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Argumentieren und Verhandeln in der Europäischen Union

AutorDiana Panke
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl119 Seiten
ISBN9783836615983
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,00 EUR

Im Zuge einer immer tiefer werdenden Integration hat die Frage nach der Bedeutung der Kommission als dem zentralen supranationalen Akteur im europäischen Institutionengefüge hohe Relevanz. Wie wichtig ist die Europäische Kommission? Wann und unter welchen Bedingungen kann die Europäische Kommission Politikergebnisse substanziell beeinflussen? Wann kann sie bestenfalls die Effizienz von Entscheidungen erhöhen? Die in der Literatur empirisch wie theoretisch diagnostizierte Wirkungstiefe reicht von nahezuer Irrelevanz bis zu maßgebender Einflussnahme auf europäische Politikergebnisse und auf die Entwicklung der europäischen Integration. 

Dieses Buch zeigt, dass das Gros dieser unterschiedlichen Einschätzungen in den verschiedenen theoretischen Ansätzen selbst wurzelt. In den Interaktionsarenen der Europäischen Union (EU) wird nicht hierachisch entschieden, sondern argumentiert und verhandelt. Dies beeinflusst die Rolle, die die Kommission einnehmen kann. Wird Argumentiert, kann die Kommission durch gute Argumente substanziellen Einfluss ausüben und wird zum supranationalen Entrpreneur. Wird verhandelt, so kann die Kommission mangels formaler Verhandlungsmacht bestenfalls die Effizienz der zwischenstaatlichen Entscheidungsprozesse erhöhen. 

Die Arbeit zeigt erstens, dass konstruktivistische Arbeiten auf den Interaktionsmodus 'Argumentieren' abstellen und die Bedeutung der Kommission als weitreichend erachten, und zweitens, dass rationalistische Theorien Interaktionen in der EU als 'Verhandeln' konzipieren und daher der Kommission eine geringe Rolle zuschreiben. Darauf aufbauend entwickelt dieses Buch einen theoretischen Brückenschlag zwischen Rationalismus und Konstruktivismus, um die varierende Einflussreichweite der Kommission adäquat zu erfassen. Wann dominiert eher das Argumentieren und wann das Verhandeln? Die Arbeit entwickelt einen Interaktionsansatz, um diese Frage zu beantworten. 

Im Ergebnis zeigt sich, dass sie Kommission vor allem in frühen Phasen europäischer Entscheidungsprozesse substanziellen Einfluss ausüben kann, vor allem wenn es um die Konstruktion der Situationsstruktur und um die Definition des Problems geht. Hingegen dominiert gegen Ende Verhandeln als Interaktionsmodi. Hier ist der Einfluss der Kommission auf das Erhöhen von Effizienz begrenzt, da sie keine formelle Verhandlungsmacht besitzt. Darüberhinaus kann die Kommission versuchen, sich selbst in späteren Interaktionsphasen Gelegenheitsfenster für das Argumentieren zu schaffen, etwa in dem sie auf gemeinsame europäische Ideen abstellt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Argumentieren und Verhandeln in der Europäischen Union Theoretische Überlegungen zum variierenden Einfluss der Europäischen Kommission1
Inhalt3
Abbildungsverzeichnis5
Einleitung6
I. Rationalistische Ansätze zum supranationalen Unternehmertum der Kommission9
I.1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede rationalistischer Ansätze9
I.2 Intergouvernementalistische Ansätze10
I.3 Supranationalistische Ansätze11
I.3.1 Die Initiierungsphase12
I.3.2 Die Präferenzbildungsphase14
I.3.3 Die Entscheidungsfindungsphase14
I.4 Unterschiede supranationaler und intergouvernementaler Ansätze14
I.5 Erklärungslücken rationalistischer Theorien zum supranationalen Unternehmertum20
II. Konstruktivistische Ansätze zum Einfluss der Kommission23
II.1 Das Verhältnis von Ontologie und Epistemologie23
II.2 Institutionelle Strukturierung von Interaktionen27
II.2.1 Dimensionen der institutionellen Strukturierung28
II.2.2 Strukturierung der europäischen Interaktionsarenen30
II.2.3 Strukturierung des Interaktionsprozesses32
II.3 Framing33
II.4 Leitideen39
II.5 Die Auswahl von Normen41
II.6 Bewertung reflexiv-institutionalistischer Ansätze42
III. Argumentieren und Verhandeln45
III.1 Thesen zum Zusammenhang von Interaktionsmodus und der Einflussreichweite der Kommission47
III.2 Argumentieren und Verhandeln – Probleme der Erfassung in Diskurs- und Verhandlungstheorie48
III.2.1 Handlungsrationalitäten und Kommunikationsmodi51
III.2.2 Problematiken bei der Nutzbarmachung der Diskurstheorie55
III.3 Die Wirkungsweise von Sprechakten57
III.4 Interaktionsstrukturen60
III.4.1 Voraussetzungen für die Bildung von Interaktionsstrukturen60
III.4.1.1 Einordnungsstandards der Sprechakte60
III.4.1.2 Rahmenbedingungen65
III.4.2 Kommunikationsmodi und verfolgbare Zielsetzungen innerhalb von Interaktionsstrukturen67
III.4.3 Interaktionsphasen: Situationskonstruktion und Handlungskoordination71
III.4.4 Systemische Effekte75
III.5 Fazit76
IV. Kontextualisierung80
IV.1 Die Europäische Union als Verhandlungssystem81
IV.2 Kontextfaktoren und ihr Einfluss auf die Struktur von Interaktionen84
IV.2.1 Gegenstände85
IV.2.2 Umfeld91
IV.3 Die Bedeutung von Öffentlichkeit92
IV.4 Wandel von Interaktionsstrukturen94
IV.6 Der Einfluss der Kommission auf die Interaktionsstrukturen97
IV. 7 Fazit102
Schlussbetrachtung105
Literatur108

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