Ein »Männlein« – was ist das überhaupt? Kann es denken, fühlen, lieben? Oder ist es doch eine Art haariges, ewig erregtes, biertrinkendes Alien? Viele Fakten sprechen dafür: Männchen verwenden eine andere Sprache, sehen nackt oft unappetitlich aus und benehmen sich im Alltag häufig vollkommen merkwürdig. Bei 90 von 100 Männern handelt es sich quasi um einen unterentwickelten Ableger der Spezies Mensch, bei dem die evolutionäre Verwandtschaft mit den Menschenaffen extrem auffällig ist. Das Gehirn unserer männlich-menschlichen Gorillas ist absolut simpel strukturiert. Aber für King Kongs kleine Welt »Kicken, ficken, Fernseh kieken« reicht's völlig aus!
Ein zwei Seiten langes »Crash-Studium« sollte also vollkommen genügen, um einen Mann vom Keller bis zum Oberstübchen zu durchschauen.
»Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihre Männer!« Coco Chanel
DAS OBERSTÜBCHEN – ODER WIE VIEL KOSTET 1 BIER + 15 BIERE?
Die Gedankenwelt unserer Kerle reduziert sich im Wesentlichen auf Folgendes:
»Wann habe ich endlich wieder Sex?«
»Hoffentlich darf ich die Sportschau gucken!«
»Wie viel kostet 1 Bier + 15 Biere?«
Das Lösen dieser elementaren Fragen lastet den Großteil der männlichen Denkkapazität aus, wohl ein Hauptgrund, warum intelligente Konversation definitiv keine Männer-Angelegenheit ist. Ein weiterer Aspekt: Männer hassen das Zuhören (Sex-Hotlines sind hier die goldene Ausnahme!), erst recht, wenn sie mit so genannten Frauenproblemchen zugetextet werden. Lassen Sie sich von geschickt eingeworfenen »Ja's«, »Ach so's« und »Stimmt Schatz, du hast Recht!« nicht täuschen! Er simuliert Interesse, weil er gelernt hat, dass es ansonsten Ärger gibt! Wenn er könnte, würde er viel lieber die Flimmerkiste anwerfen oder sich mit der Spielkonsole vergnügen.
Während der Kennenlern-Phase (erstes bis zehntes Date) sind auch mit Männern tiefgründige Gespräche und ein verbaler Schlagabtausch möglich. In dieser Balztanz-Periode scheinen die Hormone das Sprachzentrum unseres heiß geliebten Primaten stark zu stimulieren. Ladys, nutzt diese Zeit! Sie kommt nie wieder …
Sollten Sie tatsächlich einen Mann erwischt haben, mit dem Sie auch nach dem zehnten Treffen noch Gespräche auf »beste-Freundin-Niveau« führen können: ACHTUNG! Dieser Mann ist höchstwahrscheinlich schwul! Falls er es tatsächlich nicht sein sollte: Herzlichen Glückwunsch! Sie Glückspilz haben ein sehr seltenes kommunikatives Exemplar erbeutet.
»Ich schätze Männer, deren Hirn dehnungsfähiger ist als ihr Penis.« Sharon Stone
Gut! Auch später haben Männer ab und an helle Momente! Dieses seltene Ereignis sollten Sie nicht mit Geplapper vergeuden, sondern unbedingt für wichtige Themen nutzen (Heirat, Kinderwunsch, Beziehungsprobleme oder die Farbe Ihrer Unterwäsche). Sie können auch die Gelegenheit beim Schopf packen und ein Streitgespräch anzetteln! Da Männer den meisten Frauen rhetorisch vollkommen unterlegen sind, gehen Sie zu 90 Prozent als Gewinnerin aus dem Ring. Ein ultimativer Selbstwertgefühl-Pusher und bei menstruationsbedingter schlechter Laune ein probates Ventil! Aber Achtung Ladys, überspannen Sie den Bogen nicht, indem Sie verbale Tiefschläge unter seiner Gürtellinie platzieren.
»Für ein kluges Mädchen sind Männer kein Problem, sondern eine Lösung!« Zsa Zsa Gabor
Damit sind wir auch schon beim großen Tabu: Auch wenn der Zornes-Teufel Sie gerade reitet, stellen Sie NIEMALS seine sexuellen Qualitäten in Frage! Verkneifen Sie sich abfällige Bemerkungen über die Größe seines Genitals! Fühlt sich ein Mann am Skrotum (den Eiern) gepackt, wird er Sie hundertprozentig verlassen!
DIE DACHABDECKUNG – AUF KURZ ODER LANG MANGELHAFT!
Die Gattung »Mann« besitzt neben ihren primären Sexualmerkmalen – mehr dazu im nächsten Kapitel – eine weitere Körperregion, die für sie elementar wichtig ist: den Schädel! Genauer: die Behaarung auf der Denkkugel. Warum wichtig? Solange die Matte beim Mann fleißig wächst, ist ihm seine Haarpracht relativ egal. Aber wehe, es setzt der erblich bedingte Haarausfall ein! Dann kommt der morgendliche Blick in den Spiegel auf seiner persönlichen Frust-Skala gleich nach Impotenz! Jetzt ist unserem Kerl kein Haarwässerchen zu teuer und kein Friseurbesuch zu viel, solange der Coiffeur ihm die Illusion einer dichten Matte auf den Schädel arbeiten kann.
- Sie wollen Ihr Schätzchen emotional noch enger an sich binden?
Spielen Sie die Verständnisvolle, bemitleiden Sie ihn, und behaupten Sie steif und fest, seine Glatze sei ja sooo sexy. Den ultimativen Volltreffer landen Sie, wenn Sie ihm eine neunziger Packung Propecia in der Apotheke kaufen. Setzt der Haarwuchs dann wieder ein, wird er Sie garantiert bis an Ihr Lebensende auf Händen tragen! - Sie wollen mit diesem Wissen Ihr Schätzchen subtil demütigen?
Dann sprechen Sie ihn, nachdem er mit nassen Haaren aus der Dusche gestiegen ist, mit Entsetzen in den Augen und Unheil verkündender Stimme darauf an, dass die kahle Stelle am Hinterkopf noch größer geworden ist. - Sie wollen Ihr Schätzchen für immer loswerden?
Dann machen Sie sich über seinen immer spärlicher werdenden Haarwuchs lustig, am besten in aller Öffentlichkeit: beim Essen mit Freunden oder auf einer Party. Wenn Sie dann noch erzählen, dass er eine halbe Stunde morgens vor dem Spiegel braucht, um seine noch verbliebenen Härchen mit Haarspray und Gel in Position zu bringen, sind Sie ihn für immer los!
DIE PUMPE – EIN EMOTIONALES ZENTRUM?
»Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt das am fehlenden Tiefgang der Männer.« Kathrin Hepburn
Haben Kerle ein Herz? Klar haben sie eins! Männer sind im Grunde sensible Kerlchen, die uns Frauen in Sachen Romantik in nichts nachstehen! Sie haben Schmetterlinge im Bauch, wenn sie verliebt sind, stylen sich mühevoll beim ersten Date, lieben es, im Nacken gekrault zu werden und weinen, wenn wir sie verlassen!
Das Problem: Männer verlernen im Laufe ihrer Entwicklung, Gefühle offen zu zeigen. Mit Einsetzen der Pubertät tarnen sie sich unter ihresgleichen als stahlharte Typen! Kaum haben unsere armen Kleinen ein paar Haare am Leckerchen, müssen sie bei ihren Kumpels den Macho spielen! Wer am derbsten über seinen neuen »Aufriss« prahlt (»Geil, meine Alte hat Titten, auf denen man 'ne Frühstücksplatte abstellen kann.«, »Na und? Meine kann mit ihrer Muschi ein Bierfass anzapfen.«), hat gewonnen. Tiefer gehend werden solche Grunz-Gespräche äußerst selten. Auf die Tatsache, dass wir Frauen sehr vornehm die intimsten Details unseres Sex- und Gefühlslebens mit unseren Freundinnen austauschen, reagieren die meisten Männer allerdings schrecklich geschockt. Kein Mann der Welt würde so etwas tun und zum Beispiel in Anwesenheit eines anderen Mannes einen erotischen Liebesbrief für seine Freundin verfassen! Die Langzeitfolgen des fehlenden emotionalen Beistands durch seine Kumpels äußern sich darin, dass ein Mann seine Gefühle unter einer soliden Permafrostschicht verbirgt.
Hier hilft nur eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme: Bohren Sie sich durchs ewige Eis! Belohnen Sie jeden seiner romantischen Anflüge, jeden noch so kleinen verbalen Gefühlstalk sofort mit Sex! Das ist klassische Konditionierung – funktioniert wie beim Hund! Bald werden die Emotionen nur so aus ihm heraussprudeln. Vor seinen Freunden darf er natürlich ruhig weiter den wilden Hengst spielen – zeigen Sie hier Toleranz und lassen Sie Ihr Schätzchen gewähren.
IM TIEFGESCHOSS – VON DER WAMPE BIS ZUM LECKERCHEN!
Der Bauch, das optische Zentrum beim Männlein, dient zur Fettablagerung, als Bierauffangstation und zur Verdauung. Manche Männer nutzen die Wampe auch, um sich ein flottes Waschbrett draufzutrainieren. Ansonsten erfüllt der männliche Bauch keinen weiteren Zweck. Das berühmte »Bauchgefühl« einer Frau als innere Instanz besitzt ein Mann schlichtweg nicht. Er entscheidet nur mit zwei Körperteilen:
Mit seinem Schwanz und mit seinem Schwanz!
Ach ja! Sein Pimmelchen ist der Fixstern im Universum. Das Ding, um das sich sein gesamtes Sonnensystem dreht! »Mann« kann damit Tolles tun: im Stehen pinkeln, mit seiner Größe prahlen, ein Weib begatten! Halleluja – das Teil ist heilig! Dieser kleine Wurmfortsatz ist das eigentliche männliche Denkzentrum. Nur in Ausnahmesituationen (kein Druck auf der Flöte!) fällt ein Mann bei seinen Angelegenheiten rationale Kopfentscheidungen: »Wenn ich heirate, spare ich dann Steuern?«
»Ich frage mich, wie Männer überhaupt ernst bleiben können. Sie haben dieses dünne, lange Ding an ihrem Körper hängen, das nach eigenem Willen rauf- und runtergeht.
Wenn ich ein Mann wäre, würde ich mich ständig kaputtlachen.« Yoko Ono
Jeder ganz gewöhnliche Mann fühlt sich allein durch sein Gemächt mächtig und uns überlegen. Aber Mädels, nur keine Heldenverehrung oder falsche Furcht vor dem Würmchen! Obwohl Urvölker rund um die Welt dem Gott Phallus Denkmäler setzten und der gute alte Professor Freud sich die Mär vom Penisneid ausdachte, so hat spätestens die Erfindung des batteriebetriebenen Vibrators dem...