Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: noch keine, Evangelische Hochschule Nürnberg; ehem. Evangelische Fachhochschule Nürnberg (Fachbereich Religionspädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Heute stellt das Judentum eine der großen Weltreligionen dar und gilt als Ausgangspunkt für die beiden weiteren monotheistischen Religionen, das Christentum und den Islam. Als wichtigstes Merkmal ist allen dreien der monotheistische Grundgedanke gemein. Jedoch ist diese Auffassung das Endprodukt einer langen Entwicklung. Sowohl während der Jahrhunderte von den Erzeltern über die Landnahme, als auch während der Königszeit ist es für Israel selbstverständlich, dass in ihrer Umwelt weitere Götter neben Jahwe existieren und von anderen Völkern verehrt werden. Doch genauso selbstverständlich sollte es für Israel sein, allein Jahwe zu verehren. Den Gott der Väter, der sich Mose am Sinai offenbart (Ex 20- 32) und Israel in der Geschichte seine Solidarität bezeugt hatte. Allerdings weisen die biblischen Quellen auf, dass dies nicht immer (uneingeschränkt) der Fall war. Es wird immer wieder deutlich, dass das auserwählte Volk, eigentlich dazu bestimmt ein alternatives Religions- und Gesellschaftskonzept umzusetzen dazu neigt, so zu sein wie alle Völker. Diese Entfernung von Jahwe und seiner Weisung wird von den Propheten aufs Strengste angemahnt und die Umsetzung die Herrschaft und das Recht Jahwes eingeklagt. Auf die Gerichtsprophetie soll im weiteren Verlauf der Arbeit noch eingegangen werden. 587 v. Chr. sieht sich das auserwählte Volk mit einer unvorstellbaren politischen und damit auch religiösen Katastrophe konfrontiert. Die als uneinnehmbar geltende Stadt Jerusalem wird vom babylonischen Großkönig Nebukadnezar besiegt. Der Tempel zerstört, die davidische Dynastie gestürzt. Es beginnt das Exil Israels. Die Zerstreuung Israels über die Grenzen des bisherigen Staates beginnt und hält bis in die heutige Zeit an. Beachtlich ist jedoch, dass hier im Exil das Judentum erstmals als religiöse Größe erkennbar ist. Im Volk finden soziologische und religiöse Neuorientierungen statt, die für das Judentum und die daraus entstehenden Tochterreligionen grundlegenden Charakter haben. Finden wir in der Zeit vor dem Exil für Israel die religiöse Form der Monolatrie1, zeichnet sich nun im Exil ein neues Bild. Hier entwickelt sich der Monotheismus. Diese Arbeit will sich den vielfältigen Einflüssen auf die Entwicklung Israels während des Exils und den entstehenden religiösen, sozialen und politischen Veränderungen Israels in dieser Zeit widmen. [...]
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