Verlag Moritz Schäfer GmbH & Co. KG

Dieser Verlag veröffentlicht folgende Fachzeitschriften:

Getreide, Mehl und Brot

Getreide, Mehl und Brot

Getreide, Mehl und Brot ist das Fachmagazin für die Herstellung von Getreideprodukten und Backwaren. Herausgeber ist die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e. V. mit Sitz in Detmold/NRW. Hauptthemen der Zeitschrift sind Produktion und Verarbeitung von Getreide und Mehl sowie daraus hergestellter Erzeugnisse. Namhafte Autorinnen und Autoren ...

Mühle + Mischfutter

Mühle + Mischfutter

Mühle  +  Mischfutter ist die Fachzeitschrift für nachhaltige Getreideverarbeitung und Tiernahrungsproduktion in Mitteleuropa. Als unabhängiges Informationsmedium berichten wir über die gesamte Wertschöpfungskette der aus Getreide hergestellten Lebens- und Futtermittel. Entscheider aus Brotgetreide-, Mehl-, Schäl-, Hartweizen- und ...

Wasserkraft & Energie

Wasserkraft & Energie

Internationales Quartals-Magazin für Erneuerbare Energien. Schwerpunkt Wasserkraft, mit ausführlichen Beiträgen über technische Belange der umweltfreundlichen Energieerzeugung sowie Aktuellem zu technischen und wirtschaftlichen Geschehnissen, Veröffentlichungen von Patenten, Kommentierungen zu Gesetzeslagen, Vorstellung neuer ...

wassertriebwerk

wassertriebwerk

"wassertriebwerk" ist das Magazin für Aktuelles aus der Wasserkraft, der Wasserwirtschaft und der Elektrizitätswirtschaft. Sie informiert über politische und wirtschaftliche Entwicklungen und Fragen zum Wasser- und Umweltrecht. Die Fachzeitschrift erscheint monatlich und wird herausgegeben vom Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. (BDW) ...

Verlags-Vita Verlag Moritz Schäfer GmbH & Co. KG

Verlag Moritz Schäfer
Seit 178 Jahren im Zeichen des Fortschritts

 

Der Verlag Moritz Schäfer ist mit seinen Fachmagazinen und Jahrbüchern das unabhängige Sprachrohr für die gesamte Mühlen- und Getreidewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Verlag gibt das Verbandsorgan des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke heraus und das Magazin für erneuerbare Energien "Wasserkraft & Energie".

Carl Ernst Schäfer gründete 1844 in Leipzig das Unternehmen. Über 178 Jahre Verlagstradition für die Branchen Getreide und Energie zahlen sich für Leser und Anzeigenkunden aus.

Der Verlag stand seit der Gründung im Zeichen des Fortschritts. Durch das wachsende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung und ein zunehmendes Interesse an nachhaltig erzeugten Getreideprodukten und Energien steigt die Anzahl der Leserinnen und Leser unserer Fachzeitschriften kontinuierlich an.

 

12. April 1844

Gründung des Verlages durch Carl Ernst Schäfer in Leipzig

 

1844

Moritz Schäfer übernahm den von seinem Bruder Ernst Schäfer 1844 gegründeten Verlag in Leipzig. Beide Brüder waren gelernte Buchhändler, außerdem stammten sie mütterlicherseits aus einem Mühlenbetrieb. Der Mühle Hommel in Skassa bei Großenhain, Nähe Dresden.

 

1863

Am 3. Dezember verließ die erste Ausgabe der Wochenschrift „Die Mühle“ die Druckerei. Verantwortlich für Drucklegung, Umbruch und Korrektur der neuen Zeitschrift war der junge Verlagsangestellte Karl Wilhelm Kunis. Ihm wurde im Februar 1864 die Leitung unter dem Patronat des Herausgebers und Verlegers Moritz Schäfer übertragen.

 

1864

Die Zeitschrift „Die Mühle“ wurde Moritz Schäfers Lieblingskind. Sie nahm einen großen Teil seiner Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Verlages in Anspruch. So regte er bereits 1864 regelmäßige Müllerversammlungen und -zusammenschlüsse an, wurde später Mitbegründer des sächsischen Mühlenverbandes sowie Mitglied des Gründungsausschusses für den Verband Deutscher Müller.

In der Zeitschrift „Die Mühle“ griff sein Mitarbeiter Wilhelm Kunis eine Vielzahl seiner Ideen zur Müllereitechnik auf und verfasste neben Einzelveröffentlichungen auch zahlreiche Fachbeiträgen.

 

1867

Als die Müller am 27. Mai 1867 in Berlin ihre Branchenorganisation gründeten, war dies einer der ersten Wirtschaftsverbände in Deutschland. „Wir leben in dem Zeitalter des Fortschrittes, in einer Zeit, wo alles vorwärtsschreitet und jeder Stillstand dem Rückschritt gleichkommt", schrieb Gustav Moritz Schäfer in seinem Gründungsaufruf 1864 in der Zeitschrift „Die Mühle“.

 

1888

Neben Fachliteratur für Mühlenwesen, Numismatik, Geografie und – ab den 1880er-Jahren – Elektrotechnik gab der Verlag einige Fachzeitschriften für andere Berufsgruppen heraus. In den 1890er-Jahren und im neuen Jahrhundert veröffentlichte er mehrere umfangreicher Buchreihen für technisches Studium und Selbstunterricht. Zudem großformatige, reich bebilderte Werke mit bis zu 19 Bänden Umfang, die in Teillieferungen herauskamen und so für jedermann erschwinglich wurden. Die Auflagen dieser „Schulen“ gingen in die Zigtausende. Die Bekanntesten waren:„Die Schule des Maschinentechnikers“, „Die Schule des Elektrotechnikers“, „Die Schule des Bautechnikers“ und „Die Schule der Landwirtschaft“.

 

1910

„Die Mühle“ konsolidierte sich bis etwa 1910 zusehends. Nachdem sich der Verlag 1904 vom Verband Deutscher Müller getrennt hatte, erwarb sich die Zeitschrift einen Ruf als zukunftweisendes und unabhängiges Fachmagazin. "Die Mühle" erlebte einen kräftigen Aufschwung: 1913 hatte die Fachzeitschrift 10.200 Einzelbezieher.

 

1913

Moritz Schäfer verstarb 1888 im 62. Lebensjahr. Seine Witwe Bertha ließ den Verlag im Geiste des Gründers unverändert weiterführen – zunächst von dem langjährigen Prokuristen und nach dessen Tod im Jahre 1897 von dem eingespielten Triumvirat Wilhelm Kunis (Verlagsleiter sowie Redaktion und Gesamtverantwortung „Die Mühle“), Otto Thierbach (Anzeigen und Vertrieb) und Julius Thierbach (innerbetriebliche Organisation).

 

1919

Nach dem Tod Bertha Schäfers im Jahr 1919 wandelten sie die Einzelfirma unter Beibehaltung des Namens in eine OHG um. Diese Erhaltung des Firmenmantels war möglich, weil die Gründung des
Unternehmens so lange zurücklag, dass das neue, ab dem 1.1.1900 geltende Handelsgesetzbuch auf die Umwandlung keinen Einfluss hatte.

 

1927

Im Herbst 1927 schied Wilhelm Kunis (nach insgesamt 67-jähriger Tätigkeit) aus dem Verlag aus. Ihm folgte sein Sohn Kurt, der bereits seit 1892 in der Redaktion mitgearbeitet und 1907 die presserechtliche Verantwortung übernommen hatte. Kurt Kunis verstarb Anfang 1928; sein Vater Wilhelm überlebte ihn noch bis 1933.

Endgültiger Nachfolger in Verlag und Redaktion wurde anschließend Hans Kunis (Jahrgang 1899), der seit 1924 im Unternehmen tätig war. Hans Kunis sollte in den nächsten fünf Jahrzehnten die Entwicklung der „Die Mühle“ und den Aufbau der
Verlagsabteilung Getreide- und Mühlenliteratur entscheidend prägen.

 

1943

Einem Luftangriff am 3. Dezember 1943, auf den Tag genau 80 Jahre nach Erscheinen der ersten Fachzeitschrift Die "Mühle“, fiel schließlich –
zusammen mit einem Großteil der Leipziger Innenstadt – auch das Verlagsgebäude mitsamt allen laufenden und archivierten Unterlagen zum Opfer. Dieses Ereignis setzte der Verlagstätigkeit vorerst ein Ende;

 

1945

Nach Kriegsende konnte der Verlagsbetrieb nur in allerkleinstem Umfang aufrechterhalten werden, und zwar durch den Verkauf von Fachbuchbeständen, die aus Ausweichlagern zurückgeholt worden waren.

Die Stadt Leipzig wurde zusammen mit weiten Teilen Sachsens im Tausch gegen Westberlin an die sowjetische Besatzungsmacht abgetreten.

Privatverlage hatten nur wenig Chance auf Publikationen. Deshalb entschloss sich Hans Kunis, inzwischen nominell Alleininhaber des Verlages Moritz Schäfer, das Unternehmen nach Westdeutschland zu verlegen.

Anschließend richtete er unter Beteiligung der Druckerei Hermann Bösmann GmbH in Detmold ein provisorisches Verlags- und Redaktionsbüro ein, in dem die ersten westdeutschen „Die Mühle“-Ausgaben produziert wurden, ebenso wie ein damals sehr bekanntes Fachbuch von Hans Manthey und der aus Leipzig herübergenommene „Mühlen-
Kalender“ als technisches Jahrbuch.

 

1951

Hans Kunis zieht mit seiner Familie nach Detmold, und das Unternehmen wird zur Risikobegrenzung übergangsweise als GmbH geführt.

Gesellschafter sind Hans Kunis, die Inhaber der Druckerei Bösmann (die nach Vertragsablauf wieder ausschieden) sowie der Leipziger Bankkaufmann und Waagenfabrikant Karl Lieberwirth. Letzterer setzte als Ehemann von Johanna Lieberwirth, geb. Thierbach, die Linie Julius Thierbach fort und gab dem Unternehmen wertvolle organisatorische Impulse. Im Jahr 1955 schließlich wurde der Firmenmantel „Moritz Schäfer“ endgültig nach Detmold übernommen.

 

1955-1976

Der Ausbau und die Festigung der „Die Mühle“ sowie die Produktion von Fachbüchern, Broschüren und Jahrbüchern waren während der ersten Detmolder Jahrzehnte die Hauptaufgaben des Verlages.

Ein Kuriosum stellte 1956/57 die Herstellung einer offiziellen DDR-Ausgabe der „Die Mühle“ mit jeweils ein bis zwei vom Ostberliner Verlag „Die Wirtschaft“
gestalteten Textwechselseiten dar.

Die Auflage dieser Publikation stieg innerhalb kurzer Zeit auf etwa 2.000 Exemplare wöchentlich, bis die Lieferung leider wegen Problemen im innerdeutschen Handel im Frühjahr 1957 eingestellt werden musste.

 

1960-1979

Der Verlag vollzog den nächsten Generationswechsel. Anfang 1961 ging die Verantwortung für das 1952 von Ing. Wilhelm Weicker, Nürnberg, gegründete Monatsblatt „das wassertriebwerk“ auf Dr. Hella M. Weicker über.

Aus der Verlagsleitung schied zuerst der kaufmännische Geschäftsführer Karl Lieberwirth (gestorben am 23.1.1966) aus. Das Unternehmen wurde deshalb ab 1967 in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft geführt, mit Johanna Lieberwirth, geb. Thierbach, als Kommanditistin.

Komplementär Hans Kunis starb ein Jahrzehnt später, am 14. April 1976, im Alter von 77 Jahren nach 52-jähriger Verlagstätigkeit. Persönlich haftende Gesellschafter wurden anschließend Kurt Klaus Kunis, der am 1. Dezember 1962 nach praktischer Ausbildung und Besuch der DMSB in die Redaktion eingetreten war, sowie Jochen Kunis.

 

1976-2019

Auf dem Weg in die 1980er-Jahre veröffentlichte der Verlag neben einer Neubearbeitung der „Standard-Methoden für Getreide, Mehl und Brot“, die Basis-Editionen der „ICC-Standards“ (englische, französische, deutsche und eine russische Ausgabe) sowie mehrere Bände der von K. H. Gerecke herausgegebenen Reihe „Vademekum – Technische Werte der Getreideverarbeitung und Futtermitteltechnik“.

Später folgen einige englischsprachige Veröffentlichungen im Bereich der Futtermitteltechnik. Wichtige Veränderungen gab es im Zeitschriftensektor. Im Januar 1981 wurde die bis dahin in München erschienene „Deutsche Müller-Zeitung DMZ“ übernommen und mit der „Die Mühle“ zusammengelegt, da für ein weiteres Nebeneinander der Markt zu
eng geworden war.

 

1988

Seit 1988 erscheint als Beiblatt „Der Mühlstein“, ein Periodikum für Mühlenkunde und -erhaltung der DGM in Minden.

 

1991

Die redaktionelle Verantwortung für „das wassertriebwerk“ geht an den Fachmann Dipl.-Ing. Anton Zeller, Ruhpoldin.

 

1995

Das Magazin „das wassertriebwerk“ wird aus der umbenannten Fachzeitschrift „Mühle + Mischfutter“ ausgegliedert und erscheint seitdem als eigenständiges Fachmagazin mit dem Titel „wassertriebwerk“.

Im selbes Jahr erscheint das von Klaus Kunis und Anton Zeller gegründete Quartalsmagazin „Wasserkraft & Energie“ zum ersten Mal.

 

2018

Zum 1. Juni 2018 übergibt Anton Zeller nach 27-jähriger Tätigkeit als Schriftleiter von „wassertriebwerk“ diese Position an Stefan Pastötter aus Schönram/Landkreis Traunstein.

 

2007

Als Jochen Kunis 1993 altersbedingt aus der aktiven Geschäftsführung ausscheidet, übernimmt sein Bruder Klaus die Verlagsleitung bis 2007.

 

2008

Weil sich innerhalb der Familie Kunis kein Nachfolger zur Weiterführung des Unternehmens findet, geht der Verlag Moritz Schäfer an Reinald Pottebaum über. Er war langjähriger Mitarbeiter des damaligen Institutes für Müllerei- und Bäckereitechnologie bei der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Detmold und mit Klaus Kunis nicht nur durch den Verband „Glück zu“ verbunden.

 

2021

Aus Altersgründen sucht Reinhald Pottebaum einen Nachfolger und rückwirkend zum 1. September 2021 übernimmt Rainer Miserre den Traditionsverlag. Er ist ehemaliger Verlagsleiter der dfv Mediengruppe und arbeitete als Fachredakteur und Buchautor für verschiedene Verlage, wie Heinz Heise. Reinhald Pottebaum bleibt dem Verlag als freier Mitarbeiter weiter verbunden.

Seit 2022 ist Prof. Peter Rutschmann Schriftführer des Fachmagazins "wassertriebkraft".

Zum Gelingen dieser 178 Jahre währenden erfolgreichen Verlagsarbeit haben viele Autorinnen und Autoren, Angestellte und freie Mitarbeiter, Drucker und Zulieferanten beigetragen, ebenso wie viele Freunde der Müllerei und der Wasserkraft; ihnen sei an dieser Stelle besonders gedankt.