Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 2, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage ob ein Terrorist von einem normalen Bürger zu unterscheiden ist, ist vermutlich so alt, wie das Phänomen Terrorismus. Doch muss sich die Wissenschaft eingestehen, dass sie weit davon entfernt ist, den terroristischen Persönlichkeitstypus zu entdecken. Walter Laquer, einer der renommiertesten Terrorismus-Forscher selbst, gibt zu, dass die Suche nach einer terroristischen Persönlichkeit vergeblich ist (vgl. Der Weg in die Gewalt, 1978, S. 183). Auch Martha Crenshaw, die in den 50er Jahren die 'National Liberation Front' (FLN) in Algerien untersuchte, kam zu dem Schluss, dass die Mitglieder dieser Terrororganisation im Grunde nicht vom normalen Bürger zu unterscheiden seien (vgl. Origins of Terrorism, 1990, S.26). Gleiches stellte K. Heskin fest, der sich der IRA widmete. Keiner der Untersuchten sei 'emotionally disturbed' (vgl. Origins of Terrorism, 1990, S.26). Auch in neueren Werken, anderer Herangehensweise hat sich an diesem Standpunkt wenig geändert, so liest man bei H. Shmuel Erlich: 'I believe, that the attempt to depict 'the Terrorist' as a deranged, emotionally deprived and impoverished, mentally ill person is misleading and basically wrong' (siehe: Volience or Dialogue, 2003, S. 148). Die gesamte Literatur hindurch ist dieser Grundtenor zu vernehmen, an dem auch vereinzelte Untersuchungen aus dem Deutschland der Siebziger nicht viel ändern, die äußerst systematisch, mittels psychoanalytischen Methoden mit gefangenen RAF-Leuten arbeiten. An dieser Stelle sei lediglich auf die vom Bundesministerium für Inneres herausgegebene vier Bände umfassende Reihe 'Analysen zum Terrorismus' verwiesen, mit besonderem Augenmerk auf Band 2, 'Lebenslaufanalysen'. Die größte Gemeinsamkeit sei, so viele Autoren, dass die Terroristen so unterschiedlich seien.
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