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Die »wahre Republik« und das »Bündel von Kompromissen«: Die Staatsphilosophie Immanuel Kants im Vergleich mit der Theorie des amerikanischen Federalist.

AutorCora Wawrzinek
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheSchriften zur Rechtstheorie 248
Seitenanzahl564 Seiten
ISBN9783428528042
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis109,90 EUR
Gibt es eine Verbindung zwischen der Staatsphilosophie Kants (1724-1804), die auf Vernunftprinzipien basiert und die »wahre Republik« propagiert, und der Verfassung der USA, die 1787/88 als pragmatisches »Bündel von Kompromissen« geschaffen wurde? Cora Wawrzinek vergleicht Kants Staatsbegründung und Gesellschaftsvertragstheorie sowie seine Ausführungen zu Gewaltenteilung, Repräsentation und Föderalismus mit den entsprechenden Ansichten des Federalist, des klassischen amerikanischen Verfassungskommentars. Ausgangspunkt beider Konzepte ist die Freiheit des einzelnen. Auf dieser Basis legitimieren die Autoren staatliche Herrschaft auf unterschiedliche Weise, kommen jedoch zu ähnlichen Ergebnissen hinsichtlich der Gestalt des »richtigen« Staates. Diese Übereinstimmung zeigt, daß sich auf Vernunftprinzipien ein stabiler demokratischer Staat begründen läßt. Wawrzineks Arbeit ist somit nicht nur von philosophisch-historischem Interesse, sondern auch für die heutige Zeit relevant.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis15
A. Einleitung18
B. Einführender Überblick25
I. Überblick über Kants Philosophie25
1. Zeitgeschichtlicher Hintergrund25
2. Einordnung der kantischen Rechtsphilosophie26
II. Historischer Überblick Nordamerika/USA28
1. Entstehung der Kolonien: Besiedlung28
2. Entstehung der Einzelstaaten: Revolution31
3. Entstehung des Staatenbundes: Konföderationsartikel36
4. Entstehung des Bundesstaates: Verfassung37
a) Die Kritische Periode38
(1) Situation des Kongresses38
(2) Demokratisierung der Gesellschaft41
(3) Situation in den Einzelstaaten42
(4) Reformbestrebungen44
b) Der Verfassungskonvent in Philadelphia45
(1) Strittige Punkte46
(2) Der Verfassungsentwurf und seine Annahme49
(3) Weiterleitung des Entwurfes52
c) Verfassungsdebatte: Federalists und Anti-Federalists52
(1) Terminologie54
(2) Basis und Argumente der beiden Gruppen55
d) Die Debatte in New York und The Federalist57
(1) Die Autoren60
(2) Kurzüberblick über den Federalist64
e) Ratifizierung der Verfassung65
(1) Die Ratifizierungskonvente65
(2) Die Entscheidung67
f) Bildung des neuen Staates69
g) Politische Entzweiung von Madison und Hamilton72
(1) Hamiltons Finanzprogramm72
(2) Entstehung des ersten Parteiensystems74
III. Anmerkungen zum Federalist76
1. Keine „Persönlichkeitsspaltung“ Publius’77
2. Urheberschaft der Essays79
3. Bedeutung der Aufsätze82
a) Verfassungspropaganda82
b) Verfassungskommentar und Leitfaden84
c) Staatstheoretisches Werk85
C. Begründung der Notwendigkeit staatlicher Herrschaft88
I. Bei Kant: Gebotenheit des Staates88
1. Eigentumstheoretische Begründung88
a) Die systematische Stellung von Kants Eigentumstheorie in der Metaphysik der Sitten88
(1) Unterscheidung „Privatrecht – öffentliches Recht“89
(2) Inhalt des Privatrechts90
(3) Kants Eigentumsbegriff91
b) Begründung des Eigentums als Rechtsinstitut93
(1) Möglichkeit, Eigentum haben zu können94
(2) Notwendigkeit, Eigentum haben zu können98
(a) Freiheitswidrigkeit eines prinzipiellen Gebrauchsverbotes99
(b) „Gebrauchen“ als umfassendes Herrschaftsrecht102
(3) Reziprozität der Eigentumsansprüche105
(a) Zwischenmenschliche Dynamik: Staat106
(aa) Provisorisches und peremtorisches Eigentum106
(bb) Das Erlaubnisgesetz110
(b) Staatstranszendente Dynamik: Völker- und Weltbürgerrecht112
(c) Staatsimmanente Dynamik: Republikanisierung114
c) Begründung individueller Eigentumsansprüche115
(1) Erwerbung alles Äußeren nötig115
(2) Ursprüngliche Erwerbung möglich116
(3) Voraussetzungen der ursprünglichen Erwerbung117
(a) Die Besitznehmung119
(aa) Ablehnung der Arbeitstheorie120
(bb) Keine quantitativen Aneignungsschranken123
(b) Die Bezeichnung126
(c) Die Zueignung127
(aa) Scheinbarer Widerspruch127
(bb) Idee des a priori vereinigten Willens128
(cc) Verpflichtung zum Staat und zur weitergehenden Verrechtlichung130
(dd) Ursprünglicher Gesamtbesitz131
d) Verhältnis von Eigentum, Naturzustand und Staat135
2. Anthropologische Begründung138
3. Herleitung direkt aus der Freiheit der Menschen143
4. Zweck des Staates146
a) Primär: Freiheits- durch Rechtssicherung146
b) Sekundär: Förderung des Gemeinwohls148
(1) Im Gemeinspruch148
(2) In Zum ewigen Frieden149
(3) In der Metaphysik151
c) Keine weitergehende sozialstaatliche Komponente156
5. Ergebnis160
II. Im Federalist: Nützlichkeit des Staates163
1. Die Impulse menschlichen Handelns163
a) Meinungen, Leidenschaften und Interessen165
b) Die Entstehung der Impulse168
2. Das Verhältnis der Impulse zueinander169
a) Vernunft und Leidenschaften170
b) Vernunft und Interessen174
c) Leidenschaften und Interessen177
d) Ergebnis: Das Menschenbild des Federalist179
3. Zweck des Staates181
a) Freiheits- und Rechtssicherung184
b) Gemeinwohlförderung185
c) Verhältnis der Zwecke zueinander188
III. Vergleich und Ergebnis189
D. Funktion des Gesellschaftsvertrages192
I. Bei Kant: Normatives Kriterium192
1. Virtualisierung der Vertragskonzeption197
2. In der Aufklärung und im Gemeinspruch: Kriterium bezüglich der einfachen Gesetze199
3. Kriterien des Gesellschaftsvertrages203
a) Freiheit204
(1) Innere Freiheit206
(a) Negative Freiheit206
(b) Positive Freiheit207
(2) Äußere Freiheit210
(a) Negative Freiheit (als Mensch)211
(b) Positive Freiheit (als Staatsbürger)212
b) Gleichheit213
(1) Natürliche Gleichheit (als Untertan)214
(2) Bürgerliche Gleichheit (als Staatsbürger)216
c) Selbständigkeit217
(1) Grund für den Ausschluß vom Stimmrecht220
(2) Unterscheidung zwischen apriorischem Prinzip und empirischer Ausfüllung222
(3) Apriorisches Kriterium: Mündigkeit224
4. In der Metaphysik, im Frieden und Streit: Kriterium bezüglich der Verfassung227
a) Unterscheidung „Regierungsart – Staatsform“229
b) Zunächst Republikanisierung der Regierungsart231
c) Letztlich umfassende Republikanisierung233
d) Unterschiede zwischen der Konzeption des Friedens und der Metaphysik237
5. Kein Instrument der Widerstandslegitimierung242
a) Umfang des Widerstandsverbotes243
b) Begründung250
(1) Rückfall in den Naturzustand250
(2) Unvereinbarkeit mit der Unteilbarkeit der Souveränität252
(3) Verstoß gegen die Publizitätsfähigkeit254
(4) Weitere Probleme im vorrepublikanischen Staat255
c) Rechte des Volkes258
(1) Recht auf freie Meinungsäußerung258
(2) Recht auf passiven Widerstand aus Gewissensgründen260
d) Folgen einer erfolgreichen Revolution263
e) Bewertung von Kants Position264
(1) Vereinbarkeit mit Kants positiver Bewertung historischer Revolutionen265
(2) Keine systematische Inkonsistenz267
(3) Kein Versagen angesichts von Unrechtsregimes270
6. Zusammenfassung und Ergebnis274
II. Im Federalist: Herrschaftslegitimation und -limitation276
1. Herrschaftslegitimation277
2. Prinzipien des Gesellschaftsvertrages283
a) Leben und Freiheit283
(1) Negative, persönliche Freiheit284
(2) Positive, öffentliche Freiheit288
b) Eigentum293
c) Gleichheit296
(1) Persönliche Gleichheit (Gerechtigkeit)296
(2) Politische Gleichheit299
d) Vergleich zwischen Unabhängigkeitserklärung und Verfassung301
3. Herrschaftslimitation: Instrument der Widerstandslegitimierung303
a) Prinzipielles Revolutionsrecht des Volkes304
b) Versuch der Verhinderung in praxi306
c) Die Bedeutung der Meinungs- und Pressefreiheit308
4. Zusammenfassung und Ergebnis310
III. Vergleich und Ergebnis311
1. Herrschaftslegitimation311
2. Normative Funktion des Gesellschaftsvertrages315
3. Widerstandslegitimierung318
4. Ergebnis320
E. Aufbau des Staates321
I. Die drei Gewalten321
1. Bei Kant321
a) Vorstrukturierung durch das Privatrecht322
(1) Legislative324
(2) Exekutive327
(3) Judikative329
b) Verhältnis der Gewalten zueinander331
(1) Funktionelle Trennung332
(2) Personell-institutionelle Trennung336
(a) Verhältnis „Legislative – Exekutive“336
(b) Stellung der Judikative339
(c) Ergebnis342
(3) Verortung der Souveränität343
2. Im Federalist345
a) Machtkonstituierende Funktion der drei Gewalten346
(1) Legislative348
(a) Funktionale Stärkung349
(aa) Geltungsbereich der Gesetze349
(bb) Supreme law of the land-Klausel352
(cc) Enumerierte Kompetenzen353
(dd) Necessary and proper-Klausel354
(b) Strukturelle Stabilisierung357
(2) Exekutive360
(a) Strukturelle Komponente362
(b) Funktionale Komponente365
(3) Judikative368
(a) Zuständigkeit in Fällen des Bundesrechts369
(b) Parteienbezogene Zuständigkeit373
b) Machtbegrenzende Funktion der drei Gewalten374
(1) Verhinderung tyrannischer Herrschaft374
(2) Notwendiger Grad der Trennung377
(3) Mittel zur Durchsetzung der Gewaltenteilung380
(a) Strukturelle Maßnahmen zur Separierung381
(aa) Exekutive382
(bb) Judikative384
(cc) Legislative386
(b) Personelle Separierung der Gewalten388
(c) Funktionale Verschränkungen388
(aa) Exekutive: Gesetzgebungsveto389
(bb) Judikative: Normenkontrollrecht390
(cc) Legislative: Amtsenthebungsverfahren395
(d) Voluntative Komponente397
(aa) Motivation der Exekutive398
(bb) Motivation der Judikative400
(cc) Motivation der Legislative402
(e) Ergebnis404
(4) Verhinderung faktiöser Herrschaft405
3. Vergleich und Ergebnis409
II. Repräsentation411
1. Bei Kant412
a) Im Gemeinspruch412
b) Im Frieden413
c) In der Metaphysik417
(1) (Staats-)Transzendente Bedeutung417
(2) (Staats-)Immanente Bedeutung419
(a) Mittel der umfassenden Republikanisierung420
(b) Vereinigung des Volkes423
2. Im Federalist425
a) Das Problem der Faktionen425
(1) Unvermeidbarkeit ihrer Entstehung427
(2) Eindämmung ihrer Auswirkungen431
b) Wirkung der Repräsentation433
(1) Erweiterung der geistigen Sphäre433
(2) Erweiterung der geographischen Sphäre436
(a) Förderung der Wahl geeigneter Repräsentanten437
(b) Diversifizierung der Gesellschaft440
(3) Abgrenzung zur aktuellen und virtuellen Repräsentationskonzeption444
3. Vergleich und Ergebnis448
III. „Föderalismus“449
1. Bei Kant450
a) Begründung der Notwendigkeit der globalen Verrechtlichung450
(1) In der Idee, dem Gemeinspruch und Frieden451
(2) In der Metaphysik455
(a) Öffentlich-rechtliche Begründung455
(b) Privatrechtliche Begründung456
b) Form der Verrechtlichung459
(1) Endziel: Völkerstaat460
(2) „Negatives Surrogat“: Völkerbund463
(a) Versuch der vernunftrechtlichen Begründung465
(aa) Freiheit der Staaten465
(bb) Freiheit der Menschen467
(b) Eigentlicher Grund: Pragmatische Probleme469
(aa) Unregierbarkeit eines globalen Staates469
(bb) Mangelnde Bereitschaft der Staaten zum Souveränitätsverzicht470
(c) Evolutionärer Prozeß472
(aa) Kein zwangsweiser Zusammenschluß473
(bb) Friedensfördernde Faktoren477
c) Funktion des Völkerstaates479
2. Im Federalist484
a) Form des Zusammenschlusses485
b) Kompetenzverteilung zwischen Bund und Einzelstaaten489
(1) Gesetzgebungskompetenzen489
(a) Ausschließliche Zuständigkeit491
(b) Gleichzeitige und konkurrierende Zuständigkeit492
(2) Verwaltungs- und Rechtsprechungskompetenzen495
(3) Kompetenzpräsumtion und Kompetenzkompetenz497
c) Einordnung des neuen Systems503
(1) Hamiltons Terminologie505
(2) Madisons Terminologie510
d) Freiheitssichernde Funktion der Einzelstaaten514
(1) Kontrolle des Bundes durch die Einzelstaaten514
(2) Kontrolle der Einzelstaaten durch den Bund518
(3) Ergebnis519
3. Vergleich und Ergebnis520
F. Schlußbetrachtung524
Literaturverzeichnis529
Personen- und Sachverzeichnis551

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