Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Inst. für Pädagogik), Veranstaltung: Bildungsentwicklung im Ost-West-Vergleich, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erst im Jahre 1970 wurden im Rahmen der sogenannten Bildungsexpansion die letzten Prüfungsgebühren und Hörergelder abgeschafft. Anstoß war die befürchtete 'Bildungskatastrophe', die einen Mangel an qualifizierten Hochschulabsolventen prophezeite und darin den limitierenden Faktor der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung sah. Ziel war es, mit geeigneten Maßnahmen das Humankapital der Gesellschaft zu erhöhen und ungenutzte geistige Potentiale auszuschöpfen. Dabei sollten insbesondere untere Bevölkerungsschichten zu einem Hochschulstudium motiviert werden. Heute wird im Hochschulbereich nichts heftiger und kontroverser diskutiert als die Wiedereinführung von Studiengebühren. Grund für die Debatte ist vor allem die Finanzmisere deutscher Hochschulen, die aufgrund stagnierender bzw. in jüngerer Vergangenheit sogar rückläufiger öffentlicher Mittel vermehrt gezwungen sind, zu Sparmaßnahmen zu greifen. Insbesondere Qualitätseinbußen in der Lehre sind die Folge, welche sich angesichts steigender Studierendenzahlen weiter verschärfen. Im Rahmen dieser Arbeit werden, ausgehend von den aktuellen Problemfeldern der deutschen Hochschulfinanzierung, die meistdiskutierten Argumenten für und gegen die Einführung von Studiengebühren vorgestellt und von wissenschaftlicher Seite beleuchtet. Hierbei stehen ökonomische, aber auch sozialpolitische Positionen im Vordergrund. Von ökonomischer Seite werden vor allem Effizienzgewinne durch ein gebührenfinanziertes Studium angeführt, während aus sozialpolitischer Perspektive meist die Gefährdung der Chancengleichheit und der sozialen Gerechtigkeit befürchtet wird. Im anschließenden vierten Kapitel werden denkbare Ausgestaltungsmöglichkeiten von Gebührenmodellen erörtert, die die positiven Auswirkungen eines gebührenfinanzierten Studiums in hohem Maße gewährleisten und eine Gefährdung sozialpolitischer Zielsetzungen möglichst vermeiden. Es wird dabei nicht vernachlässigt, auch auf die Finanzierung von Studiengebühren in Form von Darlehenmodellen einzugehen.
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