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Zur schwierigen Situation von Kindern aus alkoholbelasteten Familien

Risiken und Chancen des Aufwachsens mit süchtigen Bezugspersonen

AutorLaura Katja Chiba
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl91 Seiten
ISBN9783836608657
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis38,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: In den vergangenen 15 Jahren ist auch im deutschsprachigen Raum ein Bewusstsein dafür entstanden, dass das Aufwachsen mit alkoholkranken Menschen sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken kann. In den Anfängen der angloamerikanischen Literatur zu Thema Alkohol und Familie wurden ausgehend von Berichten und Anklagen so genannter „erwachsener Kinder“ von Alkoholikern (Adult Children of Alcoholics) relativ einseitig die Risiken und Gefahren dieses Aufwachsens beleuchtet. Man begann zwar ein Bewusstsein für die schwierige Ausgangslage dieser Kinder zu entwickeln, es mangelte aber noch an Lösungsmöglichkeiten für deren Probleme, daher wurde bezüglich ihrer Situation ein Bild der Ausweglosigkeit gezeichnet. Heute geht man einen anderen Weg: Das Aufwachsen mit alkoholkranken Bezugspersonen kann ein Risiko bedeuten, doch das Schicksal dieser Kinder ist nicht determiniert. Es hat sich erwiesen, dass das Vorhandensein verschiedenster protektiver und pathogener Faktoren, die sowohl im Kind selbst als auch in seiner Umgebung liegen, für das Ge- oder Misslingen von Persönlichkeitsentwicklung mit verantwortlich ist. Es besteht also kein einfacher und linearer Zusammenhang zwischen dem Aufwachsen in einer Suchtfamilie und der Ausbildung einer eigenen Sucht oder Verhaltensstörung, obwohl die Risiken dafür um ein Mehrfaches höher sind als bei Kindern aus gesunden Familien. Diese neue Perspektive, nämlich von den gesund erhaltenden Faktoren auszugehen, lässt eine optimistische Sicht auf die Wirksamkeit pädagogischer Maßnahmen zu. Werden Kinder in ihrer schwierigen Situation unterstützt, indem man ihre Stärken und Ressourcen fördert und ihnen die Chance gibt, ihr Gefühl für Selbstwirksamkeit zu stärken, so kann Persönlichkeitsentwicklung trotz widriger Umstände gelingen. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit dem Resilienzkonzept und dem Konzept der Salutogenese viel Platz eingeräumt. In dieser Arbeit wird wechselweise von alkoholbelasteten, alkoholkranken Familien oder auch von Suchtfamilien gesprochen. Dies geschieht in Anlehnung an Ehrenfried et al., die ebenfalls den Begriff Suchtfamilie wählen, obwohl sie in ihrer Konzeption eigentlich „nur“ Alkoholikerfamilien meinen. Auch in der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus „nur“ auf Menschen mit Alkoholsucht. Die Familiendynamik aller Suchtfamilien (illegale Drogen, Medikamentensucht usw.) ist zwar grundsätzlich ähnlich, aber z. B. aufgrund der Illegalität der [...]

Katja Chiba, M.A., Studium der Erziehungswissenschaften und Soziologie an der Fernuniversität Hagen, Deutschland. Abschluss 2007 als Magistra Artium.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Zur schwierigen Situation von Kindern aus alkoholbelasteten Familien1
Inhaltsverzeichnis3
1. Einleitung5
2. Voraussetzungen für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung6
2.1 Identität und Lebenszyklus – E. H. Erikson6
2.1.1 Urvertrauen gegen Misstrauen7
2.1.2 Autonomie gegen Scham und Zweifel8
2.1.3 Initiative gegen Schuldgefühl9
2.1.4 Werksinn gegen Minderwertigkeitsgefühl9
2.1.5 Identität gegen Identitätsdiffusion10
2.2 Selbstbewusstsein, Selbstachtung und Selbstwirksamkeit11
2.3 Bindungsforschung – J. Bowlby12
2.4 Einfluss des individuellen Temperaments auf das Gelingen der Bindung14
2.5 Gesundes Familienklima – krank machendes Familienklima16
3. Die schwierige Situation von Kindern mit suchtkranken Eltern18
3.1 Wie viele Kinder leben mit einem alkoholkranken Elternteil?18
3.2 Der Familienalltag von Kindern aus alkoholbelastetem Umfeld19
4. Betrachtung der Familie als System20
4.1 Allgemeine Kriterien familiärer Systemorganisation21
4.2 Typische familiäre Organisationsmuster in Suchtfamilien22
4.2.1 Das Familienmuster der Unentrinnbarkeit22
4.2.2 Der Umgang mit Konflikten23
4.2.3 Das Suchtmittel als Organisations- und Regulationsinstrument23
4.2.4 Die Art der Grenzziehung und Anpassung an Veränderung24
4.2.5 Der Umgang mit Gefühlen25
4.2.6 Der Ausdruck der Familiensituation im kindlichen Verhalten25
4.3 Familienregeln – Familienrollen26
4.3.1 Regeln26
4.3.2 Rollen27
5. Risikofaktoren im Aufwachsen mit alkoholkranken Bezugspersonen31
5.1 Die direkten Auswirkungen des Alkoholmissbrauches während der Schwangerschaft auf die kindliche Entwicklung31
5.2 Die indirekten Auswirkungen des alkoholbelasteten Familienumfeldes auf die kindliche Entwicklung32
5.2.1 Disposition zur Suchtentwicklung32
5.2.2 Disposition zu psychosomatischen Erkrankungen, Angst und Depression34
5.2.3 Zusammenfassung und Schlussfolgerung40
6. Kranke Familien – kranke Kinder?41
6.1 Positive Aspekte einer Kindheit mit alkoholkranken Eltern?44
7. Resilienz – gesunde Entwicklung trotz widriger Umstände46
7.1 Begriffsbestimmung46
7.2 Resilienzforschung47
7.2.1 Resilienz – nature or norture48
7.2.2 Sind resiliente Menschen immun gegenüber dem Schicksal?50
7.2.3 Resilienz ist ein dynamischer Anpassungs- und Entwicklungsprozess50
7.2.4 Resilienz ist situationsspezifisch und multidimensional51
7.2.5 Vulnerabilität52
7.2.6 Risikofaktoren53
7.2.7 Schutzfaktoren53
7.2.8 Resilienz54
7.2.9 Grenzen des Resilienzkonzeptes54
7.3 Abgrenzung des Resilienzbegriffes gegenüber Coping und Salutogenese55
7.3.1 Coping – Problemlösungsverhalten resilienter Menschen55
7.3.2 Salutogenese59
8. Erlernte Hilflosigkeit – erlernter Optimismus (M. E. P Seligman)61
9. Hilfe für Kinder aus alkoholbelasteten Familien65
9.1 Suchtprävention66
9.2 Anforderungen an die Arbeit mit Kindern aus alkoholbelasteten Familien67
9.3 Ausgangslage einer Arbeit mit Kindern aus alkoholbelasteten Familien68
9.4 Zielsetzungen der Arbeit mit Kindern aus alkoholbelasteten Familien69
9.5 Soziale Gruppenarbeit als geeignete Methode zur Unterstützung von Kindern aus alkoholbelasteten Familien71
10. Umsetzung der genannten Zielsetzungen in die pädagogische Praxis73
10.1 „Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen aus Familien Suchtkranker“(Balingen)73
10.1.1 Arbeit mit den Bezugspersonen (nach Kähni)75
10.1.2 Arbeit mit den Kindern (nach Heinzelmann)76
10.1.3 Arbeit mit den Jugendlichen (nach Ehrenfried)77
10.1.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerung78
10.2 „Working with Children of Alcoholics“ (USA)79
10.2.1 Zusammenfassung und Schlussfolgerung83
10.3 Vergleich der beiden Konzeptionen84
11. Resümee84
Literaturliste86

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