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E-Book

Adipositas von Kindern und Jugendlichen

Einfluss des sozioökonomischen Wandels in der Gesellschaft auf das Gesundheitsverhalten

AutorIna Rothe
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl78 Seiten
ISBN9783836625791
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Im Verlauf der Untersuchung werden die verschiedenen Ursachen für Adipositas (Fettleibigkeit) dargestellt, die erklären können, weshalb es in den letzten Jahren zu einer Zunahme dieser Krankheit gekommen ist. Hierbei liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf den soziokulturellen Aspekten. Durch den Welthandel und der Industrialisierung kam es zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten. Weiterhin sind oftmals in den Haushalten, die von der Armut betroffen sind, andere Ernährungsgewohnheiten vorzufinden, als in den oberen Schichten. Auch die Freizeitaktivitäten können einen Einfluss auf das Übergewicht haben. Krankhafte Übergewichtigkeit ist kein Problem des Einzelnen, sondern ein gesellschaftliches Problem. Dieses Buch soll eine Einführung in dieses Gebiet geben und einen Beitrag zur aktuellen Diskussion liefern. Daher werden auch die bestehenden Programme und die Aufgaben der Sozialarbeit aufgezeigt.

Ina Rothe studierte bis 2006 an der Alice-Salomon-Fachhochschule in Berlin. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Sozialpädagogin ist sie in dem Bereich Jugendarbeit und Berufsorientierung tätig.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4.2.1, Bewegungsmangel - ein Problem des sozialen Umfeldes? Im vorangegangenen Kapitel wurde bereits erwähnt, dass die Chancen, sich in der Freizeit sinnvoll zu beschäftigen, ohne Geld eher gering sind. Unter Bewegungsmangel leiden aber nicht nur die Kinder und Jugendlichen aus der unteren sozialen Schicht; vielmehr ist es auch ein Problem der allgemeinen Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung. Die Freizeit außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen, sind gerade auch in der Stadt Grenzen gesetzt, denn die Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten sind hier eingeschränkt. Die wenigen verfügbaren Räume werden für die Zwecke des Erwachsenenbedarfs hergerichtet und im Sinne einer wirtschaftlich annehmbaren Nutzung gestaltet. Der Verkehr macht die Straßen zu unsicher, um die Kinder allein zu ihren Freunden oder auf den Spielplatz zu lassen. 'Die alltäglichen Verkehrsräume, Wohnung und Straße, sind heute nicht mehr kinderfreundlich. Sie nehmen keine Rücksicht auf die wirklichen Bedürfnisse und Interessen der jüngsten Gesellschaftsmitglieder (...). ' Somit wird der Tagesablauf von den Eltern organisiert. Das Resultat ist, dass die Kinder sich vom Fernseher unterhalten lassen oder am Computer sitzen und so ihre freie Zeit verbringen, wenn die Eltern keine Zeit haben, sie zu chauffieren. Doch einige Kinder und Jugendliche, deren Eltern es sich leisten können, gehen wenigstens ein- bis zweimal pro Woche zu einem Turnverein, oder sie haben ein anderes Hobby und können dort ihre Fähigkeiten testen. 'Sie wollen ihre Kräfte spüren und fühlen, wie sie wachsen. Sie begreifen mit allen Sinnen, lernen mit dem Körper.' Doch die Betroffenen, die aus den Armutshaushalten stammen, haben wenige Möglichkeiten, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Ihre Eltern leben es ihnen vor: Fernsehen beim Saubermachen, mit dem Fernseher einschlafen, Fernsehen beim Essen, Fernsehen in allen Lebenslagen. Ohne Fernseher geht nichts. Hinzu kommt, dass eine organisierte und sinnvolle Freizeitgestaltung oftmals mit einem gewissen Geldaufwand verbunden ist, der durch Fahrten mit dem Pkw, Beiträge usw. entstehen kann. Bei Kindern dient der Fernseher zeitweise als Babysitter. Dieses Phänomen ist überwiegend in den Armutshaushalten anzutreffen. Doch welche Folgen ergeben sich für die Kinder und Jugendlichen durch übermäßigen Fernseh- und Computerkonsum?
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Adipositas von Kindern und Jugendlichen1
Inhaltsverzeichnis3
1 Prolog4
2 Adipositas als Krankheit6
2.1 Definitorische Vorklärung6
2.2 Diagnostik und Klassifikation (nach ICD 10)8
2.2.1 Medizinische Folgen9
2.2.2 Psychosoziale gesundheitliche Folgen11
2.3 Risikofaktoren der Adipositas im Kindes- und Jugendalter14
3. Ätiologische Modelle16
3.1 Genetische, individuelle und biologische Faktoren16
3.1.1 Positive Energiebilanz17
3.1.2 Leptin18
3.1.3 Faktoren in der Pränatalphase19
3.2 Soziokulturelle Faktoren19
3.2.1 Wandel der Nahrungsgewohnheiten durch den Welthandel20
3.2.2 Wandel der Nahrungsgewohnheiten durch die Industrialisierung21
3.2.3 Zerfall der Tischgemeinschaft23
3.2.4 Adipositas und Bestimmungsgrößen des gesundheitlichen Wandels25
3.2.5 Veränderung der Medienwelt27
4 Mögliche Ursachen und Wechselwirkung von sozial Schwachen und Adipositas29
4.1 Definition von Armut30
4.1.1 Ernährungsverhalten in der Armut32
4.1.2 Preiswert und gleichzeitig vollwertig einkaufen von Hartz IV?35
4.2 Soziales Umfeld der Kinder und Jugendlichen38
4.2.1 Bewegungsmangel - ein Problem des sozialen Umfeldes?41
4.2.2 Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen aus Armutsstadtteilen42
4.2.3 Umgang mit dem Fernseher nach Sozialschicht43
4.2.4 Folgen48
4.3 Fazit49
5 Prävention50
5.1 Bestehende Programme53
5.1.1 Epstein Programm56
5.1.2 Schulungs- und Trainingsprogramme der Arbeitsgemeinschaft „Adipositas im Kindes- und Jugendalter“ (AGA)60
5.1.3 Verschiedene Programme von Schulen62
5.2 Welche Aufgaben ergeben sich für das Feld der Sozialarbeit64
5.2.1 Was ist Casemanagement?65
5.2.2 Casemanagement der Familiengesundheitspflege65
5.2.3 Spezielle Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Familien66
6 Epilog68
7. Literaturliste70

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