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Geschlechtsspezifische Unterschiede im Erstspracherwerb

AutorHeike Mittmann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl111 Seiten
ISBN9783638372411
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Allgemeines, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Sprechwissenschaft und Psycholinguistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Annahme, dass Frauen und Männer nicht nur grundsätzlich verschieden seien, sondern auch unterschiedliche Begabungen in Bezug auf und einen verschiedenen Umgang mit Sprache hätten, scheint in der populärwissenschaftlichen Diskussion nicht nur als Faktum akzeptiert zu werden. Nachdem sich die emanzipatorische Bewegung der 60er und 70er Jahre um die Gleichbehandlung der Geschlechter bemühte, finden sich auf den Bestsellerlisten in den letzten Jahren auch zunehmend wieder Bücher wie 'Du kannst mich einfach nicht verstehen', in dem männliche und weibliche Kommunikation beschrieben werden soll, 'Männer sind anders. Frauen auch.', 'Vom ersten Tag an anders - das weibliche und das männliche Gehirn' oder 'Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken'. Dass Männer und Frauen unterschiedliche Kommunikationsstile anwenden, wurde von der soziologisch-feministischen Forschung und Literatur thematisiert. Hier wurde jedoch meist davon ausgegangen, dass diese Differenzen ihre Begründung in der Sozialisation fänden5. Im Gegensatz dazu wird in oben genannten Büchern eine biologische Begründung angeboten. Ich möchte in dieser Arbeit der Frage nachgehen, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede bereits im Erstspracherwerb gibt und wenn ja, in welchem Ausmaß. Obwohl sich das Thema also auf einen Aspekt des Spracherwerbs bezieht ist es nicht der Spracherwerb selbst, der themengebend sein soll. Daher möchte ich im ersten Abschnitt einen knappen Überblick über die Kindersprachforschung, die Phasen des Erstspracherwerbs und die Theorien über diesen geben, um das theoretische 'Fundament' der Arbeit zu legen. Ich werde mich bemühen, den Überblick kurz zu halten und die Theorien und Erkenntnisse in ihren Grundzügen, nicht aber Details zu beschreiben. Im Hauptteil meiner Arbeit werde ich dann empirische Forschungsliteratur zum Einfluss des Geschlechts auf den Spracherwerb erläutern. Ich möchte dabei ebenso auf statistische Messdaten wie auch auf einzelne Aspekte des Erwerbs eingehen. Da offensichtlich bei mehr Jungen als Mädchen Sprachstörungen diagnostiziert werden, werde ich dies in einem eigenen Abschnitt thematisieren. Anschließend möchte ich verschiedene Ansätze beleuchten, die versuchen, Erklärungen für die bestehenden geschlechtsspezifischen Differenzen bereitzustellen. Neben den biologischen Modellen sollen hier auch sozialisationstheoretische Aspekte und das Konzept Gender Raum erhalten.

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