Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: 1,3, Universität Bayreuth (Lehrstuhl BWL II - Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung), Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hintergrund, dass der Unternehmenswert ein subjektiver Wert ist, der von den Fähigkeiten und Risikopräferenzen des Bewertungssubjektes abhängt, nimmt die Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung einen besonderen Stellenwert ein. Nicht zuletzt weil das Risikoausmaß einen großen Einfluss auf die Höhe des Unternehmens(bar-)wertes bzw. des Grenzpreises hat, ist eine korrekte Risikoberücksichtigung erforderlich. Drei Konzepte zur Risikoberücksichtigung werden in dieser Arbeit vornehmlich nach dem individualistischen Ansatz vorgestellt: die Sicherheitsäquivalent-, die Risikozuschlags- und die Risikoprofilmethode. Die Sicherheitsäquivalentmethode setzt bei den Cashflows an und ermittelt Risikoabschläge auf die Erwartungswerte der Zahlungsverteilungen. Die Risikozuschlagsmethode setzt am Diskontierungssatz an. Es wird ein Risikozuschlag zum risikolosen Zinssatz ermittelt. Nach der Risikoprofilmethode wird eine Verteilung von Vermögensendwerten gebildet, aus der ein Sicherheitsäquivalent zu bestimmen ist. Alle drei Methoden führen im Einperiodenfall zum gleichen Unternehmenswert. Im Mehrperiodenfall ist zu differenzieren, ob die Zahlungsverteilungen der jeweiligen Periode unabhängig oder abhängig voneinander sind. Der Fall der Unabhängigkeit birgt keine bedeutenden Schwierigkeiten in sich. Problematisch ist der Fall der Abhängigkeit der Zahlungsverteilungen. Die Sicherheitsäquivalentmethode stellt eine theoretisch konsistente Lösung über das Roll-back-Verfahren bereit. Bei der Risikozuschlagsmethode kann es dagegen zu Problemen kommen. Die Risikoprofilmethode bietet einen transparenten Lösungsansatz, der aber vom Ergebnis der als Benchmark zu verstehenden Sicherheitsäquivalentmethode abweicht. In der Praxis ist die Risikozuschlagsmethode weit verbreitet. Gründe dafür sind bspw. die Nichtbestimmbarkeit der Risikonutzenfunktion, die zur Ermittlung von Sicherheitsäquivalenten erforderlich ist, oder der von Individuen präferierte Weg in Renditen zu bewerten. Aber vor allem der Wunsch nach Überprüfbarkeit und die Möglichkeit der Ermittlung von Risikozuschlägen über (Kapital-)Marktmodelle, wie bspw. über das CAPM, sowie die Verfügbarkeit der entsprechenden Marktdaten, begründen die Anwendung der Risikozuschlagsmethode nach dem (kapital-)marktorientierten Ansatz in der Praxis. Die Risikoprofilmethode spielt in der Bewertungspraxis kaum eine Rolle.
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