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Arbeitsverweigerung oder Arbeitsentzug. Eine Untersuchung zur Darstellung von Arbeitsmoral in der Literatur um 1913 und 2013

AutorMiriam Marie Hirschauer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl21 Seiten
ISBN9783656743422
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn ein Angestellter permanent überfordert ist, am Limit arbeitet und dem¬entsprechend emotional ausgelaugt ist, nennt man das Resultat Burnout. Wenn ein Angestellter permanent unterfordert ist und sich langweilt, nennt man das Bore¬out. Ist ein Mitarbeiter, der am Burnout-Syndrom leidet, mit einer höheren Arbeitsmoral ausgestattet als der sich Langweilende? - Und wie nennt man einen, der sich gleichzeitig unter- und überfordert fühlt? In unserer heutigen beschleunigten Gesellschaft ist es fast schon schick geworden, an Burnout zu leiden. Wer das hat, ist ein Arbeitstier und genießt Anerkennung dafür, dass er sich für seinen Beruf so aufopfert. Das Gegenteil ist dabei weniger prestigeträchtig: An Boreout zu leiden, weil man im Beruf keine anspruchsvollen Aufgaben zugewiesen bekommt, wird lieber verschwiegen. Noch weniger kommt zur Sprache, wenn man gar keine Lust hat zu arbeiten und sich stattdessen gar seiner Faulheit hingibt. Ein solcher Angestellter wird nicht nur von Chef und Kollegen verdrossen beäugt, er sollte seine Einstellung auch nicht außerhalb der Arbeit zum Besten geben. In den folgenden Kapiteln soll von genau solchen Angestellten aus der Literatur berichtet werden: von einem, der träge und arbeitsscheu ist, und von einem, dem trotz seiner Motiviertheit das effektive Arbeiten verwehrt wird. Diese zwei Figuren spiegeln jeweils ihre eigene Arbeitsmoral wider und passen doch in ihre jeweilige Zeit. Während der Faule seiner Kontorarbeit um 1913 in Robert Walsers Helblings Geschichte nachgeht, beschreibt Matthias Roth seine Situation in Der Hauptstadtflughafen genau hundert Jahre später. Beide Autoren verarbeiten mit ihrem jeweiligen Werk autobiografisch ihre Erlebnisse. 'Arbeitsmoral ist [nach heutigem Sprachverständnis] als die Einstellung und Haltung eines Arbeitnehmers zu seiner Arbeit sowie zu der bei ihrer Durchführung befolgten Sorgfalt zu verstehen', schreibt Fred J. Heidemann in seiner Auswertung einer Studie der Bertelsmann Stiftung über die Arbeitsmotivation bei Angestellten in der deutschen Wirtschaft. Weiter heißt es: 'Allgemein wird derjenige mit einer hohen oder guten Arbeits¬moral charakterisiert, der gute Arbeitsleistungen erbringt, diszipliniert und fleißig arbeitet und seine Arbeitspflichten pünktlich, gewissenhaft und ordentlich verrichtet.' Mit diesem Verständnis dieser Definition von Arbeitsmoral soll die Haltung der Protagonisten der zu untersuchenden Erzählungen dazu analysiert werden.

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