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Strategisches Ressourcen- und Kompetenzmanagement industrieller Dienstleistungsunternehmen

Ein theoretischer und praktischer Erklärungsansatz

AutorTim Moog
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl274 Seiten
ISBN9783834981868
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Tim Moog bringt die ressourcen- und kompetenzbasierte Erklärungslogik mit dienstleistungsbezogenen Wertschöpfungsprozessen in Verbindung. Er leitet ein Modell zur differenzierten Erklärung des Erfolgs von Dienstleistungsunternehmen ab und unterzieht dieses einer umfangreichen empirischen Untersuchung sowie Konkretisierung.



Dr. Tim Moog promovierte berufsbegleitend bei Prof. Dr. Wolfgang Burr am Lehrstuhl für Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmanagement der Universität Stuttgart. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung der P3 Ingenieurgesellschaft mbH / P3 group (Aachen, Stuttgart, Hamburg).

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Leseprobe
6 Ableitung von Gestaltungsmaßnahmen zum strategischen Ressourcen- und Kompetenzmanagement industrieller Dienstleistungsunternehmen (S. 215-216)

6.1 Der Anspruch eines strategischen Ressourcen- und Kompetenzmanagements industrieller Dienstleistungsunternehmen

Die Auffassung zum Begriff des Strategischen Managements variiert in Abhängigkeit des jeweiligen Untersuchungszusammenhangs und der dabei eingenommenen Perspektive.816 Grundsätzlich kann das Strategische Management als die aktive Gestaltung einer zukunftsgerichteten Entwicklung von soziotechnischen Systemen und damit auch von den hier betrachteten industriellen Dienstleistungsunternehmen verstanden werden.

Managemententscheidungen basieren danach auf kollektiven, evolutorischen Lernprozessen, in die neben kontextrelevanten Theorien und theoriebasierten Praktiken auch sonstige, hinsichtlich der Entwicklung des Unternehmens als wichtig erachtete Themen mit einfließen.818 Ein festgelegter (zukunftsgerichtetstrategischer) Handlungsrahmen beschränkt zwar einerseits den (gegenwartsgerichtet- operativen) Aktionsradius, er eröffnet zugleich jedoch sekundäre Handlungsoptionen durch die transparenzgewinnende und unsicherheitsreduzierende Fokussierung der Aktivitäten.819 Strategische Handlungen beziehen sich grundsätzlich auf eine offene, nur eingeschränkt prognostizierbare Zukunft. Der strategische Bezug liegt damit in der Schaffung der hier interessierenden Erfolgsvoraussetzungen und unterliegt nicht einem fest definierten zeitlichen Horizont.

Im vorliegenden Untersuchungszusammenhang wurde bekanntlich eine normative Einschränkung auf ressourcen- und kompetenzorientierte Entscheidungsfindungsprozesse vorgenommen. 821 Danach werden sämtliche zukünftigen Managemententscheidungen im Hinblick auf die definierten Unternehmensziele, d. h. eine verteidigungsfähige Wettbewerbspositionierung, unter Allokation und Evaluation von Ressourcen und Kompetenzen ausgerichtet.822 Durch die unmittelbare Integration des Kunden in den Dienstleistungsprozess sowie die Relevanz unternehmensexterner Rahmenbedingungen finden auch diese, ungeachtet der normativen Einschränkung, Einfluss auf die strategische Entscheidungsfindung.

Diese hier vertretene Auffassung zum Strategischen Management muss in Verbindung mit der zu Grunde liegenden Argumentationslogik des Resource-based-View gebracht werden.824 Demnach ist eine Wettbewerbsposition eines Unternehmens dann verteidigungsfähig, wenn einer vorgehaltenen Ressourcenkonfiguration ein organisationsspezifisches Wertpotenzial, eine eingeschränkte Imitier- und Substituierbarkeit sowie die Appropriierbarkeit immanent sind. Die theoretischen und empirischen Analysen von industriellen Dienstleistungs-unternehmen haben gezeigt, dass sich ressourcen- und kompetenzbezogene Erfolgsfaktoren auf unterschiedlichen Ebenen der Leistungserbringung ausmachen lassen. Zunächst liegt dem avisierten Leistungsergebnis ein organisations- bzw. kundenspezifisches Wertpotenzial zu Grunde.

Die Lösung eines Problems geht mit einem problemabhängigen Nutzen für den Kunden einher, welcher wiederum dem Dienstleister einen strukturellen und prozessualen Gestaltungs- und Handlungsspielraum lässt. Die eingeschränkte Imitier- und Substituierbarkeit liegt zum einen in den kausalen Ambiguitäten, d. h. dem Anspruch der Bestimmbarkeit erfolgsrelevanter Inputfaktoren, begründet. Hier wurden die Leistungspotenziale insoweit in Analogie zu den Ressourcen gesehen, als dass deren problem- (und unternehmens)spezifische Bestimm- und Verfügbarkeit für die Dienstleistungserbringung grundlegend sind.

Des Weiteren bedarf es zur Erbringung einer Dienstleistung der zielorientierten Aktivierung der Ressourcen. In diesem Zusammenhang können die Leistungsprozesse als Kompetenzen aufgefasst werden, die mittels individualen und organisationalen Wissens die jeweils erforderlichen Leistungspotenziale evaluieren, selektieren und kombinieren. Dieser Ebene immanent ist der Imitations- bzw. Substitutionsschutz aufgrund der sozialen Komplexitäten. Nicht zuletzt unterliegen die kunden-, ressourcen- und kompetenzbezogenen Einflussfaktoren einer permanenten Veränderung aufgrund unternehmensintern und -extern veränderter Rahmenbedingungen. Diese dynamischen Einflüsse, geprägt durch die historizitätsfundierten Pfadabhängigkeiten, gilt es im Zuge einer nachhaltigen Unternehmenspositionierung und -entwicklung zu berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis17
1 Die Erfordernis eines ressourcen- und kompetenzbasierten Managements industrieller Dienstleistungsunternehmen18
1.1 Problemstellung18
1.2 Diskussions- und Forschungsstand zur Problemstellung19
1.3 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit25
2 Argumentationslogik und Entwicklungslinien des Resource-based-View28
2.1 Entstehung und argumentative Grundlagen des ressourcenbasierten Erklärungsansatzes28
2.2 Terminologische Fundierung und begriffliche Kategorisierung des ressourcenbasierten Erklärungsansatzes33
2.3 Die Exploitation von Unternehmensfähigkeiten zur statischen Erkennung und Bewertung verteidigungsfähiger Wettbewerbsvorteile43
2.4 Die Exploration von Unternehmensfähigkeiten zur dynamischen Erkennung und Entwicklung verteidigungsfähiger Wettbewerbsvorteile64
2.5 Die exploitative und explorative Analyse von Unternehmensfähigkeiten zur Bewertung und Entwicklung verteidigungsfähiger Wettbewerbsvorteile76
3 Terminologische Fundierung und Systematisierung von Dienstleistungen zur ressourcen- und kompetenzbasierten Analyse von Erfolgsfaktoren80
3.1 Terminologie, Inhalte und Charakteristika von Dienstleistungen und der Dienstleistungserbringung81
3.2 Systematisierung der Leistungserbringung von Dienstleistungen91
4 Begründung und Herleitung eines ressourcen- und kompetenzbasierten Modells zur Erklärung des Erfolgs industrieller Dienstleistungsunternehmen128
4.1 Eignung des Resource-based-View zur Analyse von Dienstleistungen129
4.2 Ergänzungsnotwendigkeit und -fähigkeit der exploitativen und explorativen Betrachtung zur ressourcenbasierten Analyse von Dienstleistungen131
4.3 Konstituierende Grundannahmen eines ressourcenbasierten Modells zur Analyse von Dienstleistungen135
4.4 Herleitung eines ressourcenbasierten Erklärungsmodells zur Bestimmung erfolgsindizierender Leistungsfaktorkombinationen bei der Erbringung von Dienstleistungen139
4.5 Zusammenfassende Darstellung eines ressourcen- und kompetenzbasierten Ausgangsmodells zur Erklärung des Erfolgs industrieller Dienstleistungsunternehmen als Basis für die empirischen Untersuchungen166
5 Empirische Untersuchung zur Konkretisierung und Evaluation eines ressourcen- und kompetenzbasierten Modells zur Erklärung des Unternehmenserfolgs am Beispiel industrieller Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechno168
5.1 Qualitative Forschungsfallstudien zur Konkretisierung eines ressourcenbasierten Modells zur Dienstleistungsanalyse170
5.2 Quantitative Befragung zur Überprüfung eines ressourcen- und kompetenzbasierten Modells zur Analyse von Dienstleistungen208
5.3 Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse der empirischen Untersuchung als Ausgangspunkt für die Ableitung von Gestaltungsmaßnahmen228
6 Ableitung von Gestaltungsmaßnahmen zum strategischen Ressourcen- und Kompetenzmanagement industrieller Dienstleistungsunternehmen232
6.1 Der Anspruch eines strategischen Ressourcen- und Kompetenzmanagements industrieller Dienstleistungsunternehmen232
6.2 Ressourcen- und kompetenzbasiertes Management von dynamisch-kostenorientierten Dienstleistungsunternehmen235
6.3 Ressourcen- und kompetenzbasiertes Management von dynamisch-wertorientierten Dienstleistungsunternehmen242
6.4 Kunden-, ressourcen- und kompetenzbasierte Maßnahmen zum Erhalt einer verteidigungsfähigen Wettbewerbsposition im dynamischen Marktumfeld247
7 Schlussbemerkungen und Ausblick256
7.1 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse256
7.2 Implikationen für die weiterführende betriebswirtschaftliche Forschung und die unternehmerische Praxis261
Literaturverzeichnis266
Anhang I: Interviewleitfaden zu den Forschungsfallstudien280
I. Theoretische Ausgangsüberlegungen280
II. Gesprächsverlauf – Diskussionsinhalte281
Anhang II: Fallübergreifende Analysen der Forschungsfallstudien283
Anhang III: Anschreiben und Fragebogen zur schriftlichen Befragung286

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