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E-Book

2030

Wie viel Mensch verträgt die Zukunft?

AutorLothar Abicht, Sven Gábor Jánszky
Verlag2b AHEAD ThinkTank GmbH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl452 Seiten
ISBN9783947590056
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Lieben Sie Ihre Zukunft? Oder haben Sie Angst vor ihr? Nach diesem Buch werden Sie sich entscheiden können. 2030 werden einige der größten Menschheitsprobleme gelöst sein. Aber es entstehen neue Bedrohungen, die unser Menschenbild vor größte Probleme stellen. Umwälzende Lebensveränderungen in Privat- und Berufsleben warten auf uns. Was wie Science-Fiction klingt, ist bereits dabei, Wirklichkeit zu werden! Seien Sie bereit für eine packende Zeitreise ins Jahr 2030! Neue Technologien bringen neue Jobs, für die wir heute noch nicht einmal Namen kennen. Neue Supercomputer berechnen die meisten Situationen in unserem Leben voraus: Predictive Enterprises, Predictive Cities, Predictive Life. Was werden wir in 10 Jahren essen? Werden wir noch krank? Wohin fahren wir in den Urlaub? Wieso werden unsere Autos kostenlos fahren? Warum werden schon 2030 die ersten Menschen zu Cyborgs? So haben Sie sich Ihre Zukunft nicht vorgestellt? Vielleicht! Sie kommt trotzdem! Genau deshalb sollten Sie dieses Plädoyer für Ihre Zukunft lesen. Nichts in diesem Buch ist ausgedacht. Denn unsere Zukunft kommt nicht zufällig. Sie wird heute schon durch Forscher in Laboren entwickelt, durch Unternehmen hinter verschlossenen Türen getestet und durch Investoren in unsere Welt gedrückt. Begleiten Sie die Familie Seedorf durch einen faszinierenden und spannenden Tag im Jahr 2030. Dieses Buch gibt Ihnen die Chance, schon heute hinter die Kulissen der Zukunftsmacher zu schauen und sich in ihre Zukunft zu verlieben.

Sven Gábor Jánszky ist Chairman des größten Zukunftsforschungsinstituts Europas, des "2b AHEAD ThinkTank". Unter seiner Leitung entwerfen alljährlich 300 CEOs und Innovationschefs der europäischen Wirtschaft die Zukunfts-Szenarien und Strategieempfehlungen für die kommenden zehn Jahre. Mit seinem Management-Strategiebuch "Rulebreaker" wurde er zum Sprachrohr der Querdenker und disruptiven Innovatoren in der deutschen Wirtschaft. Zudem ist er Autor der Trendbücher "2020", "2025", "Das Recruiting Dilemma" und "Die Neuvermessung der Werte". www.trendforscher.eu

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Leseprobe

Prolog


Ode an den Optimismus


Bevor wir direkt ins Leben der Seedorfs springen, möchten wir Ihnen eine simple Frage stellen. Diese Frage wird im Wesentlichen bestimmen, ob Sie große oder nur kleine Freude beim Lesen dieses Buches haben werden. Es sind nur vier Worte: Lieben Sie die Zukunft?

Zugegeben: Das ist keine einfache Frage, denn sie trennt Menschen und ihre Denkweisen. Die einen antworten sofort und mit Inbrunst »Ja!«, denn sie wollen die Zukunft gestalten und besser machen als die Gegenwart. Die anderen hingegen antworten mit der gleichen Inbrunst »Nein!«, denn sie denken zuerst einmal an die Risiken der Veränderungen. Anzeichen dieser beiden Denkweisen finden Sie auch bei den Autoren dieses Buches.

Sven Gábor Jánszky (Jahrgang 1973) ist der radikale Optimist. Er hat vor 16 Jahren »mit nichts als seinem Optimismus begonnen«, ein Unternehmen aufzubauen, und hat den »2b AHEAD ThinkTank« zum größten unabhängigen Zukunftsinstitut Europas gemacht. Sein Leben und seine Arbeit als Zukunftsforscher bestehen darin, anderen Unternehmen dabei zu helfen, positive Zukunftsbilder zu entwerfen und zu erreichen. Er hat drei Kinder in die Welt gesetzt, an deren großer Zukunft er täglich arbeitet.

Lothar Abicht (Jahrgang 1955) ist als Beirat des 2b AHEAD ThinkTanks der hochgebildete Hinterfrager. Seine wissenschaftliche Karriere zum zweifachen Doktor und Universitätsprofessor säumen zahlreiche Ehrungen. In voller Pracht lauten seine Titel: Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h. c. Bei ihm kombinieren sich Hoffnungen und Ängste. Grundsätzlich sieht auch er viele Chancen für ein besseres Leben in der Zukunft, manche der vielversprechenden Zukunftsvisionen erwecken allerdings eher sein Misstrauen. Denn er sieht auch große Gefahren in der Zukunft, etwa den Klimawandel, das Artensterben und den Verlust von Ackerland bis hin zum demografischen Wandel und dessen Herausforderungen für die Sozialsysteme.

Obwohl wir beide von den gleichen Zukunftsstudien ausgehen, sieht unser Blick auf die Zukunft oft unterschiedlich aus. Der Grund sind nicht die unterschiedlichen wissenschaftlichen Prognosen, sondern unser Mindset, mit dem wir diese interpretieren. Bevor wir in die Zukunftsprognosen des Jahres 2030 eintauchen, möchten wir Ihnen deshalb die Chance geben, unser und Ihr Mindset zu reflektieren. Wir stellen uns dazu gegenseitig eine simple Frage:

Lieben Sie die Zukunft?


Sven Gábor Jánszky: Ja! Natürlich! Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir alle ein besseres Leben führen werden in der Zukunft. Und für diese Erkenntnis brauchen wir meines Erachtens nicht einmal den Berufsoptimismus eines Zukunftsforschers, sondern es reicht ein Blick auf die letzten 100 Jahre. Nahezu alle wesentlichen Daten zur Messung des menschlichen Fortschritts in der Welt weisen ins Positive: Die Lebenserwartung der Menschen steigt jedes Jahr um etwa 20 %.2 Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Kinder weit über 100 Jahre alt werden, ist also sehr hoch.

Zugleich sinkt die Kindersterblichkeit rapide von 36,2 % (1900) über 7,6 % (2000) auf 4,2 % (2015). Die Menschen sind besser ernährt. Die tägliche Kalorienmenge steigt in allen Regionen der Welt. Selbst in Afrika haben Menschen heute im Durchschnitt täglich 2.624 Kalorien zur Verfügung. Das ist bei Weitem mehr, als der Weltdurchschnitt im Jahr 1960 betrug. Zugleich sinkt die Unterernährung weiter, zuletzt von 18,6 % (1991) auf 10,8 % (2015) der Weltbevölkerung. Während 1990 noch 1,26 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser hatten, waren es 2015 nur noch 665 Millionen. Im Jahr 1900 lebten weltweit 85 % der Menschen in extremer Armut; im Jahr 2000 waren es noch 29 % und 2015 nur noch 9,6 %.3 Der Analphabetismus geht ähnlich stark zurück, von 78,6 % (1900) über 18,1 % (2000) auf 14,7 % (2015). Und auch Freiheit und Demokratie in der Welt wachsen: Im Jahr 1900 lebten noch 34,9 % der Weltbevölkerung in Kolonien, heute sind es 0 %. Dagegen leben inzwischen 55,8 % der Menschen in Demokratien (1900: 11,9 %), und sogar die Zahl der Menschen in Autokratien sank von 32,4 % (1900) auf 23,2 % (2015).4

Ich meine damit nicht, dass alles wunderbar ist. Fast 10 % der Weltbevölkerung in extremer Armut und mit Unterernährung sind natürlich nicht akzeptabel. Aber ich will sagen: Wenn wir es schaffen, die positive Tendenz auf all diesen Gebieten beizubehalten, dann werden viele der großen Menschheitsprobleme, die in der Generation meiner Eltern noch als angeblich unlösbar galten, in meiner Lebenszeit gelöst sein. Das ist eine Zukunft, die ich liebe.

Lothar Abicht: Keine Frage, die Zukunft hat faszinierende Seiten, und ich bin sehr gespannt, was wir, unsere Kinder und Enkel noch alles erleben werden. Ich bin auch ein strikter Gegner der Vorstellung, dass früher alles besser war. Im Gegenteil, der Masse der Menschen ging es noch nie so gut wie heute, und das nicht nur, weil weniger Menschen hungern, viele Krankheiten therapierbar sind und die Anzahl derjenigen, die in einigermaßen demokratischen Verhältnissen leben, trotz aller aktuellen Rückschritte längerfristig eher zu- als abnimmt.5 Was mich insbesondere bei langfristiger Betrachtung wirklich hoffnungsvoll stimmt, ist die klar nachweisbare Abnahme der Gewalt im Leben der Menschen. Angesichts der täglichen Meldungen über Mord und Totschlag, Kriege, Terroranschläge und Aufstände mag diese Aussage verstörend wirken, aber die Menschheit lebte noch nie so friedlich wie heute. Unser Bild von den paradiesischen Zuständen der Vergangenheit ist grundfalsch – zumindest was die Gewalt gegen Leib und Leben durch individuelle Handlungen, aber auch durch Kriege zwischen Menschengruppen, Stämmen und Staaten betrifft, hat sich die Situation stetig verbessert.

Allein der Übergang von der Gesellschaft der Jäger und Wildbeuter zu den ersten landwirtschaftlich geprägten Hochkulturen vor 5.000 Jahren hat die Anzahl der gewaltsamen Todesfälle -auf ein Fünftel zurückgehen lassen. Zwischen dem Spätmittelalter und dem 20. Jahrhundert erlebten die europäischen Staaten einen weiteren zehn- bis 50-fachen Rückgang der Mordquote. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es erstmalig organisierte Bestrebungen zur Abschaffung sozial geächteter Formen der Gewaltherrschaft wie Sklaverei, Duelle, Folter, Tötung aus Aberglauben und sadistischen Bestrafungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand eine historisch beispiellose Entwicklung statt: Die Großmächte führten keine Kriege mehr gegeneinander, was von den Historikern auch als der lange Frieden bezeichnet wird. Und – Sie werden es kaum glauben – seit dem Ende des Kalten Krieges sank die Anzahl der organisierten Konflikte nochmals drastisch.6 Das alles wurde nicht durch höhere Mächte erzwungen. Vielmehr haben sich die gesellschaftlichen Verhältnisse und mit ihnen die Werte und Normen so geändert, dass nackte Gewalt heute für die wenigsten Menschen als Handlungsoption tauglich ist. Die Menschheit hat also nicht nur einen wirtschaftlichen und technologischen, sondern auch einen moralischen Reifungsprozess durchlaufen. Nur im Fernsehen sieht man den nicht.

Sven Gábor Jánszky: Ich glaube, wir schauen alle zu viel TV-Nachrichten. Wir wissen bestens Bescheid über die täglichen Morde, Unfälle, Katastrophen, Skandale und Fehlentscheidungen! Wir wissen: »Die Welt ist schlecht!« Damit übernehmen wir alle den Filter der Journalisten und Medien, und dieser folgt einem Motto: »Schlechte Nachrichten verkaufen sich besser als gute!« Mit der kleinen Ausnahme von Medaillengewinnen im Sport! Mit Skandalen gewinnen die Medien einfach mehr Zuschauer und Leser. Aber natürlich besteht ein Tag in der Welt nicht nur aus den 15 Meldungen in der Tagesschau, sondern aus Abertausenden News, die aussortiert werden, weil sie die Einschaltquote senken würden. Dies gilt natürlich auch für Zeitungen und Bücher.

Auch dieses eher hoffnungsfrohe Buch über die Zukunft wird wesentlich weniger Leser haben als all jene Apokalypse-Storys über Blackouts und digitale Weltverschwörungen. Die lesen sich einfach so schön gruselig, auch wenn sie völlig unwahrscheinlich sind. Wie schön also, dass Sie hier bei uns dabei sind!

Aus diesem Grund unterscheidet sich die wissenschaftliche Methode der Zukunftsforschung ja ganz bewusst von der typischen Markt- und Medienforschung. Wir Zukunftsforscher machen unsere Prognosen nicht auf der Basis der subjektiven Meinungen von Abertausenden Menschen »draußen auf der Straße«, weil diese nämlich in der Realität nicht über die Zukunft bestimmen. Wir analysieren vielmehr die Pläne, Strategien und Roadmaps der großen Technologieunternehmen der Welt. Und wenn diese der Maßstab sind, dann sieht unsere Zukunft ganz anders aus: Dann werden wir schon während der Lebenszeit meiner Kinder Dinge tun können, die die Menschheit immer schon machen wollte, aber aufgrund ihrer Limitierung einfach nicht geschafft hat: Wasserentsalzungsanlagen bauen, damit jeder Fleck der Erde genügend Trinkwasser hat! Künstlich so viel Nahrung produzieren,...

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