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Schwarzbuch Soziale Arbeit

AutorMechthild Seithe
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl469 Seiten
ISBN9783531940274
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Das 'Schwarzbuch Soziale Arbeit' versteht sich als Beitrag zur 'Thematisierung und Skandalisierung der Folgen neoliberaler Sozialpolitik für die Soziale Arbeit. Es wird gezeit, dass die Sparzwänge die Professionalität der Sozialen Arbeit behindern und immer weiter einschränken, dass gesetzliche Ansprüche, z.B. nach SGB VIII nicht mehr zuverlässig umgesetzt werden, dass Klienten im Kontext von Ökonomisierung und aktivierendem Staat nicht mehr auf Unterstützung hoffen können, wenn sie nicht zu denen gehören, die die Sozialpolitik als lohnend und effizient erachtet, dass sich Soziale Arbeit zunehmend in ein standardisiertes Industrieprodukt verwandelt, dessen Anwendung nur mehr angelernter Kräfte aber keiner eigenständigen und autonomen Profession Soziale Arbeit bedarf, und schließlich, dass Soziale Arbeit im Zuge der Hartz-Gesetzgebung wieder (einmal) autoritäre und ordnungspolitische Gedanken aufgreift.

Dr. Mechthild Seithe ist Professorin für Sozialpädagogik an der FH Jena.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort zur 2., vollständig überarbeiteten und erweiterten Aufl age14
Vorwort16
1 Soziale Arbeit – was ist das eigentlich?21
1.1 Aufgabenund Problemstellungen24
1.2 Ein kritischer und selbstkritischer Blick auf die Außenwahrnehmung der Sozialen Arbeit29
1.2.1 Die Profession Soziale Arbeit – belächelt und infrage gestellt29
1.2.2 Der eigene Beitrag zum Bild in der Öffentlichkeit34
1.3 Zur Geschichte der Sozialen Arbeit37
1.3.1 Gesellschaftliche Herkunft und sozialpolitische Funktion38
1.3.2 Profi lierung und Stabilisierung der Sozialen Arbeit ab 197043
1.4 Die Profession Soziale Arbeit45
1.4.1 Spezifi k der Profession Soziale Arbeit46
1.4.2 Professionalitätsmerkmale Sozialer Arbeit50
1.4.3 Lebensweltorientierte Soziale Arbeit56
1.4.4 Menschenund Gesellschaftsbild der Lebensweltkonzeption59
1.4.5 Der ethische und fachliche Codex der Profession Soziale Arbeit65
1.5 Soziale Arbeit zwischen Menschen und System66
1.5.1 Praxis im Kontext des doppelten Mandates67
1.5.2 Die Brückenfunktion der Sozialen Arbeit68
1.5.3 Erwartungen und Aufträge des gesellschaftlichen Systems an die Soziale Arbeit69
1.5.4 Problemlagen und Unterstützungsbedürfnisse der Menschen74
1.5.5 Widersprüche zwischen beiden Mandaten76
1.6 Was professionelle Soziale Arbeit leisten kann78
1.6.1 Lebensweltorientierte Lösungen der beschriebenen Fälle78
1.6.2 Begriffl iche Fassung der Qualität lebensweltorientierter Sozialer Arbeit86
1.7 Soziale Arbeit und Ökonomisierung – ein Ausblick87
2 Veränderte Gesellschaft: Der Markt ist alles89
2.1 Der Markt übernimmt die Regie92
2.2 Folgen der gesellschaftlichen Veränderungen für die Menschen96
2.2.1 Arbeitslosigkeit und prekäre Arbeitsverhältnisse werden normal96
2.2.2 Der Alltag der Menschen gerät unter das Regime des Marktes98
2.2.3 Ungleichheit und Armut werden zum akzeptierten Normalfall103
2.2.4 Zunahme psychosozialer Problemlagen104
2.3 Folgen der Veränderungen für sozial Benachteiligte107
2.3.1 Lebensperspektive – Ausgrenzung in Armut107
2.3.2 Der erwünschte Habitus überfordert – und verhöhnt109
3 Die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit112
3.1 Chancen der Ökonomisierung aus Sicht der PraktikerInnen116
3.2 Die Vermarktlichung der Sozialen Arbeit118
3.2.1 Die Neue Steuerung118
3.2.2 Soziale Arbeit als marktwirtschaftliche Unternehmen121
3.2.3 Wettbewerb und Konkurrenz134
3.3 Effektivität , Effi zienz und Kostensenkung als zentrale Ziele138
3.3.1 Kostendämpfung als Effi zienzstrategie139
3.3.2 Ebenen und Strategien der Kosteneinsparungen144
3.3.3 Grenzen der Rationalisierbarkeit153
3.3.4 Tatsächliche Rolle der Effi zienz in der Ökonomisierung157
3.4 Folgen von Effi zienzdominanz und Kostendämpfung für die Praxis161
3.4.1 Gefährdung der fachlichen Standards Sozialer Arbeit161
3.4.2 Verknappte Zeitkontingente gefährden die Qualität171
3.4.3 Öffentliche Soziale Arbeit als Erfüllungsgehilfi n der Ökonomisierung185
3.5 Verbetriebswirtschaftlichung der Sozialen Arbeit192
3.5.1 Logik der Betriebswirtschaft und Logik der Sozialen Arbeit193
3.5.2 Qualitätsmanagement und Qualitätsentwicklung200
3.5.3 Eigenschaften des Marktproduktes Soziale Arbeit205
3.6 Wirkung , Ergebnisqualität und Evidenzbasierung211
3.6.1 Spezifi k sozialpädagogischer Leistungen und Wirkungen212
3.6.2 Wirkungsforschung und Ergebnisqualität in der Sozialen Arbeit214
3.6.3 Wirkungsorientierung und Evidenzbasierung im Kontext der Ökonomisierung216
3.7 Effi ziente und ineffi ziente Kunden eines Marktproduktes220
3.7.1 Die Attraktivität der Begriffe ‚Dienstleistung ‘ und ‚Kunde ‘ für die Soziale Arbeit220
3.7.2 Nutzer Sozialer Arbeit sind keine Kunden222
3.7.3 Wegfall der zeitaufwendigen Motivierungsarbeit224
3.7.4 Soziale Arbeit für KlientInnen muss sich rechnen226
3.7.5 Keine Unterstützung für ineffi ziente KlientInnen227
3.8 Was bedeutet Ökonomisierung ?230
4 Aktivierungspolitik und Soziale Arbeit235
4.1 Der aktivierende Sozialstaat237
4.1.1 Neoliberale Kritik am vor-neoliberalen sozialen Konzept238
4.1.2 Hartz IV als Modell der aktivierenden Politik244
4.1.3 Die Auswirkungen der Aktivierungspolitik auf die Soziale Arbeit250
4.2 Umdeutung sozialpädagogischer Grundbegriffe257
4.2.1 Die Aktivierung des „aktivierenden Staates “258
4.2.2 Fallmanagement als Perversion einer sozialpädagogischen Methode263
4.2.3 Vergleich der beiden Aktivierungsbegriffe und -prozesse264
4.2.4 Bedeutung der begriffl ichen Vereinnahmung267
4.2.5 Der eigene Beitrag der Disziplin zur semantischen Übernahme durch den aktivierenden Staat269
4.3 Bruch mit dem Gesellschaftsund Menschenbild der Aufklärung272
4.3.1 Verzicht des Staates auf seine soziale Verantwortung272
4.3.2 Aufgabe des Grundprinzips ‚Soziale Gerechtigkeit ’275
4.3.3 Barmherzigkeit und Wohltätigkeit statt Ressourcenausgleich280
4.3.4 Ausgrenzung von Menschen im aktivierenden Staat283
4.3.5 Die „Neue Unterschicht “289
4.4 Abkehr von Klientenorientierung und Parteilichkeit293
4.4.1 Paternalisierung statt Respekt vor den Experten ihres Lebens293
4.4.2 Die Koproduktion wird zur Farce300
4.4.3 Druck und Sanktionen als erlaubte „pädagogische“ Mittel304
4.4.4 Elternarbeit im Kontext bekannter autoritärer Konzepte311
4.5 Ausblenden gesellschaftlicher Ursachen von individuellen Problemlagen314
4.5.1 Individualisierung gesellschaftlicher Probleme315
4.5.2 Abwälzung der Verantwortung auf den sozialen Nahraum326
4.6 Entwissenschaftlichung der Sozialen Arbeit332
4.6.1 Bedeutungsverlust der Gesellschaftswissenschaften für die Soziale Arbeit332
4.6.2 Reduktion der Wissenschaft Psychologie auf Psychotechnik335
4.6.3 Verzicht auf eine Theorie basierte Praxis336
4.6.4 Standardisierung als Folge einer unwissenschaftlichen Auffassung von Sozialer Arbeit337
5 Was wird aus der Profession Soziale Arbeit?341
5.1 Soziale Arbeit verschwindet nicht, aber sie verändert sich343
5.1.1 Wie sieht eine neosozial veränderte Soziale Arbeit am Ende aus? – eine Zusammenfasung343
5.1.2 Was neosoziale Soziale Arbeit nicht (mehr) kann und nicht mehr will351
5.1.3 Die Profession Soziale Arbeit ist bedroht356
5.2 Veränderungsdruck und Bewältigungsstrategien in der Sozialen Arbeit359
5.2.1 PraktikerInnen im neosozialen Projekt – Erleben und Perspektiven359
5.2.2 Emotionale, kognitive und handlungsrelevante Bewältigungsstrategien363
5.2.3 Einschätzung der Strategien und Reaktionen376
5.3 Eckpunkte für ein neues konzeptionelles Selbstverständnis der Disziplin und Profession Soziale Arbeit380
5.3.1 Ablehnung der Ökonomisierung –380
5.3.2 Ablehnung des sozialpolitischen Konzeptes des aktivierenden Staates –382
5.3.3 Eckpunkte für eine wissenschaftlich geleitete, subjektorientierte und politisch aktive Praxis der Sozialen Arbeit384
6 Repolitisierung und Politisierung der Sozialen Arbeit392
6.1 Soziale Arbeit und Politik393
6.1.1 Das politische Mandat der Sozialen Arbeit393
6.1.2 Gibt es heute kritische Sozialarbeit und kritische SozialarbeiterInnen?397
6.1.3 Berechtigte Kritik oder die Verfechter des ewig Gestrigen?398
6.2 Strategieebenen kritischer Sozialer Arbeit400
6.2.1 Refl exivität als Gegenbild einer sozialtechnologischen Anpassung400
6.2.2 Beharren auf sozialpädagogischen Positionen402
6.2.3 Das politische Mandat der Sozialen Arbeit wieder aufnehmen407
6.2.4 Solidarisches, vernetztes, politisches Handeln412
6.3 Politisierung als notwendiger Lernprozess in der Sozialen Arbeit417
6.3.1 Unterstützungsleistungen für den Prozess der Repolitisierung und Politisierung418
6.3.2 Wie wird man eine kritische, politisch handelnde VertreterIn der Profession?426
6.4 Von der Refl exivität zum politischen Handeln433
Literatur438
Internet Quellen451
Verzeichnis der Beispiele453
Stichwortverzeichnis455

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