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E-Book

50 Praxistools für Trainer, Berater und Coachs

Überblick, Anwendungen, Kombinationen

AutorSusanne Klein
VerlagGabal Verlag
Erscheinungsjahr2012
ReiheWhitebooks 
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783862006021
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Eine systematisch und übersichtlich aufgebaute Beschreibung von 50 ausgewählten Trainingstools. Welches Ziel verfolgen sie, in welchem Kontext stehen sie, wie wendet man sie an, wie lassen sie sich kombinieren? Jedes Tool - ob für die Arbeit in Gruppen oder mit Einzelpersonen - wird kurz und knapp beschrieben, jedoch so, dass Sie es sofort anwenden und Erfolge erzielen können.

Bei der Begleitung von Unternehmen in Change Prozessen, steht New Work an erster Stelle. Eine Entwicklung in diese Richtung bedarf einer kompetenten und aufmerksamen Unterstützung durch einen New Work Coach. Dr. Susanne Klein reflektiert auf diesem Weg Einzelne und Teams, gibt ihnen Tools an die Hand, mit denen sie ihre Denk- und Verhaltensmuster zu einer New Work Kultur weiter entwickeln können. Die promovierte Psycholinguistin und Master Coach ist Beraterin, Coach, Speaker sowie Vorstand Akkreditierung im European Mentoring and Coaching Council (EMCC) und entwickelt mit ihren Kunden neue Konzepte der Führung und Zusammenarbeit. Für Ihre Leadership-Coach-Ausbildung für die Deutsche Telekom hat sie 2012 den internationalen EMCC Ausbildungspreis gewonnen. Sie betreibt in Darmstadt ihr Coaching College, in dem sie bereits mehr als 300 Führungskräfte zu Coachs ausgebildet hat. Sie arbeitet als Business und New Work Coach in verschiedenen Unternehmen. Bei GABAL hat sie Bücher zu den Themen Führung, Coaching, Training und Konfliktmanagement veröffentlicht.

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Leseprobe

TEIL 1:


METHODISCHER HINTERGRUND ZU DEN PRAXISTOOLS – EIN ÜBERBLICK


METHODE GUT – ALLES GUT?


Ein gut gefüllter Werkzeugkasten ist für die sehr unterschiedlichen Situationen, mit denen Sie in Beratung, Training und Coaching konfrontiert werden, eine sichere Grundlage. Je nach Situation und Person können Sie so ein Werkzeug wählen und einsetzen. Bei komplexeren Themen bietet es sich an, die Werkzeuge miteinander zu kombinieren und so wieder neue Tools zu entwickeln. Der tägliche Arbeitsprozess ist also äußerst kreativ und fordert von Ihnen als Trainer, Berater und Coach mehr als nur Routine.

Tools vermitteln Haltungen und Prinzipien

Aber Werkzeuge allein machen noch kein gutes Training oder Coaching aus – und auch keine gute Beratung. Wesentlicher sind hier die Haltungen und Prinzipien, die mittels dieser Werkzeuge transportiert werden:

Wie nähern Sie sich den Trainingsteilnehmern oder den Coachees?

Wie definieren Sie Ihre Rolle im System?

Welche Werte sind für Sie wichtig?

Wie gehen Sie mit Nähe und Distanz um?

Wie tief steigen Sie in den Prozess ein?

Die Persönlichkeit des Beraters, coachs oder Trainers

Alle diese Fragen betreffen neben den Kompetenzen auch die Persönlichkeit des Beraters, Trainers oder Coachs. Die Antworten auf diese Fragen entscheiden viel eher darüber, ob Sie als Anbieter ausgewählt oder als Interner respektiert werden, als die methodische Vielfalt, über die Sie verfügen. Gleichzeitig aber drückt sich genau diese Persönlichkeit in der Wahl und dem Umgang mit den Methoden aus. Ein Henne-Ei-Problem? Nicht ganz. Denn es geht um ein bewusstes Positionieren im Markt oder im Unternehmen. Anhand des Auftritts und der Methodenwahl »passen« Sie zu einem bestimmten Unternehmen, zu einer bestimmten Kultur oder zu einer ausgewählten Hierarchieebene. Aufgrund Ihres Auftritts werden Sie von einem bestimmten Personenkreis als Berater, Trainer oder Coach ausgewählt. Es gibt in diesem differenzierten und personenzentrierten Geschäft keine »Alleskönner«, die jedes Thema glaubwürdig vertreten und jede Zielgruppe ansprechen können.

Tools als Positionierungshilfe

Die Übersicht über die Tools und ein Verständnis des methodischen Hintergrundes sollen Ihnen die Auswahl und damit Ihre Positionierung erleichtern. Sie wählen hier nicht nur Methoden aus, die zu Ihnen und zu Ihren Kunden passen. Sondern mit dieser Auswahl festigen Sie Ihre Kompetenzen und platzieren sich damit auch in Ihrer Marktnische.

HISTORISCHE ENTWICKLUNG DER METHODEN


In der Psychologie gab es im letzten Jahrhundert drei große Kräfte, die das Denken – und damit die Haltung gegenüber den Menschen – maßgeblich beeinflusst haben:

die Psychoanalyse nach Sigmund Freud, bekannt geworden durch das freie Assoziieren auf der Couch,

der Behaviorismus, vor allem verbunden mit den Ratten- und Taubenexperimenten von B.F. Skinner, und

die Humanistische Psychologie, die mit verschiedenen Autoren verknüpft wird, im beratenden Umfeld aber in erster Linie mit Carl Rogers.

Carl Rogers: Wertschätzung und Akzeptanz; Empathie; Echtheit und Kongruenz

Rogers beschrieb weniger Tools, sondern zunächst einmal eine Haltung gegenüber seinen Klienten. Er vertrat die Auffassung, dass sich Menschen in einer wertschätzenden Umgebung (1. Säule seiner Therapie: Wertschätzung und Akzeptanz) mit der Unterstützung eines Menschen, der ihnen gegenüber einfühlsam und verständnisvoll (2. Säule: Empathie) und gleichzeitig echt und kongruent auftritt (3. Säule: Echtheit und Kongruenz), gut entwickeln und damit ihre Probleme selbst lösen können. Die Humanistische Psychologie »glaubt« an das Gute im Menschen und geht davon aus, dass alle Menschen in der Lage sind, selbst einen guten Weg zu finden und zu gehen.

Im humanistischen Denken hat der Mensch einen freien Willen und kann sich Werte schaffen, an denen er sein Denken und Handeln ausrichtet.

Diese Freiheit der Wahl wird durch die Last der Verantwortlichkeit ergänzt. Menschen haben in dieser Perspektive ein Bedürfnis, frei und gleichsam verantwortlich zu handeln, und sind in ihrem Leben auf der Suche nach Liebe, Freude, Kreativität, Freundschaft, Spiel, Spaß, Begeisterung … Die meisten moderneren Methoden basieren auf diesem Gedankengut.

Freiheit des Willens und des Handelns

Diese humanistische Denkrichtung, die Rogers vorlebte, fand in den fünfziger Jahren mit dem Begriff »Humanistische Psychologie« ihren festen Platz im Methodenkanon und sollte eine Gegenbewegung zu den bis dahin vorherrschenden Meinungen darstellen. Sie wollte sich gegen die Psychoanalyse abheben, die den Menschen als triebgesteuertes und einmalig in der Kindheit geprägtes Wesen betrachtet, das im Erwachsenenalter einmal erworbene Erfahrungen wiederholt. Den Humanisten war es wichtig, die Freiheit des Willens und des Handelns in die Grundhaltung einzuführen. Außerdem wandten sie sich gegen den Lerngedanken des Behaviorismus, der davon ausging, dass alles Verhalten gelernt sei und mittels Verstärkung neuer und Löschung alter Verhaltensweisen auch wieder verlernt werden könne. Ausgangspunkt dieses Denkens waren Beobachtungen, die bei Ratten und Tauben im Labor gemacht wurden.

Aus Sicht der Humanistischen Psychologie erfassen die Psychoanalyse und der Behaviorismus nur einen Teil des Menschen. Als Gesamtheit könne ein Mensch nur dann erfasst werden, wenn er als sinnvolles, ganzes und komplexes Wesen betrachtet werde. Dieses komplexe Wesen nehme seine Umwelt nicht nur mit den äußeren Sinnen wahr, sondern forme Sinneseindrücke mittels Geist und Herz zu Wertvorstellungen um.

In heutigen Tools überwiegt humanistischer Denkansatz

Die ursprünglich behavioristische Verhaltenstherapie ist durch das humanistische Gedankengut zur Kognitiven Verhaltenstherapie entwickelt worden. Seit etwa den siebziger Jahren ist die humanistische Haltung durch die Denkrichtung der Kybernetik und der Linguistik ergänzt worden. Durch diese Ansätze wird die große angenommene Kraft des freien Willens wieder etwas relativiert, und man geht davon aus, dass neue Prinzipien die Wahl des Verhaltens maßgeblich beeinflussen. Seit einigen Jahren wird diese Annahme durch die Hirnforschung (zum Beispiel nach Wolf Singer und Gerhard Roth) weiter forciert: Die genetische Disposition scheint durch den freien Willen nicht beeinflussbar zu sein.

Die psychologische Forschung geht auch davon aus, dass nicht nur ein wohltuendes Umfeld dafür sorgt, dass sich ein Mensch optimal entwickeln kann, sondern auch genetische und gehirnphysiologische Komponenten maßgeblich sind.

So teilen inzwischen viele Experten die Meinung, dass Menschen trotz aller Individualität miteinander vergleichbarer sind als angenommen.

Individuelle Probleme verstehen sich heute auch als allgemeine Probleme, da Menschen in ihrer psychischen Grundausstattung stärker übereinstimmen als zunächst geglaubt. So verdanken sich viele Verhaltensweisen eher dem Menschen an sich als individuellen Bestrebungen.

METHODEN IM ÜBERBLICK

Die Graphik auf der folgenden Seite bietet einen Überblick über die Methoden, die in diesem Buch in ihrer Anwendung in Beratung, Training und Coaching vorgestellt werden. Die einzelnen Methoden sind den großen Denkrichtungen der Zeit zugeordnet. Kybernetik und Linguistik etwa haben neue methodische Ansätze hervorgebracht. Dennoch können Sie davon ausgehen, dass alle psychologischen Richtungen von der Humanistischen Psychologie maßgeblich beeinflusst wurden. Das bedeutet, jede Methode müsste eigentlich in der Gruppe stehen, der sie zugeordnet ist – und außerdem noch der Humanistischen Psychologie. Gewiss kann die Humanistische Psychologie als die dominante Denkform in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts bezeichnet werden.

DIE FIFTIES

Therapeutische Konzepte entstehen

Vor allem in den fünfziger Jahren sind zahlreiche therapeutische Konzepte entstanden, die sich dann in den sechziger und siebziger Jahren in der Praxis durchgesetzt haben. Zunächst konkurrierten die Richtungen miteinander und jede glaubte sich im Recht. Es wurden Debatten geführt, wie sich die Richtungen voneinander abgrenzen ließen, und die Suche nach der Wahrheit verlief nicht immer nur in konstruktiven Bahnen. Jede Schule wollte sich durchsetzen und als die »richtige« und »Erfolg versprechende« Methode gelten.

Die Jahreszahlen in der Graphik weisen auf die erste Veröffentlichung oder Institutsgründung zur Methode hin.

Methodenvielfalt

In den letzten Jahren kamen immer mehr Vertreter der verschiedenen Schulen auf die Idee, über ihren methodischen Tellerrand zu blicken. So wurde endlich zur Kenntnis genommen, dass es auch »auf der anderen Seite« viel Kompetenz gibt. Anstatt sich deutlicher voneinander abzugrenzen, werden inzwischen die Türen...

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