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Burnout im Pflegeberuf: Erst Feuer und Flamme - dann ausgebrannt

AutorDietmar Schmidt
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl49 Seiten
ISBN9783863415365
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Burnout ist ein ernst zu nehmender psychischer Erschöpfungszustand, der vor allem aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduzierter Leistungsfähigkeit resultiert. Experten sind sich einig, dass es sich bei Burnout um eine interne psychologische Erfahrung handelt, die Gefühle, Erwartungen, Einstellungen und Motive inkludiert und auch immer eine negative Erfahrung für das Individuum einschließt. Burnout kann als eine Art Energieverschließ verstanden werden, der entweder aufgrund von inneren oder äußeren Überforderungen zu einer Erschöpfung des Individuums führt. Als physiologische Anzeichen lassen sich vor allem Erschöpfung und Ermüdung ausmachen. Auf der Verhaltensebene ist vermehrt Ärger, Irritation und Frustration sichtbar. Hinzu kommt, dass Veränderungen und Fortschritt von den Betroffenen abgeblockt werden, da sie zu müde für neue Anpassungen sind. Ob eine Person an Burnout erkrankt, ist aber stets von der persönlichen Motivation abhängig, denn es ist individuell verschieden, wie ein Problem betrachtet und vor allem wie in weiterer Folge damit umgegangen wird. Fest steht aber, dass vor allem Personen, die häufig besorgt sind, ein geringes Selbstwertgefühl haben, Schwierigkeiten haben Kompromisse zu schließen sowie verdrängte aggressive Gefühle haben, eine besonders starke Burnout-Gefährdung aufweisen. Der Schwerpunkt dieses Buches soll auf dem Pflegebereich liegen, denn Personen, die in helfenden und sozialen Berufen tätig sind, sind besonders davon betroffen an Burnout zu erkranken. Zeitdruck, mangelnde Unterstützung von Kollegen und Vorgesetzten sowie zu hohes Arbeitstempo und Nachtarbeit sind die Hauptindikatoren dafür, dass sich Pflegepersonen häufig erschöpft und nicht mehr leistungsfähig fühlen. Es ist allerdings empirisch nachgewiesen, dass es verschiedene Therapien gibt, die angewendet werden können, um das Burnout-Risiko zu reduzieren. Vor allem Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobsen haben sich hier als besonders erfolgreich erwiesen. Dieses Buch liefert einen spannenden Einblick in die alltäglichen psychischen Anforderungen von Pflegepersonen und gibt Hinweise, wie einer emotionalen Erschöpfung entgegen gewirkt werden kann.

Dietmar Schmidt wurde 1974 in Wien geboren. Seit Ende seiner Ausbildung zum psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpfleger arbeitet der Autor auf der Akutpsychiatrie im Otto-Wagner-Spital in Wien. 2009 begann er dann sein Bachelorstudium im Bereich Pfleg

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2, Studien und deren Ergebnisse bezüglich Forschungsfrage 1.Inwieweit ist das Pflegepersonal und Lehrer gefährdet am Burnout-Syndrom zu erkranken? In der Längsschnittstudie von Aries und Ritter mit dem Titel Pflegende mit und ohne Burnout: Ein Vergleich wurde eine Kombination aus zwei Methoden gewählt: eine zweimalige schriftliche Befragung und eine qualitative Untersuchung in Form von Interviews. Die schriftliche Befragung erfolgte im Abstand von 6 Monaten. Das Ziel der qualitativen Vertiefungsstudie war es, das Phänomen Burnout mit offenen Fragen und somit stärker subjektivbezogen zu untersuchen. Mit der quantitativen Untersuchung sollten vorwiegend demographische Daten erhoben werden. Insgesamt konnten 523 Pflegende eruiert werden, von denen 90% weiblich und 10% männlich waren. Zur Auswertung der quantitativen Daten wurde das SPSS verwendet und die Auswertung der qualitativen Interviews erfolgte mittels Inhaltsanalyse nach Mayring. Bei dieser Untersuchung zeigte sich, dass sich Pflegende mit Burnout im Vergleich zu Pflegenden ohne Burnout stärker durch den Zeit- und Verantwortungsdruck überfordert fühlen, weniger Handlungsspielraum haben und mehr unter mangelndem Feedback leiden. Hinzu kommt, dass sich Pflegende mit Burnout viel stärker kontrolliert fühlen als ihre KollegInnen ohne Burnout-Symptome. Auch die Arzt-Pflegepersonal-Beziehung und das Verhältnis der Pflegenden im Team sind bei der Burnout-Gruppe schlechter als bei Personen, die keine Burnout-Symptome aufweisen. Die größte Unzufriedenheit zeigte die Burnout-Gruppe bezüglich der Bezahlung und der Arbeitszeiten. Ein weiterer Aspekt ist, dass die burnoutfreien Pflegenden gleich viele positive wie negative Aspekte bezüglich ihrer Arbeitsstelle aufzählten. Bei der Burnout-Gruppe hingegen überwogen die negativen Aspekte sehr stark. Alle Pflegenden der Burnout-Gruppe berichteten zudem von dem regelmäßigen Gedanken aus dem Beruf auszusteigen, da sie mit den Arbeitsbedingungen und vor allem mit dem Zeitdruck sowie der mangelnden Unterstützung durch das Team nicht mehr zurecht kommen. In dieser empirischen Untersuchung konnte außerdem gezeigt werden, dass während den 6 Monaten die Resignation in der Burnout-Gruppe stark zugenommen hat. Bei den burnoutfreien Pflegenden hingegen ist dieser Wert stabil geblieben. Die qualitative Studie von Günüsen et al. mit dem Titel Turkish nurses perspectives on a program to reduce burnout wurde am University Hospital in Izmir (Türkei) für 7 Wochen durchgeführt. Insgesamt wurden 72 Burnout-Pflegende (die zuvor aus 346 Pflegenden klassifiziert wurden) zwischen 21 und 45 Jahren in Gruppendiskussionen befragt, was sie in ihrem Beruf besonders belastet und welche Wünsche sie an ein Programm zur Reduzierung von Burnout haben. Die Gruppen wurden aber nicht willkürlich eingeteilt, sondern je nach der Länge ihrer Arbeitserfahrung. Jede Gruppe wurde ein Mal pro Woche befragt, so dass alle TeilnehmerInnen insgesamt an 7 Gruppendiskussionen teilnahmen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass die Pflegenden mit Burnout ihre Arbeit als pflegerische Belastung empfinden, stark unter dem enormen Zeitdruck leiden und sich zudem von den ÄrztInnen und auch vom Team missverstanden fühlen. Vor allem der Umfang ihrer Arbeit und die mangelnde Eigenständigkeit, die wiederum aus dem starken Zeitdruck resultiert, macht den Burnout-Pflegenden sehr zu schaffen. Hinzu kommt, dass 72 % aller Befragten über einen Mangel an Unterstützung seitens des Teams und anderer KollegInnen klagten. Bezüglich der Wünsche an ein Burnout-Programm gaben sie an, dass es auf jeden Fall so aufgebaut sein sollte, dass am Ende eine gute Beziehung innerhalb des Stationsteams ermöglicht wird. Außerdem wünschen sie sich mehr Verständnis dafür, dass weniger Nachtarbeit gewollt wird und sind der Meinung, dass sie für ihre Arbeit mehr Geld und Sicherheit erhalten sollten.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Burnout im Pflegeberuf Erst Feuer und Flamme – dann ausgebrannt1
Inhaltsverzeichnis6
1 Einleitung7
2 Methodik14
2.1 Forschungsfragen14
2.2 Suchstrategien und Suchbegriffe15
2.3 Ein- und Ausschlusskriterien15
3 Darstellung der Ergebnisse17
4 Zusammenfassung der Ergebnisse37
5 Diskussion41
6 Literaturverzeichnis45

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