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E-Book

Geschichte Österreichs in Daten

Von 1804 bis heute

AutorIsabella Ackerl
Verlagmarixverlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783843800464
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Dieser Band 'Geschichte Österreichs in Daten' von 1806 bis zur Gegenwart beginnt mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und dem anschließenden Beginn des österreichischen Kaisertums. Die wechselvolle Geschichte Österreichs in diesen zwei Jahrhunderten wird in Daten, Fakten und Zahlen dargestellt, von der Donaumonarchie über die Erste Republik, die Besetzung durch Nazideutschland, das Wiedererstehen der Zweiten Republik mitten im Kalten Krieg mit dem Staatsvertrag 1955, bis zum EU Beitritt des Landes 1995 und die Integration Österreichs in das Zentrum Europas, mit seiner Brückenfunktion in Mitteleuropa. Der zweite Band (erscheint im Frühjahr 2009) beschäftigt sich mit der Urgeschichte Österreichs bis 1806.Von der Gründung des Österreichischen Kaiserreichs, über den Vielvölkerstaat der Doppelmonarchie, der Ersten Republik bis zum EU-Beitritt der Alpenrepublik.

Dr. Isabella Ackerl, geboren 1940 in Wien, Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, Promotion zum Dr. phil.; seit 1971 wissenschaftliche Sekretärin der 'Wissenschaftlichen Kommission des Theodor-Körner-Stiftungsfonds und des Leopold-Kuntschak-Preises zur Erforschung der Geschichte der Ersten Republik'. Seit Dezember 1981 Bundespressedienst in Wien. Zahlreiche Publikationen und Lexikonartikel.

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Leseprobe

ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE MONARCHIE


1867–1918


1867

7. Februar Die Deutschnationalen verweigern die Teilnahme an den Reichsratswahlen. Daraufhin muss Ministerpräsident Richard Graf Belcredi (1823–1902) zurücktreten. Seine Nachfolge tritt der bisherige Außenminister Friedrich Ferdinand Freiherr von Beust (1890–1886) an.

18. Februar Die von den Vertretern der Ungarn Ferenc Deák (1803–1876) und Gyula Graf Andrássy dem Älteren in Wien geführten Verhandlungen über einen Ausgleich führen endlich zu einem Ergebnis: Der ungarische Reichstag wird wieder hergestellt, eine eigene ungarische Regierung gebildet. Die Monarchie zerfällt in zwei Reichshälften, nämlich Österreich und Ungarn, die selbstständige Staatsgebilde sind und nur durch die Person des Herrschers und die gemeinsamen Angelegenheiten, das sind Außenpolitik, Militärwesen und Finanzen, verbunden sind. Durch den Ausgleich mit Ungarn wird ein duales Staatengebilde geschaffen, das aber keine Lösung für das Nationalitätenproblem bietet, da die Ansprüche der slawischen Völker ausgeklammert bleiben. Die Bevölkerungsanteile liegen bei 47% Slawen, 24% Deutschen und 20% Ungarn.

15. März In Budapest leistet die ungarische Regierung den Treueeid auf Kaiser Franz Joseph I.

22. Mai Der cisleithanische Reichsrat wird eröffnet. Eduard Graf Taaffe (1833–1895) wird mit der Bildung einer Regierung beauftragt.

8. Juni Kaiser Franz Joseph I. und seine Gemahlin Elisabeth werden in Budapest zum König bzw. zur Königin von Ungarn gekrönt.

19. Juni Im mexikanischen Querétaro wird Erzherzog Maximilian, der erfolglose Kaiser von Mexiko, nach der Niederlage gegen die Truppen des rechtmäßig gewählten Präsidenten Benito Juárez (1806–1872) zum Tode verurteilt und standrechtlich erschossen.

18.–23. August Kaiser Napoleon III. kommt zu einem Kondolenzbesuch für Kaiser Maximilian nach Österreich, in Salzburg trifft er Kaiser Franz Joseph I.

7. November Das Delegationsgesetz regelt die gemeinsamen Angelegenheiten zwischen Österreich und Ungarn. Ein aus 60 Mitgliedern bestehender Parlamentsauschuss, der abwechselnd in Wien und Budapest tagt, regelt jährlich die anstehenden Fragen. Die gemeinsamen Ausgaben werden quotenmäßig aufgeteilt (Österreich 70%, ein Anteil, der bis 1907 auf 63,4% sinken soll, Ungarn 30% mit ebenso steigender Tendenz).

21. Dezember Kaiser Franz Joseph I. erteilt dem vom Reichsrat beschlossenen »Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger für die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder« seine Zustimmung. Dieses Gesetz regelt die Staatsbürgerrechte, die Gleichheit vor dem Gesetz, die Freizügigkeit, die Unverletzlichkeit des Eigentums, die Freiheit der Person und des Hausrechts, das Briefgeheimnis und das Petitionsrecht, die Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, Glaubensfreiheit, das Recht auf freie Religionsausübung für die staatlich anerkannten Kirchen, die Freiheit der Wissenschaft und die Gleichberechtigung der Nationalitäten.

24. Dezember Kaiser Franz Joseph I. ernennt das »Reichsministerium für gemeinsame Angelegenheiten«; Ministerpräsident und Außenminister wird Friedrich Ferdinand Freiherr von Beust.

1868

Die erste parlamentarische Regierung für Cisleithanien wird ernannt; Regierungschef des deutschliberalen Kabinetts ist Ministerpräsident Carlos Wilhelm Fürst Auersperg (1814–1890). Dem Kabinett gehören u. a. noch Eduard Graf Taaffe (Landesverteidigung), Leopold Hasner Ritter von Arta (1818–1891; Kultus und Unterricht) und Ignaz Edler von Plener (1810–1908; Handel) an.

12. April In Wr. Neustadt findet der erste »Allgemeine Arbeitertag« statt. Die Delegierten entscheiden sich für die von Ferdinand Lassalle (1825–1864) propagierte Richtung einer deutschnationalen Sozialdemokratie.

10. Mai In Wien verabschiedet der V. Arbeitertag ein »Manifest an das arbeitende Volk in Österreich«. Hauptforderungen sind ein allgemeines Wahlrecht und die Klärung der Nationalitätenfrage.

25. Mai Kaiser Franz Joseph I. stimmt drei vom Reichsrat beschlossenen Kirchengesetzen zu, die das Konkordat von 1855 etwas einschränken.

26. September Wegen Differenzen mit der slawischen Opposition tritt Ministerpräsident Auersperg zurück. Erfolgreich ist sein Kabinett durch den Beschluss des Reichsvolksschulgesetzes gewesen, mit dem die allgemeine Schulpflicht eingeführt worden ist.

10. Oktober Da seit Wochen gegen die Wiener Politik protestiert wird und es bei einer Massenversammlung von 20.000 Menschen in Prag zu Ausschreitungen gekommen ist, wird über Böhmen der Ausnahmezustand verhängt.

14. November Ein kaiserliches Handschreiben legt für den neu geformten Staat die Bezeichnung »österreichisch-ungarische Monarchie« fest. Gemeinsame Behörden der beiden Länder werden als »k. u. k.« (kaiserlich und königlich) bezeichnet, die österreichischen Behörden als »k. k.« (kaiserlich-königlich) und die ungarischen als »kgl.« oder »kgl. u.« (königlich ungarisch).

5. Dezember Für die gesamte österreichisch-ungarische Monarchie wird ein neues Wehrgesetz erlassen. Die Wehrpflicht wird mit zwölf Dienstjahren festgelegt, jährlich werden in Österreich etwa 55.000 Mann, in Ungarn 40.000 Mann, ausgehoben. Die Kriegsstärke der k. u. k. Armee wird mit 800.000 Mann beziffert.

1869

11. April Die erste Nummer der sozialdemokratischen Zeitschrift »Volksstimme« erscheint.

9. Mai Auf Initiative des Tirolers Franz Senn (1831–1884) wird in München der Deutsche Alpenverein gegründet. Der im Ötztal geborene Alpinist und Priester ist einer der bekanntesten Bergführer seiner Zeit.

10. Mai Österreich-Ungarn, Frankreich und Italien arbeiten gemeinsam einen Bündnisvertrag gegen Preußen aus.

21. Oktober In Österreich wird die »Correspondenzkarte« eingeführt. Dies geht auf eine Anregung des Nationalökonomen Emanuel Herrmann (1839–1902) am 26. Januar 1869 in der Zeitung »Neue Freie Presse« zurück.

17. November Kaiser Franz Joseph I. nimmt an der feierlichen Eröffnung des Suezkanals, die von der französischen Kaiserin Eugénie (1826–1920) vorgenommen wird, teil. Erste Planungen für den Bau des Suezkanals gehen auf den Österreicher Alois Negrelli von Moldelbe (1799–1860) zurück.

8. Dezember Bei der Eröffnung des I. Vatikanischen Konzils in Rom bilden die Erzbischöfe von Wien, Prag und Kroatien eine starke Opposition.

13. Dezember Auf dem Paradeplatz in Wien demonstrieren 20.000 Arbeiter für das Koalitionsrecht.

1870

1. Februar Leopold Hasner Freiherr von Arta übernimmt die Regierung, scheitert aber bereits im April an der slawischen Frage. Die slawischen Abgeordneten boykottieren den Reichsrat.

7. April Im Reichsrat wird ein Gesetz angenommen, das Streik und Aussperrung erlaubt.

12. April Ein Beamtenkabinett unter Alfred Graf Potocki (1817–1889) übernimmt die Regierung, doch bereits im Mai werden Reichsrat und Landtage aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben.

14. Mai In Wien wird mit den Arbeiten an der Donauregulierung begonnen.

19. Mai Der »Grazer Verein der Deutschnationalen« veröffentlicht in der »Tagespost« ein Aktionsprogramm für die Deutschen, das diese auffordert, in ihrem Sprachgebiet eine radikal-deutsche Politik zu verfolgen.

23. Juni Mit der Fertigstellung des Teilstückes zwischen Wien und Eggenberg ist die Kaiser-Franz-Josephs-Bahn von Wien nach Pilsen fertig.

18. Juli Der Kronrat beschließt, dass Österreich-Ungarn in der bevorstehenden französisch-preußischen Auseinandersetzung neutral bleiben wird.

1871

27. Februar Karl Sigmund Graf Hohenwart (1824–1899) wird neuer Ministerpräsident der cisleithanischen Reichshälfte.

April Das Kabinett wird um einen Minister für Galizien erweitert. Es ist dies Kasimir Ritter von Grocholski (1815–1888).

5. Mai Ministerpräsident Hohenwart legt dem Reichsrat einen Autonomieentwurf für Galizien vor, einen für Böhmen kündigt er an.

23. Juli In Österreich werden neue Maßeinheiten eingeführt: Es gilt nur mehr das Metermaß und das Kilogramm.

August Kaiser Franz Joseph I. trifft in Gastein Kaiser Wilhelm I. zu politischen Gesprächen. Man einigt sich auf ein »vorläufiges Einverständnis«.

12. September Kaiser Franz Joseph I. stimmt einer Autonomie für...

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