Diplomarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: sehr gut, Hochschule Bremen (FB Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Soziale Einstellungen und soziale Fähigkeiten, das Gesellschaftsbild sowie Zukunftsperspektiven von Menschen werden durch konkrete Erfahrungen am Arbeitsplatz wesentlich beeinflußt. In der Regel endet die Sozialarbeit aber vor dem Firmentor und konzentriert sich im Wesentlichen auf die Reproduktionsbereiche Familie und Freizeit und kann so zu vielen Ursachen sozialer Probleme gar nicht erst vordringen. Die Lösung einer Vielzahl von Problemen, die ihren Niederschlag im privaten Bereich finden, haben ihren Ursprung am Arbeitsplatz. Einem Lebensbereich, in dem die meisten Menschen einen erheblichen Teil ihrer Lebenszeit verbringen. Da eine aktuelle Situation zu offenen Fragen die Betroffenen am ehesten motiviert und damit eine rechtzeitige Klärung möglich ist, bietet sich betriebliche Sozialarbeit als optimaler Zugangsbereich präventiver Angebote sozialer Intervention geradezu an. Probleme können so frühzeitig erkannt und deren Ausweitung auf die anderen Lebens- und Arbeitsbereiche verhindert werden. Hilfe kann so schnell und unbürokratisch geleistet werden. In vielen Unternehmen hat sich mittlerweile, neben dem ständigen Drang zum immer schlankeren Unternehmen, auch die Erkenntnis durchgesetzt, daß Mitarbeiter nicht nur einen notwendigen Kostenfaktor darstellen, sondern eine wichtige wirtschaftliche Ressource, die es gilt, weiterzuentwickeln, zu fördern und zu erhalten, wenn ein erfolgreiches Bestehen am Markt garantiert sein soll. Körperliche, psychische und soziale Prozesse stehen in enger Wechselwirkung zu Arbeitsbedingungen, Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit. Vielfältige Faktoren wie u.a. Kommunikationsmöglichkeiten und soziale Beziehungen am Arbeitsplatz, Entwicklungsperspektiven, Entscheidungsspielräume, Führungskompetenzen beeinflussen Leistung, Motivation, Krankenstand, Arbeitsklima und auch die Qualität der Arbeit. (vgl. Rahmenkonzeption für das Arbeitsfeld Betriebliche Sozialarbeit, S. 5 ) Sind Mitarbeiter durch Verhaltensstörungen, chronische Krankheiten sowie durch aktuelle Lebensprobleme, akut belastet, dann gefährden sie einerseits ihre Gesundheit und können anderseits ein erhebliches Risiko für die Sicherheit des Betriebes darstellen. Maßnahmen zur besseren Bewältigung von Krisensituationen sowie zur Vermeidung chronischer Störungen und Krankheiten sind deshalb auch ein aktiver Beitrag zur Sicherheitspolitik eines Unternehmens.
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