Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,3, Hochschule Aschaffenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Erbvermögen in Deutschland wächst rasant. Drei Milliarden Euro Steuern konnten die Finanzminister der Länder im Jahr 2002 von den Erben einnehmen. Das war doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor. Die Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren weiter beschleunigen, denn die durchaus vermögensstarke Nachkriegsgesellschaft befindet sich bereits in ihrem Lebensabend. Nach Schätzungen des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (kurz: DIA) werden ca. 15 Millionen Haushalte beerbt und bis zum Jahr 2010 fast zwei Billionen Euro an Vermögen erhalten, darunter fast eine Billion Immobilienvermögen. Angesichts der finanziellen Notlage der öffentlichen Haushalte ist es deshalb nicht verwunderlich, dass sich der Fokus mancher Finanzpolitiker vermehrt auf die Erbschaft- und Schenkungsteuer richtet, auch wenn dadurch Unternehmensfortführungen womöglich erschwert werden. Erst jüngst wurde durch das Haushaltsbegleitgesetz u.a. der Freibetrag bzw. der Bewertungsabschlag beim Übergang von Produktivvermögen von 256.000 ? auf 225.000 ? bzw. von 40% auf 35% gesenkt. (§ 13a Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 ErbStG). Eine Emnid-Umfrage aus dem Jahre 2001 zum Thema Erbecht zeigt diesbezüglich, dass knapp 50% der Befragten die gegenwärtige Belastung durch Erbschaftsteuer bereits für zu hoch halten. Hauptsächlich Personen der Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren, mit einem Anteil von 66,1%, empfinden die Erbschaftsteuer als überhöht, während bei der Altersgruppe bis 29 Jahre nur 38,5% dieser Meinung sind. Des Weiteren haben jedoch nur 29,1% der volljährigen Deutschen eine letztwillige Verfügung (Testament oder Erbvertrag) getroffen, obwohl 76,5% für die Erbfolge nach ihrem Tod juristisch und wirtschaftlich klar geregelte Verhältnisse hinterlassen möchten.
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