Das Kameraequipment ist dein unabdingbares Werkzeug, um aus deinen Bildideen und deiner eigenen Kreativität Bilder entstehen zu lassen. Ganz gleich, mit welcher Technik du auf fotografischen Beutezug gehst: Nur wer seine Ausrüstung perfekt beherrscht und nicht mehr über Einstellungen und Handhabung nachdenken muss, kann sich voll und ganz auf die eigentliche Kunst der Fotografie konzentrieren. In diesem Kapitel helfe ich dir, alle Unklarheiten im Umgang mit der Kamera und dem Rest deiner Ausrüstung zu beseitigen, damit du dich auf das Wesentliche fokussieren kannst: deine Bilder!
Vorbereitung und Planung sind auch in der Fotografie die Schlüssel zum Erfolg. Was wie eine abgedroschene Phrase klingt, ist bereits im ersten Satz des Buches einer meiner wichtigsten und wertvollsten Tipps. Ich werde in nahezu allen Kapiteln diesen zentralen Punkt erwähnen und dich schrittweise an die perfekte Vorbereitung und Durchführung einer Bildidee, eines Fotoausflugs oder gar einer gesamten Reise heranführen.
Es gibt mittlerweile so viele Kameras und Hersteller am Markt, dass es beinahe unmöglich geworden ist, pauschale Kauftipps zu geben und den Überblick zu wahren.
Alles beginnt mit der Frage „Was benötige ich überhaupt, um ein gutes Landschaftsbild machen und eine Fotoidee umsetzen zu können?“ Natürlich eine Kamera. Es gibt mittlerweile eine derartig große Anzahl an Modellen und Herstellern, dass selbst der gewiefte Insider von Zeit zu Zeit den Überblick verliert.
Ich werde ausnahmslos in jedem Workshop gefragt, welche Kameras und Objektive ich empfehlen kann. Mein Tipp an dieser Stelle: Um unnötige Kosten und späteren Ärger zu vermeiden, sollte ein System gewählt werden, bei dem zukünftige Anschaffungen aufeinander aufbauen können. Bei der Wahl des Herstellers solltest du nur darauf achten, dass ein breites Spektrum an Objektiven verfügbar ist, damit du deine fotografischen Bedürfnisse in der Zukunft anpassen und ausbauen kannst. Die Objektivanschlüsse der Hersteller sind meist über viele Jahre eine feste Größe, sodass sich die erworbenen Linsen einfach in die nächste Kamerageneration mitnehmen lassen.
OBJEKTIVE KOMPATIBEL HALTEN | |
Wenn du aktuell eine Kamera mit APSC-Sensor nutzt, perspektivisch aber vorhast, auf eine Vollformatkamera umzusteigen, solltest du bei der Anschaffung von Objektiven bereits darauf achten, dass diese am Vollformat kompatibel sind. So vermeidest du doppelte Anschaffungen, und es erleichtert dir irgendwann die Entscheidung, auf eine neue Kamera umzusteigen.
Kameras mit Klappdisplays erleichtern dir bei außergewöhnlichen Standpunkten oft die Arbeit, auch wenn dieses Feature unverständlicherweise viele der teuren Profimodelle zumindest im DSLR-Segment nach wie vor nicht vorhalten.
Du kannst tausend Testberichte lesen, keiner ersetzt jedoch den direkten Kontakt zum Produkt mit der Möglichkeit, zu sehen und zu fühlen.
Die Frage, welches grundsätzliche System man sich zulegt, kann und will ich nicht beantworten, da es für die fotografische Flexibilität und die damit verbundenen Möglichkeiten nachrangig ist. Mir ist wichtig, dass ich ein ausgereiftes und bewährtes Kamerasystem nutze, das bedingungslose Bildqualität liefert, eine einfache Menüführung aufweist, wie ich sie bei meiner Canon schätze, und eine breite Palette an Wechselobjektiven vorhält.
Gerade bei kostenintensiven Anschaffungen bin ich ein großer Freund davon, z. B. eine Kamera vor dem Kauf eigenhändig zu testen. Nimm dir eine Speicherkarte mit in den Fachhandel oder auf eine Messe und lass dich dort nach deinen Bedürfnissen beraten. Probiere die Kamera aus und mache ein paar Bilder, die du in aller Ruhe zu Hause beschauen und auswerten kannst. Außerdem kann dir kein Testbericht der Welt verraten, ob du mit einer Menüführung klarkommst oder ob eine Kamera gut in deiner Hand liegt. Diese Testmöglichkeiten sind für mich im Übrigen auch heutzutage noch das ultimative Argument für den Kauf im Fachhandel vor Ort oder auf Messen.
WORAUF DU BEIM KAMERAKAUF ACHTEN SOLLTEST | |
•bewährtes und robustes System
•breite Palette an verfügbaren Wechselobjektiven
•Schwenkdisplay
•Faustregel: je größer der Sensor, desto besser die Bildqualität (natürlich vom Budget abhängig)
•Rauschverhalten des Sensors
•Dynamikumfang (lass dich diesbezüglich im Fachhandel beraten)
Der Fotorucksack bzw. die Fototasche ist deine Schatztruhe. Du solltest ihn genauso hochwertig wählen wie deine Kameraausrüstung. Wasserfestigkeit und möglichst geringes Eigengewicht sollten Grundvoraussetzungen sein. Ein stoßfestes, klar strukturiertes Innenleben bieten mittlerweile alle namhaften Hersteller an, ebenso Langlebigkeit und Robustheit. Viele Firmen haben sich auf individualisierte Lösungen spezialisiert und passen das Innenleben der Taschen exakt deinen Vorgaben an (z. B. bei Koenig-Fotobags).
Ich bin ein großer Freund von günstigen Lösungen, wenn diese sich bewähren. Bei der Fototasche setze ich jedoch seit jeher auf Qualität. Genauso, wie man sein Baby in einen Kinderwagen setzt und nicht in der Schubkarre herumfährt, gehört teures Fotoequipment in speziell dafür ausgestattete Aufbewahrungen und nicht lose in irgendeine Tasche. Letzteres birgt Gefahren für die Technik und bietet vor allem nur selten einen schnellen und gezielten Zugriff auf die benötigte Ausrüstung.
Mein Fotorucksack hat einen praktischen Eingriff am Rücken, um Diebstahl effizient vorzubeugen. Der wasserdichte Überzug macht es möglich, den Rucksack in jeder Situation abzulegen.
WORAUF DU BEIM TASCHENKAUF ACHTEN SOLLTEST |
•geringes Eigengewicht
•Wetterfestigkeit und stabile Reißverschlüsse
•die Standard-Handgepäckgröße sollte nicht überschritten werden (55 × 40 × 20 cm bzw. 55 × 35 × 25 cm)
•praktischer bzw. diebstahlsicherer Zugriff (z. B. Zugriff nur über die am Körper anliegende Seite der Tasche)
•robuster und passgenau individualisierbarer Innenaufbau
Wenn ich losziehe, befinden sich in meinem Rucksack nur die absolut notwendigen Basics, damit das Gewicht möglichst gering bleibt. Nach einigen Kilometern auf dem Rücken durchs Gelände merkst du jedes Gramm und freust dich über alles, was du zu Hause gelassen hast. Dinge, die du nicht direkt vor Ort brauchst, kannst du auch im Hotelzimmer oder im Kofferraum zwischenlagern.
Wer soll das alles schleppen? Überlege dir vor jedem Ausflug, was du wirklich brauchst und was nicht.
Basics – was sich immer in meinem Fotorucksack befindet:
•Kamera mit Ersatzakkus (mindestens zwei)
•Objektive (je nach Wegstrecke sorgfältig ausgewählt)
•Filterhalter und Einschubfilter (dazu später mehr)
•Stativ – zur gleichmäßigen Gewichtsverteilung meist vorne am Rucksack befestigt
Nützliche Tools, die ich ebenfalls dabei habe:
•Funkfernauslöser – ich habe das kleinste, leichteste und günstigste Einsteigermodell
•große Duschhaube oder Ähnliches zum raschen Abdecken der Kamera auf dem Stativ bei plötzlichem Regen
•mehrere Putztücher für die Linsen und die Filter, gerade auch bei Regen
•kleine Werkzeugtasche mit den gängigen Anschlüssen (Sternbit, Inbus etc. für alle Schrauben an Kamera und Stativ)
•Stirnlampe (mit Rotlicht für Nachtfotografie)
•Moskitonetz für den Kopf je nach Region und Jahreszeit
•Minidrohne (je nach Ziel)
Was ich zu Hause/im Auto lasse:
•Ladegeräte
•größere Reinigungskits
•Ersatzteile/Erweiterungsfüße für das Stativ
•alles, was ich nicht unmittelbar für die Entstehung der Bilder benötige
Tools wie dieses finde ich toll: Mit einem Klick kann man den Kameragurt entfernen. Wenn ich vom Stativ arbeite,...