Der vorliegende Band enthält die auf der Jahrestagung 1997 des Ausschusses für Sozialpolitik gehaltenen Referate. Hans Jürgen Rösner behandelt Struktur- und Organisationsprinzipien sozialer Sicherung. Als Funktionen, die ein neues Paradigma zu erfüllen haben, werden Integration, Konsensförderung, Risikoabsicherung, Produktivitätsförderung und Überlebensfähigkeit des Sicherungssystems herausgearbeitet. Roland Eisen befaßt sich mit Alternativen der Pflegesicherung. Es werden die Modelle der privaten freiwilligen Versicherung, der privaten Pflichtversicherung, der staatlichen Sozialversicherung und der Sozialhilfe diskutiert. Darüber hinaus ordnet der Autor ihnen die in 12 Mitgliedsländern der Europäischen Union gewählten Lösungen zu. Ein vertiefter Vergleich des deutschen, englischen und dänischen Systems schließt sich an. Johannes Schwarze betrachtet das amerikanische und das deutsche Alterssicherungssystem im Hinblick auf Sicherungsniveau, Altersarmut und Einkommensverteilung. Der institutionelle Vergleich zeigt, daß das amerikanische Alterssicherungssystem stark auf die Vermeidung von Altersarmut ausgerichtet ist, während das deutsche System über einen breiten Einkommensbereich auf Lebensstandardsicherung zielt. Beim empirischen Vergleich der Einkommenssituation der älteren Bevölkerung ergibt sich jedoch, daß das deutsche System sowohl das Ziel der Armutsvermeidung als auch das Ziel der Lebensstandardsicherung im Alter besser erfüllt. Richard Hauser analysiert Konzeptionen der Mindestsicherung für Alte in zwölf EU-Mitgliedsländern. Auf Basis einer Systematisierung der in den Ländern vorhandenen Regelungen werden institutionell begründete Hypothesen über ihre Wirksamkeit formuliert. Die empirische Analyse anhand von Daten des Luxembourg Income Study Projekts zeigt allerdings, daß in allen Ländern trotz der verschiedenartigen Mindestregelungen Armut im Alter auftritt.
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