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Kritische Standpunkte für die Gegenwart

Ein lutherischer Theologe im Kirchenkampf des Dritten Reichs, über seinen Bekenntniskampf nach 1945 und zum Streit um seine Haltung zur Apartheid

AutorFriedrich Wilhelm Hopf
VerlagEdition Ruprecht
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl411 Seiten
ISBN9783767571570
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis64,00 EUR
»Die Anwendung des Wortes Gottes auf die Verhältnisse dieser Zeit und Welt« war Friedrich Wilhelm Hopf (1910?1982) ein wesentliches Anliegen. Als Pfarrer, Berater des bayerischen Landesbischofs Hans Meiser in den 1930er und 1940er Jahren, später als Missionsdirektor der Mission evangelisch-lutherischer Freikirchen verfasste er zahlreiche Aufsätze und Beiträge. Dieses Buch enthält seine Schriften zu drei Themenkreisen: Der Kirchenkampf des »Dritten Reichs« im Gegenüber zur nationalsozialistischen Kirchenpolitik und Ideologie, die Auseinandersetzung um den konfessionellen Charakter der lutherischen Landeskirchen nach ihrem Beitritt zur Evangelischen Kirche in Deutschland, und das kritische Eintreten gegen die menschenverachtende Politik der Apartheid in Südafrika.

Friedrich Wilhelm Karl August Christoph Hopf (* 31. Mai 1910 in Melsungen, Hessen; ? 19. Juli 1982 in Hermannsburg, Niedersachsen) war zunächst Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, dann der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche und Missionsdirektor der Lutherischen Kirchenmission e.V. (Bleckmarer Mission).

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Leseprobe
II. Kampf um den Erhalt der lutherischen Kirche (S. 145-146)

Warum „Lutherische Blätter“?


Die „Briefe an lutherische Pastoren“, die Professor D. Hermann Sasse seit Dezember 1948 ausgehen lies,1 sind von vielen freudig und dankbar begrüßt worden. Außer den Pastoren baten oft kirchlich verantwortungsbewusste Gemeindeglieder um die „Briefe“, weil sie gerade diese Stimme allmonatlich hören und lesen wollten, weil sie sonst nirgends erfahren konnten, was ihnen hier mitgeteilt und erklärt wurde, weil sie sich verpflichtet wussten zur Teilnahme am Kampf der Lutherischen Kirche um ihre wahre Freiheit.

Es wurde immer deutlicher, dass Professor Sasse2 mit seinen „Briefen“ einen Dienst begonnen hatte, der um unserer Kirche willen unbedingt geleistet werden muss und der doch auf die Dauer nicht als Arbeit eines Einzelnen möglich ist, sondern nur „in Verbindung mit Freunden“, durch brüderliche Zusammenarbeit der Einzelnen und Einsamen hin und her, die sich heute zu einem ebenso offenen wie öffentlichen Zeugnis auf dem Boden des schriftgemäßen lutherischen Bekenntnisses rufen lassen.

Es geht um den Dienst derer, die nicht loskommen von Schriftworten wie z. B. Jes 58, 1: „Rufe getrost, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden!“ Es geht um das Zeugnis derer, denen davor graut, dass sie unter ein Gerichtswort wie Jes 56, 10 fallen könnten, wo die Not der Gemeinde Gottes mit den Worten beschrieben wird: „Alle ihre Wächter sind blind, sie wissen alle nichts. Stumme Hunde sind sie, die nicht bellen können, sie liegen und jappen und schlafen gerne.“

Wir wollen deshalb versuchen, zunächst in dem bescheidenen Rahmen eines allmonatlich erscheinenden vervielfältigten Rundbriefes den von Professor Sasse begonnenen Dienst an lutherischen Pastoren und Gemeindegliedern fortzusetzen, – so Gott will, zur Stärkung ihrer Zeugniskraft und Zeugnisfreudigkeit, „Lutherische Blätter“ soll der Rundbrief heißen, weil er nicht nur das Schreiben eines Einzelnen sein will, sondern ein Organ der Zusammenarbeit mit zeitgemäßen Aufsätzen, Dokumenten und Mitteilungen, – also Wegbereiter einer unabhängigen lutherischen Zeitschrift, auf die wir seit vielen Jahren vergeblich gewartet haben. Professor Sasse hat inzwischen mit seiner Familie die Reise nach Australien angetreten, wohin er übersiedelt, um der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Australiens (VELKA) im theologischen Lehramt zu dienen.

Er hat uns versprochen, von dort aus die „Briefe“ – wahrscheinlich in etwas größeren Abständen als bisher – fortzusetzen und gerade dadurch mit der Tat zu beweisen, dass er wie bisher in der Verantwortung für die bekenntnistreue lutherische Kirche in aller Welt leben und arbeiten will. Die „Briefe an lutherische Pastoren“ werden deshalb von jetzt ab als Beilage zu den „Lutherischen Blättern“ erscheinen und können in Zukunft nur im Zusammenhang mit den „Lutherischen Blättern“ bezogen werden. Außer den „Briefen“ werden wir unseren Lesern im Lauf der Zeit noch manches aus bisher ungedruckten Arbeiten von Professor Sasse mitteilen können, so dass wir hoffen, gerade denjenigen dienen zu dürfen, die mit uns der Überzeugung sind, dass die Stimme dieses Zeugen in Deutschland nicht verstummen darf.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung8
Geleitwort34
I. Kirchenkampf im „Dritten Reich“35
Der Lutherische Bekenntniskampf innerhalb der Reichskirche Ein grundsätzliches Wort35
Ecclesia Pressa Vom lutherischen Bekenntniskampf innerhalb der Reichskirche43
Amt und Absetzung49
Die Freiheit der Kirche53
Gegenwartsfragen und ihre Vorgeschichte57
Die ökumenische Verpflichtung unserer lutherischen Kirche62
Kirchliche Würde in unserer Zeit76
Unser Weg in der Gegenwart81
Vom weltlichen Regiment nach evangelisch-lutherischer Lehre90
Barmen und das lutherische Bekenntnis117
II. Kampf um den Erhalt der lutherischen Kirche146
Warum „Lutherische Blätter“?146
Erklärung von Pfarrer F. W. Hopf in der Kirchenvorstandssitzung am 5. Mai 1949153
„Selbständigkeit der Kirche“ nach evang.-luth. Lehre158
Von den Grenzen echter Kirchengemeinschaft163
Kirchentrennung um falscher Lehre willen173
Hannover – Uelzen – Braunschweig Rückblick auf drei Tagungen180
Bereit zur Verantwortung196
Die Generalsynode der VELKD und die lutherischen Freikirchen202
Im Kampf gegen den Unionismus207
Kanzel- und Altargemeinschaft in ihrem Zusammenhang Thesen zu einem Referat vor dem Pastorenkonvent der Hannoverschen Diözese der Selbständigen ev.-luth. Kirche216
III. Kampf gegen die Apartheid220
Lutherische Kirche treibt Lutherische Mission1220
Ein Jahr der Bewährungsproben256
Wir werden gefragt: Was sagt ihr zu den Problemen Südafrikas?266
Das furchtbare Geschehen in Südafrika270
Bericht des Missionsdirektors bei der Jahresversammlung des Missionskollegiums und der Missionsleitung am 24./25.3.1976273
Bericht des Missionsdirektors am 24. März 1977 in Bleckmar vor der Jahresversammlung des Missionskollegiums und der Missionsleitung301
Mission Evangelisch-Lutherischer Freikirchen320
Das Zeugnis vom Königtum Christi324
Lutherische Mitverantwortung für das christliche Zeugnis im Südlichen Afrika327
Zum Thema Menschenrechte367
40 Jahre nach dem Novemberpogrom Mühlhausener Pfarrer klagt wegen eigener Untätigkeit381
Verzeichnis der Erstveröffentlichungen386
Literaturverzeichnis387
Register404

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