Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Wirtschaftswachstum hat in den vergangenen 50 Jahren zu bedeutenden Verbesserungen der sozialen Bedingungen von Millionen Bürgern in Kanada geführt. Die Aufrechterhaltung der Wachstumsdynamik wird eine entscheidende Voraussetzung dafür sein, dass sich diese Verbesserungen der sozialen Bedingungen auch in Zukunft fortsetzen. Dafür reicht aber das Wirtschaftswachstum alleine nicht aus. Ebenso wichtig sind gut funktionierende Institutionen, vor allem was den sozialen Schutz des Einzelnen wie auch der Familien betrifft. Die in jüngster Zeit erprobten Maßnahmen der kanadischen Regierung haben u.a. erreicht, Interventionen im Sozialbereich (wie z.B. in der Familienpolitik) und auf dem Arbeitsmarkt, die auf eine Verringerung der Armut, der sozialen Ausgrenzung und der Sozialleistungsabhängigkeit bestimmter Gruppen abzielen, besser zu koordinieren. Wenn viele Maßnahmen aber auch die gewünschten Ergebnisse hatten, war dies bei anderen nicht der Fall, so dass Kanada auch in Zukunft noch mit komplexen Herausforderungen konfrontiert sein wird. Anhand der Literatur- und Datensammlung bezüglich dieser Magisterarbeit hat sich herausgestellt, dass seit Mitte der 90er Jahre die kanadische Kinder- und Familienpolitik näher in den Fokus der Sozialpolitik gerückt und zum Gegenstand der politischen Diskussionen geworden ist. Ziel aller bislang ergriffenen sozialpolitischen Maßnahmen in der kanadischen Familienpolitik war und ist es, unterprivilegierten Familien bei der Flucht aus der Wohlfahrststaatsfalle zu verhelfen, so dass die in (sozialer) Deprivation1 geborenen Kinder die Folgen dieses Schicksals nicht ihr ganzes Leben lang tragen müssen. So gut diese Programme auch klingen mögen, werfen sich doch einige wichtige und kritische Fragen auf: Laut den seit 1996 entworfenen familienpolitischen Reformen Kanada's zugunsten von (Risiko)Familien und deren Kindern - die der Bekämpfung von Armut und mehr Chancengleichheit dienen sollen - ist es fraglich, ob tatsächlich alle Familien davon erreicht werden und profitieren können? Falls die Antwort hierauf 'Nein' lautet, was kann die kanadische Bundesregierung tun, um dieses nationale Ziel zu verwirklichen? D.h. worauf sollte der Fokus dieser Debatte gerichtet werden, um die Familien Kanada's langfristig aus der Armuts- bzw. Wohlfahrtsstaatsfalle herauszuholen und hin zur sozialen und ökonomischen Chancengleichheit zu bewegen? Die Beantwortung dieser Fragen soll im Verlauf der Arbeit herausgearbeitet werden...
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