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Den Anfang denken. Die Philosophie der Antike in Texten und Darstellung. Band II

Sokrates, Platon und Aristoteles

AutorAlfons Reckermann
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr2011
ReihePhilosophische Bibliothek 626
Seitenanzahl335 Seiten
ISBN9783787323975
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis28,99 EUR
Dieses dreibändige Werk zur Philosophie der Antike beschreibt deren Entfaltung und ermöglicht dem Leser, anhand einer begründeten Auswahl thematisch aufeinander bezogener Texte den Weg nachzuverfolgen, den die Autoren der Zeit mit dem Ziel gegangen sind, das menschliche Denken und Handeln am 'Anfang aller Dinge' zu orientieren. Im ersten Band ('Vom Mythos zur Rhetorik') geht es zunächst um die vorsokratische Frage nach der Einheit und dem Ursprung des Seienden und den Übergang zur Ausbildung der Rhetorik; sodann im zweiten ('Sokrates, Platon und Aristoteles') um die klassische Gestalt der Philosophie, die nach einer Verbindung zwischen dem Denken des Anfangs der Dinge und der Begründung der Ethik suchte; und schließlich im dritten ('Vom Hellenismus zum Christentum') um die Metamorphosen des metaphysischen Denkens in der Zeit vom Hellenismus bis zur Ausbildung der 'theologia naturalis' im Zeichen des Christentums. Der besondere Wert dieses Kompendiums besteht in der Präsentation eines methodisch durchdachten Leitfadens, nach dem die philosophischen Konzepte, aber auch der Prozeß, in dem sich das philosophische Denken in der antiken Welt entfaltet, als sinnvolle Einheiten zu verstehen sind. Dieser Leitfaden wird nicht beliebig konstruiert, sondern im Blick auf die gedankliche Bewegung und die sich darin entfaltende Form gewonnen, in der sich erstmals im antiken Griechenland die Philosophie als eine besondere Kulturform des Denkens konstituiert hat. Philosophische Konzepte sind keine Einheiten, die für sich stehen und Satz für Satz entwickelt werden können, sondern sie beruhen auf Prinzipien, die ihrer äußeren Form zugrunde liegen. Hegel hat sie in der 'freien Tat' verortet, in der philosophisches Denken sich selbst begründet. Alte und neue, aber auch miteinander konkurrierende philosophische Ansätze stehen nicht beziehungslos nebeneinander, sondern verweisen auf ihr genetisches Prinzip, das darauf angelegt ist, statt in absoluter Reinheit in einer Vielfalt unterschiedlicher Realisierungsgestalten zur Erscheinung zu kommen. Die Annäherung an die Welt der antiken Philosophie wird in diesem Werk also über die 'freie Tat' des Gedankens und die in ihr begründeten Regeln gesucht. Reckermann belegt, dass diese Regeln dem Aufbau des 'Reichs' begrifflicher Formen zugrunde liegen und es ermöglichen, die Wirklichkeit als Zusammenhang differenzierter Ordnung zu denken. In der Bewegung ihrer Selbstkonstitution bestimmt die Philosophie aber nicht nur, was in Wahrheit ist, sondern auch ihr Verhältnis zur Welt des Handelns und zeigt so auf, wie sich die Frage nach der besten Form des Lebens mit der nach dem 'Anfang aller Dinge' verbindet. Um diese Selbstkonstitution eines genuin philosophischen Wirklichkeitsverständnisses nachvollziehbar zu machen, stützt sich Reckermann durchgängig auf die beigefügten Auszüge aus Originaltexten, die auch als Verstehenshilfe für eine strukturierte, umfassendere Lektüre dienen können. Die Auswahl der Auszüge erfolgte so, dass sich daraus das prinzipientheoretische Konzept des jeweiligen Autors in seinen Grundzügen und wichtigsten systematischen Konsequenzen erschließen läßt.

Alfons Reckermann (* 8. April 1947 in Münster (Westfalen)) ist ein deutscher Philosoph und Hochschullehrer. Reckermann unterrichtet an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU München), wo er seit 1988 eine Professur für Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Sozialphilosophie innehat. Reckermann studierte an der Universität Münster und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Philosophie, Geschichte, Germanistik und Soziologie. Den Dr. phil. erwarb er 1976 an der Universität Freiburg und habilitierte sich 1986 für das Fach Philosophie an der LMU München.

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Inhaltsverzeichnis
Cover1
Contents9
Die klassische Gestalt der griechischen Philosophie als Verbindung der quaestio de rerum natura mit der quaestio de vita et moribus21
A Sokrates21
1. Xenophons Sokrates befürwortet die Konzentration auf die quaestio de finibus bonorum et malorum25
2. Sokrates und die quaestio de rerum natura32
a) Der Sokrates des Aristophanes als Naturforscher und sophistischer Redner32
b) Platons Sokrates begründet eine Naturphilosophie, die zugleich zeigt, wie man leben soll41
c) Der Skeptiker Sokrates63
d) Der Grund für die Divergenz der Sokrates-Bilder68
B Platon73
1. Platons Gorgias oder der Kampf des Sokrates mit dem Konzept politisch-rhetorischer Vernunft85
a) Sokrates und Gorgias87
b) Sokrates und Polos89
c) Sokrates und Kallikles109
2. Die Suche nach Grundformen der Tüchtigkeit und nach der Regel ihrer Einheit120
3. Die besondere Seinsweise der ›Ideen‹129
4. Warum und wie kann die menschliche Seele ›Ideen‹ erkennen?152
C Aristoteles171
1. Der Begriff des Prinzips175
2. Die Philosophie als Prinzipienreflexion und ihre Stellung in der Ordnung des Wissens183
3. Prinzipienreflexion als Theologie210
4. Der Zusammenhang von Prinzipienreflexion und Ethik257
Anhang 1: Schema des platonischen Liniengleichnisses290
Anhang 2: Porträts Platon und Aristoteles292
Anmerkungen295
Personenregister351

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