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Von der Strategie zum Business Intelligence Competency Center (BICC)

Konzeption - Betrieb - Praxis

AutorAndreas Totok, Steffen Stock, Tom Gansor
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl310 Seiten
ISBN9783446424869
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR

BI-STRATEGIE ERFOLGREICH UMSETZEN
- Profitieren Sie von dem ersten Buch, das die Entwicklung einer BI-Strategie und die Gestaltung eines Business Intelligence Competency Centers (BICC) praxisnah erläutert.
- Nutzen Sie die langjährige BI-Strategie-Erfahrung der Autoren und entscheiden Sie, welche BICC-Variante für Ihr Unternehmen die richtige ist.
- Erfahren Sie anhand von umfangreichen Gestaltungsblaupausen und Checklisten, wie man ein Business Intelligence Competency Center in der Unternehmensorganisation verankert und aufbaut.
- Steigern Sie die Qualität Ihrer BI-Anwendungen und damit den Unternehmenserfolg durch ein nachhaltig ausgerichtetes Business Intelligence Competency Center.
Business Intelligence (BI) stellt in Unternehmen die Versorgung mit entscheidungsorientierten Informationen sicher. In der Praxis beklagen allerdings Anwender ebenso wie IT-Spezialisten die fehlende Gesamtstrategie oder die unzureichende Organisation. Doch wie entwirft man eine wirklich wirksame BI-Strategie und stellt die BI-Organisation richtig auf? Tom Gansor, Dr. Andreas Totok und Dr. Steffen Stock beschreiben praktische Lösungsansätze und entwickeln ein Vorgehensmodell, das Inhalte, Architektur und Organisation berücksichtigt. Die verschiedenen Varianten eines BICC, deren organisatorische Verankerung sowie Rollen und Aufgaben werden unterstützt durch Praxisbeispiele detailliert beschrieben.

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Leseprobe

8 Werkzeuge für den erfolgreichen Einsatz von BI (S. 263-264)

In den bisherigen Kapitel wurden ausführlich Methoden, Konzepte und Modelle vorgestellt, mit deren Hilfe eine BI-Strategie entwickelt und umgesetzt sowie eine BI-Organisation in Form eines BICC etabliert werden kann. Mehrfach wurde dabei darauf verwiesen, dass die vorgestellten Methoden und Verfahren idealerweise durch Software-Werkzeuge unterstützt werden sollten. Bereits in Abschnitt 3.4.5 wurde beschrieben, wie sich der Werkzeugbedarf in Form eines Software-Portfolios im Rahmen einer BI-Strategie ableiten lässt. Im Kern werden so die präferierten Werkzeuge für Planung, Berichtswesen, Analyse oder Datenintegration bestimmt. Darüber hinaus sind allerdings weitere Werkzeuge für die Tätigkeit eines BICC notwendig, wie z. B. für die Verwaltung von Metadaten oder die Modellierung und Dokumentation. Eine Auswahl der unterschiedlichen Werkzeuge wird nun in diesem Abschnitt vorgestellt. Dabei wird im Wesentlichen zwischen administrativen und BI-projektübergreifenden, zwischen Werkzeugen für Datenhaltung und -integration sowie Werkzeuge für BIAnwendungen unterschieden.

8.1 Werkzeuge für die administrative und die BI-projekt übergreifende Anwendung


Die in diesem Abschnitt vorgestellten Werkzeuge dienen dazu, die BI-Aufbau- und Ablauforganisation zu unterstützen sowie Maßnahmen umzusetzen, die nicht im Rahmen eines einmaligen Projekts realisiert werden, sondern Daueraufgaben sind, die durch die BI-Organisation bewältigt werden.

8.1.1 Modellierung und Dokumentation von Daten, Prozessen und Organisation

Für Konzeptions- und Dokumentationszwecke empfiehlt sich für ein BICC der durchgängige Einsatz eines Modellierungswerkzeugs , das über ein zentrales Repository verfügt. Dadurch wird die konzeptionelle Konsistenz über alle Schichten und Komponenten der BI-Architektur unterstützt. Vor allem die Modellierung des übergreifenden Datenmodells des Core Warehouse sowie das Design der multidimensionalen Sichten der Auswertungsschicht sollten mit einem einheitlichen Werkzeug durchgeführt werden. Änderungen bzw. Erweiterungen des Datenmodells können mit Hilfe eines durch das Werkzeug unterstützten Freigabeprozesses abgebildet werden. Damit wird organisatorisch sichergestellt, dass die Struktur des Datenmodells einer regulären Überprüfung durch das BICC unterliegt und so die Konsistenz gewahrt bleibt. Eine weitere wichtige Aufgabe eines Modellierungswerkzeugs ist die Dokumentation der durch das BICC gesteuerten bzw. betreuten Prozesse wie z. B. das BI-Anforderungsmanagement. Die vom BICC definierten und abgestimmten Prozesse sollten im Intranet des Unternehmens veröffentlicht werden, damit sich alle Interessengruppen jederzeit hierüber informieren können. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die meist in grafischer Form erstellten Modelle als Grundlage der Diskussion und Kommunikation zwischen Vertretern der Fachbereiche und IT einzusetzen.

Einen anerkannten Rahmen für die Modellierung betrieblicher Informationssysteme hat Scheer mit der Architektur integrierter Informationssysteme (ARIS) gesetzt. In der folgenden Aufzählung werden die heute für die Modellierung typischen ARIS-Sichten jeweils mit Beispielen für den Einsatz durch ein BICC dargestellt:

- Datensicht: Datenmodellierung des Core Warehouse, z. B. mit Hilfe des Entity Relationship Model, und der multidimensionalen Auswertungssichten, z. B. mit Hilfe von ADAPT.
- Organisationssicht: Modellierung der Aufbauorganisation, z. B. der Hierarchie innerhalb eines BICC, von Stellenbeschreibungen, der Zuordnung von Rollen zu Stellen und Verankerung des BICC in der Gesamtunternehmensorganisation.
- Prozesssicht: Modellierung der Ablauforganisation, z. B. der typischen Prozesse eines BICC für den Anwender-Support.
- Funktionssicht: Beschreibung einer einzelnen Aufgabe oder Tätigkeit, z. B. die Prüfung, ob eine Anforderung des Fachbereichs einen Change Request darstellt oder nicht. Die Abfolge von durch Ereignisse voneinander abhängigen Funktionen ergibt einen Prozess.

Die genannten Beispiele pro Sicht gelten für die semantische Ebene der Modellierung. Zusätzlich können die logische Ebene (z. B. Datenbankschema) und die physische Ebene (z. B. Programmcode) der Modellierung unterschieden werden. Ein weiterer Ansatz zur Systematisierung der Modellierungssichten ist die Enterprise Architecture: Unterschieden wird zwischen Geschäfts-, Anwendungs-, Informations- und Infrastrukturarchitektursicht (siehe auch Abschnitt 5.5.3). Diese Gliederung der Modellierungssichten wird tendenziell eher von Werkzeugen unterstützt, die aus dem angloamerikanischen Umfeld stammen. Welcher Ansatz in einem Unternehmen zur Anwendung kommt, wird normalerweise von der Architekturabteilung innerhalb der IT vorgegeben.

Inhaltsverzeichnis
Impressum5
Inhalt6
Vorwort10
Danksagungen11
Abkürzungen12
1 Einführung14
1.1 Gründe für eine BI-Strategie und ein BICC14
1.1.1 Systemvielfalt und Konsolidierungsbedarf15
1.1.2 Taktisches Vorgehen20
1.1.3 Organisatorische Herausforderungen24
1.2 Grundlagen und Definitionen27
1.2.1 Management-Support-Systeme27
1.2.2 Data Warehouse29
1.2.3 Business Intelligence30
1.2.4 BI-Strategie33
1.2.5 BICC34
1.3 Grenzen einer BI Strategie und eines BICC35
1.4 Fazit36
1.5 Zum Aufbau des Buches38
2 Konzeptioneller Rahmen einer BI-Strategie40
2.1 Ziele der BI-Strategie40
2.1.1 Vision40
2.1.2 Fachliche Ziele41
2.1.3 Architektonische Ziele41
2.1.4 Technologische Ziele42
2.1.5 Organisatorische Ziele42
2.2 Ausrichtung an der Unternehmensstrategie43
2.3 Unternehmenssteuerung45
2.3.1 Regelkreiskonzept45
2.3.2 Berichtswesen als Kern der Informationsversorgung46
2.3.3 Planung und Hochrechnung für den Blick nach vorne48
2.3.4 Informationspyramide und Unternehmensstruktur50
2.4 Architektur53
2.4.1 Einheitlicher Data-Warehouse-Ansatz53
2.4.2 Referenzarchitektur für ein Data Warehouse55
2.5 Anwendungen60
2.6 Technologie62
2.6.1 Technologische Innovation als Schrittmacher für BI62
2.6.2 Hardware63
2.6.3 Software64
3 Entwicklung einer BI-Strategie68
3.1 Existierende Vorgehensmodelle68
3.1.1 Vorgehensmodelle68
3.1.2 Vorgehensmodelle zur fachlichen Entwicklung von Instrumenten zur Unternehmenssteuerung69
3.1.3 Vorgehensmodelle zur Entwicklung von IT-Strategien70
3.1.4 Vorgehensmodelle zur Entwicklung von BI-Strategien72
3.2 Ganzheitliches Vorgehensmodell zur Entwicklung einer BI-Strategie75
3.2.1 Analyse77
3.2.2 Bewertung81
3.2.3 Konzept84
3.2.4 Maßnahmen86
3.2.5 Zusammenfassung87
3.3 Projektmanagement87
3.3.1 Projektinitialisierung88
3.3.2 Projektteam88
3.3.3 Kommunikation und Entscheidungswege89
3.3.4 Projektorganisation und -administration90
3.3.5 Projektplanung91
3.3.6 Durchfu¨hrung von Workshops und Interviews92
3.3.7 Projektcontrolling und Qualitätssicherung94
3.3.8 Widerstände und Risikobetrachtung95
3.4 Ausgewählte Methoden zur Entwicklung einer BI-Strategie97
3.4.1 Ableitung der BI-Strategie aus dem strategischen Unternehmensrahmen97
3.4.2 Informationsbedarfsanalyse98
3.4.3 SWOT-Analyse102
3.4.4 Reifegradmodelle und -bestimmung103
3.4.5 Bestimmung des Ziel-Software-Portfolios105
3.4.6 Kostenstruktur und Leistungsangebot107
3.4.7 Nutzenbeschreibung und Nutzwertanalyse110
3.5 Umsetzung der BI-Strategie: BI-Portfoliomanagement112
4 Organisation eines Business Intelligence Competency Center116
4.1 Gestaltungselemente zur Organisation eines BICC116
4.2 Planung der Funktionen eines BICC117
4.2.1 Ableitung der Funktionen aus der BI-Strategie117
4.2.2 Ableitung der Funktionen aus der BI-Operationalisierung118
4.3 Funktionen eines BICC118
4.3.1 Funktion BI-Management120
4.3.2 Funktion BI-Architektur122
4.3.3 Funktion BI-Unterstu¨tzung124
4.3.4 Funktion BI-Umsetzung126
4.3.5 Weitere BICC-Funktionen129
4.4 Personalaufbau für ein BICC129
4.4.1 BICC-Personal planen130
4.4.2 Dynamik und Wechselwirkungen132
4.5 BICC-Rollen133
4.5.1 BICC-Leiter136
4.5.2 Repräsentant der Fachseite137
4.5.3 BI-Architekt138
4.5.4 BI-Modellierer138
4.5.5 Datenqualitätsverantwortlicher139
4.5.6 BI-Anwendungsentwickler141
4.5.7 BI-Projektleiter142
4.5.8 Trainer143
4.5.9 BI-Missionar144
4.5.10 Außenbeauftragter145
4.5.11 BI-Wissensmanager146
4.5.12 Sonstige Rollen für ein BICC147
4.5.13 Sonstige typische Rollen der BI-Operationalisierung147
4.6 Aufbauorganisation eines BICC147
4.6.1 Klassische Organisationsformen148
4.6.2 BICC als zentrale Organisationseinheit153
4.6.3 Virtuelles BICC155
4.6.4 Externes BICC159
4.6.5 Weitere Gestaltungsaspekte der Aufbauorganisation164
4.7 BICC-Typen169
4.7.1 BI-Volldienstleister169
4.7.2 Interne Beratung170
4.7.3 Koordinierungsstelle172
4.7.4 Anwendungscenter174
5 Planung und Einführung eines BICC176
5.1 Spezifischer Rahmen der organisatorischen Veränderung176
5.2 Planen und Entwerfen eines BICC179
5.2.1 Grundlagen der Planung179
5.2.2 Organisationskonzept fu¨r ein BICC183
5.2.3 Begru¨ndung des BICC184
5.2.4 Ableitung der BICC-Gestaltung186
5.3 Entwicklung eines BICC192
5.3.1 Grundlagen der BICC-Entwicklung192
5.3.2 Organisationsanalyse und -entwicklung193
5.3.3 Evolution zum BICC200
5.4 Einfu¨hrung eines BICC203
5.4.1 Change-Management204
5.4.2 Kommunikation206
5.5 BICC und IT-Governance208
5.5.1 Einführung in die IT-Governance209
5.5.2 ITG für die BI-Strategie und das BICC mittels COBIT212
5.5.3 Enterprise Architecture als Basis für das BICC213
6 Definition und Einführung von BI-Prozessen218
6.1 ITIL als Orientierungsrahmen für die BI-Organisation218
6.1.1 ITIL-Servicestrategie als Teil der organisatorischen Perspektive einer BI-Strategie219
6.1.2 ITIL-Prozesse aus dem Modul Service Design221
6.1.3 ITIL-Prozesse aus dem Modul Service Transition222
6.1.4 ITIL-Prozesse aus dem Modul Service Operation223
6.1.5 ITIL-Prozesse aus dem Modul Continual Service Improvement224
6.1.6 Prozesse für BI adaptieren226
6.2 Beispiele für ausgewählte BI-Prozesse230
6.2.1 Anforderungsprozess zur Deckung eines Informationsbedarfs231
6.2.2 Management von BI-Incidents233
6.2.3 Datenbewirtschaftung235
6.2.4 Metadatenmanagement237
6.2.5 Abstimmungsprozess für das übergreifende IT-Architekturmanagement239
6.3 Anwendbarkeit der vorgestellten Prozesse240
7 Betrieb und Anpassung eines BICC242
7.1 Leistungsvereinbarung und Leistungsverrechnung242
7.1.1 Leistungsvereinbarung durch Service Level Agreements243
7.1.2 Definition der Leistungen durch einen Leistungskatalog245
7.1.3 Möglichkeiten der Leistungsverrechnung247
7.1.4 Budgetierung des BICC249
7.2 Controlling252
7.2.1 Erfolgsbewertung252
7.2.2 Total Cost of Ownership255
7.2.3 Strategische Steuerung des BICC257
7.3 Anpassung eines etablierten BICC260
7.3.1 Anpassung als Weiterentwicklung eines etablierten BICC261
7.3.2 Methodische Ansätze zur Anpassung und Weiterentwicklung262
8 Werkzeuge für den erfolgreichen Einsatz von BI264
8.1 Werkzeuge für die administrative und die BI-projektübergreifende Anwendung264
8.1.1 Modellierung und Dokumentation von Daten, Prozessen und Organisation264
8.1.2 Metadatenmanagement270
8.1.3 Stammdatenmanagement273
8.1.4 Datenqualität275
8.1.5 Vorfallmanagement276
8.2 Werkzeuge für Datenhaltung und -integration280
8.2.1 Datenhaltung280
8.2.2 Datenintegration282
8.2.3 Ablaufsteuerung und -monitoring283
8.3 Werkzeuge für BI-Anwendungen284
8.3.1 Cockpits/Dashboards284
8.3.2 Reporting285
8.3.3 Analyse287
8.3.4 Planung289
8.3.5 Statistische Werkzeuge und Werkzeuge für das Data Mining289
8.3.6 Legale Konsolidierung290
Fragenkataloge291
Literaturverzeichnis296
Die Autoren303
Register304

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