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Vertriebsinformationssysteme

Standardisierung, Individualisierung, Hybridisierung und Internetisierung

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl255 Seiten
ISBN9783642118593
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,96 EUR
Der Vertrieb als Bindeglied zwischen Kunden und Unternehmen beeinflusst vor allem durch die Akquise ganz wesentlich den Unternehmenserfolg. Dabei ist der Vertrieb auf IT-Unterstützung angewiesen. Die Gestaltung dieser Informationssysteme wird derzeit durch neue Trends herausgefordert. Dazu gehören u. a. die Individualisierung und Hybridisierung des Leistungsangebots. Der Autor stellt in seiner ganzheitlichen Betrachtung neue Ansätze zur Gestaltung von Vertriebsinformationssystemen aus der Perspektive von Anbietern, Anwendern und Nutzern vor.

[...]

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Leseprobe
"Konstruktion und Anwendung einer Entwicklungsmethodik für Product-Service Systems (S. 61-62)

Oliver Thomas, Philipp Walter und Peter Loos

Dieses Kapitel beschreibt eine Entwicklungsmethodik für Product-Service Systems (PSS). Mit ihrer Hilfe werden zunächst die Eigenschaften eines PSS, die das Verhalten kennzeichnender Sach- und Dienstleistungskomponenten beschreiben, systematisch aus Kundenanforderungen abgeleitet. Aus den PSS-Eigenschaften werden anschließend die Struktur und die strukturbeschreibenden Merkmale des PSS entwickelt. Charakteristisch für diese Methodik ist, dass die Erfüllung einer kundenseitig geforderten Eigenschaft nicht von vornherein entweder an eine Sach- oder eine Dienstleistungskomponente geknüpft ist. Diese Zuordnung ergibt sich erst während des Entwicklungsprozesses des PSS. Durch den vorgestellten Ansatz, der am Beispiel der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche illustriert wird, werden bestehende Ansätze der materiellen Produktentwicklung und der systematischen Entwicklung von Dienstleistungen adäquat integriert.

1 Einleitung


Die Dichotomie von Sach- und Dienstleistungen ist heutzutage überwunden. Absatzobjekte, die am Markt von Unternehmen angeboten werden, stellen in der Regel Leistungsbündel dar (Shostack 1977; Engelhardt et al. 1993). Die Teilleistungen dieser Leistungsbündel kommen einerseits auf der Basis eines vordisponierten Leistungspotenzials in unterschiedlichem Ausmaß durch die Integration externer Faktoren (Personen, Nominalgüter oder Informationen) in den Leistungserstellungsprozess zustande (Scharitzer 1993, S. 94 ff.; Corsten 2001, S. 22), sie sind andererseits durch unterschiedlich hohe Anteile von immateriellen und materiellen Komponenten im Leistungsergebnis charakterisiert (Kleinaltenkamp 2001, S. 38).

Zur Beschreibung der integrativen Betrachtung von Sach- und Dienstleistungen aus Anbieter- und Entwicklungssicht haben sich in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen unterschiedliche Begriffe etabliert. So findet man in der betriebswirtschaftlichen Literatur – neben dem bereits genannten „Leistungsbündel“ – bspw. die Termini „Compack“ (complex package) (Bressand 1986), „Leistungssystem“ (Belz et al. 1991) und „Verbundsystem“ (Corsten und Gössinger 2007). In den Ingenieurwissenschaften spricht man von „kovalenten Produkten“ (Weber et al. 2002) oder von „Servicification“ bzw. „Post Mass Production Paradigm“ (Tomiyama 2002).

In der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik scheint sich – aktuell beeinflusst durch die Terminologie des BMBF-Förderkonzepts „Innovation mit Dienstleistungen“ und des Programms „Rahmenkonzept Forschung für die Produktion von morgen“ – der Begriff „hybrides Produkt“ durchzusetzen (Korell und Ganz 2000; Zahn et al. 2004; Schenk et al. 2006; Kersten et al. 2006; Böhmann und Krcmar 2006; Thomas et al. 2007), synonym wird gelegentlich auch von einem „hybriden Leistungsbündel“ gesprochen (z. B. Meier et al. 2005).

Dieses Begriffsverständnis widerspricht allerdings demjenigen der Technik, in der unter hybriden Produkten im Allgemeinen mechatronische Produkte verstanden werden (z. B. Heimann et al. 2007). Da in diesem Kapitel darüber hinaus eine entwicklungsorientierte Perspektive eingenommen werden soll, wird der ingenieurwissenschaftlich geprägte Begriff „Product-Service System“ (PSS) verwendet (Goedkoop et al. 1999; Masselter und Tischner 2000; Mont 2000; Ehrenfeld 2001; Manzini et al. 2001; Mont 2004; Steinbach 2005; Aurich et al. 2006; Botta 2007)."
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis8
Teil I: Standardisierung – Informationssysteme effektiv gestalten16
Vertriebsinformationssysteme zwischen Standardisierung und Flexibilisierung – Referenzmodelle für die Prozesse im Vertrieb17
1 Herausforderungen des Vertriebs17
2 Der Vertrieb im Unternehmen18
3 Referenzmodelle für die Prozesse im Vertrieb21
3.1 Marketing21
3.2 Verkauf23
3.3 Warenausgang25
3.4 Fakturierung27
3.5 Debitorenbuchhaltung28
4 Referenzmodellgestütztes Prozessmanagement28
5 Fazit31
Literaturverzeichnis31
Informationstechnologien im Spannungsfeld von Handel, Produktion und Dienstleistung: Status quo der Verwendung operativer und di33
1 Bedeutung der IT im Handelsumfeld33
2 Methodische Grundlagen34
3 Allgemeine Angaben zur IT im Handelsumfeld35
3.1 Stellenwert der IT aus Sicht des Managements35
3.2 IT-Budget in Relation zum Unternehmensumsatz36
4 Status quo des Warenwirtschaftssystems als zentrales operatives System37
5 Status quo des Berichtswesens als zentrales dispositives System39
6 Einsatz von „Enabling Technologies“42
7 Fazit44
Literaturverzeichnis44
Strategisches Marktverhalten von ERP-Anbietern vor dem Hintergrund von Marktkonzentration und technologischem Wandel47
1 Einleitung47
2 State of the Art und Vorgehen der Untersuchung48
3 Übersicht über die untersuchten ERP-Hersteller und deren Systeme49
4 Auswertung des strategischen Marktverhaltens51
4.1 Historie51
4.2 Produktpolitik52
4.3 Preispolitik54
4.4 Distributionspolitik54
4.5 Kommunikationspolitik55
5 Identifikation und kritische Diskussion des strategischen Marktverhaltens56
6 Fazit und Einschränkungen der Untersuchung59
Literaturverzeichnis60
Teil II: Individualisierung – Lösungen auf Kundenwünsche abstimmen62
Individualisierung im stationären Einzelhandel: Möglichkeiten, kundenseitige Bewertung und Ansatzpunkte technologischer Unterstü63
1 Problemstellung und Untersuchungsziele63
2 Individualisierung im stationären Einzelhandel66
2.1 Interaktive Wertschöpfung als Basis der Individualisierung66
2.2 Möglichkeiten der Individualisierung im stationären Einzelhandel67
2.3 Ansatzpunkte technologischer Unterstützung der Individualisierung69
3 Der wahrgenommene Individualisierungswert im stationären Einzelhandel71
3.1 Komponenten des wahrgenommenen Individualisierungswerts im stationären Einzelhandel71
3.2 Kundenbezogene Einflussgrößen des wahrgenommenen Individualisierungswerts im stationären Einzelhandel74
4 Ausblick: Beispielhafte Wert-Effekte technologischer Unterstützung der Individualisierung75
Literaturverzeichnis77
Steigerung der Reaktionsfähigkeit von agilen Supply Chains mittels automatischer Beantwortung von funktionalen Leistungsanfragen82
1 Einführung83
1.1 Eine Einordnung des Handels in das vorgestellte Konzept83
1.2 Betrachtung bestehender Software-Lösungen84
1.3 Einordnung der Produzenten in den Ansatz85
2 Beschreibung des Ansatzes86
2.1 Detaillierung des Begriffs Funktionale Leistungsnachfragen87
2.2 Funktionale Deskriptionen des Leistungsangebotes89
2.3 Erzeugung von Prozessvarianten zur automatisierten Planung des Produktes90
2.4 Betrachtung der Kapazitäten durch evolutionäres Scheduling92
2.5 Rückmeldung des Angebotes an den Handel92
3 Zusammenfassung und Ausblick92
Literaturverzeichnis93
Online-Produktkonfiguratoren – Status quo und Entwicklungsperspektiven95
1 Einleitung96
2 Empirische Erhebung97
Branchenverteilung98
Art der unterstützten Geschäftsbeziehung99
3 Empirische Analyse zentraler Perspektiven und Funktionalitäten von Online-Produktkonfiguratoren99
3.1 Funktionale und strukturelle Perspektive100
Produktbeschreibung102
Ausgangspunkt der Konfiguration103
Validierung der Konfigurationsregeln103
Hilfestellung während der Konfiguration104
Empfehlungsmechanismen105
3.2 Ökonomische Perspektive105
Kalkulation der Produktkosten106
3.3 Ökologische Perspektive108
Beschreibung der ökologischen Qualität109
4 Fazit111
Danksagung112
Literaturverzeichnis112
Interaktive Entscheidungshilfen115
1 Unterstützung von Online-Kaufentscheidungen mit interaktiven Entscheidungshilfen115
2 Typen von Interaktiven Entscheidungshilfen116
2.1 Empfehlungssysteme116
2.2 Interaktive Informationsmanagement-Tools (IIMT)119
3 Relevanz von interaktiven Entscheidungshilfen121
3.1 Geringe Verbreitung bei Produktvergleichsmatrizen121
3.2 Bevorzugung von interaktiven InformationsmanagementTools124
4 Zusammenfassung und Ausblick130
Literaturverzeichnis131
Teil III: Hybridisierung – Sachund Dienstleistungen integrieren134
Voraussetzungen und Formen der Erschließung neuer Dienstleistungsfelder und Märkte135
1 Einführung135
2 Elemente einer Systematisierung produktionsnaher Dienstleistungen138
2.1 Dimensionen produktionsnaher Dienstleistungen138
2.2 Die Angebotsund die Nachfrageseite produktionsnaher Dienstleistungen139
3 Systempartnerschaft durch produktionsnahe Dienstleistungen in der Industrie – Das Beispiel der Dürr AG142
3.1 Planung und Entwicklung als neue Felder produktionsnaher Dienstleistungen143
3.2 Projektmanagement als neues Feld produktionsnaher Dienstleistungen148
4 Zusammenfassung151
Literaturverzeichnis152
Anforderungen an eine IT-unterstützte Angebotserstellung für hybride Produkte154
1 Hybride Produkte154
2 Der Lebenszyklus hybrider Produkte155
3 Fallstudie: Der Lebenszyklus hybrider Produkte bei GAMMA157
3.1 Die hybride Produktentwicklung als Basis für die Angebotserstellung158
3.2 Die Angebotserstellung hybrider Produkte159
3.3 Die Schnittstellen der Angebotsphase zu den nachgelagerten Prozessen162
4 Fallstudie: IT-Anforderungen im Angebotsprozess hybrider Produkte162
4.1 Anforderung an die Prozessunterstützung des Angebotsprozesses163
4.2 Anforderung an die inhaltliche Unterstützung des Angebotsprozesses164
5 Diskussion und Ausblick166
Literaturverzeichnis167
TCO-as-a-Service – Servicebasierte Lebenszyklusrechnung für hybride Leistungsbündel168
1 Bedeutung der Lebenszyklusrechnung für hybride Leistungsbündel169
2 Konzeptionelle Grundlagen171
2.1 Modellierung hybrider Leistungsbündel171
2.2 Vollständige Finanzpläne173
3 Spezifikation der Web Services174
3.1 Überblick174
3.2 Web Service ValueBundle-to-PaymentsSequence175
3.3 Web Service PaymentsSequence-to-TcoVoFi176
4 Abgleich mit PLM Services 2.0177
5 Ausblick179
Danksagung180
Literaturverzeichnis180
Teil IV: Internetisierung – Kundenkontaktpunkte systematisch gestalten182
E-Services im Handel – Auffindung und Dokumentation von Potenzialen zur Digitalisierung von Dienstleistungen für Hersteller und183
1 Handelsdienstleistungen als Gegenstand der Dienstleistungsforschung183
2 E-Services zur Digitalisierung von Dienstleistungen186
3 Auffindung und Dokumentation von E-ServiceKontaktpunkten mithilfe des erweiterten ServiceBlueprint-Ansatzes190
3.1 Anwendungsbeispiel: Rücknahme von Leergut190
3.2 Anwendungsbeispiel: Coupon-Promotions im Handel191
4 E-Service-Implementierungen für die Digitalisierung von Handelsdienstleistungen193
4.1 Web-Service-basierter Informationsaustausch an einzelnen Kontaktpunkten193
4.2 Web-Service-basierte Dienstleistungserbringung über mehrere Kontaktpunkte hinweg194
5 Zusammenfassung und Ausblick196
Danksagung197
Literaturverzeichnis198
Analytisches Customer Relationship Management im elektronischen Handel200
1 Einleitung200
2 Customer Relationship Management201
2.1 Vom Relationship Management zum Customer Relationship Management201
2.3 Kollaboratives, operatives und analytisches CRM203
3 Analytisches CRM im elektronischen Handel203
3.1 Erhebung der Daten204
3.2 Kundenidentifikation208
3.3 Analysen über den Kunden210
4 Herausforderung: Analytisches Multi-Channel-CRM213
4.1 Multi-Channel-Management213
4.2 Multi-Channel-Ansatz im analytischen CRM213
5 Fazit214
Literaturverzeichnis215
Usability von Online-Shops – Eine empirische Analyse218
1 Bedeutung von Usability im E-Commerce218
2 Begriffsbestimmung219
3 Forschungsmethodik220
3.1 Methoden in der Literatur220
3.2 Vorgehen bei der Analyse und Datengrundlage221
4 Diskussion der Analyseergebnisse222
4.1 Gestaltung des Layouts222
4.2 Gestaltung der Suchfunktion225
4.3 Gestaltung der Produktdetailseite226
4.4 Gestaltung des Warenkorbs227
4.5 Gestaltung des Bestellprozesses228
5 Gestaltungsempfehlungen und Fazit230
Literaturverzeichnis232
Verbundgruppen im Internet: Ein Referenzmodell235
1 Relationship Management von Verbundgruppen235
2 Modellierung von Internetauftritten236
3 Referenzmodellierung des Internetauftritts von Verbundgruppen239
3.1 Methodisches Vorgehen239
3.2 Ergebnis241
4 Anwendungen in Forschung und Praxis245
4.1 Anwendung in der Forschung245
4.2 Anwendung in der Praxis247
5 Ausblick247
Literaturverzeichnis248
Autorenverzeichnis249
Prof. Dr. Jörg Becker249
Alexander Benölken249
Daniel Beverungen249
Matthias Boehm249
Prof. Dr. Tilo Böhmann249
Michaela Dietz250
Prof. Dr.-Ing. Holger Dürr250
Tamer El-Hawari250
Dr. Eckhard Heidling250
Prof. Dr. Andreas Hilbert250
Dr. Ralf Knackstedt251
Prof. Dr. Helmut Krcmar251
Philipp Langer251
Carsten Loeser251
Pamela Meil251
Jörg Militzer252
Oliver Müller252
Steffen Müller252
Jella Pfeiffer252
Oliver Richter252
Oliver Schmitt253
Prof. Dr. Gertrud Schmitz253
André Schulke253
Stefan Sommer253
Matthias Steinhorst253
Prof. Dr. Tobias Teich254
Stefan Thiemann254
Mayooran Thillainathan254
Ngoc-Anh Tran254
Katja Unger254
Dr. Axel Winkelmann255

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