieder an Wunder glauben.

Marion Helbig Jahrgang 1963, geboren in der Nähe von Bonn. Nach ihrem Studium an der Deutschen Sporthochschule der Universität Köln arbeitete sie dort als Lehrerin an öffentlichen Schulen u. a. in den Fächern Sport und Biologie. Seit den 80er-Jahren bereist Marion Helbig die Kanarischen Inseln und erkundet ihre Pflanzenwelt auf eigene Faust. Im Jahr 2005 ließ sie sich schließlich im Norden von Teneriffa nieder und gründete gemeinsam mit Jörg Brandt das Wanderunternehmen 'Der Wanderstab' und den Verband der offiziellen Wanderführer Teneriffa (VDOWT). Hier leitet sie naturkundliche Führungen und Wanderungen aller Schwierigkeitsstufen. Ihre Leidenschaft für den Kanarischen Archipel entdeckte sie einst auf Lanzarote: 'Jede Insel hat ihren eigenen Reiz und eine besondere Ausstrahlung.'

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Leseprobe
Norden
Tour 1 ** Runde durch den Barranco de Ruíz
Zwischen der Küste und dem klei­nen Dorf Orilla de la Vera liegt der als Landschafts­schutz­ge­biet ausgewiesene Barranco de Ruíz. Auf einem alten Camino durch­wandern wir die Schlucht an ihrem rechten Hang und da­bei ver­schiedene Mikroklimata, die eine reichhaltige Flora und Fauna mit in­zwischen seltenen Arten beheimaten. Der Ab­stieg nach San Juan de la Rambla erfolgt durch eine land­wirt­schaft­lich ge­präg­te Zone. Von San Juan wandern wir nach Las Aguas und von dort schließlich über einen schönen Küstenpfad in das charmante Örtchen El Rosa­rio.
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist das Picknick- und Frei­zeit­gelände Barranco de Ruíz an der Küstenstraße TF-5. Gleich links ne­ben dem Bushäuschen führen Steintreppen 1 an einer Basalt­mauer auf­wärts. Ein Holzgeländer sichert den kurzen und steilen Auf­stieg bis zum Wanderweg 2, auf den wir nach links abbiegen.
Sensationell ist der Anblick des wuchtigen Felsens Risco de la Penca am rechten Berghang und die nicht weniger beeindruckende Steil­wand des Barranco de Ruíz. Gleich unterhalb der Bergkette ließ die Ge­meindeverwaltung von San Juan de la Rambla Anfang 2010 eine alte wasserbetriebene Gofio-Mühle und deren Basalt­stein­mau­ern in­stand­setzen (Gofio → Kasten).
Rasch steigt der von Steinmauern begleitete Weg im Gelände an und ver­langt - von wenigen Passagen abgesehen - eine gehörige Portion Aus­dauer. Mal geht es über größere Basaltstufen hinauf, mal auf stau­bi­gem, teils sandigem Untergrund. Bis zu der kleinen Ansiedlung Orilla de la Vera, die auf einer Höhe von 430 m thront, werden wir et­wa 1 Std. benötigen, der Weg dorthin ist aber nicht zu verfehlen und bie­tet viel Abwechslung für Natur­freunde: Die Schlucht ist nicht nur ein Refugium für auf Teneriffa endemische Pflanzen wie den Sta­che­li­gen Nattern­kopf und den Wohl­rie­chenden Jasmin mit sei­nen gel­ben Blü­ten, sondern auch der Lebens­raum zahlreicher Greif­vögel und Nacht­jäger. In dem schwer zu­gäng­lichen Gelän­de der Schlucht nis­ten u. a. Fal­ken, Eulen, Sper­ber und Fle­der­mäuse sowie ver­schie­de­ne Sing­vogel­arten wie das Rot­kehl­chen.
Länge/Gehzeit: ca. 7,7 km, 3:15 Std.
Charakter: botanisch interessante und abwechslungsreiche Rund­wan­derung. Teils steiler Aufstieg über Basaltstufen, die Tritt­sicher­heit er­for­dern, Abstieg über einen land­wirt­schaft­lich genutzten As­phalt­weg und Pfade. Die Schlucht sollte bei un­si­cherer Wetterlage und nach starken Regenfällen (Stein­schlaggefahr!) ge­mie­den wer­den. Im Sommer ist es sehr warm, da so gut wie kein Schatten vor­handen ist.
Markierung: Hinweisschild nur zu Be­ginn der Tour.
Ausrüstung: hohe Wanderschuhe, Wan­derstöcke sind hilfreich bei Auf- und Abstieg sowie bei Nässe an glitschigen Passagen.
Verpflegung: In der Picknickzone bei 1 auf der rechten Seite der Schlucht: La Ca­ba­ni­ta, die kleine Holz­bar mit guter ka­na­rischer Kü­che (schauen Sie in die Auslage) und einheimischen Wei­nen (tägl. durch­gehend 12-21 Uhr, außer Mo). In der Finca San Juan 5 kann man Getränke kaufen.
Re­s­taurant-Tipp in Las Aguas → Kas­ten.
Hin & zurück: mit dem Pkw von Pu­er­to de la Cruz über die TF-5 bis zum Barranco de Ruíz; von Playa de las Américas über die TF-1 bis San­tiago del Teide und an­schlie­ßend TF-5 (bei Icod de los Vinos) bis zum Barranco de Ruíz. Morgens Park­plätze vor­han­den, ab Mittag schwie­rig. Mit dem Bus ab Puerto de la Cruz Linie 363 bis Barranco de Ruíz, ab Costa Adeje Linie 460 bis Icod de los Vinos und von dort Linie 363 bis Bar­ranco de Ruíz; Ab­fahrts­zei­ten.
Nach­dem wir auf etwa 250 Hö­hen­meter angelangt sind, sprin­gen rechts von uns mächtige Fels­wän­de hervor. Ein kurzes Stück geht es hier eben weiter - Zeit, um ein bisschen zu ver­schnau­fen und sich der gran­dio­sen Land­schaft mit dem Relief aus hartem Ba­salt und weichem Tuff­gestein zu widmen. Be­son­ders ein­drucks­voll sind die La­va­höhlen und Vor­sprün­ge auf bei­den Seiten der Schlucht, die schon von den Ur­ein­wohnern Te­ne­riffas genutzt wur­den. Je wei­ter wir taleinwärts kom­men, des­to mehr gewinnen wir an Hö­he. Die verkehrsreiche Stra­ße las­sen wir dabei immer wei­ter hin­ter uns, und die Schlucht wird mehr und mehr vom Ge­sang der Vö­gel ein­ge­nom­men.
Nach einem Rechtsknick des We­ges folgt ein kräfte­zeh­ren­der, steiler Anstieg, doch die weit­reichenden Blicke auf den grü­nen Barranco ent­schädigen uns dafür. Auch alte Was­ser­füh­run­gen, die in hel­den­hafter Leistung sorg­fältig am Berg­hang verlegt wur­den, wer­den jetzt sichtbar. Nur noch zu einem Teil wird das Was­ser durch sie befördert, denn moderne Rohr­lei­tun­gen ha­ben die alten Sys­teme abge­löst. Wenige Minuten später steigt der Weg nach rechts an und führt uns in steilen Kehren am Berg hinauf, der mehr und mehr von weiß blü­henden Montpellier-Zist­rosen be­sie­delt ist. Mit der Zeit fällt der Blick auch auf die pracht­volle Mee­res­küste von El Rosario.

Kartoffelernte bei Orilla de la Vera

Nach gut 0:45 Std. erkennen wir zwei Häuser am Berghang, die das Dorf Orilla de la Vera ankündigen. Nochmals 0:15 Std. später haben wir den Dorfplatz 3 mit der kleinen Kapelle erreicht und damit rund 310 Höhenmeter hinter uns gebracht - eine kleine Rast haben wir uns jetzt verdient.
Nachdem wir uns gestärkt haben, folgen wir dem Asphaltweg links von der Kapelle ein paar Meter ge­ra­daus, dann nach rechts zunächst steil absteigend durch eine land­wirt­schaftlich geprägte Zone. Aber kei­ne Sorge, richtigen Durch­gangs­ver­kehr hat man auf diesem Weg­ab­schnitt nicht zu befürchten; wenn, dann sind es Einheimische, die ihre Fel­der und Kartoffeläcker bestellen oder ihre gelän­de­taug­li­chen Pick-ups mit frischem Gemüse beladen.
Gofio
Gofio gehört zu den ältesten Grund­nahrungsmitteln der Ka­na­ren. Bevor die verschie­denen Ge­treidesorten wie Gerste, Wei­zen und Mais zu feinem Mehl ver­arbeitet werden, röstet man die Körner zunächst bei einer Tem­peratur von 150° C. Ge­nau da­rin liegt das Geheimnis des typi­schen Gofio-Ge­schmacks. Be­lieb­testes Gericht aus Gofio-Mehl bleibt immer noch der Escal­don, eine eintopfartige Bei­lage, die zu Ziegenfleisch oder Fisch gegessen wird. Das Gofio-Mehl kann allerdings auch süß, z. B. als Nach­speise Mousse de Gofio, verzehrt werden.
Nachdem sich der Fahrweg ebnet, geht es für die nächsten 0:20 Std. auf asphaltiertem Boden eher ge­müt­lich und mit herrlichem Fern­blick der Küste entgegen. Alle ab­ge­hen­den Feld- und Flurwege lassen wir un­beachtet. Um den richtigen Ab­zweig nach San Juan de la Ramb­la nicht zu verfehlen, ist dann aber doch Aufmerksamkeit gefragt: Wir pas­sie­ren einen Hoch­span­nungs­mast mit dazugehörigem Elek­tri­zi­täts­häus­chen, dann folgt ein Was­ser­sammelbecken 4 - und gleich dahin­ter geht es für uns auf dem Teer­weg nach rechts hinab auf der neu ge­teer­ten Straße zum Land­hotel San Juan (aus­geschildert).

Hinauf nach Orilla de la Vera

Hin­ter dem Landgut macht die Straße einen Linksknick 5, dem wir fol­gen, auch wenn es den An­schein hat, als ginge es hier nicht mehr wei­ter (nicht den Feld­weg geradeaus neh­men!). An der etwas ver­wahr­los­ten Ten­nisanlage vorbei, stei­gen wir am Ende 6 des As­phalt­weges zwi­schen Schilf­ge­wächsen über Stu­fen berg­ab, que­ren ein tro­ckenes Bach­bett und gelangen schließ­lich nach rechts auf ei­nen un­schein­ba­ren Feld­weg. Er führt uns an Be­ton­mauern ent­lang, hin­ter de­nen sich wie­der Ge­mü­se­fel­der ver­stecken, wäh­rend rech­ter Hand pa­rallel dazu der nicht allzu tiefe Bar­ran­co ver­läuft. Unser Tram­pel­pfad führt dicht an der Feld­mau­er vor­bei, kurvt nach links ­und trifft schließ­lich auf einen ge­pflas­terten Basaltweg 7, der nach San Juan de la Rambla ab­steigt.
In Ser­pentinen zieht sich der Weg, der zur Meeresseite durch Mäu­er­chen be­grenzt wird, ste­tig nach unten; das letzte Weg­stück ist steil und bei Nässe rutschig!. Wir que­ren ein aus­ge­trocknetes Bachbett über­ eine kleine Brücke, gehen nur 20 m auf­wärts und stoßen auf eine Stra­ße 8, an der wir uns rechts halten. Wie­der wird eine Brücke über­quert, sie führt über die Küs­ten­straße TF-5. Da­hin­ter geht es sofort wieder...
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