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E-Book

Leistungs-, Intelligenz- und Verhaltensdiagnostik

Reihe: Enzyklopädie der Psychologie

VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl689 Seiten
ISBN9783840915260
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis139,99 EUR
Der Band erörtert zunächst die Grundlagen, Eigenschaften und Probleme der testorientierten Leistungsdiagnostik. Zudem werden u.a. folgende Themen behandelt: Konzentrationsfähigkeit; Intelligenz; diagnostische Fragestellungen im Bereich der Wissensleistung, der körperlichen und geistigen Entwicklung, der schulischen Leistung und der körperlichen Funktionsfähigkeit. Schließlich werden aktuelle Entwicklungen im Bereich der computergestützten Diagnostik, insbesondere zum adaptiven Testen, aufgegriffen. Hierzu werden neue Ansätze zum internetgestützten Testen beleuchtet und damit verbundene Vor- und Nachteile technischer Innovationen diskutiert.

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Kapitelübersicht
  1. Autorenverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. 1. Kapitel: Testorientierte Leistungsdiagnostik: Grundlagen und Probleme, Verfahrensinventar und besondere Einsatzgebiete
  5. 2. Kapitel: Konzentrationsdiagnostik
  6. 3. Kapitel: Intelligenztests und ihre Bezüge zu Intelligenztheorien
  7. 4. Kapitel: Wissensdiagnostik: Allgemeine und spezielle Wissenstests
  8. 5. Kapitel: Entwicklungstests
  9. 6. Kapitel: Schultests
  10. 7. Kapitel: Funktionendiagnostik
  11. 8. Kapitel: Grundlagen des adaptiven Testens
  12. 9. Kapitel: Computer-adaptives Testen
  13. 10. Kapitel: Internetbasierte psychologische Diagnostik
  14. 11. Kapitel: Apparative Diagnostik
  15. 12. Kapitel: Ambulantes Assessment
  16. 13. Kapitel: Einsatz technischer Mittel in der psychologischen Diagnostik
  17. Autorenregister
  18. Sachregister
Leseprobe
2. Kapitel Konzentrationsdiagnostik (S. 51-52)
Carmen Hagemeister und Karl Westhoff
1 Theorien und Konzepte von Konzentration

1.1 Konzentration als Aspekt des Arbeitens

Wenn Menschen einer Arbeit nachgehen und dabei bewusst Informationen verarbeiten müssen, dann müssen sie sich konzentrieren. Man kann nicht beliebig viele Informationen gleichzeitig bewusst betrachten und kombinieren. Das betont einen ersten Aspekt des konzentrierten Arbeitens: die Auswahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt bewusst zu verarbeitenden Informationen. Da Menschen zu einem gegebenen Zeitpunkt nur einige wenige Informationen bewusst verarbeiten können, müssen alle irrelevanten Informationen in diesem Augenblick von tieferer Verarbeitung ausgeschlossen werden. Tauchen im Bewusstsein neben den relevanten Informationen jedoch auch irrelevante auf, so fühlen Menschen sich dadurch gestört. Sie erleben sich als unkonzentriert. Die störende irrelevante Information kann von außen, d. h. aus der Umgebung, oder von innen, d. h. aus der Person selbst, kommen. Im ersten Fall erlebt die Person, dass sie jemand oder etwas beim konzentrierten Arbeiten stört. Im zweiten Fall hat sie den Eindruck, dass sie selbst nicht optimal konzentriert ist. Tauchen immer wieder irrelevante Informationen von innen auf, dann erlebt eine Person ihre Konzentration als gestört. Wenn Personen feststellen, dass sie Informationen deutlich langsamer als sonst verarbeiten, dann können sie dies auch als mangelnde Konzentration oder Müdigkeit erleben. Die meisten haben eine zweite Variante von mangelnder Konzentration beim Erledigen immer wieder gleicher oder ähnlicher Arbeiten erlebt: Man hat diese Tätigkeiten „satt“ und erlebt deshalb psychische Sättigung.

Am konzentrierten Arbeiten kann man die folgenden beiden Aspekte unterscheiden: (1) die möglichst zügige Auswahl und Bearbeitung von Informationen und (2) Fehler in bewusst und absichtsvoll auszuführenden Handlungen, die die Person eigentlich gut beherrscht. Treten Störungen von außen oder innen auf, so können (1) die möglichst zügige Auswahl und Bearbeitung von Informationen gestört werden, so dass man länger braucht, und es können (2) Konzentrationsfehler auftreten.

Wenn Personen einen bestimmten Handlungsablauf erst erlernen, dann erleben sie Handlungsfehler anders, als wenn sie Handlungen verrichten, die sie eigentlich beherrschen. Beim Erlernen von Handlungen können auftretende Fehler darin begründet sein, dass man noch nicht alle erforderlichen Aktionen beherrscht; man kann Fehler dann nicht sicher von Konzentrationsfehlern unterscheiden.

1.2 Konzentration als Zustand und als Persönlichkeitsmerkmal

Schon die ersten Konzentrationstests wurden im 19. Jahrhundert konzipiert und eingesetzt, um (a) Bedingungen menschlicher Leistungen zu untersuchen wie Übung, Ermüdung, Wirkung von Drogen und (b) um das Persönlichkeitsmerkmal Konzentration zu messen (vgl. Bartenwerfer, 1964). Konzentration wurde seit Beginn der wissenschaftlichen Psychologie einerseits als momentaner Zustand eines Menschen und andererseits auch als ein Persönlichkeitsmerkmal angesehen. Persönlichkeitsmerkmale zeichnen sich dadurch aus, dass sie drei Kriterien erfüllen: Stabilität, Generalität und Universalität. Dies bedeutet, dass sie zumindest über eine gewisse Zeit hinweg in ihrer Ausprägung gleich bleiben, also stabil sind. Weiter sollte sich die gleiche Ausprägung über verschiedene Situationen oder Klassen von Situationen hinweg zeigen, dann handelt es sich um ein generelles Merkmal. Und nicht zuletzt sollten sich alle Menschen anhand dieses Merkmals ordnen lassen, es sollte also ein universelles Merkmal von Menschen sein.

Bei der Konzentration aber scheint es sich nun um ein besonderes Persönlichkeitsmerkmal zu handeln. So ist vielen Personen aus dem eigenen Erleben und der Beobachtung anderer bekannt, dass die individuelle Konzentrationsleistung stark schwanken kann. Weiter geht man im Alltag und in der Wissenschaft davon aus, dass Menschen sich systematisch hinsichtlich ihrer Konzentrationsfähigkeit unterscheiden. Es gibt nach dieser Auffassung Menschen, die sich zu verschiedenen Zeitpunkten und in verschiedenen Klassen von Situationen besser als andere Menschen konzentrieren können. Die aktuelle Konzentrationsleistung eines Menschen hängt von der Ausprägung der ...
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Autorenverzeichnis7
Vorwort11
Inhaltsverzeichnis13
1. Kapitel: Testorientierte Leistungsdiagnostik: Grundlagen und Probleme, Verfahrensinventar und besondere Einsatzgebiete25
1 Einleitung25
2 Einteilung von Leistungstests26
3 Voraussetzungen von Tests zur Leistungsdiagnostik27
4 Gestaltungsweisen von Tests zur Leistungsdiagnostik29
5 Technische Möglichkeiten und Grenzen der Leistungsdiagnostik34
6 Probleme von Tests zur Leistungsdiagnostik48
7 Typische Tests zur Leistungsdiagnostik53
8 Besondere Einsatzgebiete63
9 Schlussfolgerungen fu?r die Gesellschaft70
Literatur70
2. Kapitel: Konzentrationsdiagnostik75
1 Theorien und Konzepte von Konzentration75
2 Konzentrationstests83
3 Andere Methoden zur Erfassung von Konzentration109
4 Schlussfolgerungen fu?r die Praxis und die Gesellschaft112
Literatur114
3. Kapitel: Intelligenztests und ihre Bezüge zu Intelligenztheorien121
1 Einleitung121
2 Begriffsexplikation124
3 Historischer Abriss der Intelligenzmessung126
4 Strukturmodelle der akademischen Intelligenz129
5 Beschreibung und Klassifikation ausgewählter Intelligenztests155
6 Zur Kriteriumsvalidität von Intelligenztests209
7 Neuere Entwicklungen in der Intelligenzdiagnostik211
8 Neue Intelligenzkonstrukte und ihre Messkonzepte216
9 Schlussfolgerungen231
Literatur232
4. Kapitel: Wissensdiagnostik: Allgemeine und spezielle Wissenstests259
1 Einleitung259
2 Validitäten im Kontext der Wissensdiagnostik264
3 Ein Orientierungsrahmen und exemplarische Einordnung von Wissenstests277
4 Konsequenzen fu?r die zukünftige Wissensdiagnostik287
5 Gesellschaftliche Relevanz289
Literatur291
5. Kapitel: Entwicklungstests299
1 Theoretische und methodische Grundlagen von Entwicklungstests299
2 Entwicklungstests bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen303
3 Entwicklungstests bei Erwachsenen322
4 Schlussfolgerungen fu?r die Gesellschaft324
Literatur324
6. Kapitel: Schultests329
1 Diagnostik zu Schulbeginn331
2 Feststellung spezifischer Förderbedarfe337
3 Übergangsempfehlungen344
4 Schulleistungstests346
5 Schlussfolgerungen fu?r die Gesellschaft350
Literatur353
7. Kapitel: Funktionendiagnostik357
1 Einfu?hrung357
2 Sensorische Sinnessysteme359
3 Motorik364
4 Diagnose motorischer Grundeigenschaften und motorischer Funktionen371
5 Ausgewählte Testverfahren387
6 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft403
Literatur405
8. Kapitel: Grundlagen des adaptiven Testens413
1 Adaptives Testen als diagnostische Strategie413
2 Adaptives Testen und computeradaptives Testen415
3 Item-Response-Theorie als Grundlage für adaptives Testen416
4 Konstruktion von adaptiven Tests418
5 Fazit423
Literatur424
9. Kapitel: Computer-adaptives Testen427
1 Illustratives Beispiel429
2 Historische Entwicklung und heutiger Einsatz von CATs432
3 Testtheoretische Grundlagen für computer-adaptives Testen435
4 Computer-adaptive Testkonstruktion440
5 Praktischer Einsatz von CATs451
6 Fazit463
Literatur464
10. Kapitel: Internetbasierte psychologische Diagnostik471
1 Einleitung471
2 Internetbasierte Erhebungstechniken475
3 Umsetzung diagnostischer Aufgaben mithilfe Neuer Medien481
4 Gütekriterien internetbasierter Methoden490
5 Resümee und Ausblick509
Literatur512
11. Kapitel: Apparative Diagnostik523
1 Von der apparativen zur computergesteuerten Diagnostik523
2 Computergesteuerte apparative Verfahren: Möglichkeiten und Grenzen525
3 Psychophysiologische und bildgebende Verfahren529
4 Abschließende Bewertung546
Literatur548
12. Kapitel: Ambulantes Assessment553
1 Einleitung553
2 Ambulantes Assessment: Definitionen und Abgrenzungen554
3 Anwendungsbegründung560
4 Technische Voraussetzungen565
5 Methodische Aspekte571
6 Anwendungsbeispiele577
7 Bewertung des Ansatzes579
8 Zukünftige Entwicklung des ambulanten Messens589
9 Schlussfolgerungen604
Literatur604
13. Kapitel: Einsatz technischer Mittel in der psychologischen Diagnostik619
1 Einleitung619
2 Systematisierung des technischen Einsatzes in der Diagnostik620
3 Beispiele moderner technischer Diagnostika624
4 Chancen und Risiken zukünftiger Entwicklungen646
5 Schlussfolgerungen648
Literatur649
Autorenregister657
Sachregister683

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