Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Philipps-Universität Marburg, Veranstaltung: SE Serielle Quellen zu Tod und Trauer in der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Kirchenbücher oder Urkundsbücher sind Matrikel, also ein Personenverzeichnis, und verzeichnen die durch den örtliche zuständigen Pfarrer vorgenommen kirchlichen Handlungen . vorrangig zu Sakramentsspenden wie Taufen, Konfirmationen, Heiraten und Beerdigungen. Es handelt sich hierbei um im 16. Jahrhundert durch Kirchenbeschlüsse eingeführte Pfarr- und Gemeinderegister, welche die wichtigsten kirchlichen Amtshandlungen gegenüber den Gemeindemitgliedern und die für den privatrechtlich, standesmäßigen sowie staatsrechtlichen Status des Individuums nötigen Angaben verzeichnen, sie stellen somit ein Mittel zur Identitätsstiftung innerhalb einer Gemeinschaft dar. Die Kirchenbücher enthalten Aufzeichnungen darüber, wer wann geboren, getauft, getraut, konfirmiert und beerdigt wurde, sowie darüber, wie die Eltern hießen, die Ehepartner, die Taufpaten und die Kinder. Mehr oder weniger häufig enthalten sie auch Angaben über Lebensalter, Beruf, Ehrenämter oder etwaige Verdienste der Personen sowie vereinzelt Anmerkungen zur Kirchenzucht und chronikalische Berichte. Die Kirchenbücher sind in ganz Europa, bei Katholiken wie Protestanten, in fast jeder Pfarrgemeinde vorhanden. Hauptregister sind die Tauf-, Trau- und Totenbücher, welche von sehr kleinen Gemeinden abgesehen in 3 separaten Registern geführt werden. Die Kirchenbücher in den evangelischen Gemeinden wurden in deutscher Sprache geführt, in den katholischen Gemeinden bis weit in das 19.Jahrhundert hinein in Latein.
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