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Analyse ausgewählter Börsenbriefe Deutschlands. Eine Studie mit Entwicklung von Strategien unter Berücksichtigung von statistischen und steuerlichen Aspekten

AutorEugen Fenzlein
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl170 Seiten
ISBN9783836617611
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis53,00 EUR
Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Strategieentwicklung. In den Kapiteln 2 (Spam-Empfehlungen) + 3 (Analyse der Aktien Werbebannner diverser Internetplattformen) + 4 (Analyse des Börsenbriefes des Tradersreports) werden einige interessante Börsenbriefe vorgestellt. Es werden kurz- und langfristigen Analysen durchgeführt und daraus einige interessante Strategien abgeleitet und näher erläutert. Weiterhin wird jeweils in allen Kapiteln die durchschnittliche Performance graphisch und tabellarisch übersichtlich dargestellt. Bei der Performance-Berechnung wurde ein Zeitraum von 60 Handelstagen (also circa 3 Monate) nach Empfehlungsdatum zugrunde gelegt. Dies erfolgte, da einige Empfehlungen erst kurz vor Durchführung der Analyse abgegeben wurden. Weiterhin ist die Tendenz sowohl bei Spam-Empfehlungen, als auch bei Aktien-Werbebannern und Tradersreport in der 60 Handelstage-Analyse gut zu erkennen. Im letzten Kapitel (die Einführung einer Abgeltungssteuer 2009 im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008) werden grob die neuen und wesentlichen Änderungen aufgezeigt, die sich durch die neue Abgeltungssteuer 2009 ergeben.Weiterhin werden am Ende des Punktes 5.6 einige Strategien für Anleger vorgestellt, um das Vermögen der Anleger vor der Abgeltungssteuer 2009 größtenteils zu schützen oder diese teilweise zu umgehen.

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Leseprobe
Kapitel 2.3, Weitere Erkennungsmerkmale von Spam – Empfehlungen:
Im nächsten Schritt werden einige weitere Faktoren unter die Lupe genommen, wie man als Anleger von vornherein erkennen kann, dass es sich bei solchen verschickten Spam-Emails um fragwürdige Empfehlungen handelt.
In der letzten Zeit stürmen sehr viele ausländische Unternehmen, darunter auch sehr viele aus der Schweiz an den Frankfurter Freiverkehr. Es ist sehr auffällig, dass viele dieser Unternehmen nur aus dem schweizerischen Ort Zug an den Frankfurter Freiverkehr kommen. Die Zulassungskriterien am Frankfurter Freiverkehr sind nicht sehr hoch angesetzt für Firmen die bereits in einem anderen Land gelistet werden beziehungsweise zur Teilnahme an einer anderen deutschen Börsen zugelassen worden sind. Beispielsweise bedarf es für die Einbeziehungsvoraussetzungen einer deutschen AG an der Deutsche Börse die Vorlage der Bilanzen und Wirtschaftsprüfungsberichte und für ausländische Unternehmen wie aus Zug anscheinend nicht. Folglich wäre ein wichtiger Faktor für den Anleger zu schauen, in welchem Land und Ort der Firmensitz und Handelsregistereintrag des empfohlenen Unternehmens liegt insbesondere, ob dieser in Zug liegt .
Ebenso sollte der Anleger vor einer Investitionsentscheidung sich mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Hierfür sollte er auch auf die fundamentalen Daten des Unternehmens (Bilanz, Umsätze, Mitarbeiter und so weiter) blicken.
Unabhängig davon, wie man dann das entsprechende Unternehmen im Rahmen einer entsprechenden Kennzahlenanalyse bewerten würde, ist auffällig, dass bei all diesen empfohlenen Unternehmen keine Fundamentaldaten aufzufinden sind. Einige Unternehmen besitzen nicht einmal eine Homepage. Ein weiterer Punkt ist zudem, dass es sich immer um Kaufempfehlungen handelt. Es ist offensichtlich, dass unter den auf Seite 2 vorgestellten und vermuteten Betrugsstrategien (Kaufen/Anpreisen/Verkaufen beziehungsweise Börsenmantelverkauf) nur Kaufempfehlungen Sinn machen. Weiterhin erfolgt die Empfehlung unentgeltlich, was zumindest die Frage nach der Motivation des Empfehlungsstellers aufwirft.
Zumindest auffällig sind auch die Fantasie Email – Adressen solcher Spam Emails wie beispielsweise roebucksbankbooks(a)welcomewagon.com, teena(a)nicolasquality com, screechedsharecroppers(a)zion.com.tw, infatsjorney(a)st-george.org und so weiter. Interessant ist auch zu sehen, dass die „Gesellschaft für Markt- und Chartanalyse“ die diese Spam-Emails verschickt, nur über Doktoren wie Dr. Ulita Kuntz, Dr. Kitti Lealfuer, Dr. Felina Mey als „Analysten“ verfügt.
Insgesamt sind also folgende Faktoren auffällig: Firmensitz im Ausland (insbesondere in der Schweiz/Zug), Listing im Freiverkehr Frankfurt, keine allgemein zugänglichen Fundamentaldaten, Empfehlung zum Kauf (niemals zum Verkauf) der Aktie, Die Empfehlung ist kostenlos, keine nennenswerten Umsätze vor Empfehlung, ein ab Empfehlungstag akut fallender Kurs. Die ersten sechs Faktoren dienen dabei der Früherkennung (bei Eingang der Empfehlung) solcher Aktien.
Strategieentwicklung für Spam-Aktien:
Nun stellt sich für kluge Investoren die Frage, ob und mit welcher Strategie man bei Spam-Aktien Gewinne erzielen kann. Langfristige Strategie: Als langfristige Strategie empfiehlt sich eine Shortstrategie (Leerverkäufe), die offensichtlich sichere Gewinne bringt, hierbei ist es jedoch fraglich, ob eine solche Strategie in der Praxis durchzuführen ist, da man einen entsprechenden Handelspartner braucht, der einem die Aktie verleiht. Ausgehend von der Performanceberechnung ab Empfehlungstag (siehe Abbildung druchschnittliche Performance) sollte dabei der Leerverkauf unmittelbar nach Empfehlung erfolgen, da der Abwärtstrend spätestens einen Tag nach Empfehlung einsetzt. Eine Glattstellung sollte frühestens 30 Handelstage nach Leerverkauf erfolgen, da erst dann eine Verlangsamung des Abwärtstrends einsetzt. Ausgehend von der hier durchgeführten Analyse hätte die Strategie sofort nach Empfehlung short gehen und 30 Handelstage nach Empfehlung glattstellen circa 70 % des Kursverfalles mitgenommen. Bei einem Glattstellen nach 60 Handelstagen hätte man einen Kursverfall von 77,05 % (siehe Abbildung 13 oben + Anlage 7 Seite 73 im Anhang) mitgenommen.
Kurzfristige Strategie: Kurzfristig wäre eine Longstrategie denkbar, bei der man unmittelbar nach Eingang der Empfehlung die Aktie kauft, um einen möglichen kurfristigen Aufwärtstrend, ausgelöst durch die Empfehlung, auszunutzen (siehe Tabelle 13 oben). Man müsste sich jedoch sowohl nach oben als auch nach unten ein Limit setzen, da langfristiges Halten der Aktie zu einem beinahe Totalverlust führt. Das Abschöpfen der maximal möglichen Renditen ist ohnehin unrealistisch, da man selten den besten Verkaufskurs erwischt. Um sich gegen ein sofortiges Abrauschen des Kurses nach unten abzusichern, hätte man ein Stop – Loss setzten müssen. Fraglich ist jedoch nur, ob dies aufgrund der Marktenge und der Geschwindigkeit des Abwärtstrends (IHP Phoenix und Hepas Media AG fielen innerhalb eines Tages nach Empfehlung auf ein Zehntel und weniger ihres Wertes) noch zu den strategisch festgelegten Kursen möglich gewesen wäre.
Eine solche kurzfristige Strategie könnte folgendermaßen aussehen: Kauf unmittelbar nach Empfehlung zum vermuteten Einstandskurs (siehe Fußnote 36), verkaufe wenn der Kurs um 25 % gestiegen ist. In der Tat hätte man mit dieser Strategie ausgehend von den analysierten Daten (siehe Tabelle 13 oben) in allen sechs Fällen einen Gewinn von 25 % erzielt. Fraglich ist jedoch, ob die herangezogenen Kurse dann auch die tatsächlichen Einstands- und Verkaufskurse wären, da aufgrund der Marktenge mit einer Beeinflussung der Kurse durch die eigene Order zu rechnen ist.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Analyse ausgewählter Börsenbriefe Deutschlands. Eine Studie mit Entwicklung von Strategien unter Berücksichtigung von statistischen und steuerlichen Aspekten1
Inhaltsverzeichnis3
Abbildungsverzeichnis5
Tabellenverzeichnis6
1. Aufbau und Vorgehensweise bei der Studie8
2. Kursmanipulationen mit Hilfe von Spam Emails9
2.1 Einführung9
2.2 Auswertung und Analyse der Empfehlungen10
2.2.1 Grafische und tabellarische Darstellung von Umsatz und Kursverlauf der empfohlenen Aktien11
2.2.2 Langfristige Analyse der Empfehlungen17
2.2.3 Kurzfristige Analyse der Empfehlungen18
2.3 Weitere Erkennungsmerkmale von Spam - Empfehlungen19
2.4 Strategieentwicklung für Spam - Aktien21
2.4.1 Langfristige Strategie21
2.4.2 Kurzfristige Strategie21
2.5 Fazit22
3. Analyse der Aktien – Werbebanner diverser Internetplattformen23
3.1 Einführung23
3.2 Auswertung und Analyse der Werbebanner - Empfehlungen24
3.2.1 Graphische und tabellarische Darstellung von Umsatz und Kursverlauf der empfohlenen Aktien24
3.2.2 Langfristige Analyse der Empfehlungen24
3.2.3 Kurzfristige Analyse der Empfehlungen29
3.3 Strategieentwicklung für Aktien - Werbebanner29
3.3.1 Langfristige Strategie29
3.3.2 Kurzfristige Strategie29
3.4 Fazit30
4. Analyse des Börsenbriefes Tradersreport31
4.1 Einführung31
4.2 Analyse und Auswertungen der Empfehlungen34
4.3 Strategieentwicklung43
4.4 Fazit43
5. Die Abgeltungssteuer im Rahmen der Unternehmenssteuerreform200845
5.1 Die Ziele der Abgeltungssteuer45
5.2 Der Abgeltungsteuer unterliegende Einkünfte45
5.2.1 Einkünfte aus Kapitalvermögen45
5.2.2 Private Veräußerungsgeschäfte im Sinne des neuen § 23 EStG49
5.3 Nicht der Abgeltungssteuer unterliegende Kapitaleinkünfte49
5.3.1 Behandlung von Anteilen an Kapitalgesellschaften im Sinnedes § 17 EStG49
5.3.2 Darlehensvergabe50
5.3.3 Back to Back Finanzierungen50
5.3.4 Gesellschafterdarlehen50
5.3.5 Erträge aus Versicherungen50
5.4 Einkunftsermittlung für die Abgeltungssteuer unterliegenden Einkünft51
5.4.1 Einkunftsermittlung51
5.4.2 Verlustverrechnungsmöglickeiten für Alt und Neuverluste53
5.5 Steuertarif55
5.5.1 Pauschaltarif55
5.5.2 Individueller Tarif56
5.6 Strategien für Anleger56
5.6.1 Zerobonds57
5.6.2 Fonds58
5.6.3 Aktien61
5.6.4 Berücksichtigung der Werbungskosten auf Fondsebene61
5.6.5 Nutzung des Betriebsvermögens61
5.6.6 Nutzung der Freibeträge der Kinder62
6. Fazit und Ausblick63
Anhangsverzeichnis64
Literaturverzeichnis162

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