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E-Book

Angst bewältigen

Selbsthilfe bei Panik und Agoraphobie

AutorSigrun Schmidt-Traub
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl127 Seiten
ISBN9783540268147
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR

Angst und Panik bewältigen

Panikartige Ängste sind enorm verbreitet. Die Angstzustände sind verbunden mit meist heftigen körperlichen Reaktionen, wie Schwindel, Herzklopfen oder Schweißausbrüchen. Sie quälen und schränken den Betroffenen erheblich ein. Angstpatienten bringen im Laufe der Zeit immer mehr Situationen mit ihren Angstzuständen in Verbindung und meiden sie daher. Ein Teufelskreis, der sich aber mit Hilfe verhaltenstherapeutischen Wissens und Trainings knacken lässt.

Durchbrechen des Teufelskreises aus Angst und Vermeidung

- Der Ratgeber ist von einer erfahrenen Therapeutin verständlich und explizit für Betroffene geschrieben
- Fallbeispiele zeigen Möglichkeiten auf, Panikattacken (zumindest bei weniger schweren Fällen) selbst in den Griff zu bekommen.
- Gut strukturiert und übersichtlich mit vielen Beispielen; wichtige Inhalte und Tipps sind hervorgehoben
- Serviceteil: Weiterführende Literatur, Informationen zu Therapiesuche und
-finanzierung, Selbsthilfegruppen etc.

 

Sich informieren und der Angst das Angsterregende nehmen

Der Ratgeber leitet zur Selbsthilfe an und gibt Tipps, an wen man sich wenden kann, wenn man sich Selbsthilfe nicht zutraut oder wenn man Unterstützung in Selbsthilfegruppen sucht.

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Leseprobe

Bewältigen der Angst (S. 52-53)

Überblick über die Vorgehensweise zur Angstbewältigung

Sie leiden an Panikzuständen? Die können sie überwinden! In diesem Teil des Buches werden Sie dazu angeleitet, wie Sie Ihre Angst in den Griff bekommen können. Sofern eine nicht länger als ein halbes Jahr zurückliegende gründliche medizinische Untersuchung ergeben hat, dass Ihre Angstzustände einer organischen Grundlage entbehren und Sie v.a. weder herz- noch lungenkrank sind, können Sie sich Ihrer Angst stellen. Für die Bearbeitung von psychischen Problemen gibt es zwar keine Patentrezepte mit Erfolgsgarantie, in der kognitiven Verhaltenstherapie wurden jedoch verschiedene Vorgehensweisen entwickelt, die Ihnen Ihr Ziel, die Angst zu bewältigen, im Alleingang ermöglichen. Ziel sollte sein, sich von der Angst nicht länger gängeln zu lassen und trotz Panikbereitschaft wieder zu einer Lebensführung zu finden, die Sie bestimmen und nicht die Angst. Voraussetzungen dafür sind:

* zum einen die sorgfältige Lektüre von Teil I, damit Sie über panikartige Angst und ihre verursachenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen im Bilde sind, ,
* ,und zum anderen Ihre Bereitschaft, selbst an der Angst zu arbeiten, ausgiebig zu experimentieren und zu lernen, sie trotz Höhen und Tiefen zuzulassen und auszuhalten.

Dies ist natürlich sehr viel leichter gesagt als getan. Der Weg ist lang, aber durchaus begehbar. Die Lernforschung zeigt, dass alle, die bereit sind, regelmäßig, anhaltend und gezielt zu trainieren, in erstaunlicher Weise Körper, Gehirn und Psyche beeinflussen können. Nehmen Sie es deshalb auf sich!

Allmählich werden Sie Ihre physiologischen Symptome, die Ihnen jetzt noch Angst einflößen, völlig anders bewerten, nämlich als gesundes Geschehen, das Ihnen unter Belastung als Alarmzeichen dient. Mit dieser neuen Einstellung zur Angst wird sie auch nicht mehr hochgeschaukelt. Zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt werden Sie außerdem wieder Vertrauen zu Ihrem Körper oder Ihrer Psyche entwickelt haben. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Vorgehensweisen beim Angstabbau. Sie können auf allen 3 Ebenen des Angstgefühls ansetzen.

Möglichkeiten der Angstreduktion

* Kognitive Ebene der Angst
– Schärfung der WahrnehmFung: Zuerst beobachten Sie Ihre Angst genau, damit Sie erkennen, was Ihre Angst auslöst und wie sie verläuft.

– Motivieren: Sie können sich selbst Mut machen und sich zur Angstbekämpfung anspornen, indem Sie ganz viel über Angst in Erfahrung bringen. Aufgrund Ihres verbesserten Wissensstandes trauen Sie sich auch eher zu, Ihre Angst zu bewältigen.

– Halten Sie nicht ständig Ausschau nach Sicherheitssignalen. Gelingt Ihnen das, werden Sie sich besser auf Ihre katastrophisierenden Befürchtungen konzentrieren und sie erfolgreicher abschwächen können.

– Umbewertung der körperlichen Symptome: Deuten Sie Ihre Angst von nun an als Stressreaktion, Sympathikusaufruhr oder Alarmreaktion. Die Panik ist ja ein Zeichen von Über forderung. Denken Sie zudem an die Aufgabe von Panik: Sie hat den Körper für Höchstleistung zur Bewältigung von Gefahr zu rüsten. Angst schwächt Sie nicht, vielmehr können Sie bei Angst Bäume ausreißen. Mit der Veränderung Ihrer Fehlinterpretationen nehmen Sie den Angstsymptomen ihre bedrohliche Schärfe.

– Konzentrationslenkung: Lernen Sie, Ihre Aufmerksamkeit von der negativen Selbstbeobachtung und den angstbesetzten Gedanken nach außen auf sachliche Dinge, die nichts mit Angst zu tun haben, zu richten. Damit verhindern Sie die Angst nicht nur, sondern Sie bewältigen Ihre Angstsituation auch wesentlich leichter.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Einleitung10
I Zum Verständnis von Angst14
Angst ist lebensnotwendig15
Angst ohne wirkliche Gefahr16
Was sind Panikattacken, Panikstörung und Agoraphobie?16
Weitere Angststörungen20
Die 3 Ebenen des Angsterlebens (und anderer heftiger Gefühle)24
Der Teufelskreis der Angst31
Weitere Bedingungen der Angst35
Angeborene Sensibilität für Angst und erworbene Angstbereitschaft35
Gesellschaftlicher Rahmen40
Weibliche und männliche Lebensführung41
Lebensführung von Panik- und Agoraphobiepatienten44
Angst vor Krankheit und Tod44
Angeborene und erworbene körperliche Empfindlichkeiten46
Stress – das Zusammenspiel von Psyche, HormonundImmun system52
Zusammenfassung56
II Bewältigung der Angst60
Überblick über die Vorgehensweise zur Angstbewältigung61
Einfluss auf das Angstgeschehen64
Genaue Beobachtung der Angst64
Vom Bedürfnis nach Erklärung der Angstentwicklung66
Gedankliche Verzerrungen gerade biegen67
Konfrontation: selbstständig mit kleinen Schritten in die Angst hinein69
Überflutung – die Methode für Ungeduldige und Mutige72
Konfrontation mit den körperlichen Symptomen der Angst73
Umgang mit der Angst an »guten« und an »schlechten« Tagen75
Konzentrationslenkung: in Panikattacken eingreifen statt passiv bleiben75
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson76
Hyperventilation und Bauchatmung77
Sinnes- und Gedächtnisübungen nach Belieben79
Weiterhin Selbsthilfe oder Fremdhilfe?82
Nahestehende als »Hilfstherapeuten« oder Expertenhilfe83
Alkohol und Medikamente gegen Panik84
Selbsthilfegruppe85
Einfluss auf die Lebensführung86
Den Tag und die Woche vernünftig gestalten86
Gesundheitstraining87
Regelmäßige sportliche Betätigung88
Gesunde Ernährung89
Verzicht auf Nikotin und Koffein90
Entspannung90
Schlaf91
Genießen91
Stressoren erkennen und beeinflussen92
Stressgeschichten93
Was tun, damit Stress geringer wird?96
Problembewältigung97
Spannungen in der Beziehung zu Bezugspersonen bei Angstbewältigung102
Persönliche Zukunftsplanung105
Vorbeugen gegen Rückfälle und Bewertung der Angstbewältigung106
Anhang110
Anhang 1: Liste der körperlichen Symptome bei Panik und Erläuterungen111
Anhang 2: Fehler beim dramatisch negativen Denken und wie Sie sich dagegen schützen können113
Anhang 3: Was Sie noch über Medikamente wissen sollten116
Anhang 4: Wechselwirkungen zwischen Psyche, Hormonsystem und Immunsystem118
Anhang 5: Psychoimmunologischer Zusammenhangz wischen allergisch bedingter Kreislaufreaktion und Panikneigung120
Anhang 6: Progressive Muskelentspannung125
Anhang 7: Hinweise für Angehörige von Angstpatienten129
Anhang 8: Angst-Selbsthilfeorganisationen133
Literatur für Personen mit Angststörungen und ihre Angehörigen133
Sachverzeichnis134

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